Violette Précieuse 2017 Eau de Parfum

Version von 2017
Violette Précieuse (2017) (Eau de Parfum) von Caron
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7.9 / 10 36 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Caron für Damen, erschienen im Jahr 2017. Der Duft ist blumig-pudrig. Es wurde zuletzt von Alès Groupe vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Blumig
Pudrig
Würzig
Grün
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
VeilchenVeilchen IrisIris
Herznote Herznote
MoschusMoschus MaiglöckchenMaiglöckchen
Basisnote Basisnote
HimbeereHimbeere SandelholzSandelholz
Bewertungen
Duft
7.936 Bewertungen
Haltbarkeit
7.030 Bewertungen
Sillage
6.530 Bewertungen
Flakon
7.828 Bewertungen
Eingetragen von mehreren Usern, letzte Aktualisierung am 14.02.2022.
Wissenswertes
Der Duft wurde 2017 als Teil der Reihe „La Collection Privée“ von Caron auf den Markt gebracht. Es ist uns anhand der zur Verfügung stehenden Informationen nicht möglich eindeutig zu belegen, ob es sich bloß um eine Wiederveröffentlichung des Duftes handelt oder eine tatsächliche Anpassung der Rezeptur durch den damaligen Hausparfümeur William Fraysse.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Duft
Susan

139 Rezensionen
Susan
Susan
Top Rezension 27  
Ein schwereloser Veilchentraum…..
Violette Précieuse ist einer der seltenen Düfte, die von so außergewöhnlicher Schönheit sind, dass selbst die feinsinnigsten Worte ihm nicht gerecht werden können…….

Im Grunde sollte man von dem Versuch einer Beschreibung gänzlich absehen…… den Zauber dieses Duftes unangetastet lassen…..

Ich möchte dennoch den behutsamen - wenn auch zwangsläufig unvollkommenen - Versuch wagen, zumindest einen kleinen Eindruck zu vermitteln…….

Violette Précieuse ist ein zärtlicher, stiller und nahezu poetischer Duft…….er schillert abwechselnd und in fließenden Übergängen zwischen blass-violett und hellgrün-bläulichen Pastelltönen…….

Der zartbitter-pudrige Duft des Veilchenblatts verschmilzt nahtlos mit einer wundervoll cremigen Iris und der wässrig-kühlen Klarheit des Maiglöckchens…….eine ausgesprochen zarte, nahezu unauffällige Himbeernote verleiht dezente Süße…….während ein hauchdünner Moschusnebel leise den gesamten Verlauf durchzieht und den Duft schwebend hält…….die fragilen Blüten werden behutsam von cremig-weichem Sandelholz gestützt……

Violette Précieuse ist kein süßer Duft…..kein Bonbon-Duft…….wie das ja gerne mal bei Veilchen/Iris-Düften der Fall ist……hier ist nichts bedrängend, klebrig oder gar laut……

Alles bleibt sanft, zurückhaltend und schwerelos…….elegant, erlesen und kostbar……als würde man vom Flügelschlag eines Engels gestreift……
13 Antworten
9
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 35  
Europäische Melancholie
1913 stand alles zum Besten. Europa blickte auf eine glorreiche Vergangenheit und eine leuchtende Zukunft. Die Kultur stand in höchster Blüte, die Technik entwickelte sich schwindelerregend: Auto, Luftschiff, Flugzeug, elektrische Straßenbahnen, Funktechnik. Was es noch an Armut gab, würde bald das Wirtschaftswachstum beseitigen, das seit Jahrzehnten ungebrochen und hochdynamisch war. Krankheiten würden bald durch die Fortschritte der Medizin und Hygiene besiegt. Seit fast einhundert Jahren gab es keinen wirklich großen Krieg mehr in Europa. Gewiss flackerte hier und dort etwas auf und gewiss planten die Generalstäbe alle Eventualitäten durch. Aber gewiss würde niemand so etwas Altmodisch-Verrücktes zulassen wie einen Krieg. Man lebte schließlich nicht mehr zu Zeiten Napoleons! Pulsierender Handel und aufstrebende Industrie verband die großen Metropolen Europas, Luxuszüge schossen mit Höchstgeschwindigkeiten zwischen Paris, Berlin und Sankt Petersburg hin und her, und diejenigen, die sie Erster Klasse benutzten, verbrachten ihre Tage und Nächte, gleich in welchem Land sie waren, in den neuesten Grand Hotels mit französischen Köchen und unerhörten Annehmlichkeiten wie elektrischem Licht und Toiletten mit Wasserspülung. Die ganze Welt war europäisch, und wenn es Länder außerhalb Europas gab, die es in hundert oder zweihundert Jahren vielleicht einmal mit Europa würden aufnehmen können, China oder Japan vielleicht, dann genau in dem Maße, wie sie in der Lage sein würden, sich europäische Wissenschaft, Bildung und Kultur anzueignen.

Feinnervige Beobachter konnten die Risse, Widersprüche, Spannungen und Abgründe sehen. Das Ansteigen der Flut des Nationalismus überall; ideologischer Rassismus und Antisemitismus; ein fast überall fehlendes Frauenwahlrecht; eine schärfere Unterdrückung der Homosexualität als in der arabischen Welt; Arbeiter ohne Rechte; ungelöste Nationalitätenfragen überall: nicht nur im Zarenreich und in Österreich-Ungarn, auch in Großbritannien, zu dem damals noch das ganze Irland gehörte (das anfing, für die Unabhängigkeit zu kämpfen). Dann die gewaltigen Rüstungsanstrengungen mit der Entwicklung immer tödlicherer Waffen; die Grausamkeiten und die Ausbeutung in den Kolonien, hinter Phrasen von zivilisatorischer Mission nur schlecht verborgen. Aber es gab wohl fast niemanden, der sich nicht sicher war oder hoffte, dass sich diese untergründigen Spannungen würden entschärfen lassen, im Zeichen von Aufklärung, Fortschritt, Reform, Vernunft und Wissenschaft.

Es genügte 1913 nicht, Pessimist zu sein, um in diesem prächtigen, kraftstrotzenden Jahr vorauszuahnen, dass es schon das Gipfeljahr der europäischen Welt sein sollte, ein Kipp-, Letztlings- und Wendejahr. Man musste schon echter Apokalyptiker sein, um auch nur einen Hauch davon zu vorauszuspüren, in welchen Strudel der Selbstvernichtung, in welches kreischende Delirium der Kontinent die nächsten vierzig Jahre versinken sollte, wie er bis zur tödlichen Erschöpfung nicht damit würde aufhören können, seine eine unermesslich groß gewordenen Energien gegen sich selbst zu entfesseln.

Da ich Europa liebe, denke ich oft daran, wie es heute aussehen könnte, wäre es gelungen, die Weichen 1913 in eine andere Richtung zu stellen. Wenn nicht die europäischer Wirtschaft erst in den 1960-er Jahren wieder die Stärke des Jahres 1913 erreicht hätte - die Züge in Europa haben auf vielen Strecken die Geschwindigkeit des Jahres 1913 übrigens nie mehr erreicht. Wenn all diejenigen, die auf den Schlachtfeldern und in den Lagerhöllen umkamen, all diejenigen, die wahnsinnig oder verstümmelt wurden, die emigrieren mussten, wenn sie stattdessen hätten weiter in Edinburgh, Metz, Königsberg, Thessaloniki und Charkiw lieben, lernen, träumen, Kinder zur Welt bringen und arbeiten können, bis sie lebenssatt gestorben wären.

* * *

Violette Précieuse, das kostbare Veilchen, erschien 1913 im Hause Caron. Wie seine Formel ursprünglich lautete, wie die korsettierten Damen und zwirbelschnurrbärtigen Herren empfanden, als dieser Duft ihnen in die Nase stieg, weiß ich nicht. Caron edierte im Jahr 2017 erneut einen Duft dieses Namens, von dem auch die Parfumo-Redaktion nicht herausfinden konnte, ob er an den ursprünglichen Duft angelehnt ist oder nur seinen Namen aufgreift. Was mich verwundert und betrübt hat, ist, dass auch dieser wunderschöne 2017-er Duft, für dessen Probe ich Sniffsniff von Herzen danke, schon wieder eingestellt ist. Auch nach mehrfachem Umdrehen des gesamten Internets konnte ich nirgends eine Spur von einem Angebot zum Kauf frischer Flakons davon finden.

Violette Précieuse ist ein strahlendheller, gleichsam von innen intensiv violett leuchtender Duft, der, wenn man ihn ein wenig dreht und wendet, aber auch in einem junihaften, kraftvollen (ein bisschen unwirklichen) Hellgrün prangen kann. Der Duft ist vollkommene Harmonie, klassizistisch schwereloses Gleichgewicht. Kristallklare Noten von Maiglöckchen, Veilchen und Himbeere spannen ein perfektes Dreieck auf, einen Duftspiegel, auf dem sich kein Stäubchen niederlassen kann. Vom Holz kommt keine Härte, sondern bloß Festigkeit und Struktur. Vom Moschus keine Weichheit, sondern nur die nötige Fülle. Violette Précieuse ist ein kühler, aber kein kalter Duft. Er ist schlicht, aber alles andere als banal; er ist nichts weniger als seelenlos, oh nein! - aber das ist er mit größter Präzision.

Mit dem Jahr 1913 hat der Duft gemeinsam, dass er erz-europäisch ist: beste klassische westliche Duft-Tradition, fest floral verankert. Ein apollinischer Duft: vernünftig und optimistisch. Er hat etwas von Vollendung und Selbstgewissheit, eine lange Geschichte liegt hinter ihm. Von Abgründen und nervösen Übertreibungen, von Dekadenz will er nichts wissen.

In anderer Hinsicht weist Violette Précieuse eher auf die 20-er Jahre voraus, an die das betörend schöne Art Déco des Flakons (vielleicht meine Lieblings-Design-Epoche) angelehnt ist: Das Streben nach Helligkeit und Klarheit, die Abneigung gegen Schnörkel und Ornamente. Der Duft ist zwar nicht unbedingt Bubikopf, Zigarettenspitze und Herrenanzug, dafür ist er noch zu klassizistisch und traditionell feminin (obwohl er an Männern funktionieren kann). Aber noch viel weniger ist er Korsett. Was ist er dann? Der perfekte Duft zum Stirnreif mit Feder und zum sexy Charleston-Kleid des Jahres 1923. Oder vielleicht doch zur eleganten Nacktheit der 1913 aufgestellten Kleinen Meerjungfrau.

* * *

Geschrieben im Banat, bis 1913 aufstrebende europäische Kernlandschaft, seit 1918 zwischen drei Staaten zerstückeltes Grenz- und Randland.
28 Antworten
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Melisse2

24 Rezensionen
Melisse2
Melisse2
Top Rezension 29  
Ich ging im Walde so für mich hin … Im Schatten sah ich ein Blümchen stehen
An das Goethe-Gedicht fühle ich mich durch das kostbare Veilchen erinnert. Ein Veilchen, das im Wald gefunden, mit allen Wurzeln ausgegraben und im Garten wieder eingepflanzt wird.
Zu Goethes Zeiten gab es wahrscheinlich mehr Veilchen im Wald, da durfte man das noch.

Die Assoziation habe ich zum einen, weil Carons Veilchen mich an ein echtes Duftveilchen im Garten erinnert. Ich habe mir vor Jahren eine Auswahl von drei Sorten bestellt, die sich zwar nicht vermehren, aber jedes Jahr wiederkommen und sich tapfer gegen die Konkurrenz im Beet behaupten.
Zum anderen empfinde ich „Violette Précieuse“ leicht würzig, was mich an Wald denken lässt. Damit aber keine falschen Vorstellungen aufkommen: Das Parfum duftet nur nach Veilchen und nicht nach Wald.

Tatsächlich rieche ich auch ohne Kenntnis der Duftnoten nichts Anderes als Veilchen und Moschus.
Da bei Parfumo noch keine Pyramide angegeben ist, hier mal die von ALzD:

Kopfnote: Veilchen und Iris
Herznote: Moschus und Maiglöckchen
Basisnote: Sandelholz und Himbeere

Mit diesem Wissen sage ich mir nun:
Ja, das Cremige kommt sicher von der Iris,
das Ernste, Unsüße vom Maiglöckchen.
Und den zarten Hauch Himbeere nehme ich nun auch wahr, er stützt die Echtheit des Veilchendufts. Sandelholz gibt’s nicht.

Ich finde diesen Veilchen-Soliflor rundum gelungen. Nichts erinnert an Veilchenpastillen. Das kostbare Veilchen ist auch der ganze Gegensatz zur Wucht von Insolence. Stattdessen hat Carons Veilchen viel Eleganz und wenig Süße. Es wirkt dadurch frisch und natürlich.

Unter den anderen Düften aus der Collection Privée, die ich kenne, hat „Violette Précieuse“ eine Ausnahmestellung, weil es tatsächlich eher zurückhaltend auftritt. Auch das passt für mich sehr gut zu einem Veilchen.

Trotzdem hält der Duft bei mir mehr als 6 Stunden und ist in den ersten auch sehr deutlich wahrnehmbar. Für mich lässt Carons kostbares Veilchen das blaue Band des Frühlings sehr gekonnt flattern.

Vielen Dank an die Spenderin für das Geschenk der Duftprobe.

PS: Was ich gerne wissen würde: Hat "Violette Précieuse" vor 5 Jahren als Scheeheratze das Parfum beschrieben hat, genauso geduftet wie heute? Oder wurden die Caron-Düfte 2017 erneut reformuliert und den Original-Düften angepasst, um die Marke für den Verkauf zu schmücken?

Mein Kommentar bezieht sich übrigens auf die Neuauflage von 2017 (Eau de Parfum), die nachträglich separat auf Parfumo angelegt worden ist.
20 Antworten

Statements

7 kurze Meinungen zum Parfum
ClarissaClarissa vor 4 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Würzige Waldluft umwehte mich, als ich ein violettes Veilchen entdeckte neben einem Himbeerstrauch, betörend duftend, pudrig und fein.
9 Antworten
SniffsniffSniffsniff vor 4 Jahren
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Puderzarte Eleganz, bittersüß, melancholisch, traumhaft schön. Leise Töne mit tiefer Bedeutung. Ein Parfum im besten Sinne. Begehrenswert.
3 Antworten
TrolloTrollo vor 4 Jahren
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Irisblaues Veilchen, was stehst du da auf deinem hölzernen Podest? Bewunderung erheischend!
0 Antworten
TinfredTinfred vor 2 Jahren
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Herb und mit leichter Bitterkeit auftrumpfend verwandelt sich das Veilchen in einen leisen, pudrigen Begleiter, wird dabei nie wirklich süß.
1 Antwort
JiriJiri vor 4 Jahren
7
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
7
Duft
Herbe, bittere Kopfnote, das Veilchen frisch, aber auch herb. Insgesamt sehr körpernah und dezent. Schon etwas Besonderes, mir zu leise.
0 Antworten
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