
Minigolf
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Minigolf
Top Rezension
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Gewürzter Chypre mit "Rundlaufautomatik"
Diesen Kandidaten aus den Anfängen der 90ger Jahre hat man bestimmt "abgesägt", weil er Duftstoffe enthält, die einfach in ein gutes Qualitätsparfum gehören, schon immer gehört haben, und normal auch immer gehören sollen, die der IFRA aber ein Dorn im Auge sind, weil irgendjemand davon vielleicht mal Pickel bekommen hat. Einer von tausend zufriedenen Parfumbenutzern. (Wenn es danach ginge, müßte man mindestens die Hälfte aller Kosmetika verbieten). JASMIN???? HYAZINTHE??? Vor allen Dingen EICHENMOOS!!!!sind demnach die "giftigsten Mörderstoffe", die ein Parfum "gefährlich" machen. Alle weg, durch synthetische Stoffe ersetzt, oder soweit herunterreduziert, daß es in Richtung homöopathische Dosis geht. Da bleiben Düfte entweder auf der Strecke, werden reformuliert oder aus dem Programm genommen. Ich bin froh, daß es"Private Number" von Etienne Aigner zumindest zeitweise noch bei Rossmann gibt, (wohl aus unreformulierten Beständen vor der Produktionseinstellung) Dieser Duft ist ein sehr würziger Chypre, der im Angeruch schon ziemlich trockenwarme Kräuter im Gepäck hat. Das mediterrane Estragon im zusammenspiel mit Galbanum und grüner Hyazinthe gibt dem Private Number einen starken Anlauf, um Spannung auf "mehr" zu machen. Mandarine und Pfirsich nehmen den Gewürzen etwas die Schärfe, ohne sie müde zu machen. Ein großer Strauß Gartennelken begrüßt einen nach einiger Zeit. Die von der Premium-Duft-Sorte. Unsüß, demonstrativ, kompromißlos, herrlich. Etwas Jasmin "hechelt" den Nelken hinterher, mit einer klitzekleinen Puderdose von der Iris im Gepäck. Die Rose hat eine duftende Sonderstellung und unterstützt vor allen Dingen die Nelken in ihrer würzigen Wirkung, ohne zu dominieren. Honig nehme ich jetzt kaum wahr, die Maiglocken bimmeln eine feine grüne Melodie, halten sich im Hintergrund, aber ohne sie fehlte etwas. Holzige Zeder hält Einzug und zeigt den Blumen den Wald, in dem auch MOOS wächst. Subtil, aber dennoch deutlich, weil von dem Zeug noch ordentlich drin ist. Vanille und Tonka bleiben bei mir eher im Hintergrund, der Moos, Vetyver- und Holzaspekt überwiegt,ohne an Sägespäne oder Ähnliches zu erinnern. Der Duft Private Number von Aigner erinnert mich mit seiner Duftfülle an die Melodien eines alten Orchestrions, das man auf manchen Jahrmärkten noch findet. Ein Rieseninstrument, mit dieser Rundlaufautomatik, die immer neue Melodien spielt, Kraftvoll, melodiös, manchmal "altertümlich", wenn Figuren den "Ton angeben", die einen aber (zumindest ist das bei mir der Fall) zutiefst wohlig erschaudern lassen. Liebe IFRA!!! Nehmt uns nicht auch noch die letzen Veteranen unter den Düften weg, oder lasst sie nicht bis zur Unkenntlichkeit verflachen. Gebt uns unsere "Orchestrions zurück!!!!!
4 Antworten



Kopfnote
Pfirsich
grüne Noten
Hyazinthe
Mandarine
Estragon
Galbanum
Herznote
Gartennelke
Jasmin
Narzisse
Rose
Honig
Iris
Maiglöckchen
Reseda
Basisnote
Tonkabohne
Zeder
Amber
Eichenmoos
Moschus
Vanille
Vetiver








Gold
Ergoproxy
Puderperle
Minigolf
Amadea70


































