08.04.2021 - 02:05 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
Sehr hilfreiche Rezension
11
Jubiläumsduft
Von wem ich diese Abfüllung von "Place Rouge" mit dem ganz geringen Rest erhalten habe, weiß ich gar nicht.
Es gelang mir während des Aufräumens meiner Abfüllungen einigermaßen den Durchblick zu bekommen (das ist nicht leicht bei der Menge, die hier liegt und wird auch nicht lange anhalten).
Erstaunt stellte ich fest, dass ich "Place Rouge" bisher völlig übersehen hatte: wie konnte das nur geschehen?
Dieser Zustand ändert sich jetzt, dadurch leert sich allerdings auch mein kleiner Glaszerstäuber.
Woher dieser Duftrest auch kam, er ist es wert, ihn in einem Kommentar zu würdigen.
Ich stöbere zurzeit ohnehin begeistert in den Schätzen von Guerlain; ach, was es dort noch alles zu entdecken gibt.
"Place Rouge" entstammt einer vom Haus Guerlain aufgelegten Sonderedition, zu der auch "Prima Ballerina Le Boishoi" gehört.
(Gern erinnere ich mich noch an jene Silversternacht, in der ich diesen duftenden Tanz der Worte verfasste.)
Und natürlich ist auch "Place Rouge" ein echter Guerlain und das nicht nur wegen des Flacons.
Bis zum erdig-gourmandigen Finale bietet sich ein doch recht spannendes Duftbild dar:
Das Beispiel der "elektrisch aufgeladenen Atmosphäre eines Gewitters" ist geschickt gewählt.
Orangenblüte, vielleicht auch Neroli und Bergamotte genießen noch die sommerliche Wärme und versenden ihre Düfte großzügig; während sich Rosmarin schon ein wenig stachelig gibt. So als ahne er bereits die Regentropfen, die sie alle bald treffen und glänzende Perlen hinterlassen werden.
Trotz ihrer robusten Außenwirkung sind Rosmarinpflanzen, wie auch der krautige Lavendel, sehr sensibel und ihre Aromaintensität ändert sich unter dem Eindruck des Wetters.
Oft konnte ich dieses Phänomen auf meinem Balkon erleben, der von diesen beiden Sorten lange Jahre "geentert" wurde; leider ist in diesem Winter alles erfroren.
Aber zurück zu "Place Rouge": die dunklen Wolken, die sich gefühlt zusammenballen, lassen auch die Blumenwelt dieses Duftgebildes aufmerksam werden: Jasmin und Veilchen verströmen noch intensiver ihre eigenen schweren Düfte, der violette Vanilleton des Heliotrop - hier im Herzen des Arrangements anstelle der sinnlichen Vanille gewählt - stimmt harmonisch in dieses Duo ein.
Zusammen mit dem Quartett des Entrées schwingt sich bereits jetzt ein herrlich abgestimmtes Konzert der Düfte in die Luft und umgibt mit einem ganz besonderen Zauber.
Fruchtig und doch floral im Auftakt, entwickelt sich "Place Rouge" bereits jetzt zu einem blumigen Chypreduft.
Aber natürlich steht noch eine Steigerung bevor, das verlangt schon der Duft-Rhythmus: weißer Moschus muss sein, das erwarten Heliotrop und die Duftgöttin Vanille, die nun doch noch erscheint!
Sie bringt für alle Versammelten ein kleine Schale leckerer Pralinés mit: ein bisschen Süße schadet nie!
Vorher grüßt noch Zimt mit warmer Umarmung und "Dame Iris" erscheint mit ihrer Puderquaste - kurz mal darüber gepudert. Das Duftwesen trägt jetzt ein kuscheliges Angorajäckchen!
Patchouli fließt gemächlich daher und sorgt zusätzlich für ein gewisses erotisches Prickeln, ein reiches Vibrieren im Duftbild, bevor Amber Einzug hält.
Auch hier goldene Funken versprühen: so entsteht schließlich ein blumiger Moschus-Amber-Duft - eine echte Guerlain-Duftschöpfung der neuen Generation!
Duftintensiv und lang begleitend bezaubert "Place Rouge".
Dieser Duft ist nicht außergewöhnlich, man muss ihn nicht unbedingt kennen oder sogar in der Sammlung haben; aber es ist interessant zu entdecken, was Thierry Wasser für diese Sonderedition komponierte.
Meine Abfüllung wird mich mit ihren letzten Tropfen heute über den Tag begleiten.
Ich freue mich darauf: den angesprochenen Regen hatten wir schon, nun kommt also die fruchtig-blumig duftende und so nötige Sonnenwärme auf die Haut.
Ganz gleich, ob auf dem "Roten Platz" in Moskau oder wo auch immer:
Er schenkt Sonne und ein Lächeln!
Es gelang mir während des Aufräumens meiner Abfüllungen einigermaßen den Durchblick zu bekommen (das ist nicht leicht bei der Menge, die hier liegt und wird auch nicht lange anhalten).
Erstaunt stellte ich fest, dass ich "Place Rouge" bisher völlig übersehen hatte: wie konnte das nur geschehen?
Dieser Zustand ändert sich jetzt, dadurch leert sich allerdings auch mein kleiner Glaszerstäuber.
Woher dieser Duftrest auch kam, er ist es wert, ihn in einem Kommentar zu würdigen.
Ich stöbere zurzeit ohnehin begeistert in den Schätzen von Guerlain; ach, was es dort noch alles zu entdecken gibt.
"Place Rouge" entstammt einer vom Haus Guerlain aufgelegten Sonderedition, zu der auch "Prima Ballerina Le Boishoi" gehört.
(Gern erinnere ich mich noch an jene Silversternacht, in der ich diesen duftenden Tanz der Worte verfasste.)
Und natürlich ist auch "Place Rouge" ein echter Guerlain und das nicht nur wegen des Flacons.
Bis zum erdig-gourmandigen Finale bietet sich ein doch recht spannendes Duftbild dar:
Das Beispiel der "elektrisch aufgeladenen Atmosphäre eines Gewitters" ist geschickt gewählt.
Orangenblüte, vielleicht auch Neroli und Bergamotte genießen noch die sommerliche Wärme und versenden ihre Düfte großzügig; während sich Rosmarin schon ein wenig stachelig gibt. So als ahne er bereits die Regentropfen, die sie alle bald treffen und glänzende Perlen hinterlassen werden.
Trotz ihrer robusten Außenwirkung sind Rosmarinpflanzen, wie auch der krautige Lavendel, sehr sensibel und ihre Aromaintensität ändert sich unter dem Eindruck des Wetters.
Oft konnte ich dieses Phänomen auf meinem Balkon erleben, der von diesen beiden Sorten lange Jahre "geentert" wurde; leider ist in diesem Winter alles erfroren.
Aber zurück zu "Place Rouge": die dunklen Wolken, die sich gefühlt zusammenballen, lassen auch die Blumenwelt dieses Duftgebildes aufmerksam werden: Jasmin und Veilchen verströmen noch intensiver ihre eigenen schweren Düfte, der violette Vanilleton des Heliotrop - hier im Herzen des Arrangements anstelle der sinnlichen Vanille gewählt - stimmt harmonisch in dieses Duo ein.
Zusammen mit dem Quartett des Entrées schwingt sich bereits jetzt ein herrlich abgestimmtes Konzert der Düfte in die Luft und umgibt mit einem ganz besonderen Zauber.
Fruchtig und doch floral im Auftakt, entwickelt sich "Place Rouge" bereits jetzt zu einem blumigen Chypreduft.
Aber natürlich steht noch eine Steigerung bevor, das verlangt schon der Duft-Rhythmus: weißer Moschus muss sein, das erwarten Heliotrop und die Duftgöttin Vanille, die nun doch noch erscheint!
Sie bringt für alle Versammelten ein kleine Schale leckerer Pralinés mit: ein bisschen Süße schadet nie!
Vorher grüßt noch Zimt mit warmer Umarmung und "Dame Iris" erscheint mit ihrer Puderquaste - kurz mal darüber gepudert. Das Duftwesen trägt jetzt ein kuscheliges Angorajäckchen!
Patchouli fließt gemächlich daher und sorgt zusätzlich für ein gewisses erotisches Prickeln, ein reiches Vibrieren im Duftbild, bevor Amber Einzug hält.
Auch hier goldene Funken versprühen: so entsteht schließlich ein blumiger Moschus-Amber-Duft - eine echte Guerlain-Duftschöpfung der neuen Generation!
Duftintensiv und lang begleitend bezaubert "Place Rouge".
Dieser Duft ist nicht außergewöhnlich, man muss ihn nicht unbedingt kennen oder sogar in der Sammlung haben; aber es ist interessant zu entdecken, was Thierry Wasser für diese Sonderedition komponierte.
Meine Abfüllung wird mich mit ihren letzten Tropfen heute über den Tag begleiten.
Ich freue mich darauf: den angesprochenen Regen hatten wir schon, nun kommt also die fruchtig-blumig duftende und so nötige Sonnenwärme auf die Haut.
Ganz gleich, ob auf dem "Roten Platz" in Moskau oder wo auch immer:
Er schenkt Sonne und ein Lächeln!
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