Die Gretchenfrage: Nun sag, wie hast du’s mit dem Layering?
Als ich heute “Music for a while“ probiert habe, ging mir durch den Kopf, dass es wie ein sehr gewagtes Layering Experiment riecht. Elle Driver, die fiese Pflegefachfrau aus Kill Bill, würde wohl so duften. Ananas, Lavendel und Patschuli sind noch kontroverser als Ananas auf der Pizza!
So richtig populär wurde Layering durch Jo Malone, dort als scent pairing bezeichnet. Ein geschickter Schachzug, schliesslich kann man so mehr verkaufen. Die Marke lädt zum Experimentieren ein, schlägt aber auch Kombinationen vor, häufig etwas frisches kombiniert mit einem wärmeren, würzigen Duft. Auch Vilhelm, Atelier Cologne und Maison Francis Kurkdjian werden besonders oft kombiniert.
Durch die Kombination von Parfüms kann ich einen einzigartigen signature scent kreieren (wobei, wer wie ich in einer ländlichen Kleinstadt lebt und Nischendüfte mag, stösst kaum auf jemanden, der dasselbe Parfüm benutzt).
Wie layere ich?
Entweder sprüht man zwei oder mehrere Parfüms übereinander (typischerweise vom schweren zum leichten, damit letzteres nicht überwältigt wird), auf unterschiedliche Körperpartien, oder zeitlich versetzt: morgens das eine, von dem einige Stunden später nur noch die Basisnote wahrnehmbar ist, die du dann mit einem anderen Duft veränderst. Oder Du kombinierst eine parfümierte Körperpflege oder ein Haarparfüm mit einem Parfüm.
Welche Kombinationen passen gut zueinander?
Am einfachsten sind Kombinationen, die eine gemeinsame Note haben. Beispielsweise zwei Oud Düfte, von denen der eine floral und frisch, der andere würzig ist. Oder dann eben Gegensätze.
Persönlich würde ich mehrere komplexe, kräftige und würzige Düfte eher nicht kombinieren, weil die Kombination eine Wuchtbrumme würde. Aber hey, no risk, no fun. Im schlimmsten Fall wäscht man wieder ab und gut ist.
Was sind deine Lieblingskombinationen, welche Erfahrungen hast du gemacht?
Ganz interessant war, Original Vetiver von Creed (der sowohl eine Vetivernote, als auch eine Moschusnote hat) einmal mit Vetiver von Roja Dove zu layern, und einmal mit Moschus von Nasomatto (Silver Musk).
Beides funktioniert sehr gut, aber genial ist nur das Original Vetiver für sich alleine.
Fantomas riecht für mich wie reines Chili, schlank-kühl-straight, weiss.
Pampelmousse kommt warm-zitrisch-fruchtig, gelbgrün-hell.
-> beide thematisch fokussiert, eßbar, farblich passend, leicht.
Das hat toll zusammengepasst, sich gegenseitig zum Glänzen gebracht.
Die Frage:
Wenn layern dann wie? Direkt auf die selbe Stelle wie das erste Parfum (übersprühen) oder an verschiedenen Stellen?
Wie erreicht man das beste Ergebnis?
Eigentlich ein sehr interessantes Thema!
Pokal!
Mach das, mein Kind! Du fühlst, was tut dir gut;
Für gute Düfte ließ‘ ich Leib und Blut,
Will niemand sein Gemisch und seine Kombi rauben...
MT layert manchmal Klassiker (Jicky; oder Artisans Eau du Caporal), um gewisse Spitzen (Zibet bzw. Wuchtzitrone) zu übertönen und die Schätze so zu genießen.
Und im grauen Winter: Zitrische Colognes auf den Schal zur Stimmungsaufhellung, die dann Obertöne senden zum Winter-Parfum auf den Handgelenken.
A. nimmt L. etwas vom Schokotouch indem er noch 'ne Schippe Mist drauf haut. Das war Lui auf Viagra. Ich fand' toll :-D
Ich rate: einfach etwas ausprobieren. Die Kombination notieren und kennzeichnen,wie sie gefallen hat.
Daß man sie bei Lust darauf wiederfindet.
Vielen Dank für den Denkanstoß ,das werde ich nun weiter beobachten :-)
Oftmals trage ich abends noch einen anderen Duft „drüber“ , direkt aufeinander hab ich noch nie bewusst gemischt ...
Layer-Pokal!!