Fabistinkt
Fabistinkts Blog
Von Parfumo empfohlener Artikel
vor 4 Jahren - 08.06.2021
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Die Angst davor, wie eine Frau zu riechen

Dieser Blogartikel kommt recht spontan, war er doch eigentlich nur als Antwort auf einen Forenbeitrag gedacht. Zum einen wäre diese Antwort aber unverhältnismäßig lang gewesen, zum anderen hat sie nicht einmal zum eigentlichen Thema gepasst. Deshalb hier die ausführliche Version als kleiner Blogartikel.
Dem Thema begegnet man häufig. Man denke nur an die unterhaltsamen Rezensionen eines beliebten Mit-Parfumos, der immer wieder von seinen Ausflügen in die Damenabteilung berichtet hat und von der Scham, die für ihn damit einherging.
Der Beitrag, auf den ich mich beziehe, war aber unter „Komplimente/Beleidigungen zum Duft“ zu lesen und stammte von jemand anderem.

Und später eine Mini-Diskussion:

Diese Szenen sind absolut nicht selten und das obere Beispiel dient nur als Aufhänger. Sorry an den Verfasser, es hat jetzt zufällig dich getroffen. Hier haben wir also einen Mann, der einen Duft so gut findet, dass er ihn kaufen möchte. Doch als er bemerkt, dass man ihn für einen Damenduft halten könnte, kann er es sich nicht mehr vorstellen, ihn zu tragen.

Wie kommt das? Warum ist die Möglichkeit, dass das Parfüm als Damenduft durchgehen könnte, so ein Tabu? Warum fürchtet sich ein anderer Parfumo davor, seine Neugierde zu befriedigen und Düfte in der Damenabteilung zu testen?

Hierfür müssen wir wohl ehrlich zu uns selbst sein. Unangenehm ehrlich, so dass es innerlich ein wenig schmerzt beim Eingestehen. Nicht nur „Ich-hab-mal-mit-7-ein-Eis-geklaut“-ehrlich. Wovor fürchten wir uns? Ich meine, es ist die Angst, man könnte für schwul gehalten werden. Und das ist nicht schlimm. Für diese Angst kann keiner etwas, denn es ist niemand direkt daran schuld. Die meisten Jungs und Männer dürften sie haben, egal ob sie tatsächlich schwul sind oder nicht. Es kommt nur darauf an, wie wir damit umgehen und ob wir sie behalten oder uns davon befreien. Doch woher kommt dieses Gefühl, das so viele umtreibt?

Die Antwort ist sehr umfassend, doch ich versuche es trotzdem, sie halbwegs nachvollziehbar zu geben. Warum erwartet man, dass man für schwul gehalten wird, wenn man einen Damenduft trägt?

Weil es ein Damenduft ist, der speziell mit dem Gedanken daran gemacht wurde, dass eine Frau ihn tragen sollte. Das „Verbotene“ daran ist, wenn man sich darüber hinwegsetzt und ihn trägt, obwohl man keine Dame ist. Klingt nicht spektakulär. Doch warum ist es dann so ein Tabu? Weil unsere Kultur sehr feste Vorstellungen davon hat, wie die Menschen zu sein haben. Genauer gesagt, wie Männer und Frauen zu sein haben. Und wenn man sich nicht daranhält, wird man von manchen Mitgliedern der Gesellschaft für die Grenzüberschreitung bestraft. Das kann alles sein von doofen Witzen über Getuschel und Vermutungen bis hin zu körperlicher und verbaler Gewalt. Das war aber nicht immer so.

Bis kurz vor der industriellen Revolution waren wir ziemlich anders unterwegs.
Auch damals schon war unsere Gesellschaft patriarchalisch aufgebaut, Männer galten als mehr Wert als Frauen und hatten mehr Rechte, Freiheiten und Einfluss. Doch der Unterschied im Verhalten und dem Auftreten zwischen den Geschlechtern war kleiner. Bedeutend kleiner. Betrachtet man Gemälde aus früheren Jahrhunderten, so tragen Frauen wie Männer gleichermaßen Röcke, farbenfrohe Stoffe, lebendige Muster, Perücken, hohe Schuhe, Strumpfhosen, Schmuck und Make-Up. Je mächtiger und reicher, desto doller, wobei Männer tendenziell stärker geschmückt waren als Frauen.

Schauen wir uns ein kleines Beispiel an: Es ist 1750 und Friedrich und Konstanze Müller gehen in die Oper. Beide tragen ihre schönsten Perücken, bedecken ihre vernarbte Haut großzügig mit Schminke, übertünchen ihre Körpergerüche mit Eau de Cologne (weil waschen mit richtigem Wasser - bääh), sie tragen ihre kostbarsten, farbenfrohen Gewänder, er schlüpft in seine Hochhackigen und sie in ihre flachen Latschen.
In der Oper fiebern sie beide mit – sie lachen, lieben, weinen und trauern mit den Schauspielern auf der Bühne. Danach essen sie zuhause zu Abend. Sie sprechen über den tragischen Tod des Helden in der Oper, Konstanze muss kurz rülpsen und Friedrich trocknet sich die Augen, war doch die Oper emotional furchtbar aufreibend. Nichts davon wirkt irgendwie bemerkenswert auf einen von ihnen.

Mit der industriellen Revolution um 1800 änderte sich alles radikal. Waren die meisten Menschen zuvor Bauern oder Handwerker und lebten in ländlichen Dörfern, so wurden nun viele zu Fabrikarbeitern und lebten in schmutzigen Großstädten. Dieser Umbruch markiert den Beginn der Gesellschaft, in der wir heute noch leben. Zumindest bis Internet und Technologie uns vollends in eine neue Ära katapultiert haben. Sämtliche Strukturen, in denen wir uns bewegen, haben ihre Wurzeln in dieser Zeit: Politische Ausrichtungen und Modelle; die Einteilung der Zeit in Freizeit, Arbeitszeit und Urlaub; Wirtschaftsmodelle; Technik; Verkehr; Reiseverhalten… So gut wie alles fußt in der frühen Industriegesellschaft. Auch unsere aktuellen Geschlechterrollen. Jetzt war Schluss mit Emotion und Lebenslust für alle. Das Idealbild, wie die Menschheit zu sein hatte, lebte die Bourgeoisie vor. Das gemeine Volk versuchte sie nachzuahmen und vererbte die Verhaltensweisen an alle folgenden Generationen. Und wie verhielt sich nun diese Oberschicht, der nachgeeifert wurde? Sie hatte Geschlechterrollen. Strenge Geschlechterrollen! Es gab zwei Schubladen, eine für Männer und eine für Frauen.
Alles, was den Menschen ausmacht, wurde strikt aufgeteilt und entweder in den einen oder in den anderen Topf geworfen. Nichts davon wurde beiden gleichermaßen zugestanden. Und das, obwohl sämtliche Potenziale in Männern wie in Frauen angelegt sind.
Woher das kommt, kann ich nicht mit voller Sicherheit sagen. Ein großer Einfluss ist bestimmt eine kulturelle Tendenz, die ganze Welt in zwei Extreme aufzuteilen. Was es nicht nur in unserer Kultur gibt. Gut/Böse, hell/dunkel, Yin/Yang, Mann/Frau, Chypre/Gourmand - nur das eine oder das andere, nie beides. Auch der immer noch allgegenwärtige Einfluss der Kirche, eine große Portion Moralismus und die althergebrachte Arbeitsteilung dürften eine Rolle gespielt haben.

Werfen wir einen Blick in die Themen-Schublade der Oberschichten-Frau im 19. Jahrhundert:
Hier findet sich alles, was mit dem Körper und der Emotion zu tun hat.

  • Gefühle, Lachen, Weinen, Trauer, Freude
  • Tod
  • Kommunikation, Sprache
  • Liebe, Kinder, Familie
  • Schmutz, Körperfunktionen, Lust, Sex, Berührung
  • Schmuck, Ornament, Schönheit
  • Zuhause, etc.


Und die Herren der Schöpfung mit der Beschränkung auf die Logik:

  • Kopf, Logik, Verstand
  • körperliche Distanziertheit
  • Funktion
  • Verbesserung, Geschwindigkeit, Wettbewerb
  • Sauberkeit
  • Zahlen, Wissenschaft, Bildung
  • Karriere etc.

Das wirkt jetzt erstmal abstrakt und wenig konkret. Schauen wir deshalb die Nachfahren von Familie Müller an, das Ehepaar Wilhelm und Philomena Müller im Jahr 1890:

Auch die beiden schätzen die Kultur sehr und sehen sich heute eine Operette an. Philomena braucht einige Zeit länger bei der Vorbereitung, zeigt sich der Reichtum der Familie doch hauptsächlich in ihrer Kleidung und nicht in seiner. Mit etwas Hilfe schlüpft sie ins Korsett und den Unterbau ihres Rockes, legt das reich verzierte Kleid darüber, steckt die meterlange Haarpracht in einer kunstvollen Frisur zusammen, drapiert den riesigen Hut darüber, legt sich den teuren Erbschmuck um und trägt einen Hauch von Schminke auf. Gerade genug, um etwas gesünder auszusehen und noch nicht als Straßendirne durchzugehen. Auch der Duft darf nicht fehlen. Ein französisches Parfüm mit einer kräftigen Portion Lavendel und einer tierischen Komponente, die jeden an romantische Situationen denken lässt.
Bei Wilhelm geht es bedeutend schneller. Er schlüpft in Hemd, Hose, Weste, Frack und Zylinder, alles ist schlicht und geradlinig, kämmt kurz den Schnauzbart und ist eigentlich schon fertig. Ein wenig Eau de Cologne vielleicht, um frisch und sauber zu riechen? Hm, nur ganz wenig, er ist ja keine Frau.
Im Konzertsaal ist Philomena ergriffen von der Darstellung der Schauspieler. Sie lächelt, wie die Kinderdarsteller singen, ist betrübt, als die Heldin ermordet wird und muss sich die Tränen abwischen. Wilhelm unterdessen sitzt daneben und kann die Gefühlsausbrüche seiner Gattin nicht so recht nachvollziehen. Weibisches Getue! Weinen würde er niemals, das hatten ihm seine Eltern als Kind gründlich ausgetrieben. Ein Soldat kennt keinen Schmerz, oder so ähnlich.
Zuhause essen auch sie zu Abend. Willhelm unterdrückt einen Rülpser. Körperliche Regungen sind nicht schicklich. Ein richtiges Gespräch kommt nicht zu Stande, hatten sie den Abend doch recht unterschiedlich erlebt. Er in distanzierter Langeweile, sie ergriffen von der Handlung. Erst, als sie das Gespräch auf seine neue Arbeit als Ingenieur bringt, kommt etwas Fluss hinein.

Wir sehen also, die Müllers, die in unterschiedlichen Zeiten leben, verhalten sich völlig unterschiedlich. Industrie-Müllers wurden streng nach den neuen Rollenbildern erzogen und verhalten sich entsprechend. Hier ist freilich zu bemerken, dass Erziehung bei weitem nicht nur durch die Eltern stattfindet. Denken wir nur einmal daran, welche kleinen Signale uns als Kindern und Erwachsenen zeigen, wie wir zu sein haben. Die Mutter lobt uns, wenn wir uns auf eine gewisse Art verhalten. Der Vater schimpft uns, wenn wir das nicht tun. Die Protagonisten in Romanen und Filmen, die Werbung, Fernsehshows und Influencer-Videos zeigen uns, wie wir idealerweise leben und aussehen sollen. Die Schule bestraft oder fördert uns nach unserem Verhalten. Die Mitschüler bewundern uns, wenn wir so sind, wie sie es gelernt haben, es gut zu finden. Oder sie mobben und verprügeln uns, wenn wir das nicht tun. Die entsprechende Abteilung bei h&m sagt uns, was wir tragen sollen, je nachdem, wer wir sind. Das For-Men-Duschgel bei dm zeigt uns, wie wir zu riechen haben. Das Duftdiagramm zeigt uns, ob die Mehrheit einen Duft als männlich oder weiblich empfindet. Es sind tausende, kleine Stimmen, die uns tagtäglich sagen, wie die Welt funktioniert und wie wir uns darin zu arrangieren haben.
Kein Wunder also, dass Philomena und Wilhelm genau die sind, die sie sind. Sie hatten kaum eine andere Wahl.

Schauen wir uns jetzt an, welche Auswirkungen die strikte Zweiteilung der Rollenbilder noch heute hat. Enorm wichtig dabei ist zu beachten, dass die Gesellschaft nach wie vor patriarchalisch geprägt ist. Das heißt, all die Eigenschaften, die Männern und Frauen streng zugeteilt wurden, sind aus der patriarchalischen Perspektive zu betrachten. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass die Bereiche, die nun als „männlich“ gelten, als besser gewertet werden als die, die für „weiblich“ gehalten werden. Wenn man das verinnerlicht und auf sämtliche Lebensbereiche, auch heute noch, schaut, wird einem vieles klar:
Warum sind Knochenjobs in der Pflege schlecht bezahlt? Blick in die Geschlechterschubladen – Körperlichkeit, Schmutz, Berührung etc. gelten als weiblich, ergo werden sie geringgeschätzt.
Warum gelten schnörkellose, schlichte Flakons als geschmackvoll, während verzierte Flakons als kitschig verschrien sind? Blick in die Geschlechterschubladen – Ornament und Schmuck gelten als weiblich, ergo werden sie geringgeschätzt.
Warum halten wir Mathe und Physik für wichtiger als Kunst und Musik? Schaut in die Schublade.

Das ist freilich stark vereinfacht gesagt, aber der Aspekt ist keinesfalls von der Hand zu weisen.
Sehr wichtig hier: Daran ist niemand direkt Schuld, weder Männer noch Frauen. Solche Mechanismen sind im System verankert und werden meist unbewusst, ohne böse Absicht weitergegeben durch tausende kleine Interaktionen jeden Tag. Durch jeden, Frauen wie Männer. Deshalb ist das Bewusstsein jedes einzelnen darüber so wichtig.

Wenn man übrigens auf die Geschlechtereinteilung bei Düften schaut, kann man sogar hier Parallelen zu den Schubladen finden. Bis vor 50 Jahren war es z.B. für Männerdüfte noch das Nonplusultra, sauber und markant zu riechen. Das passt wunderbar in die Vorstellung, dass Duft eine rein logische Funktion zu erfüllen hat, nämlich für Hygiene zu sorgen und diese zu signalisieren. Das hat zur Folge, dass bis vor wenigen Jahren verhältnismäßig wenige Düfte für Männer lanciert wurden. Wozu auch, 1000 Interpretationen von „sauber“ braucht keiner. Bei den Damendüften wurde im Gegensatz aus dem vollen kreativen Brunnen geschöpft. Hier erlaubte die Schublade ein breites Feld von Assoziationen mit Kunst, Romantik, Emotion, Dramatik, Geschichte, Erzählung, Reise etc. Kein Wunder also, dass ein Großteil der historisch bedeutsamen Düfte in der Damenabteilung zu finden sind. Man schaue nur auf das klassische Sortiment von Guerlain oder Chanel.

Und wo in diesem ganzen Salat haben wir jetzt den schwulen Mann vom Anfang des Artikels? Ihm ging es fast immer beschissen in unserem Kulturkreis, sowohl vor der industriellen Revolution als auch danach (bei den lesbischen Frauen war es übrigens nicht anders). Er passte nicht in das christliche Bild von Adam und Eva, sein harmloser Wunsch nach gleichgeschlechtlicher Liebe galt als Teufelszeug und er wurde verfolgt und getötet. Sex, der nicht der Fortpflanzung, sondern der lustvollen Verbindung gilt? Igitt! Mit der industriellen Revolution (wir erinnern uns, Geschlechterschubladen) kam nun ein neues Werkzeug der Unterdrückung hinzu. Wer weiß noch, was eine Gesellschaft erstmal instinktiv mit einer Minderheit macht? Genau, sie schafft ein Stereotyp. Also ein klischeehaft überzeichnetes Bild, das meist wenig schmeichelhafte Eigenschaften zeigt und den Betroffenen ihr Leben lang im Weg steht, sei es bei der Polizeikontrolle im Zug oder beim Bewerbungsgespräch. Wenn nun also die industrielle Gesellschaft mit ihren neu (also vor 200 Jahren) erfundenen Schubladen-Rollenbildern instinktiv ein negatives Stereotyp erfinden möchte, wie geht sie vor? Sie kreiert ein Bild des Schlimmsten, was sie sich vorstellen kann. Ein Mensch, der diese Rollen mit Füßen tritt und sich genau entgegengesetzt verhält. Was tut also ein schlechter, schwuler Mann angeblich? Er verhält sich so, wie es einer Frau zugedacht ist. Was tut eine schlechte, lesbische Frau angeblich? Sie verhält sich so, wie es einem Mann zugedacht ist. Tadaaa, die Klischees des weibischen Schwulen und des lesbischen Mannsweibs sind geboren. Wobei jedem bewusst sein dürfte, dass sich die Persönlichkeiten von lesbischen Frauen und schwulen Männern wie beim Rest der Menschheit auf dem kompletten möglichen Spektrum bewegen und kein Extrem davon als besser oder schlechter zu bewerten ist als das andere.

Wenn also der Mann vom Anfang seinen Dior Homme aufsprüht und jemand denkt, es sei ein Damenduft, kommt natürlich die alte Angst hoch. Ein Mann trägt einen Damenduft, verletzt das Rollenbild, entspricht damit dem Stereotyp und begibt sich in Gefahr, als schwul identifiziert zu werden. Ganz egal, ob er es tatsächlich ist oder nicht.

Was hilft da also? Verhaltenstherapie und Einsicht. Zuerst die Einsicht: Für alle Menschen gilt es erst einmal zu realisieren, dass Schwulsein oder Lesbischsein weder gut noch schlecht ist, genau so wie Heterosein, oder bi, asexuell oder was auch immer. Und dass es somit auch völlig wurscht ist, ob jemand anders es ist oder ob man selbst dafür gehalten werden könnte. Diese zugegebenermaßen sehr simple Erkenntnis ein paar Mal durchdenken und schon ist man ein Stück freier. Nun kommt die Verhaltenstherapie. Den Dior Homme wegzulegen wäre völlig falsch. Im Gegenteil, tragen, tragen, tragen! Und als nächstes einen tatsächlichen Damenduft. Hol dir deine Freiheit zurück, die dir Wilhelm und Philomena nehmen wollten! Freilich soll jeder tragen, was er oder sie möchte, auch wenn es zufällig mit dem kulturell erwünschten Bild übereinstimmt. Allerdings schadet es nie, sich bewusst zu machen, welche gesellschaftlichen Zwänge hinter dem einen oder anderen Sprüher stecken.

Jetzt werden viele von uns berechtigterweise sagen, dass das alles nicht mehr so ist, dass die Gesellschaft freier wird und jeder so sein kann, wie er möchte. Es gibt Unisexdüfte, Frauen tragen Hosen, Männer auf YouTube filmen Makeup-Tutorials, Frauen küssen einander im Club, Männer weinen in Filmen. Das ist tatsächlich wünschenswert und so in der offiziellen Etikette unserer Kultur mehr oder weniger gefestigt. Jedoch kann niemand bestreiten, dass die „alten“ Bilder nach wie vor präsent sind, wenn auch unterbewusst. Wonach hat die Oma euch Enkelinnen gefragt, als ihr 14 wart? Sicher nicht, ob ihr eine lesbische Freundin habt. Wer von den Männern hätte kein mulmiges Gefühl, wenn er nachts in Drag allein in die U-Bahn steigen müsste? Welche Mechanikerin wurde nicht schon für inkompetent gehalten, weil sie eine Frau ist? Wann vergeht schon ein Tag, an dem im Forum nicht nach einem „männlichen Duft, der Dominanz und Autorität ausstrahlt“ gefragt wird?

Frohes und freies Sprühen! 

EDIT: Wegen der Ausgangsfrage ist der Beitrag sehr auf die  männliche Perspektive fokussiert. Deshalb bin ich sehr neugierig auf die Erfahrungen der Damen!

Quellen:

  • Iris Marion Young (1990): Justice and The Politics of Difference: https://www.academia.edu/12099...
  • Karolina Zebrowska: Y'all need to stop with the "manly men" stereotype
202 Antworten
3rdear3rdear vor 4 Jahren
Hmmm, glaubt an 'tiefverwurzelten Frauenhass', wer Frauen hasst? Und was soll 'die Gesellschaft' sein außer einer Wahnvorstellung?! Ich meine wieviele Menschen kennt Ihr, und wieviele von denen fallen doch wohl aus dem Rahmen! Zum Glück! ;)
BellatrixBellatrix vor 4 Jahren
Ich verstehe nur den Missions- und Bekehrungseifer nicht: Du trägst gerne Damendüfte als Mann - schön! Ein anderer Mann möchte das nicht und bevorzugt Düfte, die als "maskulin" eingeordnet werden. Wo ist das Problem, warum juckt oder betrifft es dich? Klar, Duftmoleküle haben kein Geschlecht, aber es lässt sich doch nicht leugnen, dass alles, was wir tun, tragen oder sagen, dazu beiträgt, wie Andere uns wahrnehmen...
ParfumoParfumo vor 4 Jahren
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Delta81Delta81 vor 4 Jahren
Ich bediene mich also "AFD Sprech" weil ich eine andere Meinung zu dem Thema habe die dem Author nicht gefällt. Cancel culture at it's best. Zeigt doch wessen geistes Kind der Author ist. Immer wieder interessant zu sehen, dass die Leute welche angeblich die Toleranz für sich gepachtet haben, die größte Intoleranz an den Tag legen. Ich verabschiede mich dann auch aus diesem Blog, unliebsame Meinung werden offenbar nicht gerne gesehen. Das Interesse an einer offenen Diskussion ist heuchlerisch.
MarieposaMarieposa vor 4 Jahren
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Ein guter Duft ist ein guter Duft - egal ob an Mann, Frau oder Ozelot. Traurig, wenn uns Geschlechternormen in unserer Auswahl einschränken. Noch trauriger finde ich es aber, wenn es in unserer Gesellschaft erstrebenswert für Frauen ist, sich bewusst mit männlichen Attributen - in welcher Form auch immer - zu schmücken, und Männer bei einer unsichtbaren Kleinigkeit wie einem "weiblichen" Duft in Panik geraten. "Weiblichkeit" ist toll! Probiert es einfach mal aus - Parfum ist nur der Anfang.
FelixwindsFelixwinds vor 4 Jahren
Teil 3: Die Diskussion an sich halte ich jedoch für sehr wichtig. Denn richtig oder falsch mal ausgenommen, gibt es anscheinend einen großen Andrang danach, sich anders zeigen zu wollen, als die grobe Gesellschaftsnorm es vorschreibt. Das Problem an sich ist dann die Intoleranz mancher Menschen. Um an dem ganzen was zu ändern, müssen jedoch alle ins Boot geholt werden.
Aufklärung und Bewusstsein, anstatt Zwang. Das wünsche ich mir.
Inklusion, anstatt Exklusion!
FelixwindsFelixwinds vor 4 Jahren
Teil 2: Zum anderen ist diese Freiheit sich zu bewegen und zu tun was man möchte auch immer an die Toleranz der Gesellschaft bzw. der jeweiligen Gemeinschaft verbunden. Wenn ich in einem alteingesessenen Dorf mit langen Haaren, lakierten Fingernägeln und einem Frauenparfum auftrete, würde ich sicher schnell schief angeschaut werden oder sogar Gefahr laufen verbal/körperlich attakiert zu werden. In Berlin in irgendeinem Viertel wo sowas häufiger vorkommt, ist das wiederum kein Problem.
UmkehrfilmUmkehrfilm vor 4 Jahren
@favea: Sorry, aber Du redest in deinem Kommentar nunmal ebenfalls von "Gleichheitszwang". Öffentlich kritisiert werden "Geschlechterrollen" nicht etwa das "Geschlecht" als solches. Das Geschlecht spielt gerade für Kritiker*innen eine große Rolle und sie wünschen sich, dass Personen in Zukunft nicht mehr unter den Zwängen der damit verbundenen Rollenzuschreibungen leiden müssen, sondern gleichberechtigt existieren dürfen.
FelixwindsFelixwinds vor 4 Jahren
Was meine Schlussbemerkung noch ist: Zum einen sehe ich es persönlich nicht als so wichtig an, jetzt umbedingt gesellschaftliche Konventionen zu durchkreuzen, außer sie schaden mir nachhaltig. Deshalb finde ich die Unterteilung Mann/Frau grundsätzlich nicht schlecht. Jedoch genieße ich auch gerade die Unisex Düfte, da dort dann mehr kreative Freiheit herrscht.
UmkehrfilmUmkehrfilm vor 4 Jahren
Ich möchte darauf hinweisen, dass mein Kommentar an den User Delta81 gerichtet war, der in seinem Kommentar von biologischen Gegebenheiten ausgeht. Außerdem pflichte ich dem Autor des Blogs bei: bestimmte Begriffe werden nunmal vor allem von rechts z.B. durch die AfD instrumentalisiert, weil sie sich in einem legitimen Raum bewegen müssen. Darauf hinzuweisen ist keine Unterstellung, sondern ein freundlicher Hinweis.
JoHannesJoHannes vor 4 Jahren
Nein @Favea, an deinem Beitrag ist aber auch garnichts "rechts" oder sowas!
PistazieneisPistazieneis vor 4 Jahren
Danke Favea. Hier in dem Blog vom Verfasser selbst anderen usern/userinnen "AfD-Sprech" zu unterstellen ist einfach eine Frechheit.
FaveaFavea vor 4 Jahren
....anpassen. Als "Michaela" wird etwas getragen, dass zur Zeit als feminin angesehen wird. Als Michael wird ein derzeit eher maskuliner Duft aufgetragen. Und das ist für mich völlig in Ordnung. Verschiedene Geschlechter und Menschen haben verschieden Stärken und Schwächen - die gilt es zu akzeptieren. Gleiche Rechte für alle sollten selbstverständlich sein - aber nicht Alle können Alles gleich gut.
FaveaFavea vor 4 Jahren
Mit Erschrecken habe ich gerade festgestellt, das mein "Gleichheitszwang" wohl irgendwie in die "rechte Ecke" gestellt wird. Davon möchte ich mich ausdrücklich distanzieren! Meine Antwort bezog sich rein auf "Düfte" nicht auf "Lebenskonzepte". Anmerken möchte ich noch, dass ich in meinem Umfeld mehrere Transgender, "Dragqueens", oder auch Menschen die sich im falschen Körper befinden, kenne - bei fast Allen fällt mir beim Weggehen durchaus auf, dass sie ihre Düfte, ihrer gerade gelebten Seite,
JoHannesJoHannes vor 4 Jahren
Gestern im Kaffeehaus kam eine Freundin mit einer langen Hemdbluse (schönes Wort in diesem Zusammenhang) bis übers Knie. Darunter eine Jeans. Sieht toll aus, ist bequem. Wird umgehend bei mir Einzug halten. ;-) Nur weil irgendwann irgendwer mal bestimmt hat, was männlich und was weiblich ist (bezogen auf Mode, Düfte, Kosmetik, ...) soll ich da mitmachen? Warum? Dann mache ich heute einfach eine neue und allgemeingültige Regel, auch für alle: Röcke sind für Männer. Punkt!
JoHannesJoHannes vor 4 Jahren
@Paprica: dein Mann macht alles richtig! Er soll tragen, was ihm gefällt. Ich war bei einem privaten Fest in Tallinn mit Finnen eingeladen. Dresscode White Tie. Mit Gehrock und so. Ich habe mir ausgebeten White Stripes zu trage, was auch genehmigt wurde. ;-) Also habe ich mir einen Rock genäht, einen Gehrock umgenäht und schwarze Adidas mit weissen Streifen getragen. Die Reaktion? Ausschliesslich positiv. War aber unwichtig, weil ich mich gut gefühlt habe. Uniformität ist für andere Menschen.
JoHannesJoHannes vor 4 Jahren
Mein Resümee dieser Diskussion: ich mache was ich will, was mir gefällt und gut tut, aufrecht und selbstbewusst. Und mehr ist es für mich auch nicht. Mein Leben, mein Habitus, mein So—Sein geht niemandem etwas an. Und solange gesetzliche Normen nicht verletzt werden, werde ich das immer wieder und weiter genauso machen. Bewertungen haben ja nichts mit dem Gegenüber zu tun, sondern mit dem Bewerter. Solche Bewertungen haben ja nichts mit mir zu tun. Das alles ist einfach, wenn man zu sich steht.
RealepersonRealeperson vor 4 Jahren
Na ich war so verdutzt weil ich mit allem gerechnet habe nur nicht mit dem Spruch. Sagen wir mal ich war entsetzt. Was zum Kuckuck...insbesondere bei Düften...hab ich nie verstanden diese Geschlechtertrennung. Insbesondere hier gibt es ja aus vollkommen kleinkarierten Gründen in beide Richtungen ein Schubladendenken, den sogar Verkäufer von Düften nicht ablegen können. Ich habe auch mal einem Freund einen Blumenstrauß zum Geburtstag geschenkt und er war entsetzt (ist ja was für Frauen!)
CharlAmbreCharlAmbre vor 4 Jahren
Toller Beitrag! Mir fiel gleich jemand ein, der, bei mir übernachtend, mein Shampoo nicht benutzen wollte, da es ja "nicht für Männer" sei :-D Das war jemand, den die Angst, für schwul gehalten zu werden, schon sein Leben lang sehr beutelt. (Der "darf" auch ganz viele andere Sachen nicht, aber das ist ein anderes Thema...)
Aber, um das Tiefere aufzugreifen: dass Frauen Hosen tragen können, Männer aber keine Röcke, halte auch ich für tiefverwurzelte Frauenfeindlichkeit. Gut erklärt, Fabi!
RipleyRipley vor 4 Jahren
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Wahrscheinlich kommt es auch darauf an, warum man Düfte trägt. Wer einen Duft für sich trägt (als Trost, als Stimmungsmacher, um ein Schweben durch den Tag zu erzeugen..) kategorisiert wohl weniger, als jemand der Düfte für andere trägt (um aufzufallen, „Crowds zu pleasen“, zu imponieren).
RipleyRipley vor 4 Jahren
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Persönlich unterscheide ich ausschließlich zwischen schönen oder weniger schönen Düften.
Die meisten Düfte, die ich schön finde werden hier laut der Kreisdiagramme als feminin eingestuft.
Was soll‘s!?
Düfte sind für mich wie Farben - eine Kategorisierung nach Geschlechtern gibt es da in meinem Kopf nicht.
Das Beharren auf Kategorien verschließt einem nur die Chance neue wundervolle Erfahrungen zu machen.
Aber wer diesen Schritt nicht gehen will, entdeckt hoffentlich trotzdem viel Schönes
UmkehrfilmUmkehrfilm vor 4 Jahren
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@Fabistinkt: Ich habe hier vor Jahren selbst in vielen Rezensionen immer wieder in männl./weibl. kategorisiert und tatsächlich angenommen, dass das irgendwem ein besseres Verständnis vermittelt. Macht es aber nicht. Es schränkt nur ein und sorgt dafür, dass Personen sich potentiell eben nicht angesprochen oder sogar nicht mitgedacht fühlen. Dieser Blog ist als wohl kleinster Beitrag zu dem Struggle diskriminierter Gruppen hier sehr gut verortet und unbedingt wichtig.
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
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@Umkehrfilm: Besser ist es kaum auf den Punkt zu bringen, danke.
Es ist wirklich ziemlich unangenehm, sogar hier den Afd-Sprech lesen zu müssen.
UmkehrfilmUmkehrfilm vor 4 Jahren
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@Delta81: Weiterhin sind gerade Begriffe wie ''Gleichmacherei'' und ''linker Zeitgeist'' zur Unsichtbarmachung der Lebensrealitäten von z.B. Trans- und nichtbinären Personen fester Bestandteil des Jargons der Rechten in diesem Land und sollten deshalb mit Bedacht verwendet werden.
UmkehrfilmUmkehrfilm vor 4 Jahren
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@Delta81: Bei Geschlechterrollen geht es nicht um die biologischen Annahmen, die du hier nennst, sondern um deren Definition und Zuschreibung durch die Gesellschaft. Und wenn Personen auf die Straße gehen, sich politisch engagieren, bilden und aufklären, dann deshalb, weil sie sich gerne auf die gleichen Rechte berufen und die gleiche Anerkennung genießen möchten, wie all diejenigen, die das in deinem binären Verständnis von Mann und Frau als naturgegeben verstehen.
PolyanthaPolyantha vor 4 Jahren
@Wasserlilie: Ich benutze Parfum nicht für andere, sondern weil ich den Duft erforschen möchte und meine Reaktion und Wahrnehmung eines Duftes für mich selbst und meinen "Empfindungsapparat" spannend finde. Ud weil ich den Duft selbst geniessen möchte. Die anderen sind mir dabei erst mal schnuppe
Ich kann doch sowieso nicht erfahren, wie ein anderer einen Duft an mir erlebt, es sei denn er spricht mir mir darüber. Und aus dem Alter des 'fishing for compliments' bin ich schon ein Weilchen raus.
WasserlilieWasserlilie vor 4 Jahren
Man könnte sich auch die Frage stellen, wozu jemand überhaupt Parfum außerhalb der eigenen 4 Wände benutzt. Meiner Ansicht nach tut fast jeder das, um andere daran teilzuhaben zu lassen. Der eine mehr, der andere weniger. Und da kann man nicht erwarten, dass die Reaktionen ausschließlich positiv ausfallen.
WasserlilieWasserlilie vor 4 Jahren
@Polyantha Ich empfinde etwas als passend oder unpassend, subjektiv, das ist keine Entscheidung die ich treffe. Grundsätzlich alle Düfte für jeden passend zu finden ist ja auch eine Empfindung. Und wieso soll man das nicht äußern dürfen? Wofür kann man hier bei Parfumo Düfte bewerten, Kommentare schreiben? Wohl nicht nur um anderen mitzuteilen, was man für sich selbst als passend empfindet, sondern um seinen generellen Eindruck des Duftes zu vermitteln.
HibernationHibernation vor 4 Jahren
@Realeperson: was passierte? War es dir peinlich? Hast du der Verkäuferin gesagt, dass das vollkommen egal ist?
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@Polyantha: Genau! Der vermeintliche Damenduft wird mit Weiblichkeit assoziiert, ergo wird er als negativ eingestuft. Das kommt noch zur Angst, als schwul zu gelten, dazu. Und hängt auch irgendwie zusammen, oder? Das schwule Stereotyp ist unter anderem negativ bewertet, weil es als weiblich konnotierte Verhaltensweise konstruiert ist. Purer Sexismus.
PolyanthaPolyantha vor 4 Jahren
Der interessanteste Aspekt kam m. E. von @Patpow: Warum ist es eigentlich schlecht, wie eine Frau zu riechen, warum hat man als Mann Angst davor? Und kommt in dieser Fragestellung nicht schon schon der ganze Sexismus zum tragen, gegen den man sich eigentlich richten möchte?
RealepersonRealeperson vor 4 Jahren
Ich letze Woche in Griechenland im Urlaub. Habe mich an eine sehr wohlriechende Theke gestellt und wild meine Freude ausdrückend meine Arme besprüht. Die Verkäuferin kam zu mir und flüsterte...Entschuldigung, das sind alle Männer-Parfums. Ihr könnt euch mein Gesicht vielleicht Vorstellen...
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
Die Antworten reissen nicht ab!
@Melisse: Danke dir! Ich hoffe ja total, dass auch der Kern des Artikels mit der Selbstreflexion ankommt.
@Paprica: Sehr schönes Beispiel!
PolyanthaPolyantha vor 4 Jahren
@Wasserlilie: Für mich selbst zu beurteilen was zu mir passt, ist legitim und korrekt, aber wie kann ich mir das Recht heraus nehmen, zu beurteilen was zu jemand anderem passt? Ich glaube eigentlich, es passt alles zu jedem, solange es derjenige entscheidet, der damit zu tun hat und demjenigen gefällt. Es ist donicht an mir zu entscheiden, was zu jemandem passt, und ich werde auch nicht in meiner Freiheit eigeschränkt, wenn ich diese Entscheidung, was zu jemand anderem passt, nicht mehr treffe.
PapricaPaprica vor 4 Jahren
...Aber ich habe das Gefühl, dass er sich erst jetzt mit Ende dreißig mehr traut, Wünsche zu äußern und Leidenschaften auszuleben, die man klassischerweise als nicht maskulin ansieht. Und da stehen wir mit unserer gesellschaftlichen Gestaltung, aber auch mit unserem Einfluss als Konsumenten, in der Verantwortung, nachfolgenden Generationen die Selbstentfaltung zu erleichtern.
PapricaPaprica vor 4 Jahren
... Und was nun als männlich oder weiblich assoziiert wird, befindet sich immer im Wandel der Zeit und ist je nach Kulturkreis ganz unterschiedlich. Mein Mann möchte gerne Klamotten mit Stretch Anteil tragen, weil es bequemer ist. Er wünscht sich einen Sommer Kaftan, weil er mich um die Luftigkeit meiner Kleider beneidet. Und er hat demletzt meinen "weiblichen" Amouage Sunshine getragen, weil er die AFs verwechselt hat. Stand ihm ausgezeichnet, fanden wir... :)
PapricaPaprica vor 4 Jahren
Vielen Dank für den tollen Blog! Es ist eben doch interessant, sich immer mal wieder zu vergegenwärtigen, wie sehr Mode, aber auch Stereotypen dem Wandel der Zeit unterworfen sind. Den aufkommenden Trend der "Gleichmachung" befürworte ich sehr. Ich möchte das Menschen, egal welchen Geschlechts und welcher sexuellen Orientierung, an Ihren individuellen Qualitäten gemessen werden und dabei Ihre Wünsche, Präferenzen und Leidenschaften nach außen tragen dürfen....
WasserlilieWasserlilie vor 4 Jahren
@Siebter Zu welchem Zeitpunkt habe ich das getan? Lies nochmal richtig und interpretiere (fantasiere) nicht mehr hinein, als dort steht.
HibernationHibernation vor 4 Jahren
Das stimmt natürlich! @ Ray89
Ray89Ray89 vor 4 Jahren
Mindestens so lange wie man kleinen Jungen den Penis verstümmelt.
HibernationHibernation vor 4 Jahren
Es wird bestimmt auch nochmal so lange dauern, bis man hilflosen weiblichen Säuglingen keine Ohrringe mehr anbringt um diese als Mädchen-Klischee erkennbar zu machen. 🤷🏻‍♀️
SiebterSiebter vor 4 Jahren
@Wasserlilie – es ist doch bemerkenswert, dass gleich die Meinungsfreiheit in Gefahr gesehen wird, wenn man Meinungen in Frage stellt, die tatsächlich seit Jahrzehnten oder länger etabliert sind.
Melisse2Melisse2 vor 4 Jahren
Ich finde es schade, dass die Diskussion jetzt wieder verengt wird auf das Thema, ob man Düfte als maskulin oder feminin empfinden darf. In dem Blogbeitrag steckte so viel mehr drin.
Mir persönlich hilft es, wenn ich auf Parfumo sehen kann, ob ein Duft eher männlich oder weiblich eingeordnet wird, um mir den Charakter des Parfums vorzustellen. Ich bin nun mal in den letzten 50 Jahren sozialisiert worden. Und frei genug, diesen Empfehlungen nicht zu folgen.
WasserlilieWasserlilie vor 4 Jahren
Was natürlich nicht heißen soll, dass jemand das Recht besitzt, andere abzuwerten.
WasserlilieWasserlilie vor 4 Jahren
Freiheit ist aber auch, der Meinung sein zu dürfen, dass eben nicht alles zu jedem und vorallem zu einem selbst passt.
SiebterSiebter vor 4 Jahren
„Ist das etwa ein Damenduft, den Du da trägst!?“
„Ja, das ist ein Damenduft.”
Echte Freiheit. Mit einem vermeintlichen Gleichheitszwang hat das nichts zu tun.
AndyCandyAndyCandy vor 4 Jahren
Ich bin auch (sehr) gerne Frau, ich lasse mich nur nicht so gerne - weder bei Düften noch sonstwo - in Schubladen stecken...
Max1403Max1403 vor 4 Jahren
Favea , du hast absolut recht!
WasserlilieWasserlilie vor 4 Jahren
Ich bin das ganz bei Favea. Schön, sowas auch mal zu lesen.
FaveaFavea vor 4 Jahren
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Schöner Blog. Für mich gibt es weiblich und männlich und quasi "neutral". Das betrifft aber nur meinen persönlichen Geschmack. So wie ICH einen femininen, maskulinen oder unisex Duft klassifiziere. Das sich der Zeitgeist immer wieder ändert, und mal das Eine mal das Andere von verschiedenen Geschlechtern bevorzugt wird, steht dabei außer Frage. Nur dieses "komplett Geschlechtslose" will ich nicht für mich annehmen. Ich bin "Frau"- und das gern. Dieser Gleichheitszwang ist auch nur Zwang
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
Falls jemand nicht alles liest: Eigentlich gehts hier nicht um die Geschlechtereinteilung von Düften, auch wenn es in den Kommentaren so aussieht ;)
@Polyantha: Gute Idee!
@Patpow: Interessanter Gedankengang. Das Phänomen an sich ist sexistisch, weil die weibliche Assoziation mit dem Duft als negativ gesehen wird. Der Titel ist teil der Beschreibung. Danke fürs Lesen.
ChaiTeeChaiTee vor 4 Jahren
Ich schließ mich der Wasserlilie an - die Aussage, ob man einen Duft als maskulin oder feminin riechend empfindet, sollte kein Problem darstellen. Da ist für mich keinerlei Wertung drin. Durch dieses momentan auf allen Kanälen laufende Gender-Diskussion werden manche Dinge auch zum Problem gemacht.
PolyanthaPolyantha vor 4 Jahren
Die Unterteilungen nach Mann/Frau und Alt/Jung finde ich bei der Bewertung schwierig, da ja damit eigentlich nur Klischees befeuert werden. Ich werde jetzt, auch angeregt durch diesen Aufsatz hier, dazu übergehen, konsequent immer beide Kategorien zu klicken. Konsequente Inklusion scheint mir am ehesten zur Lösung des Problems geeignet.
PatpowPatpow vor 4 Jahren
Ist der Titel des Beitrags nicht sexistisch? Die Argumentation ist es wohl. - Als ob Kolle mir noch einmal erklären wollte, Masturbation mache gar nicht dumm. Aha.
Ich vermute, "Die Angst davor, wie eine Frau zu riechen" (sic!) ist wesentlich weniger verbreitet als hier (in Selbstauslegung) nahegelegt. Das Ressentiment ist doch ein Pappkamerad, um dem Beitrag Relevanz zu verleihen. Tatsächlich wird die binäre Logik fortgeschrieben und das vermeintliche Problem erst reifiziert.
WasserlilieWasserlilie vor 4 Jahren
*letztendlich, ob ich persönlich einen Duft eher weiblich/männlich/Unisex empfinde. Und das geht des Öfteren auch nicht mit den Angaben des Herstellers einher.
WasserlilieWasserlilie vor 4 Jahren
@KJV Nö, empfindet man einen Duft für ein bestimmtes Geschlecht passend oder eben Unisex, darf und soll man das auch ruhig so äußern. Dieses Forum ist dafür da, seine persönlichen Eindrücke zu schildern, da muss man nicht mit allem hintern Berg halten. Es ist ja niemand gezwungen, diese Empfindungen zu teilen. Begriffe wie blumig, süß, herb etc sagen (für mich) übrigens auch erstmal nichts über das Geschlecht aus, der Gesamteindruck und Charakter entscheiden*
Medusa00Medusa00 vor 4 Jahren
Bei Parfum soll doch auch jeder tragen was gefällt, wenn´s scheeen macht, dann nur zu. Außer bei Stinkern, da bin ich dann raus.
DanehDaneh vor 4 Jahren
Die Unterteilungen in Mann (blau) und Frau (rosa) nehmen immer mehr zu. Nicht nur bei der Kleidung und den Flakons, nein auch schon bei den Ü-Eiern, den Osterhasen, Weihnachtskalendern etc.
Die Farben sagen dir schon, wo du hingehörst und was für wen ist.
Das Parfumo-Logo müsst eigentlich um die Farbe gelb, grün, orange oder so ergänzt werden ;)
Medusa00Medusa00 vor 4 Jahren
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Schon in den 1950igern wurde in der ehem. DDR Homosexualität nicht mehr unter Strafe gestellt. 1968 wurde der § 175 komplett abgeschafft. Verboten waren allerdings und berechtigterweise homosexuelle Handlungen an Kindern und Jugendlichen unter 18 und wurden bestraft. Wir waren damals schon einen großen Schritt weiter, als die BRD. Trotzdem gab es Homophobie offen oder verhalten. Mir persönlich ist es schon immer völlig wurscht, ob jemand schwul, lesbisch. bi, kariert oder gestreift ist.
KJVKJV vor 4 Jahren
Mal wieder ein toller Blog Fabistinkt, Danke!
Ich hab leider auch den Eindruck es geht da wieder rückwärts.
Irgendwie sind wir auch selbst schuld, wenn wir in Rezensionen und Statements Dinge schreiben wie "mir zu feminin" bzw. "mir zu maskulin" bzw. sogar - oder erst recht - "definitiv unisex"...
Würden wir das Kind beim Namen nennen und z.B. schreiben "mir zu blumig" bzw. "mir zu süß" oder "mir zu herb" bzw. "mir zu scharf" oder was auch immer, ich glaube da wäre vielen schon geholfen...
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@Gold: Es kann schon deprimierend sein, wie lange sowas dauert. Der Rückschritt ist mir auch schon aufgefallen. Ich hoffe, dass der nicht die Gesellschaft im Allgemeinen und besonders nicht die ganz jungen Generationen betrifft.
MrWhiteMrWhite vor 4 Jahren
Ah Ok, dann bin ich wieder dabei. Um die paar Übrigen muss man sich wirklich kümmern :)
GoldGold vor 4 Jahren
Dass ein solcher Beitrag über Homophobie echt noch nötig ist... irgendwie traurig.
Aber ich fühle seit langem in der Gesellschaft einen backlash. Wir sind noch lange nicht so weit wie viele glauben bzw. geht es wieder rückwärts. Trotz Gendersternchen.
Ich trage seit meiner Schulzeit "Männerdüfte" - und es ist mir völlig egal, wie andere darauf reagieren. Ich mache die Parfums zu meinen Düften. Die Kategorie weiblich/männlich spielt für mich keine Rolle. Düfte haben kein Geschlecht.
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@Pyrosense: Andere Meinungen zu tolerieren bedeutet nicht, dass man jedem applaudieren muss ;)
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
Es wäre super, wenn es nicht viele wären. Aber auch um die paar Übrigen muss man sich kümmern ;)
MrWhiteMrWhite vor 4 Jahren
Naja, ich meinte, ob heutzutage wirklich noch viele Männer Angst davor haben, wie eine Frau zu riechen oder als schwul bezichtigt zu werden. Glaube, die meisten nutzen heutzutage gerne "weiche" Düfte bis auf paar Ausnahmen.
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@MrWhite: Was meinst du, was genau noch relevant ist?
MrWhiteMrWhite vor 4 Jahren
Ist das in Zeiten von Invictus, Eros, Layton, Kirké, Valentino Uomo und wie sie allen heißen wirklich noch sooo relevant? Auch die heutige Mode kommt mir ziemlich metro vor. Klassische Herrendüfte mögen m.E. heutzutage nur noch die wenigsten bzw. konservative Dinosaurier sterben eigentlich in allen Bereichen immer mehr aus.
PyroSensePyroSense vor 4 Jahren
Du hast es schon wieder getan x)
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@PyroSense:
Ich kenne Rasierwasser schon. Er kommentiert um des Meckerns willen, das Thema ist da zweitrangig. Lies gerne sämtliche anderen Redaktionen, andere Meinungen schätze ich gewöhnlich sehr. Danke fürs Lesen.
PyroSensePyroSense vor 4 Jahren
Mit deinen Kommentaren zu Rasierwasser's (recht harmlosen) Eintrag hast du dich leider selbst als überraschend intoleranter Mensch bezügliglich anderer Meinungen entlarvt.
Max1403Max1403 vor 4 Jahren
*ob weiblich oder männlich oder einfach nur als ein Duft.
Max1403Max1403 vor 4 Jahren
Mich würde jetzt brennend interessieren, wie abgeschottete Zivilisationen, die im tiefsten Urwald leben, solche Düfte wahrnehmen?!
ExUserExUser vor 4 Jahren
Hochinteressantes, spannendes Thema toll in Worte gefasst! Wieviel einem doch entgeht, wenn man in Stereotypen und Schubladen denkt. Leider lohnt es sich noch immer sehr für einige, die (leider sehr) gekonnt damit spielen um ihre Interessen zu verfolgen. Und leider lassen sich noch immer zu viele davon beeinflussen.
Danke für Deine Gedanken und auch das grandiose Video zum Schluss!
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
Und wie schon gesagt, ich freue mich auch heute wieder, dass du uns an deinem sonnigen Gefühlsleben teilhaben lässt.
RasierwasserRasierwasser vor 4 Jahren
Du scheinst dich schnell persönlich angegriffen zu fühlen. Gut, du hast sicher viel Zeit in den Blog reingesteckt. Das ist ja auch alles in Ordnung. Es hat seine Berechtigung. Ich habe nur meine authentischen Gefühle zu dem Thema mitgeteilt.
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
Ja dann. Immer schön, von dir zu hören!
RasierwasserRasierwasser vor 4 Jahren
@Fabistinkt Das Korrigieren selber nicht, aber zwischendurchkam mir dann etwas wichtigeres dazwischen.
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
Ich hab mich auch schon bei einem früheren Blog sehr gefreut, dass du uns an deiner überbordenden Positivität teilhaben lässt. Jetzt wäre es super, einmal auch von dir einen aufwändig geschriebenen Beitrag zu lesen.
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@Rasierwasser: Und diese Antwort zu korrigieren hat eine halbe Stunde gedauert?
RasierwasserRasierwasser vor 4 Jahren
Ich habe noch nicht mal etwas dagegen. Von mir aus soll jeder kaufen, was er will. Die vermeintlich große Bedeutung, die der Konsumwahl beigemessen wird, macht mich skeptisch.
RasierwasserRasierwasser vor 4 Jahren
Zwischendurch indirekt etwas moralinsauer und belehrend, aber den alles politisierenden Hang unserer Zeit gilt es wohl zu akzeptieren. Dieses dekadente Luxusroblem einer hyperindividualistischen Gesellschaft stellt in letzter Zeit wohl für satte westliche Mittelschichts-Bürger eine Möglichkeit dar, die eigene Offenheit und damit Status zu signalisieren. Protestantischer Geist küsst Hedonismus in der dionysischen Massen-Konsumgesellschaft. Ist okay, aber irgendwie auch belanglos.
DuftmeisterDuftmeister vor 4 Jahren
Ich muss echt sagen der Text ist echt super. Er war so ellenlang, dass ich ein paar Passagen übersprungen hab. Aber der Grundgedanke ist der, dass wir dazu stehen sollten was wir mögen.
Und ich werde mir trotzdem den Lira oder den Fiore zulegen weil es mir gefällt und ich lebe nur ein mal und bin alt genug auf andere Meinungen zu pfeifen :)
Danke!
MörderbieneMörderbiene vor 4 Jahren
Daneben noch ein allgemeinerer Gedanke: Schubladendenken per se zu verteufelnund ausmerzen zu wollen halte ich für müßig - als Evolutionsleistung ist es doch viel zu tief verankert.
Vielmehr glaube ich, dass man als Individuum aufhören sollte sich auf eine Schublade zu beschränken.
Ich genieße indische wie italienische Küche, fahre ein Auto das bereits für meine Eltern alt war - warum sollte ich mich nicht auch einem Damenparfum hingeben?
MörderbieneMörderbiene vor 4 Jahren
Was mich noch ehrlich interessieren würde, bezogen auf den Aufhänger: was bringt Frau dazu, Mann zu sagen er röche 'nach Frau', wo 'blumig', 'pudrig', 'süß', 'wasauchimmer' Alternativen wären?
Und: war/ist eine solche Aussage bereits wertend gemeint?
PolyanthaPolyantha vor 4 Jahren
Eigentlich ist es eine interessante Frage, ob es vorwiegend die Frauen sind, die biestig werden, wenn Mann in ihren Revieren der weibl. Düfte wildert, oder ob es nicht doch eher die Männer sind, die ihre Geschlechtsgenossen zur Raison rufen wegen unmännlichen Verhaltens. Die Gesetze gegen Homosexualität wurden ja vermutlich auch federführend von Männer auf den Weg gebracht, wenn auch sicher mit weiblicher Zustimmung.
PolyanthaPolyantha vor 4 Jahren
@Ergoproxy: Ich bin vollkommen deiner Meinung. Ich dachte jetzt nur, dass wir uns hier hauptsächlich mit den Vorgaben des Christentums herumschlagen. Über die anderen Religionen habe ich nicht genug Kentnisse, da ich sie nicht am eigenen Leib erfahre, sondern nur durch die Brille unserer Kultur wahrnehme. Natürlich gibt es dort (meist) auch eine patriarchale Trennungslinie, die reglementierend in das Leben eingreift.
Edda32Edda32 vor 4 Jahren
Und der Kanal den du da verlinkst kann ich auch empfehlen! Karolina ist so klug und witzig und informativ. Bin ganz begeistert, dass du den Kanal auch kennst.
KnopfnaseKnopfnase vor 4 Jahren
Das ist ein spannendes Thema. Als Unisex-Duft-Trägerin mit tendenzieller Abneigung gegen die klassischen Damendüfte habe ich mich noch nie gefragt, ob ich wie ein Mann riechen könnte. Und ich glaube auch, ähnlich wie Polyantha es schreibt, ein Duft wirkt durch mich ganz anders, als wenn ihn z.b. mein Mann tragen würde.
Edda32Edda32 vor 4 Jahren
Interessanter und ausführlicher Artikel. Ich habe leider nicht alles aufmerksam lesen können, weil es so lang war. Insgesamt habe ich für mich selbst die These, dass es für Männer in unserer Gesellschaft ein Stigma ist 'weiblich' zu sein. Umgekehrt sieht es schon anders aus. 'Cool' zu sein und stark zu sein als Frau hat ganz oft etwas mit Androgynie zu tun. Trotz aller scheinbarer Gleichberechtigung ist es immer noch in unserer Gesellschaft nicht erstrebenswertes eine Frau zu sein.
ErgoproxyErgoproxy vor 4 Jahren
@Polyantha: Es ist nicht nur die christliche Religion, die die untergeordnete Rolle der Frau und sexuelle Normen definiert hat, dass gilt für fast alle Religionen und für die Monotheistischen im Besonderen.
PolyanthaPolyantha vor 4 Jahren
@Fabistinkt: das stimmt natürlich, an Schiaparelli habe ich natürlich auch gedacht. Das war aber schon im 20. Jahrh., sie galt als extrem und fast Enfant terrible. Ich bezweifele auch, dass sie, oder auch die anderen, ihre Düfte selbst kreiert (warum sieht dieses Wort immer so hässlich aus?) haben. Natürlich haben sie schon entschieden, was ihnen gefällt. Aber man muss auch sehen, dass sie alle ganz starke Vorreiterinnen in Sachen Emanzipation waren.
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@Polyantha: Total interessanter Gedanke. Düfte wurden wohl tatsächlich fast nur von Männern komponiert, bis auf die Werke von Germaine Cellier. In der Mode, zumindest ganz oben, gab es schon einige, sehr einflussreiche Damen, man denke nur an Elsa Schiaparelli, Gabrielle Chanel, Germaine Gres, Jeanne Lanvin...
PolyanthaPolyantha vor 4 Jahren
@Mikadomann: Also ich hab's für mich so entschieden, dass (m)eine Person bestimmte charakterliche Eigenschaften des Duftes besonders zur Geltung bringt, und nicht, wie so oft gehört und gelesen, dass das Parfum dem Träger bestimmte charakterliche Eigenschaften (imaginär) verleiht.
NikEyNikEy vor 4 Jahren
Wie immer bei dir höchst spannend und außerordentlich gut geschrieben. Auch wenn wir hier in Europa der Gleichstellung aller schon sehr nah gerückt sind, sind wir gedanklich doch noch ein gutes Stück entfernt. Liebe Alle, nutzt Parfum als Werkzeug der Befreiung! Liebe Grüße (heute mit Halston EdT).
Ray89Ray89 vor 4 Jahren
Gab es damals sowas wie marktforschung?
In der Regel passt man das Produkt der Nachfrage an und nicht umgekehrt.
JenkinsJenkins vor 4 Jahren
Und ja! Ich finde diesen Blog auch großartig und wenn ich noch lese von linkem Zeitgeist und Gleichmacherei... dann sieht man auch, wie notwendig er ist!
PolyanthaPolyantha vor 4 Jahren
Die Parfums für die Damenwelt wurden bis in die 50er Jahre ausschließlich von Männern geschaffen. Es waren also die Männer, die entschieden, was weiblich ist. Und sie konnten somit auch einen Teil 'ihrer eigenen weiblichen Energien' ausleben und, sorry, den Frauen aufoktroyieren. Die Frauen hatten also bis zu diesem Zeitpunkt mit dem duftigen (und modischen) Frauenbild eigentlich nie was zu tun, sie haben es nur getragen. Wer mag es ihnen verdenken?
JenkinsJenkins vor 4 Jahren
Ja genau so! Einfach ignorieren, was drauf steht! Wenn ich Mitsouko trage, dann ist Mitsouko ein Herrenduft, vollkommen ohne Frage. Warum? Weil ich ein Herr bin! Wenn ich damit am Freitagnachmittag im Club mit einer Pfeife oder Zigarre und einem Whisky in meinem Ledersessel sitze, dann kommt kein Mensch auf den Gedanken, sich zu fragen, ob der Jenkins jetzt feminin riecht oder vielleicht sogar seit neuestem... der ist doch eigentlich verheiratet?...Was heißt das heute denn noch? Echt nicht!
MikadomannMikadomann vor 4 Jahren
Noch ein Gedanke: machen Damen – Düfte einen Träger weiblich, machen Herren – Düfte einen Träger männlich? Oder ist es vielleicht ganz anders? Mache ich als Mann einen Damen – Duft vielleicht ein wenig männlicher? Oder gebe ich diesen Damen – Duft einen maskulinen Twist? Was mir an der Sache gefällt: ich behalte die Deutungshoheit! Vielleicht ist das ein Aspekt des Selbstbewusstseins eines Trägers oder einer Trägerin.
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
So viele nette Antworten, da macht Schreiben Spaß!
@Polyantha: Da hast du sicher recht. Allerdings gab es eine kräftige Verschärfung in der Industrialisierung, die manche der beschriebenen Phänomene verstärkt oder überhaupt erst eingeführt hat.
@Pinkdawn und Floramalia:
Aus meiner eigenen Erfahrung, als Mann, der fast nur Damendüfte trägt: Es merkt kein Mensch ;)
PolyanthaPolyantha vor 4 Jahren
und die Bekehrungswut gegenüber anders Lebenden und anders Denkenden (man denke nur an die Kolonialgeschichte, z. B.). Die kath. Kirche hat meiner Ansicht nach, die Rolle der Frau genau festgelegt und tut es bis heute. Sie reguliert die Sexualität und nimmt Einfluss darauf. Und bis heute gilt das Zölibat für die ausschließlich männlichen Priester.
PolyanthaPolyantha vor 4 Jahren
Alle Achtung für diesen Artikel zu einem solch kompliziertem Thema! Ich denke aber, das die Rollenverteilung nicht erst im Zeitalter der Industrialisierung begonnen hat, sondern eigentlich steht und fällt die Rollenverteilung mit dem Christentum und der katholischen Kirche, die eine ganz bestimmte Trennungslinie für die Geschlechter und die entsprechende Rollenverteilung, so wie wir sie immer noch praktizieren, eingeführt hat. Dazu gehört auch das Misstrauen
SkjomiSkjomi vor 4 Jahren
Ein interessanter, vielschichtiger und gut recherchierter Blog, vielen Dank dafür! Ich habe bisher nur einmal einen fremden Menschen nach seinem Parfum gefragt, weil ich fand dass er so toll roch - einen Mann, es war Dior Homme Intense. Danach hab ich mir den Duft selbst gekauft. Weder dachte ich, das der Mann irgendwie "unmännlich" riecht noch das ich jetzt männlich rüberkomme. Der Duft funktioniert einfach für alle Geschlechter.
FloramaliaFloramalia vor 4 Jahren
@Pinkdawn: bist du sicher, du würdest einen vermeintlich weiblich konnotierten Duft an einem Chefarzt, Polizisten oder gar an einem Automechaniker überhaupt bemerken? Ich wage das mal zu bezweifeln...
MikadomannMikadomann vor 4 Jahren
Wichtiger Text! Danke dafür. Das macht dieses Forum aus: das Thema Parfüm wird von allen Seiten beleuchtet und ausgeleuchtet und so lernt man über das Thema selbst so viel mehr!
Für mich passt das Thema heute besonders gut:
Gestern habe ich 50 ml Tabac blond bei Caron bestellt. Und heute kam eine Abfüllung von Guerlains Jicky an.
Meine ersten beiden so genannten „Damen-Düfte“.
Die werde ich sehr selbstbewusst tragen. Denn: Manns genug- nein: Mensch genug, sie zu tragen, bin ich selbst!
FloramaliaFloramalia vor 4 Jahren
Danke für diesen Blogbeitrag, wie wichtig ein solcher Beitrag (immer noch?!) ist, kann man an der Diskussion dazu ablesen. Mir gefällt sehr, Fabi, wie du die Rückmeldungen moderierst: ruhig und unaufgeregt, anders geht es ja ohnehin nicht.
RoninRonin vor 4 Jahren
@Delta81, zum letzten Satz: nö. Dann müssten Männer Sandeldüfte bevorzugen zu tragen ("Samsara"), Damen Zederndüfte ("Terre d'Hermès").
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
Danke euch für die vielen weiteren Antworten! Und Delta, hast du es denn überhaupt gelesen?
Delta81Delta81 vor 4 Jahren
Evtl. mal den linken Zeitgeist und die ganze Gleichmacherei beiseite schieben und zur Realität zurückkehren. Letzt endlich entscheidet die Biologie über viele Verhaltensweisen, ob wir wollen oder nicht. Einfach mal an der Haut von einer Frau und einem Mann riechen, frei von Parfums und künstlichen Düften, und Ihr werdet feststellen warum wir intuitiv Düfte in männlich und weiblich kategorisieren. Laut Studien neigen übrigens Männer sowie Frauen zu Parfums die ihren eigenen Geruch unterstreichen.
SerafinaSerafina vor 4 Jahren
Ist dieses "Irritiert-Sein", das hier immer mal wieder erwähnt wird, vielleicht nur ein kurzer Moment, der schnell vorüber geht? Weil der moderne Mensch erkennt: "ok, das war ein altes Muster...aber die heutige Welt ist anders! Jeder ist individuell!" Sehe ich wohl zu idealistisch...
Ray89Ray89 vor 4 Jahren
@Jenkins
Der Markerting Fuzzi Kategorisiert den Duft nur für dich. 90% der Käufer freuen sich vermutlich, limitieren tust du dich dann nur selbst wenn du ein Problem hast den Duft zu kaufen.
JadisJadis vor 4 Jahren
..... es ist immer wieder wichtig, Genderthemen, (in diesem Fall bei Parfums) zu diskutieren, um aufzuklären.
Hier hat sich jemand echt viel Mühe gegeben, und dies gehört honoriert.
Dankeschön!!!
ich finde es toll, daß wir mittlerweile in einer Zeit leben, wo der Begriff Damen/Herrendüfte sich immer mehr vermischt (siehe Nichendüfte).
Das war noch in den 80ern und 90ern ganz anders.
PinkdawnPinkdawn vor 4 Jahren
Man / Frau sollte das tragen, was ihm / ihr gefällt. Wie würde ich auf einen Mann reagieren, der wie eine Frau duftet? Wenn es ein exzentrischer Künstler ist, passt das. Bei einem Polizisten, Lehrer, Arzt, Banker usw. wäre ich irritiert. Sexy würde ich das nur beim Exzentriker finden. Klar sind wir von geschlechterspezifischen Traditionen geprägt. Ich selbst bin hetero, hatte aber einige Freunde, die stolze Schwule waren. Ich bin diesbezüglich sehr tolerant, wie es dem Zeitgeist.
JenkinsJenkins vor 4 Jahren
@Ray89: ganz einfach: ich sehe überhaupt nicht ein, mir meinen leidenschaftlichen Hedonismus von irgend einem Marketingfuzzi limitieren zu lassen, der der Einfachheit halber die Welt in Kens und Barbies einteilt um letztlich einer Galaxie von desinteressierten Nichtauffallern die Auswahl zu erleichtern! Dafür bin ich nicht bei Parfumo!
ExUserExUser vor 4 Jahren
Von Otzenknechten hab ich bisher auch noch nicht gehört :D
VarakVarak vor 4 Jahren
Lol...................
NotausgangNotausgang vor 4 Jahren
Die Angabe in den Userprofilen meine ich natürlich, falls das unklar war.
Ray89Ray89 vor 4 Jahren
Was spricht dagegen die Angabe vom Hersteller zu übernehmen?
NotausgangNotausgang vor 4 Jahren
Schön recherchiert! Nicht direkt am Thema, aber was mir hier auch immer wieder missfällt ist die zwingende Angabe des Geschlechts. Da würde ich begrüßen, wenn es auch die Möglichkeit gäbe, "unisex" (entsprechend der Kategorisierung der Düfte) oder einfach nichts anzugeben.
JoHannesJoHannes vor 4 Jahren
Wenn zu mir jemamd sagt: "Du riechst wie eine Frau!" dann sage ich "wunderbar, alles richtig gemacht!" und gehe vergnügt weiter. Frauen riechen toll! Männer auch. Und Kinder. Katzen erst ... ich möchte so riechen wie die alle. ;-)
Ray89Ray89 vor 4 Jahren
Ich glaube kein Mann würde soweit denken. In der Regel will man einfach nicht von jemandem gesagt bekommen das man wie eine Frau riecht.
Bei mir kommt die Aussage übrigens deutlich öfter von Frauen als von Männern.
R3mt9R3mt9 vor 4 Jahren
Mein Beitrag von unten, diesmal hoffentlich ohne missverständliche Formulierung: Danke für den interessanten Denkanstoß! Ich könnte mir vorstellen, dass es bereits ausreicht (ohne den Schritt der Angst für schwul gehalten zu werden gehen zu müssen), dass der Träger eines „weiblichen“ Duftes befürchtet, all die negativ konnotierten „typisch weiblichen“ Eigenschaften könnten auf ihn projiziert werden, wie „schwach an Verstand und Körper, gefühlsgesteuert, zur Hysterie neigend, unselbständig etc.
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@Sleppy Danke für deine Antwort! Hatte schon die Befürchtung, dass es dem Blick einer richtigen Expertin nicht standhält :D
Sleppy94Sleppy94 vor 4 Jahren
Vielen lieben Dank für einen solch großartigen lehrreichen unterhaltsamen Blogartikel!!! Ich studiere Erziehungswissenschaft und bin daher sehr vertraut mit dieser Geschichte der Aufteilung der Welt in männlich/weiblich. Aber meine Kommiliton_inn_en und Dozent_inn_en sind fast ausschließlich weiblich. Es tut gut diese Message von einem Mann zu hören :)
SmoetnSmoetn vor 4 Jahren
Es ist scheiß egal wie man riecht bzw. wie einen andere wahrnehmen. Hauptsache man selbst fühlt sich gut dabei. BASTA!
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 4 Jahren
Oh hier geht's rund, das ist schön! Zeigt es doch, daß in Deinem Artikel jede Menge Wahrheit steckt und ich ertappe mich ja auch dabei, daß ich immer wieder in stereotype Denkmuster verfalle und schrecke dann irgendwann hoch und merke, daß gerade wieder etwas gar nicht so läuft, wie es sollte! Aber wie Du schon geschrieben hast, die Einsicht ist der erste Schritt, der ist relativ leicht - schwierig wird es ab dem zweiten Schritt (und den vielen, die dann noch folgen müssen)...
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@Ergoproxy: Schöne Argumente :-)
ErgoproxyErgoproxy vor 4 Jahren
Ein Mann zu sein ist genauso wenig lächerlich wie eine Frau, oder irgendwas dazwischen zu sein. Das ist biologisch vorgegeben und kann wenn man sich nicht danach fühlt auch angeglichen werden. Wissenschaft ohne Kunst sind gleichermaßen wichtig da sie sich einander beeinflussen. Wer selbstbewusst ist hat es meiner Meinung nach nicht nötig andere herabzusetzen, bedrohen oder übergriffig zu werden.
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
Hier gehts rund...
@Don: Danke fürs Aufklären.
@Varak: "Verletzungen" kommen erfahrungsgemäß nicht aus der Richtung von denen, die beides sein wollen, sondern sie leiden unter solchen.
@3rdear: Interessante Perspektive mit der Anziehung, danke fürs Ergänzen. Ich gehe davon aus, dass die Damenwelt andere Prioritäten setzt.
3rdear3rdear vor 4 Jahren
Sooo wichtig und entscheidend ist Schwulsein eher nicht, wenn er befürchtet, von seiner Liebhaberin nicht mehr sexy oder gar hübscher als sie selbst gefunden zu werden. Kennt Ihr keine 'F*tzenknechte'? Ein Hetero findet sich nicht selbst geil, dafür schließlich dem anderen Geschlecht unterworfen ;) Anonyme Umfrage unter heterosexuellen Frauen: Finden Sie Damendüfte an heterosexuellen Männern sexy/ok?
VarakVarak vor 4 Jahren
@donjohn44.
Gut zusammengefasst, wer männlich sein will soll es sein wer weiblich sein will soll es sein. Wer beides sein möchte gerne, jedoch ohne andere zu verletzten. Was männlich und weiblich ist ist von der Natur gegeben, diese kann man individuell jenach dem wie man sich besser fühlt anpassen
DonJohn44DonJohn44 vor 4 Jahren
@Fabi, ich meinte auch nicht deinen Beitrag, sondern einige Kommentare die, Männlichkeit als lächerlich bezeichnen. Ich finde alles sollte akzeptiert werden auch diese übertriebene Männlichkeit
NorleansNorleans vor 4 Jahren
Danke für einen tollen Beitrag. Vor allem die Ursprünge dieser Entwicklung waren mir nicht geläufig.
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@Erno: Wie die schon sagst, es ist allgemein formuliert und mehr als grobe Tendenz denn als allumfassendes Gesetz zu sehen. Danke für eure Gedanken!
IbicisIbicis vor 4 Jahren
Dieses Phänomen ist keine Einbahnstraße. Ich erlebte zu meinem großen Erstaunen die Reaktion einer Kundin, ein Parfüm, welches ihr recht gut gefiel, abzulehnen, weil die Verkäuferin suggerierte, es sei doch eher maskulin. Der Hersteller stuft es als unisex ein.
IbicisIbicis vor 4 Jahren
Sie wollte "ja nicht wie ein Kerl riechen" - sagte es und erwarb das Zweitplatzierte in ihrer Liste. Ich denke, dass Homophobie und damit verbundene Vorurteile prozentual eher bei Männern überwiegt, durchaus aber nicht ausschließlich auf dieses Geschlecht zu reduzieren sind.
IbicisIbicis vor 4 Jahren
Mir persönlich ist es komplett egal, ob ein Duft als maskulin, feminin oder unisex deklariert wurde. Ich kaufe und trage, was mir persönlich gefällt. In meiner Sammlung existieren einige Exemplare, die als feminin deklariert sind.
ErnoErno vor 4 Jahren
Dem Abschnitt zum Flakondesign widerspreche ich. "... Ornament und Schmuck gelten als weiblich, ergo werden sie geringgeschätzt." Guerlains Bienen-Flakons bekommen, hier, die Bestnoten, um 9,5! Na, wenn das kein Kitsch ist... Aber, gut gemacht, ist eben gut gemacht! Da es aber auch allgemein formuliert ist, Du von "Geschlechterschubladen" sprichst, ist auch das falsch. ZB. gelten reich verzierte Waffen als sehr begehrt, werden auch häufig als Staatsgeschenke genutzt.
Ray89Ray89 vor 4 Jahren
"Warum halten wir Mathe und Physik für wichtiger als Kunst und Musik? Schaut in die Schublade."
Auf der einen Seite gibt es wohl deutlich mehr bekannte Künstler als Künstlerinen und auf der anderen Seite sollte es wohl logisch sein warum Mathe und Physik als wichtiger angesehen wird.
So schön Kunst auch sein mag, hilft sie selten bei Themen wie dem Klimawandel, Forschung, Entwicklung etc.
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@DonJohn44: Eigentlich werden hier weder Männlichkeit noch Weiblichkeit negativ gesehen, sondern die Hintergründe beleuchtet.
DonJohn44DonJohn44 vor 4 Jahren
Schade das Männlichkeit hier als was negatives gesehen wird. Ich finde man sollte Männlichkeit genau wie Weiblichkeit akzeptieren, unabhängig vom Geschlecht
DonJohn44DonJohn44 vor 4 Jahren
Sehr spannender Beitrag.
Ich bin der Meinung, das Düfte meine Person bzw. Meinen Charakter unterstreichen sollen. Sie sollen das wiedergeben was ich gerade denke bzw. Fühle. Sie sollen eine gewisse Sehnsucht in mir wecken oder stillen.
Ich selbst definiere für mich, was ich als weiblich bzw. Unpassend für mich empfinde. Somit bestimme ich selbst welcher Duft für mich weiblich riecht. Ich rieche sehr gerne männlich, da ich finde das es meinen Charakter unterstreicht.
Natalja68Natalja68 vor 4 Jahren
..gesellschaftlichen Konventionen zu lösen. Frauen haben es - was das Spiel mit Androgynität und Toleranz angeht - einen Tick leichter (wie du schon angemerkt hast). Trotzdem erwische ich mich in letzter Zeit immer(!) dabei, wie ich erstmal auf die Anzahl männlicher/weiblicher Besitzer eines Parfums schiele, bevor es auf die Merkliste kommt.
Natalja68Natalja68 vor 4 Jahren
Da hast du dir aber was von der Seele geschrieben =) (super, dass du Karolina Zebrowska eingebunden hast, die schaue ich regelmäßig)
Über dieses Thema mache ich mir auch immer mal wieder Gedanken und habe schon ein wenig Mitleid mit allen Hetero-Männern, die gerne mal etwas flamboyanter unterwegs wären (Duft,Kleidung), aber sich nicht so recht trauen, da sie für schwul oder unmännlich gehalten werden wollen. Zwar hat man seinen freien Willen, nicht jeder ist aber so stark, sich von...
VarakVarak vor 4 Jahren
@ katharina Und Rose ist ein Zeichen von Wohlstand und nicht von sanft und weich. Blumig wäre sanft und weich
VarakVarak vor 4 Jahren
"which has not to be the case" Zitat von mir welches die Neutralität der Emotionalen Verbindung des Duftes mit dem Träger unterstreicht.
VarakVarak vor 4 Jahren
Ihr habt meine Aussagen nicht verstanden, Lest diese nochmals. :) Ich habe nicht gesagt dass sie diese Eigenschaften automatisch vermitteln, sondern nur das es assoziiert wird. Bitte beim nächsten Mal 3 Mal lesen meine lieben Community Mitglieder.
KatharinaGKatharinaG vor 4 Jahren
@Varak in arabischen Ländern tragen Männer sehr gerne Düfte mit Rose. Sind sie sanft und weich?
Wieso soll jeder Dinge so verstehen, wie Sie es tun?
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@Varak:
Ich würde es als enorm belastend empfinden, als Mann auf solche Eigenschaften beschränkt zu sein. Vom Umfeld gar nicht zu reden ;)
VarakVarak vor 4 Jahren
Jeder der anders denkt kann mich gerne persönlich kontaktieren und wir reden darüber wenn ich Zeit und Lust habe. Das ist kein Thema :)
VarakVarak vor 4 Jahren
@fabistinkt
Männliche Düfte riechen nach männlichen Eigenschaften. HolzIger Duft = zb gleich hart und rau
Blumiger Duft = weich und sanft
So sollte es jeder verstehen.
Ob es gut oder schlecht ist, wer wie riechen möchte ist ne andere Sache.
FleurrareFleurrare vor 4 Jahren
Finde ich super, dass du das Thema ansprichst. Es gehört auf jeden Fall in dieses Forum. Ich muss zugeben, dass ich mich noch vor Kurzem an die von der Marketingbranche vorgegebenen Einteilung der Düfte in männlich weiblich orientiert habe. Erst seit mir bewusst wurde, dass das nur eine künstlich vorgegebene Grenze ist, erweitere ich langsam meinen Horizont. Vielen ist es ja gar nicht bewusst...Gut, dass es hier Diskussionen darüber gibt!
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@Varak: And does it actually smell "feminine" (if so - how does that smell?) or is it only in our heads? Since fragrances are constructed, I personally have a hard time to see anything but learnt association between a type of fragrance and a certain gender.
@Martin: So ist es, jeder kann alles tragen, unabhängig von Orientierung oder Geschlecht.
Martin1999Martin1999 vor 4 Jahren
Auch umgekehrt geht es. Düfte die an Männer vermarktet werden können zu Frauen passen!
Ich finde, das ist mehr eine Typfrage, als eine Frage des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung. Ich bin gerne ein heterosexueller Mann und ich liebe es auch so wahrgenommen zu werden! Dafür kann ich auch Velvet ROSE & Oud tragen oder Havanna (for men!).
VarakVarak vor 4 Jahren
Smelling feminine, gives the person in front of you the feeling that you ARE feminine, which has not to be the case. Wether it is good or bad is an other topic.
TooSmell27TooSmell27 vor 4 Jahren
Oh ja, Hannes, das will ich jetzt wissen!
Nee, im Ernst, ist mir egal.😉
BowlderBowlder vor 4 Jahren
Donner in der Kiste!
Was für ein toller Blog und auch sprachlich mal was anderes. Wobei das ist ja mehr Essay als Blog!
Ganz ganz vielen lieben Dank dafür!
JoHannesJoHannes vor 4 Jahren
@Ergo: wenn mich das jemand fragt, ist das wie ein Feiertag für mich. ;-)
CandyScentCandyScent vor 4 Jahren
Ach Fabi, du hast es einfach drauf! ❤️
DANKE für diesen toll recherchierten, klugen und absolut entwaffnenden Beitrag!
Ich gehöre mit meiner Sammlung, wenn man mal vom klassischen Bild der "Normalität" ausgeht, ja zum absoluten Dealbreaker...
Auch wenn es nicht immer leicht ist und durchaus ein Stück Mut erfordert, ich trage meine Süßigkeiten mit Stolz und dein Blog erinnert mich daran, warum ich das tue!
JoHannesJoHannes vor 4 Jahren
Wir leben in einer "modernen" Gesellschaft, in der Frauen nach wie vor für die selbe Arbeit (!) weniger verdienen als Männer! Diesen Zustand (eher Skandal) kannste niemanden erklären. In solch einer "aufgeklärten" Gesellschaft ist dann wohl alles möglich.
ErgoproxyErgoproxy vor 4 Jahren
Wenn mich jemand nach meiner sexuellen Orientierung fragt, antwortete ich immer mit der Gegenfrage ob man mich daten wolle. Und mein Umfeld ist wohl ziemlich oft irritiert da ich zu derb maskuliner Kleidung gerne sogenannte Damendüfte trage. 😁
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
Wow, so viele Rückmeldungen. Danke für eure Antworten und diskutiert gerne weiter! :-)
JoHannesJoHannes vor 4 Jahren
Warum das so ist, kann ich nur ahnen. Es braucht Mut, Reflexion, out of the box und gesundes Selbstbewusstsein, für sich und seine Werte einzustehen. Was ich aber mehr und mehr erlebe, sind Opfer— und Opferszenarien. Gerade bei Männern/Kerlen. Wie gut und reich und erfüllt doch das Leben sein kann, wenn man man selbst ist.
Melisse2Melisse2 vor 4 Jahren
Du hast vor kurzem hier geschrieben, Du würdest den Opi feiern, der Poison Girl trägt. Mal abgesehen davon, dass ich mir einen anderen femininen Duft am Opi gewünscht hätte: Ich würde den Opa feiern (und Gott sei Dank gibt es die heute), der sagt: "Junge, Hauptsache, Du wirst glücklich. Egal ob mit Mann oder Frau." Der dürfte dann auch die Parfums von JoHannes tragen.
JoHannesJoHannes vor 4 Jahren
Ja! Ich beobachte eine Rückentwicklung hin in die Zeit vor den 1960er Jahren. Die 1960er Jahre war mMn das wichtigste Jahrzehnt bezüglich all der von dir aufgezählten Punkte. Gerade den 68ern, die beginnen haben, die Normen aufzulösen, bin ich sehr dankbar. Wegen deren Mut. Und heute: irgendwie wird das, was die Gesellschaft schon erreicht hat, wieder rückgebaut in ein völlig veraltetes Wertesystem.
Melisse2Melisse2 vor 4 Jahren
Ich denke, die Gesellschaft bewegt sich. Vor 30 Jahren war es weit schwieriger, als schwuler Mann zu leben und vor 50 Jahren nahezu unmöglich. Mit 52 bin ich in meinem beruflichen Alltag in einem Team angekommen, in dem es überhaupt keine Rolle mehr spielt, dass ich eine Frau bin. Das ist so befreiend. Obwohl ich nie auf größere Probleme gestoßen bin und immer schon Kollegen hatte, die auf die Persönlichkeit geguckt haben und nicht auf Geschlecht, Alter, Hautfarbe oder was es sonst noch gibt.
SerafinaSerafina vor 4 Jahren
@M300: vermutlich löse ich dann laufend Irritationen bei meinem Umfeld aus... Nicht nur weil ich u.a. auch maskuline Parfums trage. Aber - das ist mir egal! Ist doch das Problem der anderen, wenn sie irritiert sind, weil sie bestimmte vorgefasste Erwartungen haben, was für sie kongruent ist.
HallodriHallodri vor 4 Jahren
Danke, gutes Thema! Musste sofort an meinen Vater denken, in den 1940er Jahren geboren, das Rollenverständnis dieser Zeit absolut übernommen, sah sich immer als den Patriarchen an. Schlich sich aber trotzdem gerne klammheimlich in mein Zimmer und donnerte sich dort mit Shalimar & Opium zu. Die Vintage-Varianten! Meine Mutter fragte ihn: warum Damendüfte? Seine simple Antwort: die riechen viel interessanter und opulenter als die Duschgel- und Frischedüfte, die es für Männer meist gibt :-D
HibernationHibernation vor 4 Jahren
MEIN Thema, ich springe regelmäßig darauf an. Vielleicht kennt ihr die Seite rosahellblaufalle.de, wenn nicht, bitte unbedingt mal schauen ....
Man kriegt reihenweise Anfälle, was Eltern ihren Kindern antun, wenn sie sie früh in Schubladen pressen und so tun, als ob das entweder genetisch wäre oder das 1-jährige Kind sich den rosa Pulli selbst ausgesucht hat. *rollAUgen*
Folge davon: Frau bekommt später Mindestrente..... ;)
Melisse2Melisse2 vor 4 Jahren
Wie immer bei Deinen Beiträgen bietet auch dieser einen Rundumschlag und sehr viele Denkanstöße. Ich begrüße es auch, dass Du Dich nicht ausschließlich auf das Thema Duft beschränkt hast, auch wenn der Fokus darauf liegt. Durch den Ausflug in die Historie und die beiden Beispiele ist das für mich viel interessanter zu lesen als einige der bisherigen Auslassungen zur Diskussion "Duft und Geschlecht".
M3000M3000 vor 4 Jahren
Wenn ein Parfum Irritation bei Mitmenschen auslöst, weil das Gesamtbild des Trägers nicht kongruent ist, dann finde ich es nachvollziehbar zu verzichten. Dass das auf Stereotypen basiert, muss man deswegen nicht richtig finden. - Damit versuche ich nur, die Sexualität nicht als einzigen Grund zu denken. Deine richtige und kluge Auseinandersetzung schränke ich nicht ein.
ErgoproxyErgoproxy vor 4 Jahren
...nochmal meine Großmutter: "Wer ein eigenes erfüllendes Sexualleben hat, braucht sich nicht um das seiner Mitmenschen zu scheren".
ErgoproxyErgoproxy vor 4 Jahren
noch richtig in Erinnerung habe, war der Paragraph 175 nur für Männer. Frauen waren auch da nicht gleichberechtigt. Böse Zungen behaupten das läge daran das der gemeine heterosexuelle Mann Sex zwischen zwei Frauen durchaus akzeptabel findet, wohl aber nur unter der Prämisse das er teilhaben darf. Und wenn wir schon dabei sind wäre es dann auch noch klasse, wenn man sexuell promiskuitive und selbstbewusste Frauen nich als Schla... und schlimmeres bezeichnet. Ich zitiere....
SummermicSummermic vor 4 Jahren
Ein wichtiger Beitrag!
Es sollte immer um das Wohlgefühl, den Genuss gehen, bei solchen Gedanken. Ich bin nun ziemlich gesichert hetero :-)
Dennoch genieße ich neben rund 50 Herren aber auch ~20 Damen-Dűfte. Und trage sie auch manchmal. No Problem. Just Hedonism.
Viel Freude Euch allen und schöpfet aus dem Vollen! B-)
FabistinktFabistinkt vor 4 Jahren
@Ronin: Der Zusammenhang taucht weiter unten auf: Den vermeintlichen Damenduft zu tragen entspricht dem alten, schwulen Stereotyp, die Geschlechterrollen zu verwischen. Durch den versehentlichen Schritt ins Stereotyp setzt er sich also der Gefahr aus, als schwul zu gelten.
TooSmell27TooSmell27 vor 4 Jahren
Schöner und sinnvoller Beitrag. Schubladendenken ist für viele Menschen einfacher, weil man/frau/es nicht den Verstand einsetzen müssen.
ErgoproxyErgoproxy vor 4 Jahren
GROßARTIG! Wenn die Menschen aufhören würden ihre Ansichten, Religion, Geschmack und sonstigen Mumpitz anderen aufzudrängen wären wir wohl als Menschheit einen großen Schritt weiter. Aber so lange man sich als nichthetero Mensch outen und erklären muss, so lange wird dann wohl auch die Angst bestehen bleiben für lesbisch, schwul oder irgendwie sonderbar gehalten zu werden. So lange aber ignorante und sonstig verblendete Menschen Kinder erziehen, wird sich da nix ändern. Übrigens, wenn ich das
RoninRonin vor 4 Jahren
Toller, wichtiger Blog, danke! Über einen kleinen Punkt bin ich gestolpert: sehr schnell ging es von "Männer können doch keine Damenparfüms tragen" zu "Angst, für schwul gehalten zu werden". Klar, bei den gesellschaftlich immer noch verbreiteten Vorurteilen gibt es eine große Überlappung von "Damendufttragen ist unmännlich" und dem Kurzschluss, unmännlich (im Sinne toxic masculinity?!?) hätte etwas mit sexueller Orientierung zu tun. Überlappung der Vorurteile, aber nicht die gleichen, oder?
PollitaPollita vor 4 Jahren
Eine kleine Anekdote noch zur Oma: Als ich als junges Mädchen einen viel älteren Freund hatte, sagte sie, "der muss ein Homo sein, der ist noch nicht verheiratet. Verlass den!"
AndyCandyAndyCandy vor 4 Jahren
Ganz tolle Darstellung, der Eintrag im Forum hatte mich auch irritiert. Dabei riecht (für mich jedenfalls) ein großer Teil der aktuellen Herrendüfte bei unvoreingenommener Nase durchaus wie ein klassischer Damenduft.
Diese Stereotype in den Köpfen beschränken uns alle so sehr und sind doch so schwer loszuwerden...! Selbst (oder gerade) kleinen Kindern wird die Welt von allen Seiten noch sehr klischeehaft präsentiert. Ich versuche, mich nicht aufzuregen.
GschpusiGschpusi vor 4 Jahren
Ich trage alle Düfte, die mir gefallen. Da achte ich nicht auf Women oder Homme oder Unisex. MIR muss es gefallen!
Toller Kommentar
RivegaucheRivegauche vor 4 Jahren
Er der interessantesten Artikel auf Parfumo seit langem, und so wichtig!
SinioerkelSinioerkel vor 4 Jahren
Das ist so ein wichtiges Thema, dass es schwer fällt, hierzu nur ein paar Worte zu finden. Ich finde die Begriffe "männlich" und "weiblich" als Charaktereigenschaft so überflüssig, dass man sie hier ( wenn auch schon nicht in der Biologie) echt streichen müsste. Warum müssen Männer stark und mutig sein und Frauen schön ? Ich habe Jahrzehnte in einem typischen Männerberuf gearbeitet und musste mir leider gerade von FRAUEN oft die Frage gefallen lassen : " Ist hier heute Keiner ?? "
KatharinaGKatharinaG vor 4 Jahren
Zum Glück sind Frauenfeindlichkeit und verinnerlichte Frauenfeindlichkeit heilbar, wenn Menschen bereit sind zu reflektieren. Ich sehe es als meine Aufgabe wenigstens eigene Kinder als wirklich freie Menschen zu erziehen und bin froh, dass sie es etwas einfacher haben werden, als z.B. meine Generation von Frauen, die belächelt, ausgelacht, beleidigt und aktiv ausgebremst wurden, wenn sie sich für bestimmte Berufsgruppen entschieden haben oder nicht heteronormativ leben wollten.
KovexKovex vor 4 Jahren
Puh, was bin ich froh, dass es mir völlig egal ist, ob jemand homo-, bi- oder hetero ist und genau so egal ist, was für eine Einteilung Andere in meiner Duftauswahl vornehmen. Viele Problemstellungen weniger! :).
Toller, lesenswerter Beitrag!
TatsTats vor 4 Jahren
Krass. Ich kann nur danke sagen für diesen tollen Beitrag. Wir können nichts dafür das wir so denken, aber solche Beiträge helfen uns, sich dadran zu erinnern, das jeder Tragen und machen kann was er will. Ich als Frau im Männerberuf bin umgeben von Vorturteilen, die ich immer wieder spüren darf. Aber ich erwische mich eben auch, diese Vorurteile gegenüber andere Frauen in dem Job zu haben. Ich muss mir immer bewusst selber sagen, dass es Schwachsinn ist. Und so ein Beitrag hilft!
AneallaAnealla vor 4 Jahren
Danke, mir ist dieser Kommentar auch sehr negativ aufgefallen.
Auf der anderen Seite gibt es bei Frauen kaum Scheu, Herrendüfte zu tragen, oder sich maskuliner zu kleiden. Mehr Frauen geben zu, dass sie (auch) auf Frauen stehen, als bisexuelle Männer z.B. etc.
Ich denke, dass Frauen generell einfach offener sind und weniger in einer "toxic sexuality/identity" drinhängen. Sie haben mehr Spielraum nach beiden Seiten als Männer. Und letztere sind dafür verantwortlich, ihr Korsett zu brechen!
SommernachtSommernacht vor 4 Jahren
Ich schließe mich R3mt9 an und füge noch hinzu: Man könnte behaupten, Männer die "Frauen"parfüm tragen, machen sonst noch Dinge die Frauen tun (Tanga und High Heels tragen, reizende Unterwäsche, Täschchen, sich schminken, pudern, etc.). Erziehung und das Gesellschaftsbild rücken einen bis zu einem bestimmten Alter in ein Korsett und wir werden "normal" gemacht. Manche schaffens, das Korsett ganz oder in Teilen abzulegen, manche finden das bequem im Korsett. Ich kann Vera F. Birkenbiehl empfehlen
MörderbieneMörderbiene vor 4 Jahren
Obschon ich mehr Wilhelm als Friedrich bin, bei Parfum bin ich ganz mutig :)
SchatzSucherSchatzSucher vor 4 Jahren
Ich setze mich mal zur geschätzten Kollegin 0815abc und teile ihre Ansicht.
Und ich schätze deine klugen Beiträge immer wieder sehr.
FirstFirst vor 4 Jahren
Das hast Du sehr schön aufgeschlüsselt, insbesondere die unbewussten und damit auch arglosen Mechanismen sind oftmals nicht so leicht verständlich zu machen. Dabei ist gerade dieser Anteil unserer automatischen Haltungen und Handlungen so wichtig, denn arglos und unbewusst heißt ja leider nicht, dass die destruktive Wirkung ausbliebe.
Lenka85Lenka85 vor 4 Jahren
Jeder soll tragen was ihm gefällt, wenn mir ein "Herren" Duft zusagt, trage ich den auch und habe noch nie etwas negatives dazu gesagt bekommen. Allerdings mag ich selber an mir keine Düfte die an die typischen "Herrenprodukte" zum Rasieren, Duschen etc. Erinnern. Ich kann mir aber vorstellen, dass es für Männer schwieriger ist mit Frauebdüften und möglicherweise den assoziierten weiblichen Eigenschaften in Verbindung gebracht zu werden, umso mutiger, wenn sich immer mehr trauen.
GaukeleyaGaukeleya vor 4 Jahren
Deine Blogs sind *immer* eine absolute Bereicherung. Ganz grosse Klasse, danke dafür!
JanikaJanika vor 4 Jahren
Mein Freund hat sich gestern großzügig an Delina vergriffen :D mich stört das gar nicht. Mein Kommentar dazu war nur „du kannst alles tragen riecht super“. 5 Sprühstöße hätten es halt nicht sein müssen aber bevor ich sagen konnte, dass er recht stark ist war es schon zu spät.
LS5LS5 vor 4 Jahren
Danke dir diesen wunderbaren Beitrag und deine tollen Denkanstöße. Ich stimme Sonnenwind zu! Klare Leseempfehlung!
SerafinaSerafina vor 4 Jahren
Interessanter Blog! Danke dafür!
Man wird leider allzuschnell nach dem ersten Eindruck in eine Schublade gesteckt...bei mir z.B. (wurde mir später verraten): Zierliche Frau, sehr feminine Kleider aus Spitze oder Seide, hohe Schuhe, auffallender Schmuck: das ist sicher ein Prinzesschen, das beschützt werden möchte! Bis ich den Mund aufmache...
ExUserExUser vor 4 Jahren
Toller Blog- ab auf die Titelseite damit! Sollte jeder gelesen haben, um sich von Klischees zu befreien.
Ich habe zwei Männer hier zu Hause und sie sprühen sich mit allem ein, was ihren Nasen gefällt. Der eine ist 6, der andere 55. Erst gestern wollte unser Kurzer "chic" sein und Papa war ihm dabei behilflich. "Aus Papa's Duftschrank" sollte es Giorgio Beverly Hill's sein und der Kurze kam ganz stolz zu mir und sagte: "Riech' mal, wie schön ich rieche." Kurz und gut: ALLES IST FÜR ALLE DA!
SinaWSinaW vor 4 Jahren
Toller Blog-Beitrag!!!
Erst kürzlich habe ich mit einem Kollegen bei der Arbeit darüber gesprochen, "dass jetzt alle Parfums Unisex sein müssen". Er versteht es nicht und findet es auch nicht gut... Ein Argument von mir war, dass sich so jeder freier fühlen kann, auch einen Duft zu tragen der vielleicht eher dem anderen Geschlecht zugeschrieben wird..."Wieso sollte man das wollen?"
Er sollte mal diesen Beitrag lesen...
PollitaPollita vor 4 Jahren
Danke für diesen wunderbare recherchierten Beitrag.
ExUserExUser vor 4 Jahren
Toll recherchiert und ja, schade, dasses immer noch so laufen muss, bzw dass der Mensch an sich, sich scheinbar nicht stilmässig frei ausleben "darf".
Kenne ich selbst zu Genüge. Kein femininer Kleidungsstil, oft kurz geschorene Haare, ergo lesbisch. Dazu noch eine Vorliebe für herbe Düfte ^^ Für manche Leute ist die Welt dann aber wieder in Ordnung, wenn sie erfahren, dass ich "verrückt" bin. DAS erklärt natürlich einiges :D
0815abc0815abc vor 4 Jahren
Ich bin Maren und ich bin ich selbst:=)Das war ein hartes Stück Arbeit.Grundsätzlich finde ich unsere Gesellschaft ausgesprochen unfrei,denn es ist aus der Mode gekommen ,selbstbestimmt zu sein.Es wird schablonenhaft gedacht und gehandelt,das macht weniger Mühe.“Tu was du willst“schrieb schon Michael Ende in der „unendlichen Geschichte „.Klingt erstmal ganz einfach,oder?
Einfach mal mit Mäuseschritten losmarschieren.Es lohnt sich.Toller Beitrag,danke!

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