14.07.2023 - 04:34 Uhr
Mairuwa
22 Rezensionen
Mairuwa
Hilfreiche Rezension
8
Hell strahlender Kardamom auf sanft warmer Holzbasis
So einige der Düfte aus der Reihe "Les Absolus d'Orient" kommen hier in den Rezensionen nicht so gut weg, weil sie als Mogelpackungen angesehen werden: "Musc Noble" sei kein Moschus, sondern primär ein Rosenduft, "Encens Mythique" habe mit Weihrauch nur entfernt etwas zu tun, und "Santal Royal" sei in Wahrheit ein Pfirsich-Rose-Oud Duft, bei dem man nicht auf Sandelholz hoffen dürfe. Und wenn eine solche Schmähung dann sogar von einem Luca Turin stammt, fühlt sich auch der Hobbyparfumo ermutigt und wagt den Verriss.
Ich kenne nicht die ganze Reihe, aber was ich davon kenne, gefällt mir ausnehmend gut. Natürlich sind sie eher etwas für Liebhaber kräftiger Orientalen und damit Geschmacksache. Aber gerade das Versteckspiel empfinde ich als reizvoll: dass der Namensgeber eben nicht unbedingt mit der Tür ins Haus fällt, sondern eher Teamplayer als schillernder Solist ist, jeweils getragen von einem starken Ensemble, in dem die unterschiedlichen Stimmen eben verschiedene Aufgaben haben und im Verlauf eines Stückes an unterschiedlichen Stellen zur Geltung gebracht werden. Ich halte das nicht für ein Manko.
Hier nun, bei "Epices Exquises", gibt es in Sachen Klarnamen wenig zu kritisieren: Gewürze stehen eindeutig im Herzen dieses Dufts, insbesondere ein strahlender, heller Kardamom. Direkt nach dem Aufsprühen dominiert zunächst die etwas grünere, kühlere Note der Angelika, die mich zunächst etwas irritiert, dann aber gerade aufgrund dieser leichten Irritation in der Gesamtkomposition immer mehr überzeugt hat, bildet sie doch ein Alleinstellungsmerkmal und bleibt in Erinnerung. Das will nicht gefällig sein, sondern gibt dem Duft einen sehr eigenen Charakter. Assoziationen wie Sauerkraut oder Sellerie, wie sie manche Rezensenten hier wahrgenommen haben, sind für mich nicht nachvollziehbar, allenfalls eine leicht stechende Note im Auftakt, die aber schnell verfliegt
Den Kaffee nehme ich persönlich kaum wahr. Dennoch ist die Legende von Thierry Wassers Inspiration durch orientalischen Kardamom-Kaffee für mich plausibel, weil ich bei letzterem auch vor allem die Gewürz-Note wahrnehme, vermutlich, weil sie als das unerwartete, überraschendere Element die Wahrnehmung dominiert.
Diese Kardamom-Note in „Epices Exquises“ ist vielleicht die schönste, der ich außerhalb der indischen Küche je begegnet bin: hell golden strahlend und warm eingebettet in würzigen Pfeffer und die Hölzer der Basis, die sich langsam durchsetzen und noch lange ihre sanfte Wärme ausstrahlen, nachdem der Kardamom sich verflüchtigt hat. Die Haltbarkeit ist wie bei den anderen Vertretern der Reihe sehr gut; der Flakon wunderschön und sehr passend in seinem transparenten Goldbraun - allenfalls noch eine Spur heller könnte er sein.
Den Unisex-Anspruch würde ich hier jederzeit bestätigen, gefällt mir der Duft doch auf der warmen Sommerhaut meiner Frau sogar noch besser, als an mir selbst. Insgesamt für mich überzeugend und überraschend anders.
Ich kenne nicht die ganze Reihe, aber was ich davon kenne, gefällt mir ausnehmend gut. Natürlich sind sie eher etwas für Liebhaber kräftiger Orientalen und damit Geschmacksache. Aber gerade das Versteckspiel empfinde ich als reizvoll: dass der Namensgeber eben nicht unbedingt mit der Tür ins Haus fällt, sondern eher Teamplayer als schillernder Solist ist, jeweils getragen von einem starken Ensemble, in dem die unterschiedlichen Stimmen eben verschiedene Aufgaben haben und im Verlauf eines Stückes an unterschiedlichen Stellen zur Geltung gebracht werden. Ich halte das nicht für ein Manko.
Hier nun, bei "Epices Exquises", gibt es in Sachen Klarnamen wenig zu kritisieren: Gewürze stehen eindeutig im Herzen dieses Dufts, insbesondere ein strahlender, heller Kardamom. Direkt nach dem Aufsprühen dominiert zunächst die etwas grünere, kühlere Note der Angelika, die mich zunächst etwas irritiert, dann aber gerade aufgrund dieser leichten Irritation in der Gesamtkomposition immer mehr überzeugt hat, bildet sie doch ein Alleinstellungsmerkmal und bleibt in Erinnerung. Das will nicht gefällig sein, sondern gibt dem Duft einen sehr eigenen Charakter. Assoziationen wie Sauerkraut oder Sellerie, wie sie manche Rezensenten hier wahrgenommen haben, sind für mich nicht nachvollziehbar, allenfalls eine leicht stechende Note im Auftakt, die aber schnell verfliegt
Den Kaffee nehme ich persönlich kaum wahr. Dennoch ist die Legende von Thierry Wassers Inspiration durch orientalischen Kardamom-Kaffee für mich plausibel, weil ich bei letzterem auch vor allem die Gewürz-Note wahrnehme, vermutlich, weil sie als das unerwartete, überraschendere Element die Wahrnehmung dominiert.
Diese Kardamom-Note in „Epices Exquises“ ist vielleicht die schönste, der ich außerhalb der indischen Küche je begegnet bin: hell golden strahlend und warm eingebettet in würzigen Pfeffer und die Hölzer der Basis, die sich langsam durchsetzen und noch lange ihre sanfte Wärme ausstrahlen, nachdem der Kardamom sich verflüchtigt hat. Die Haltbarkeit ist wie bei den anderen Vertretern der Reihe sehr gut; der Flakon wunderschön und sehr passend in seinem transparenten Goldbraun - allenfalls noch eine Spur heller könnte er sein.
Den Unisex-Anspruch würde ich hier jederzeit bestätigen, gefällt mir der Duft doch auf der warmen Sommerhaut meiner Frau sogar noch besser, als an mir selbst. Insgesamt für mich überzeugend und überraschend anders.
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