30.09.2013 - 05:04 Uhr
Chnokfir
198 Rezensionen
Chnokfir
Sehr hilfreiche Rezension
11
Ein besonderes Element
Man stelle sich vor, man hat einen Signature-Duft für sich entdeckt, man ist eine recht lange Zeit ziemlich glücklich mit ihm und der Welt, auch das soziale Umfeld mag einen riechen und identifiziert einen schon damit und dann stellt Boss just diesen Duft wieder ein. Ich will nicht so weit gehen und jetzt von Drama sprechen, aber es geht schon einmal grob in diese Richtung. Rechtzeitig konnte ich die Reissleine ziehen, mir einen kleinen Nasenvorrat in den Keller legen und mich frei machen für andere Duftwelten. Boss „Elements“ wurde in den Stand eines „Feiertagsduftes“ erhoben. Ist ja an sich auch nicht schlecht, wenn man einen Liebling wieder mehr zu schätzen lernt und ihn mehr zelebriert als ihn zu tragen.
Den Karton in braun-metallic muss man schon wirklich mögen, um ihn schön zu finden. Irgendwie gewollt und nur halbherzig umgesetzt und ein wenig billig dazu, wären da nicht die typischen Boss-Lettern. Der Flakon gefällt dagegen umso mehr. Ein satt brauner Vierkant mit unterschiedlichen Strukturen, die an Erde und Gesteinsschichten erinnern. Darauf ein sehr solider schwarzer Deckel mit goldener Banderolle. Ich habe diesen Flakon gerne in der Hand, ein schöner Handschmeichler.
Der Duft erinnert dagegen für mich wenig an das Element Erde. Süss eröffnet „Elements“. Bergamotte und Mandarine können ihre frischen und zitrischen Komponenten kaum einbringen, nur ihre Süsse und Fruchtigkeit. Diese wird jedoch von einer sehr dominanten und saftigen Pflaume schnell in den Schatten gestellt. Hinzu kommen würzige und herbe Kräuter, ohne dass ich die je benennen hätte können, gepaart mit einer sehr moosigen Note. Weiches und warmes Sandelholz gepaart mit einer trockeneren Zeder bilden eine solide und warme Basis, die perfekt zu dem süssen und fruchtigen Pflaumen-Ton passt, der sich durch den ganzen Duftverlauf zieht.
Mir hat an diesem Duft schon immer die Mischung aus würzigen und holzigen Noten mit der süssen Fruchtigkeit gefallen, sehr rund und sehr harmonisch abgestimmt. Sehr markant, männlich und doch nicht macho oder aufdringlich. Zwar sehr präsent, aber eben auch nicht laut und marktschreierisch. Sehr lang haltend und standfest ohne einen im Auftakt zu erschlagen. Für mich lange Zeit der perfekte und universale Duft.
Nun, die Zeiten ändern sich, ich trage den Duft nur noch alle Jubeljahre zu besonderen Gelegenheiten, aber dann noch immer mit Begeisterung. Mittlerweile haben sich auch meine Duftvorlieben ein wenig geändert, sich mein Duftverständnis weiterentwickelt, sich die Mode gewandelt. Trotzdem würde ich „Elements“ immer wieder kaufen, wären die Preise nicht so enorm. Hätte dieser Duft auch heute noch eine Chance? Ich denke schon. Man erkennt in ihm seine Entstehungszeit der frühen 1990er Jahre durchaus an. Doch old fashioned oder old-school ist er noch lange nicht. Denn gibt es aktuell kaum andere Düfte, die seine Charakterzüge bedienen. Von daher würde ich ihm ein Revival durchaus zutrauen. Ich würde es sehr begrüssen. Würde er wieder mein Signature-Duft werden? Das glaube ich allerdings nicht. Dafür liebe ich mittlerweile zu sehr die tägliche Vielfalt und die Abwechslung.
Ein charaktervoller holzig-fruchtiger Herrenduft, ein ganz besonderes Element.
Den Karton in braun-metallic muss man schon wirklich mögen, um ihn schön zu finden. Irgendwie gewollt und nur halbherzig umgesetzt und ein wenig billig dazu, wären da nicht die typischen Boss-Lettern. Der Flakon gefällt dagegen umso mehr. Ein satt brauner Vierkant mit unterschiedlichen Strukturen, die an Erde und Gesteinsschichten erinnern. Darauf ein sehr solider schwarzer Deckel mit goldener Banderolle. Ich habe diesen Flakon gerne in der Hand, ein schöner Handschmeichler.
Der Duft erinnert dagegen für mich wenig an das Element Erde. Süss eröffnet „Elements“. Bergamotte und Mandarine können ihre frischen und zitrischen Komponenten kaum einbringen, nur ihre Süsse und Fruchtigkeit. Diese wird jedoch von einer sehr dominanten und saftigen Pflaume schnell in den Schatten gestellt. Hinzu kommen würzige und herbe Kräuter, ohne dass ich die je benennen hätte können, gepaart mit einer sehr moosigen Note. Weiches und warmes Sandelholz gepaart mit einer trockeneren Zeder bilden eine solide und warme Basis, die perfekt zu dem süssen und fruchtigen Pflaumen-Ton passt, der sich durch den ganzen Duftverlauf zieht.
Mir hat an diesem Duft schon immer die Mischung aus würzigen und holzigen Noten mit der süssen Fruchtigkeit gefallen, sehr rund und sehr harmonisch abgestimmt. Sehr markant, männlich und doch nicht macho oder aufdringlich. Zwar sehr präsent, aber eben auch nicht laut und marktschreierisch. Sehr lang haltend und standfest ohne einen im Auftakt zu erschlagen. Für mich lange Zeit der perfekte und universale Duft.
Nun, die Zeiten ändern sich, ich trage den Duft nur noch alle Jubeljahre zu besonderen Gelegenheiten, aber dann noch immer mit Begeisterung. Mittlerweile haben sich auch meine Duftvorlieben ein wenig geändert, sich mein Duftverständnis weiterentwickelt, sich die Mode gewandelt. Trotzdem würde ich „Elements“ immer wieder kaufen, wären die Preise nicht so enorm. Hätte dieser Duft auch heute noch eine Chance? Ich denke schon. Man erkennt in ihm seine Entstehungszeit der frühen 1990er Jahre durchaus an. Doch old fashioned oder old-school ist er noch lange nicht. Denn gibt es aktuell kaum andere Düfte, die seine Charakterzüge bedienen. Von daher würde ich ihm ein Revival durchaus zutrauen. Ich würde es sehr begrüssen. Würde er wieder mein Signature-Duft werden? Das glaube ich allerdings nicht. Dafür liebe ich mittlerweile zu sehr die tägliche Vielfalt und die Abwechslung.
Ein charaktervoller holzig-fruchtiger Herrenduft, ein ganz besonderes Element.
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