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No Baby, says the Cat. It's wood!
Die Duftstoffliste von Bois Talisman ist kurz: Zucker, Zedernholz, Vanille. Auch ich will mich daher nicht verzetteln und werde diese Rezension kurz halten. Der Duft hält tatsächlich, was er verspricht. Die einzelnen Noten sind deutlich zu erkennen, nicht mehr, nicht weniger. (Es sei denn, man verwechselt den Duft von Zedernholz mit Rauch.)
Francis Kurkdjian, der neue kreative Kopf hinter den Dior-Düften, muss aktuell einiges einstecken. Ich möchte diesem Bashing gerne etwas entgegensetzen, da die Kritik, die ihm entgegenschlägt, mir teilweise alles andere als fair erscheint (- sie geht m.E. teilweise in die unseriöse Richtung – ein trauriger Trend in den sozialen Medien.) Mit Bois Talisman hat Kurkdjian m.E. abermals gezeigt, dass er ein echter Duftmagier ist.
Dann: Ist Bois Talisman „Babycat“ zu ähnlich? Das ist m.E. klar nicht so! Abgesehen davon, dass das Rad im Parfumbusiness schon seit langem nicht mehr neu erfunden wurde, nur weil zwei Düfte oberflächlich betrachtet ähnlich wirken (!), heißt das noch lange nicht, dass sie Zwillinge sind. Babycat setzt bei einem Preis von 220€/75ml (bei YSL) auf Rauch und ist dabei selbst alles andere als einzigartig, während bei Bois Talisman das Zedernholz (!) im Vordergrund steht. Das mag auf den ersten Moment ähnlich wirken, ist es aber nicht! Der Unterschied ist sehr klar, wenn man sich etwas Mühe gibt, Details wahrzunehmen: Bois Talisman - holzige Wärme & tiefe Süße; Babycat - rauchig und extrem intensiv!
Zum Preis: 175€ für 50ml. Klingt vielleicht viel, ist es aber nicht. Immerhin reden wir von Dior! Und wenn man bedenkt, dass viele Leute heutzutage bereit sind, für Influencer-Düfte, die oft nur des schnellen Geldes wegen von weitgehend erfahrungslosen YouTubern oder gewieften Kaufleuten aus dem Nichts auf den Markt geworfen werden, teilweise das Doppelte zu zahlen, ist das m.E. aus einem Traditionshaus wie Dior, mit seiner unglaublichen Geschichte, ein Schnäppchen. Zudem: Wenn man Bois Talisman kauft, bekommt man nicht einfach nur einen Parfumflakon: Dieser wird kostenlos mit DHL Express aus Frankreich geliefert und kommt in einem sehr entzückenden Schmuckkarton. Im Paket findest man neben dem Parfum selbst noch zwei weitere Proben des gleichen Parfums, eine selbst auszuwählende Miniatur, ein Jute-Schmucksäckchen und ein kleines Jute-bezogenes Kissen als Füllmaterial (statt Luftpolsterfolie und ähnlich unästhetischem Zeug). Das nenne ich Liebe zum Detail und Kundenwertschätzung! "Versuch' die Probe", heißt das, und "wenn es Dir nicht gefällt, geht alles kostenlos zu uns zurück!" - Alles gut, oder?
Zusammengefasst ist Bois Talisman ein tolles Parfum. Es besticht durch seine Einfachheit und Raffinesse: Zucker, Zedernholz, Vanille! That’s it und gut so weit. Die Kritik an Francis Kurkdjian? M.E. unangemessen! Er ist ein absoluter Profi und unbestreitbar eine Größe in seinem Metier: Ich mag seine Ouds, seinen Kassenschlager BR und auch sein neues Dior Homme Parfum gefällt mir. Und die angebliche Ähnlichkeit von Bois Talisman zu Babycat? Bei näherer Betrachtung: Nope!
Francis Kurkdjian, der neue kreative Kopf hinter den Dior-Düften, muss aktuell einiges einstecken. Ich möchte diesem Bashing gerne etwas entgegensetzen, da die Kritik, die ihm entgegenschlägt, mir teilweise alles andere als fair erscheint (- sie geht m.E. teilweise in die unseriöse Richtung – ein trauriger Trend in den sozialen Medien.) Mit Bois Talisman hat Kurkdjian m.E. abermals gezeigt, dass er ein echter Duftmagier ist.
Dann: Ist Bois Talisman „Babycat“ zu ähnlich? Das ist m.E. klar nicht so! Abgesehen davon, dass das Rad im Parfumbusiness schon seit langem nicht mehr neu erfunden wurde, nur weil zwei Düfte oberflächlich betrachtet ähnlich wirken (!), heißt das noch lange nicht, dass sie Zwillinge sind. Babycat setzt bei einem Preis von 220€/75ml (bei YSL) auf Rauch und ist dabei selbst alles andere als einzigartig, während bei Bois Talisman das Zedernholz (!) im Vordergrund steht. Das mag auf den ersten Moment ähnlich wirken, ist es aber nicht! Der Unterschied ist sehr klar, wenn man sich etwas Mühe gibt, Details wahrzunehmen: Bois Talisman - holzige Wärme & tiefe Süße; Babycat - rauchig und extrem intensiv!
Zum Preis: 175€ für 50ml. Klingt vielleicht viel, ist es aber nicht. Immerhin reden wir von Dior! Und wenn man bedenkt, dass viele Leute heutzutage bereit sind, für Influencer-Düfte, die oft nur des schnellen Geldes wegen von weitgehend erfahrungslosen YouTubern oder gewieften Kaufleuten aus dem Nichts auf den Markt geworfen werden, teilweise das Doppelte zu zahlen, ist das m.E. aus einem Traditionshaus wie Dior, mit seiner unglaublichen Geschichte, ein Schnäppchen. Zudem: Wenn man Bois Talisman kauft, bekommt man nicht einfach nur einen Parfumflakon: Dieser wird kostenlos mit DHL Express aus Frankreich geliefert und kommt in einem sehr entzückenden Schmuckkarton. Im Paket findest man neben dem Parfum selbst noch zwei weitere Proben des gleichen Parfums, eine selbst auszuwählende Miniatur, ein Jute-Schmucksäckchen und ein kleines Jute-bezogenes Kissen als Füllmaterial (statt Luftpolsterfolie und ähnlich unästhetischem Zeug). Das nenne ich Liebe zum Detail und Kundenwertschätzung! "Versuch' die Probe", heißt das, und "wenn es Dir nicht gefällt, geht alles kostenlos zu uns zurück!" - Alles gut, oder?
Zusammengefasst ist Bois Talisman ein tolles Parfum. Es besticht durch seine Einfachheit und Raffinesse: Zucker, Zedernholz, Vanille! That’s it und gut so weit. Die Kritik an Francis Kurkdjian? M.E. unangemessen! Er ist ein absoluter Profi und unbestreitbar eine Größe in seinem Metier: Ich mag seine Ouds, seinen Kassenschlager BR und auch sein neues Dior Homme Parfum gefällt mir. Und die angebliche Ähnlichkeit von Bois Talisman zu Babycat? Bei näherer Betrachtung: Nope!
5 Antworten
Der Duft Dorians - nicht seines Bilds
Eigentlich wollte ich Dir nicht antworten, nachdem Du mir, nach nicht ganz zwei Wochen, mit der Briefpost aus den Niederlanden expediert wurdest. Eine kleine Überraschung war schon das: Hatte ich Dich doch in Deinem französischen Heimatland beauftragt. Aber Du – Du selbst – erschienst mir keiner Antwort wert.
Nicht, dass Du mir missfallen hättest. Keineswegs. Du wurdest mir als Doppelgänger eines ganz Großen angepriesen und erschienst mir dann wie sein ruppiger Zwilling. Du, dachte ich, seist nicht so hübsch geraten wie er. Deine Züge, so erkannte ich Dich, seien lediglich eine holzschnittartige Maske, laienhaft von einem unbeholfen Bauern-Schnitzer dem wunderschönen Antlitz Deines berühmten Vorbilds abgenommen. Ein splittriger Abklatsch, in dem man lediglich erahnen könne, wie freundlich Du dreinzuschauen vermöchtest, wäre Dir zuteil geworden, womit jener andere reichlich gesegnet ist. Etwas mehr Aufmerksamkeit und liebevolle Zuwendung, so sagte ich zu mir, kalten Herzes, und sicher wäre auch aus Dir etwas Großes geworden. So aber, fuhr ich zu mir selber fort, nicht. So nicht.
Während ich durchaus honorieren wollte, wie unprätentiös Du zu mir kamst, wie wenig es mich kostete, Dich mein nennen zu können, stellte ich Dich doch, gnadenlos, gedankenlos, für Wochen, ja Monate bei Seite, auf das dunkle Regal da, ohne Dich auch nur für den winzigsten Moment eines Augenblicks meiner Aufmerksamkeit zu würdigen. Du kamst, ich sah Dich und vergaß, dass es Dich überhaupt gibt. Das war, ich gestehe, nicht nett von mir. So hätte unsere Geschichte schon enden können, noch bevor sie begonnen hatte, überhaupt wahr zu werden, wäre mir nicht, ja – wäre mir heute nicht eine recht gemeine Begegnung widerfahren, die ich nur, ich gestehe es wiederum freiheraus, so schnell wie eben möglich, aus meinem olfaktorischen Gedächtnis zu streichen wünschte. Diesen fiesen Gestank zu tilgen, dachte ich. Diesen fiesen dunklen Gestank – eines Aschenbechers, nach einer langen, langen Nacht! Und da warst Du wieder, plötzlich, in diesem Moment, sah ich Dich, gerade Dich, direkt zu meiner Linken, griffbereit, das Nächste, Nächstliegende, und ich griff Dich – und sprühte, sprühte, sprühte.
Zunächst, ich möchte ehrlich sein zu Dir, ärgerte ich mich wieder: Dieses Gefühl in meiner Hand, wie Du dem leichten Druck meines Fingers ruckartig und stotternd nachgabst, das unschöne Geräusch, das Deine einfache Beschaffenheit mir dabei produzierte und dieser kleine lustlose Niesel, den Du als Reaktion absondertest, all das veranlasste mich nur wieder zu kalten, kalten Gedanken: über Deine Reizlosigkeit, Deine Einfachheit, Deine Grobheit. Doch dann, Du musst wissen, wie froh ich war, dass Du mir eine böse Grimasse verschleiertest, roch ich Dich sehr gern, auf einmal bereit, Dich ganz neu zu sehen. Da mochte ich es so, dass ich dankbar war, dass es Dich gibt.
Du, mein lieber Aphrodisiaque, scheinst mir nun, ja was, gereift? Kann das sein? Oder erkenne ich unter der Maske, die ich damals zu sehen glaubte, erst jetzt Deine wahren Züge, Deinen eigenen, erwachsenen, vielleicht erwachseneren Charakter, unverstellt von dem Vergleich mit dem anderen, der Du nicht bist und den zu sein Du mir auch niemals vorgegeben hattest. – Hatte ich Dich verkannt? Ich entschuldige mich, denn ich glaube, so muss es gewesen sein. Wie dumm und einfältig, wie unreif von mir. Du konntest nicht dafür! – Mit dem Bild dieses perfekten andern, dieses süßen Jünglings im Kopf, war ich kurzsichtig, zu kurzsichtig, um Deiner eignen Schönheit gewahr zu werden: Du bist mitnichten die holzschnittartige Maske dieses anderen, nicht der bös‘ dreinblickende Zwilling, nein, Du bist vielmehr eine ganz eigene Schönheit, im eignen Recht schön bist Du.
In Deiner Welt, in der es, ich weiß es sehr genau, um nichts, als Schönheit geht und auch gehen soll, möchte ich Dir schreiben: Dein Amber-Teint umspannt ein wohlgeschnittenes Antlitz, scharf gezeichnete Züge, ein hübsches, spitzes Gesicht, in das ich gerne Blicke. Jetzt sehe ich es, dass Du kein Zwilling bist. Ein Bruder bist Du – allemal, dem, mit dem Du dieselbe DNA teilst, dasselbe Blut! Aber eine Kopie bist Du nicht, ein Paradox - vielleicht. Bist Du doch älter und jünger als er zugleich: Bist Du zwar jünger als jener, hat das Leben Dich und Deinen süßen Honigmund doch mit größerer Schärfe gezeichnet; während der andere, der vor Dir war, für immer in das jugendliche, rundliche Bildnis seiner selbst gebannt ist, das eines narzissgleichen Bacchusknabens, gezeichnet von der Hand eines eifersüchtigen alten Meisters, bist Du, Sohn eines Sterblichen, in gewisser Weise mehr, mehr als er: das wahre, sterbliche Wesen selbst nämlich und nicht Abbild eines vollkommenen Abbildes. Du bist der Duft des Dorians – und nicht seines Bildes Duft.
Aphrodisiaque aus dem Hause Note 33 gilt als Dupe des beliebten
Grand Soir. 57 Euro inkl. Versand im schlichten 50ml-Flakon. Die Umverpackung besteht lediglich aus einem Textillederbeutelchen, eine großzügige Probe im Roll-on-Flakon liegt bei. Ich empfehle – wärmstens – einen Test.
Nicht, dass Du mir missfallen hättest. Keineswegs. Du wurdest mir als Doppelgänger eines ganz Großen angepriesen und erschienst mir dann wie sein ruppiger Zwilling. Du, dachte ich, seist nicht so hübsch geraten wie er. Deine Züge, so erkannte ich Dich, seien lediglich eine holzschnittartige Maske, laienhaft von einem unbeholfen Bauern-Schnitzer dem wunderschönen Antlitz Deines berühmten Vorbilds abgenommen. Ein splittriger Abklatsch, in dem man lediglich erahnen könne, wie freundlich Du dreinzuschauen vermöchtest, wäre Dir zuteil geworden, womit jener andere reichlich gesegnet ist. Etwas mehr Aufmerksamkeit und liebevolle Zuwendung, so sagte ich zu mir, kalten Herzes, und sicher wäre auch aus Dir etwas Großes geworden. So aber, fuhr ich zu mir selber fort, nicht. So nicht.
Während ich durchaus honorieren wollte, wie unprätentiös Du zu mir kamst, wie wenig es mich kostete, Dich mein nennen zu können, stellte ich Dich doch, gnadenlos, gedankenlos, für Wochen, ja Monate bei Seite, auf das dunkle Regal da, ohne Dich auch nur für den winzigsten Moment eines Augenblicks meiner Aufmerksamkeit zu würdigen. Du kamst, ich sah Dich und vergaß, dass es Dich überhaupt gibt. Das war, ich gestehe, nicht nett von mir. So hätte unsere Geschichte schon enden können, noch bevor sie begonnen hatte, überhaupt wahr zu werden, wäre mir nicht, ja – wäre mir heute nicht eine recht gemeine Begegnung widerfahren, die ich nur, ich gestehe es wiederum freiheraus, so schnell wie eben möglich, aus meinem olfaktorischen Gedächtnis zu streichen wünschte. Diesen fiesen Gestank zu tilgen, dachte ich. Diesen fiesen dunklen Gestank – eines Aschenbechers, nach einer langen, langen Nacht! Und da warst Du wieder, plötzlich, in diesem Moment, sah ich Dich, gerade Dich, direkt zu meiner Linken, griffbereit, das Nächste, Nächstliegende, und ich griff Dich – und sprühte, sprühte, sprühte.
Zunächst, ich möchte ehrlich sein zu Dir, ärgerte ich mich wieder: Dieses Gefühl in meiner Hand, wie Du dem leichten Druck meines Fingers ruckartig und stotternd nachgabst, das unschöne Geräusch, das Deine einfache Beschaffenheit mir dabei produzierte und dieser kleine lustlose Niesel, den Du als Reaktion absondertest, all das veranlasste mich nur wieder zu kalten, kalten Gedanken: über Deine Reizlosigkeit, Deine Einfachheit, Deine Grobheit. Doch dann, Du musst wissen, wie froh ich war, dass Du mir eine böse Grimasse verschleiertest, roch ich Dich sehr gern, auf einmal bereit, Dich ganz neu zu sehen. Da mochte ich es so, dass ich dankbar war, dass es Dich gibt.
Du, mein lieber Aphrodisiaque, scheinst mir nun, ja was, gereift? Kann das sein? Oder erkenne ich unter der Maske, die ich damals zu sehen glaubte, erst jetzt Deine wahren Züge, Deinen eigenen, erwachsenen, vielleicht erwachseneren Charakter, unverstellt von dem Vergleich mit dem anderen, der Du nicht bist und den zu sein Du mir auch niemals vorgegeben hattest. – Hatte ich Dich verkannt? Ich entschuldige mich, denn ich glaube, so muss es gewesen sein. Wie dumm und einfältig, wie unreif von mir. Du konntest nicht dafür! – Mit dem Bild dieses perfekten andern, dieses süßen Jünglings im Kopf, war ich kurzsichtig, zu kurzsichtig, um Deiner eignen Schönheit gewahr zu werden: Du bist mitnichten die holzschnittartige Maske dieses anderen, nicht der bös‘ dreinblickende Zwilling, nein, Du bist vielmehr eine ganz eigene Schönheit, im eignen Recht schön bist Du.
In Deiner Welt, in der es, ich weiß es sehr genau, um nichts, als Schönheit geht und auch gehen soll, möchte ich Dir schreiben: Dein Amber-Teint umspannt ein wohlgeschnittenes Antlitz, scharf gezeichnete Züge, ein hübsches, spitzes Gesicht, in das ich gerne Blicke. Jetzt sehe ich es, dass Du kein Zwilling bist. Ein Bruder bist Du – allemal, dem, mit dem Du dieselbe DNA teilst, dasselbe Blut! Aber eine Kopie bist Du nicht, ein Paradox - vielleicht. Bist Du doch älter und jünger als er zugleich: Bist Du zwar jünger als jener, hat das Leben Dich und Deinen süßen Honigmund doch mit größerer Schärfe gezeichnet; während der andere, der vor Dir war, für immer in das jugendliche, rundliche Bildnis seiner selbst gebannt ist, das eines narzissgleichen Bacchusknabens, gezeichnet von der Hand eines eifersüchtigen alten Meisters, bist Du, Sohn eines Sterblichen, in gewisser Weise mehr, mehr als er: das wahre, sterbliche Wesen selbst nämlich und nicht Abbild eines vollkommenen Abbildes. Du bist der Duft des Dorians – und nicht seines Bildes Duft.
Aphrodisiaque aus dem Hause Note 33 gilt als Dupe des beliebten

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Himmlisch süß, zähflüßig und golden
Amberlievable von Astrophil & Stella ist ein sehr feiner Amberduft. Keine Frage. Eine Ähnlichkeit zu "Amber Star | XerJoff" indes, dies gilt es zu betonen, falls jemand meinen würde, er könnte hier eine günstige Alternative finden, kann ich nicht feststellen. Zwar ist in beiden (das namensgebende) Amber enthalten, während aber der Xerjoff vor allem durch seine schwarz-samtige Textur besticht (verantwortlich ist hier vermutlich das leicht pfeffrige Gurjunbalsam), ist der Astrophil vielmehr ein typischer Amberduft. Ähnlichkeit stelle ich allerdings zu "Essenze - Amber Gold | Ermenegildo Zegna" fest. Und auch der himmlisch-goldige
Grand Soir ist nicht weit entfernt!
Damit bin ich dann auch schon beim maßgeblichen Charakterzug von Amberlievable und dem klaren Unterscheidungskriterium gegenüber "Amber Star | XerJoff" : Die Assoziation ist hier nicht schwarzer Samt, sondern Gold! Amberlievable ist ein ‚süffiger‘ Bernsteinduft. Ein süßer Goldlikör. Ein heller, strahlender Amber-Gourmand. Das ist sehr lecker, aber bei weitem nicht so raffiniert oder ausgefallen wie Xerjoffs "Amber Star | XerJoff" . (Btw: Viele Xerjoffs finde ich durchaus nicht raffiniert – dies ist also keine generelle Lobhudelei, sondern im Vergleich sehr konkret auf diesen einen Duft – Amber Star – bezogen.)
Zurück zum Astrophil & Stella: Die Dufttextur ist zäh wie das Baumharz, in dem sich vor Jahrmillionen noch Spinnen und andere Kleinstlebewesen verfangen konnten, bevor es zum Gold der Meere aushärtete, um heute zu allerlei Schmuckobjekten verarbeitet zu werden. Zudem ist der Duft honigsüß und verdient auch daher seine Farbe: Gold. Auf der Haut ist er ölig, der erstklassige Zerstäuber versprüht ihn jedoch zu einem hauchfeinen Nebel. Das schätze ich sehr.
Die Harze sowie das balsamische Amber dominieren Amberlievable stark. Patchouli, als eine der vielen Noten, die angegeben sind, hat hier (evtl. zum Glück) kaum eine Chance. Zu denen, die sich doch etwas durchzusetzen vermögen, zählen Orangenblüte, die dem Duft eine gewisse sommerliche Leichtigkeit verleiht (und dabei an
Reflection Man erinnert), sowie Vanille und Ylang Ylang, die zum gourmandigen Gesamteindruck beitragen. Die genannten Hölzer hingegen sind meines Erachtens nicht einzeln auszumachen, sie verleihen bestenfalls eine Grundierung, die insgesamt eher an Palisander (wie in
Palissandre d'Or), denn z.B. an Sandelholz erinnert.
Insgesamt zähle ich Amberlievable zu den sehr schönen Düften, weshalb ich den Namen nicht nur als Wortspiel verstehe, sondern auch für gerechtfertigt halte. Dieser Duft lädt zum Träumen ein: nichts stört, nichts beißt, nichts kratzt. „Himmlisch“ wäre durchaus ein Begriff, den ich hier auch gelten lassen würde. In „unbelievable“ steckt zudem auch die Konnotation „frech“ und diese ließe sich durchaus auf die Haltbarkeit des Duftes beziehen: Ohne dass mich dies sehr stören würde, frech kann ja auch ganz lustig sein, empfinde ich diese für ein Extrait eher als schwach. Die Sillage hingegen scheint mir für den relativ hohen Ölgehalt nicht zu verachten. Der kleine 50ml-Flakon ist niedlich. Alles in allem bietet Astrophil & Stella hier einiges für einen relativ moderaten Preis.

Damit bin ich dann auch schon beim maßgeblichen Charakterzug von Amberlievable und dem klaren Unterscheidungskriterium gegenüber "Amber Star | XerJoff" : Die Assoziation ist hier nicht schwarzer Samt, sondern Gold! Amberlievable ist ein ‚süffiger‘ Bernsteinduft. Ein süßer Goldlikör. Ein heller, strahlender Amber-Gourmand. Das ist sehr lecker, aber bei weitem nicht so raffiniert oder ausgefallen wie Xerjoffs "Amber Star | XerJoff" . (Btw: Viele Xerjoffs finde ich durchaus nicht raffiniert – dies ist also keine generelle Lobhudelei, sondern im Vergleich sehr konkret auf diesen einen Duft – Amber Star – bezogen.)
Zurück zum Astrophil & Stella: Die Dufttextur ist zäh wie das Baumharz, in dem sich vor Jahrmillionen noch Spinnen und andere Kleinstlebewesen verfangen konnten, bevor es zum Gold der Meere aushärtete, um heute zu allerlei Schmuckobjekten verarbeitet zu werden. Zudem ist der Duft honigsüß und verdient auch daher seine Farbe: Gold. Auf der Haut ist er ölig, der erstklassige Zerstäuber versprüht ihn jedoch zu einem hauchfeinen Nebel. Das schätze ich sehr.
Die Harze sowie das balsamische Amber dominieren Amberlievable stark. Patchouli, als eine der vielen Noten, die angegeben sind, hat hier (evtl. zum Glück) kaum eine Chance. Zu denen, die sich doch etwas durchzusetzen vermögen, zählen Orangenblüte, die dem Duft eine gewisse sommerliche Leichtigkeit verleiht (und dabei an


Insgesamt zähle ich Amberlievable zu den sehr schönen Düften, weshalb ich den Namen nicht nur als Wortspiel verstehe, sondern auch für gerechtfertigt halte. Dieser Duft lädt zum Träumen ein: nichts stört, nichts beißt, nichts kratzt. „Himmlisch“ wäre durchaus ein Begriff, den ich hier auch gelten lassen würde. In „unbelievable“ steckt zudem auch die Konnotation „frech“ und diese ließe sich durchaus auf die Haltbarkeit des Duftes beziehen: Ohne dass mich dies sehr stören würde, frech kann ja auch ganz lustig sein, empfinde ich diese für ein Extrait eher als schwach. Die Sillage hingegen scheint mir für den relativ hohen Ölgehalt nicht zu verachten. Der kleine 50ml-Flakon ist niedlich. Alles in allem bietet Astrophil & Stella hier einiges für einen relativ moderaten Preis.
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Mona Lisas Lächeln: O Paragon
Paragon zählt zu den traumhaften Hedonist-Düften von Initio. Es gefällt mir sehr, dass dieser keine Ausnahme macht, er nah an den beiden anderen Hedonisten der Serie – "Musk Therapy | Initio" und
Rehab – ist; näher noch an Letzterem.
Alle drei Düfte zeichnet Reinheit und Strahlkraft aus, die durch die weißen Flakons der Marke durchaus passend widergespiegelt werden. Paragon, habe ich gelesen, sei anders als die anderen beiden, da ihm der Moschus fehle. Ich kann das nicht bestätigen. Zwar fehlt der Duftstoff, der ursprünglich vom Moschushirsch stammt, tatsächlich in den Haupt-(!)Noten, die Initioparfums auf der Webseite angibt. In der Kreation selbst scheint er mir aber vorhanden. Oder nicht?
Ich denke, man kann den Lavendel-Moschus-Akkord von Rehab in Paragon deutlich wiedererkennen. Eine Stärke der Initio-Düfte, insbesondere der Hedonisten, ist ihr Sfumato: eine gewisse, verschwommene Vermischung der einzelnen Duftelemente, die meines Erachtens so nur bei wirklich sehr guten Düften vorzufinden ist und die - Vorsicht: süchtig macht! So ist in Paragon z.B. die (in der Parfümerie fast unverzichtbar scheinende) Bergamotte zwar enthalten und auch erkennbar, aber nicht als solche, nicht platt: Sie liegt nicht obenauf oder schreitet dem Duft voran, sondern ist subtil und untrennbar in die Textur des gesamten Duftes verwoben, verleiht ihm eine zitrische Frische, ohne hervorzutreten oder Paragon zu einem frischen Duft zu machen. Ebenso verhält es sich mit der zweiten Frucht im Paragon-Duft-Akkord, der Pflaume. Als solche ist sie nur für einige Minuten in der Kopfnote auszumachen. Allerdings verschwindet sie anschließend nicht einfach, sondern ist im Verlauf des Gesamtkorpus durchaus noch wahrnehmbar, allerdings ohne eigene Kontur, lediglich als unscharf abgrenzbarer Bestandteil der Gesamtkomposition, zu der sie eine herrliche, fruchtige Süße beiträgt.
Das Palo Santo empfinde ich oft als säuerlich-süßen Duft. Dann sagt es mir gar nicht zu. In Paragon ist das ‚heilige Holz‘ allerdings ganz weich und völlig säurefrei. Es bietet eine cremige Basis, auf der die eigentlichen Protagonisten blühen und strahlen und tritt dabei selbst ganz in den Hintergrund. Letztere, Lavendel und Salbei, spielen in Paragon dann auch am deutlichsten die Hauptrollen, dennoch würde ich den neusten Hedonisten weder als "Lavendel-" noch als "Salbeiduft" bezeichnen. Vielmehr sind auch diese beiden Noten miteinander (und darüber hinaus mit allen anderen Noten in Paragon) eng verwoben, wie es für meisterliche Parfümerie meines Erachtens charakteristisch ist. Die silbrig-violette Blütensüße des Lavendels und die hauchzarte Bitternote des Salbei ergeben einen ganz wunderbaren Akkord, der an Rehab erinnert, diesen Duft aber erweitert, fortschreibt und sogar verbessert, in dem er ihm neue Nuancen und damit eine Spur mehr Komplexität verleiht.
Ich vermute, dass, wie bei "Musk Therapy | Initio" und
Rehab , auch in Paragon, Moschus für die verklärende, süßlich-vernebelnde Gesamtstimmung mitverantwortlich ist. Im späteren Verlauf ist es aber auch denkbar, dass dies dem Silberschleier des Lavendels allein gelingt. – Und Oud? Vom Einsatz dieses Duftstoffes in Paragon bin ich besonders beeindruckt. Während man Oud in erster Linie als Haupt-Player kennt, mehr oder minder brachial, oder als Ersatzstoff, der keine Ähnlichkeit mit irgendeiner bekannten Sorte des natürlichen Ouds hat, ist hier (ob natürlich oder rekonstruiert) ein geradezu Belletrudsches, sanft-zartes, dunkel-geheimnisvolles Oud als sehr subtiler Hintergrund gesetzt. Abgesehen von einem ganz knappen Aufblitzen in der Kopfnote, ist es im Verlauf, als Kontrapunkt der gesamten, fluffig-weichen, hell-strahlenden Komposition, nur mehr zu erahnen. Gerade so stark, dass der Vordergrund nicht überzuckert, überbeleuchtet und langweilig erscheint: In der Szenerie ahnt man so lediglich ein dunkles Fundament, einen Farbgrund, vor dessen unsichtbarer Kulisse der strahlende Dufthorizont der neusten Initio-Kreation aufgespannt ist. Klasse!
Insgesamt scheint mir Initio mit dieser Reihe ein in der gesamten Parfümerie durchaus als Seltenheit zu bezeichnendes Tryptichion gelungen. Diese drei Düfte gehören zusammen, komplementieren sich, scheinen vom selben Pinselstrich erdacht. Dabei ist Paragon so vollständig, fertig und vollkommen, dass mit ihm vielleicht ein Endpunkt erreicht ist, der nicht zu übertreffen ist. Für mich das Centerpiece!
O Paragon: Mona Lisa lächelt.

Alle drei Düfte zeichnet Reinheit und Strahlkraft aus, die durch die weißen Flakons der Marke durchaus passend widergespiegelt werden. Paragon, habe ich gelesen, sei anders als die anderen beiden, da ihm der Moschus fehle. Ich kann das nicht bestätigen. Zwar fehlt der Duftstoff, der ursprünglich vom Moschushirsch stammt, tatsächlich in den Haupt-(!)Noten, die Initioparfums auf der Webseite angibt. In der Kreation selbst scheint er mir aber vorhanden. Oder nicht?
Ich denke, man kann den Lavendel-Moschus-Akkord von Rehab in Paragon deutlich wiedererkennen. Eine Stärke der Initio-Düfte, insbesondere der Hedonisten, ist ihr Sfumato: eine gewisse, verschwommene Vermischung der einzelnen Duftelemente, die meines Erachtens so nur bei wirklich sehr guten Düften vorzufinden ist und die - Vorsicht: süchtig macht! So ist in Paragon z.B. die (in der Parfümerie fast unverzichtbar scheinende) Bergamotte zwar enthalten und auch erkennbar, aber nicht als solche, nicht platt: Sie liegt nicht obenauf oder schreitet dem Duft voran, sondern ist subtil und untrennbar in die Textur des gesamten Duftes verwoben, verleiht ihm eine zitrische Frische, ohne hervorzutreten oder Paragon zu einem frischen Duft zu machen. Ebenso verhält es sich mit der zweiten Frucht im Paragon-Duft-Akkord, der Pflaume. Als solche ist sie nur für einige Minuten in der Kopfnote auszumachen. Allerdings verschwindet sie anschließend nicht einfach, sondern ist im Verlauf des Gesamtkorpus durchaus noch wahrnehmbar, allerdings ohne eigene Kontur, lediglich als unscharf abgrenzbarer Bestandteil der Gesamtkomposition, zu der sie eine herrliche, fruchtige Süße beiträgt.
Das Palo Santo empfinde ich oft als säuerlich-süßen Duft. Dann sagt es mir gar nicht zu. In Paragon ist das ‚heilige Holz‘ allerdings ganz weich und völlig säurefrei. Es bietet eine cremige Basis, auf der die eigentlichen Protagonisten blühen und strahlen und tritt dabei selbst ganz in den Hintergrund. Letztere, Lavendel und Salbei, spielen in Paragon dann auch am deutlichsten die Hauptrollen, dennoch würde ich den neusten Hedonisten weder als "Lavendel-" noch als "Salbeiduft" bezeichnen. Vielmehr sind auch diese beiden Noten miteinander (und darüber hinaus mit allen anderen Noten in Paragon) eng verwoben, wie es für meisterliche Parfümerie meines Erachtens charakteristisch ist. Die silbrig-violette Blütensüße des Lavendels und die hauchzarte Bitternote des Salbei ergeben einen ganz wunderbaren Akkord, der an Rehab erinnert, diesen Duft aber erweitert, fortschreibt und sogar verbessert, in dem er ihm neue Nuancen und damit eine Spur mehr Komplexität verleiht.
Ich vermute, dass, wie bei "Musk Therapy | Initio" und

Insgesamt scheint mir Initio mit dieser Reihe ein in der gesamten Parfümerie durchaus als Seltenheit zu bezeichnendes Tryptichion gelungen. Diese drei Düfte gehören zusammen, komplementieren sich, scheinen vom selben Pinselstrich erdacht. Dabei ist Paragon so vollständig, fertig und vollkommen, dass mit ihm vielleicht ein Endpunkt erreicht ist, der nicht zu übertreffen ist. Für mich das Centerpiece!
O Paragon: Mona Lisa lächelt.
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Neo-Santalismus
Jeweils dominante Sandelholz- und Irisdüfte haben meines Erachtens eines gemeinsam: Sie sind sich untereinander in aller Regel sehr ähnlich! Im Grunde riechen alle Irisdüfte mehr oder weniger wie
Iris Nazarena und alle Sandelholzdüfte wie "Santal Austral | Matière Première" (Vorsicht: Diese Darstellung ist sehr pointiert). Bei Iris gibt es die stärksten Unterschiede bezüglich der Trocken- und Karottenhaftigkeit und eine Gruppe, die mit starker Zitrik unterlegt ist (
Panthea Iris,
Infusion d'Iris (2007) Eau de Parfum) sowie eine sehr süßliche, zu der u.a.
Liquid Illusion und
She Was an Anomaly zählen. Sandel tendiert mit Veilchenblatt bei einer Gruppe von Düften etwas ins Gurkige und spielt ansonsten immer die gleiche (von mir ebenso wie die typische Irisnote geliebte) weiche, süßliche Samtigkeit aus. Im Grunde hat der/die Sammler/in dieser beiden Noten es daher allerdings schwer Abwechslung in die Duftwoche zu bringen: Ob man nun
Iris Shot,
III-I L'Attesa ,
Iris Fauve oder "Collection Extraordinaire - Bois d'Iris | Van Cleef & Arpels" trägt, oder ob man "Le Vestiaire - Caban | Yves Saint Laurent", "Le Vestiaire - 24 Rue de L'Université | Yves Saint Laurent",
Essence N°8: Santal,
Santal Kardamon oder
Santal 33 Eau de Parfum,
Iris N' Wood (tatsächlich ein Sandelholzduft) oder
Beso Negro trägt, um nur je eine kleine Auswahl zu nennen, das kommt jeweils mehr oder minder auf das gleiche hinaus.
Einen Unterschied, und dafür nun die ganze Vorrede, macht
Santal Calling. Nicht nur, indem Ex Nihilo diese beiden von mir ebenbürtig geschätzten Noten Sandelholz und Iris fein miteinander verwebt, das tat u.a. bereits Demachy für Dior im "Dior Homme Parfum | Dior" (wunderbar; und tatsächlich erkennt man diesen Akkord im neuen Ex Nihilo wieder, ohne dass sich die beiden Düfte im Geringsten ähnelten), sondern weil in
Santal Calling dem dominierenden Sandelholz von Maisondieu eine für mich neue, überaus überzeugende Qualität verliehen wurde. Die neue Kreation ist für mich daher ein absolutes Meisterwerk. Ich will versuchen zu erklären, wieso.
Zunächst ist es gelungen, dem typischen, unverwechselbaren Sandelholz einige andere Nuancen abzugewinnen als das üblicherweise (z.B. in den oben genannten Beispielen) der Fall ist: Anstatt schwer, süffig und honigsüß, kommt das Sandelholz hier klar, frisch und mit betörender Leichtigkeit daher. Ich glaube, das ist zunächst dem Muskat zu verdanken, der mit seiner hellen, trocken-lieblichen und samtig-zarten Würze einen sehr passenden Kontrapunkt setzt und dem Sandelholz dabei eine Transparenz verleiht, die es von sich aus nicht zu vermitteln vermag (nicht unähnlich zu
Nuit de Sable, wo allerdings bereits nach wenigen Minuten der Muskat verfliegt und das Sandelholz seine typische Form annimmt). Hinzu kommt in
Santal Calling die Iris, die hier als solche allerdings schwer auszumachen ist (eher im Vergleich zum Iris-Sandel-Akkord im genannten DHP). In der Kombination mit Muskat und Sandelholz verleiht sie dem neuen Ex Nihilo eine zarte, fast kristallene Weißblütigkeit, die dem Sandelholz vieles seiner typischen Schwere und klebrigen Balsamigkeit nimmt. Heraus kommt ein schwebendes Sandelholz, das von der bleichen Schwertlilie getragen, in hell-weißes Licht getaucht und dem die zarte Würzigkeit des Muskats Flügel zu verleihen scheint. Auch der Moschus unterstützt diese edle Fluffigkeit (wie man es aktuell von der Initio-Hedonist-Reihe:
Rehab, "Musk Therapy | Initio" kennt). Er verleiht dem Duft eine warm-weiche Hintergrundstrahlung. Abgerundet wird dieser Eindruck durch einen sehr zurückhaltenden Vanille-Milch-Akkord (der m.E. gar nichts mit
Lumière Blanche zu tun hat, den ich auch sehr schätze). Von der Milchnote stammt die eigentliche Süße dieses Dufts her. Sie ist nicht schwer und honig-klebrig, wie das sonst häufig bei Sandeldüften der Fall ist, sondern laktonisch-süß mit einem zarten Hauch von Vanille.
Der Flakon ist schlicht, der Sprüher herausragend.













Einen Unterschied, und dafür nun die ganze Vorrede, macht


Zunächst ist es gelungen, dem typischen, unverwechselbaren Sandelholz einige andere Nuancen abzugewinnen als das üblicherweise (z.B. in den oben genannten Beispielen) der Fall ist: Anstatt schwer, süffig und honigsüß, kommt das Sandelholz hier klar, frisch und mit betörender Leichtigkeit daher. Ich glaube, das ist zunächst dem Muskat zu verdanken, der mit seiner hellen, trocken-lieblichen und samtig-zarten Würze einen sehr passenden Kontrapunkt setzt und dem Sandelholz dabei eine Transparenz verleiht, die es von sich aus nicht zu vermitteln vermag (nicht unähnlich zu




Der Flakon ist schlicht, der Sprüher herausragend.
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