30.01.2015 - 14:55 Uhr
Meggi
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Meggi
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28
Alle Wege führen nach…
Aber dafür muss es zuerst einmal losgehen: Der Auftakt von 1996 ist weniger scharf oder würzig als ich angesichts der Papierform erwartet hatte. Im Gegenteil, ich finde ihn angenehm pikant sozusagen. Das Leder schaut bereits kurz herein, doch ansonsten ist die erste Stunde geprägt von einem Lakritz-Veilchen-Halspastillen-Akkord. Ich mag das. Schön süßholzig-unsüß.
Anschließen werden vanilliger Amber auf der einen sowie Leder, Veilchen und Wacholder auf der anderen Seite fein ausbalanciert. Weiterhin ist eine Anmutung von Lakritz dabei, und zwar anständigem, also skandinavisch-kräftigem, wenngleich an dieser Stelle behutsam eingesetzt. Gefällt mir.
Der Amber hat unleugbar einen nahen Verwandten und guten Kumpel zur Verdunkelung mitgebracht: eine ordentliche Portion aparten Weihrauchs ist mit an Bord. Fraglos düster, dennoch von mildester Art, luftig-duftig gehalten; der störte nicht mal meine Frau, und das will schon was heißen. So stelle ich mir dunklen Amber vom Edelsten vor.
Ganz allmählich, über Stunden hinweg, schiebt sich die Vanille weiter in den Vordergrund, gleichwohl geben sich Amber und Weihrauch einige Stunden lang nicht geschlagen und im Mittelteil entsteht auf diese Weise zunächst ein Eindruck von ziemlich herber, rauchiger Vanille. Indessen gewinnt im Laufe der siebenten, achten Stunde die Vanille dann endgültig die Oberhand und unser Kandidat wird insgesamt arg süß. Ich hätte darauf prima verzichten können. Muss das wirklich sein, dass in dieser Art von Duft alle Wege nach Vanillien (oder in diesem benachbarte Gebiete) führen?
Bei mir bleibt eine gewisse Enttäuschung zurück. Zum Heulen, denn das erste Halbjahr 1996 war wunderschön. Ich will (und zwar mit genau diesem Modalverb!) einen kräftig-runden, trotzdem charaktervollen, düster-(weih)-rauchigen, meinetwegen sogar birkenteerigen Amber-Duft finden, für den man nicht in den letzten Stunden den Preis in Form von übermäßiger Vanille oder sonstiger Papp-Süße bezahlen muss. Selbige hat mir inzwischen auch den Black Amber von Agonist nach hinten raus ein bisschen verleidet. Für entsprechende Tipps bin ich dankbar. Einstweilen werde ich mir wohl Byredos Baudelaire vornehmen, bei dem ist ebenfalls schwarzer Amber aufgeführt. Zum Glück ist der praktisch vor der Tür in HH verfügbar.
Hm. Das ist ja mal ein für meine Verhältnisse kurzer Kommentar geworden. Passt also perfekt zur Mini-Menge an Flüssigkeit, die im Byredo-Original-Testerchen enthalten war. Ein einziger, lumpiger Milliliter. Selbst Herr Armani mit seiner Nobel-Linie gönnt uns mehr, nämlich eineinhalb. Zudem befand sich dieses kärgliche Schlückchen in einem knibbeligen Plastiksprüher und aus dergleichen dunstet doch der Inhalt auch noch schneller raus als aus Glas. Wer weiß überdies, wie lange das Ding bereits lag - ich habe sogar an diesem erbärmlichen Milliliter meine Zweifel. Sich derart knickrig zu geben, passt nicht zu Anspruch und Preisniveau. Dies nur nebenbei.
Anschließen werden vanilliger Amber auf der einen sowie Leder, Veilchen und Wacholder auf der anderen Seite fein ausbalanciert. Weiterhin ist eine Anmutung von Lakritz dabei, und zwar anständigem, also skandinavisch-kräftigem, wenngleich an dieser Stelle behutsam eingesetzt. Gefällt mir.
Der Amber hat unleugbar einen nahen Verwandten und guten Kumpel zur Verdunkelung mitgebracht: eine ordentliche Portion aparten Weihrauchs ist mit an Bord. Fraglos düster, dennoch von mildester Art, luftig-duftig gehalten; der störte nicht mal meine Frau, und das will schon was heißen. So stelle ich mir dunklen Amber vom Edelsten vor.
Ganz allmählich, über Stunden hinweg, schiebt sich die Vanille weiter in den Vordergrund, gleichwohl geben sich Amber und Weihrauch einige Stunden lang nicht geschlagen und im Mittelteil entsteht auf diese Weise zunächst ein Eindruck von ziemlich herber, rauchiger Vanille. Indessen gewinnt im Laufe der siebenten, achten Stunde die Vanille dann endgültig die Oberhand und unser Kandidat wird insgesamt arg süß. Ich hätte darauf prima verzichten können. Muss das wirklich sein, dass in dieser Art von Duft alle Wege nach Vanillien (oder in diesem benachbarte Gebiete) führen?
Bei mir bleibt eine gewisse Enttäuschung zurück. Zum Heulen, denn das erste Halbjahr 1996 war wunderschön. Ich will (und zwar mit genau diesem Modalverb!) einen kräftig-runden, trotzdem charaktervollen, düster-(weih)-rauchigen, meinetwegen sogar birkenteerigen Amber-Duft finden, für den man nicht in den letzten Stunden den Preis in Form von übermäßiger Vanille oder sonstiger Papp-Süße bezahlen muss. Selbige hat mir inzwischen auch den Black Amber von Agonist nach hinten raus ein bisschen verleidet. Für entsprechende Tipps bin ich dankbar. Einstweilen werde ich mir wohl Byredos Baudelaire vornehmen, bei dem ist ebenfalls schwarzer Amber aufgeführt. Zum Glück ist der praktisch vor der Tür in HH verfügbar.
Hm. Das ist ja mal ein für meine Verhältnisse kurzer Kommentar geworden. Passt also perfekt zur Mini-Menge an Flüssigkeit, die im Byredo-Original-Testerchen enthalten war. Ein einziger, lumpiger Milliliter. Selbst Herr Armani mit seiner Nobel-Linie gönnt uns mehr, nämlich eineinhalb. Zudem befand sich dieses kärgliche Schlückchen in einem knibbeligen Plastiksprüher und aus dergleichen dunstet doch der Inhalt auch noch schneller raus als aus Glas. Wer weiß überdies, wie lange das Ding bereits lag - ich habe sogar an diesem erbärmlichen Milliliter meine Zweifel. Sich derart knickrig zu geben, passt nicht zu Anspruch und Preisniveau. Dies nur nebenbei.
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