29.03.2016 - 13:55 Uhr
Meggi
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Meggi
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15
Gesagt, getan.
Gewürznelke steht geschrieben, Gewürznelke gibt es; und das nicht zu knapp. Gleichwohl ist sie an kurzer Leine gehalten, also nicht eugenol-verpiekst. Schön. Daneben eine milde Zitrusfrucht, Pomelo vielleicht. Für Bergamotte jedenfalls fände ich das recht zahm. Ihr fehlt gänzlich jener pelzig-adstringierende Dreh, der sie andernorts häufig auszeichnet. Sie ist einfach herb-zitrisch und luftig-frisch. Mithin wird der Auftakt von zwei Protagonisten gestaltet, die beide deutlich unter ihrem Penetranz-Potential bleiben. Anscheinend will Libo Cedro ein dezent-frischer Immergeher werden.
Bestätigung erhält diese Vermutung bereits im Laufe der ersten Stunde, wenn eine helle, cremige, blitzsaubere und vollständig un-animalische Moschus-Note hinzutritt. Sie löst die Nelke allmählich ab. Die Rose ist eine aus der Fruchtbonbon-Fraktion, mehr süß als rosig. Ich bezweifle sogar, dass ich sie in ihren ersten Gehversuchen ohne Ansage direkt als solche erkannt hätte. Salbei lässt sich sofort willig identifizieren, frisch und grün.
In der dritten, vierten Stunde verschwindet die inzwischen tadellos erkennbare Rose schon wieder. Der Salbei steuert dem Sauber-Moschus seine Frische bei. Wie alle übrigen Angaben dürfen wir auch das Zedernholz platt abhaken. Hell, luftig und entweder aus sich heraus synthetisch oder durch den Weiß-Moschus diesen Eindruck erweckend. Einerlei.
Insgesamt ist der Duft ohnehin sehr hautnah geraten, doch mittlerweile haben wir es mit einem kaum mehr als hautcreme-starken Moschus-Holz-Duft zu tun. Eine Überraschung bietet er temporär allenfalls um die Mittagszeit mit der angedeuteten Rückkehr einer sacht-zitrischen Note, die freilich genauso gut ein auf die Frische-Spitze getriebener Moschus-Eindruck sein kann. Weißer Moschus und davon becremtes Holz begleiten mich anschließend still bis in die siebte, achte Stunde, auf homöopathischem Niveau noch um einiges länger. In Ordnung für ein Cologne, wenngleich dieser Begriff meines Erachtens ansonsten völlig in die Irre führt.
Für die Umgebung bietet Libo Cedro einen netten Frische-Wäsche-Geruch, das kommt vermutlich - sofern überhaupt bemerkt - ganz gut an. Allemal sicherlich besser als das Zeug, das ich üblicherweise so benutze, höhö.
Fazit: Libo Cedro bietet exakt die Noten, die für ihn genannt sind. Gesagt, getan. Angenehm zu tragen und ziemlich langweilig. Prima für Leute, die ums Verrecken nicht mit einem Duft auffallen dürfen oder mögen, aber statt irgendeines Teich-, Meer- oder Pfützen-Aquaten was suchen, was es nicht überall gibt. Preislich gibt es nur wenig zu mosern, 100ml kosten 51 Euronen. Mir wäre das dafür allerdings immer noch zu viel.
Ich bedanke mich bei Tiara für die Probe.
Bestätigung erhält diese Vermutung bereits im Laufe der ersten Stunde, wenn eine helle, cremige, blitzsaubere und vollständig un-animalische Moschus-Note hinzutritt. Sie löst die Nelke allmählich ab. Die Rose ist eine aus der Fruchtbonbon-Fraktion, mehr süß als rosig. Ich bezweifle sogar, dass ich sie in ihren ersten Gehversuchen ohne Ansage direkt als solche erkannt hätte. Salbei lässt sich sofort willig identifizieren, frisch und grün.
In der dritten, vierten Stunde verschwindet die inzwischen tadellos erkennbare Rose schon wieder. Der Salbei steuert dem Sauber-Moschus seine Frische bei. Wie alle übrigen Angaben dürfen wir auch das Zedernholz platt abhaken. Hell, luftig und entweder aus sich heraus synthetisch oder durch den Weiß-Moschus diesen Eindruck erweckend. Einerlei.
Insgesamt ist der Duft ohnehin sehr hautnah geraten, doch mittlerweile haben wir es mit einem kaum mehr als hautcreme-starken Moschus-Holz-Duft zu tun. Eine Überraschung bietet er temporär allenfalls um die Mittagszeit mit der angedeuteten Rückkehr einer sacht-zitrischen Note, die freilich genauso gut ein auf die Frische-Spitze getriebener Moschus-Eindruck sein kann. Weißer Moschus und davon becremtes Holz begleiten mich anschließend still bis in die siebte, achte Stunde, auf homöopathischem Niveau noch um einiges länger. In Ordnung für ein Cologne, wenngleich dieser Begriff meines Erachtens ansonsten völlig in die Irre führt.
Für die Umgebung bietet Libo Cedro einen netten Frische-Wäsche-Geruch, das kommt vermutlich - sofern überhaupt bemerkt - ganz gut an. Allemal sicherlich besser als das Zeug, das ich üblicherweise so benutze, höhö.
Fazit: Libo Cedro bietet exakt die Noten, die für ihn genannt sind. Gesagt, getan. Angenehm zu tragen und ziemlich langweilig. Prima für Leute, die ums Verrecken nicht mit einem Duft auffallen dürfen oder mögen, aber statt irgendeines Teich-, Meer- oder Pfützen-Aquaten was suchen, was es nicht überall gibt. Preislich gibt es nur wenig zu mosern, 100ml kosten 51 Euronen. Mir wäre das dafür allerdings immer noch zu viel.
Ich bedanke mich bei Tiara für die Probe.
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