15.07.2019 - 16:04 Uhr
Can777
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Can777
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42
Amazone
Was hatte Jil Sander sich wohl gedacht dabei,als sie Jil Sander Woman Two erschuf? Sie hatte sich zu diesen Zeitpunkt schon sehr weit nach oben gekämpft mit ihrer puristischen Mode. Allen Neid und Missgunst zum Trotz. Man musste sich als Frau durchsetzen. Und sie tat es! Vorbei an allen Kritikern,vorbei an allen männlichen Kollegen der Modewelt,vorbei an allem was ihr im Wege stand. Jil Sanders Mode war so maskulin und gleichzeitig aber auch so feminin, dass die Grenzen der Geschlechter verschwammen in einheitlicher,purer Ästhetik. Mit Jil Sander Woman Two hat sie dieser bemerkenswerten Ära ein Parfum geschenkt,was an androgynen Charme schwer zu überbieten ist.
Der Duft
Eines sei schon mal gesagt. Dieser Duft ist nichts für Liebhaberinnen sehr blumiger,süßer oder sehr femininer Parfums. Oder für sehr junge Frauen die etwas verspieltes suchen. Er ist aus den 80er Jahren und daher auch schon mal anfänglich sehr laut und schonungslos was seine Erscheinung und Zusammensetzung betrifft. Bis auf das die Aldehyde hier als erstes erscheinen,sagt Frau Sander das letzte zuerst mit Jil Sander Woman Two. In der luftig-leichten,wenn auch mächtigen Aldehyde-Wolke kommen augenblicklich sehr animalische Noten zum tragen. Abgesehen von einen mineralisch-rauen Eichenmoos was den Duft auf seiner Laufbahn mit leichter Abschwächung zum Ende hin begleitet,sind sehr hohe Dosen Castoreum und Zibet enthalten. Ich habe selten so hohe Dosen in einen weiblichen Parfum erlebt. Castoreum ist ein äußerst männlicher Duftstoff und wird in der Sprache der Parfümeure auch als solcher gehandelt. Er steht für Dominanz und territorialen Besitz. Zibet wiederum ist ein weiblicher Duftstoff. Er gilt als Warnung und deutet eine Gefahr an. Beide zusammen sind eine eindeutige Kampfansage! Dieser sehr fast schon dramatisch Einstieg geht aber sehr schnell vorüber. Es breitet sich ein floraler Schleier aus,der die animalischen Noten zu verschlucken scheint. Eine pudrige Tuberose ist maßgeblich dafür verantwortlich. Eine krautige-würzige Nelke mildert deren Süße ab dabei. Alle anderen floralen Töne sind im einzelnen nicht zu erkennen. Alles ist sehr sauber und fein miteinander verwoben und vernäht. In der Endphase oder der Basis wird Jil Sander Woman Two immer holziger und leicht cremig-harzig. Was bleibt ist ein Hauch Benzoe,Moos und sanfter Weihrauch der sehr körpernah ausklingt.
Fazit
Ich werde nie eines der schönsten Bilder von ihr vergessen. Es ist eine schwarz-weiß Aufnahme von Jil Sander. Sie trägt einen weißen Hosenanzug in grafisch-perfekter Schnittführung. Der Hintergrund ist dabei schwarz gehalten. Sie ist barfuß und ihr Dekolleté und die Haut schimmert leicht glänzend-verschwitzt. Ihr Blick ist sehr lauernd und sie sitzt in einer sehr männlich-lasziven Pose da als würde sie gleich zur Jagd aufbrechen. Dieses Foto interpretiert für mich eine moderne Amazone. Alle Attribute der Männlichkeit und doch so brachial weiblich dabei. Wenn ein Duft zu diesen Bild passt,dann tut es dieser! Eine der stilvollste Fusionen der Geschlechter in einen Duft die ich kenne. Ein gnadenlos,schönes Parfum. Zumindest für mich! Übrigens als Reverenzduft oder Duftzwilling kommt Maai von Bogue den Sander sehr nahe. Obwohl Jil Sander Woman Two mehr wie ein zartes Hologramm dagegen wirkt und wahrscheinlich daher wohl tragbaren für viele sein wird.
Ein Kleid ist perfekt, wenn man nichts mehr weglassen kann - eine Rede auch!
— Jil Sander —
Ich hoffe ich habe mich daran gehalten,...Frau Sander?!
Der Duft
Eines sei schon mal gesagt. Dieser Duft ist nichts für Liebhaberinnen sehr blumiger,süßer oder sehr femininer Parfums. Oder für sehr junge Frauen die etwas verspieltes suchen. Er ist aus den 80er Jahren und daher auch schon mal anfänglich sehr laut und schonungslos was seine Erscheinung und Zusammensetzung betrifft. Bis auf das die Aldehyde hier als erstes erscheinen,sagt Frau Sander das letzte zuerst mit Jil Sander Woman Two. In der luftig-leichten,wenn auch mächtigen Aldehyde-Wolke kommen augenblicklich sehr animalische Noten zum tragen. Abgesehen von einen mineralisch-rauen Eichenmoos was den Duft auf seiner Laufbahn mit leichter Abschwächung zum Ende hin begleitet,sind sehr hohe Dosen Castoreum und Zibet enthalten. Ich habe selten so hohe Dosen in einen weiblichen Parfum erlebt. Castoreum ist ein äußerst männlicher Duftstoff und wird in der Sprache der Parfümeure auch als solcher gehandelt. Er steht für Dominanz und territorialen Besitz. Zibet wiederum ist ein weiblicher Duftstoff. Er gilt als Warnung und deutet eine Gefahr an. Beide zusammen sind eine eindeutige Kampfansage! Dieser sehr fast schon dramatisch Einstieg geht aber sehr schnell vorüber. Es breitet sich ein floraler Schleier aus,der die animalischen Noten zu verschlucken scheint. Eine pudrige Tuberose ist maßgeblich dafür verantwortlich. Eine krautige-würzige Nelke mildert deren Süße ab dabei. Alle anderen floralen Töne sind im einzelnen nicht zu erkennen. Alles ist sehr sauber und fein miteinander verwoben und vernäht. In der Endphase oder der Basis wird Jil Sander Woman Two immer holziger und leicht cremig-harzig. Was bleibt ist ein Hauch Benzoe,Moos und sanfter Weihrauch der sehr körpernah ausklingt.
Fazit
Ich werde nie eines der schönsten Bilder von ihr vergessen. Es ist eine schwarz-weiß Aufnahme von Jil Sander. Sie trägt einen weißen Hosenanzug in grafisch-perfekter Schnittführung. Der Hintergrund ist dabei schwarz gehalten. Sie ist barfuß und ihr Dekolleté und die Haut schimmert leicht glänzend-verschwitzt. Ihr Blick ist sehr lauernd und sie sitzt in einer sehr männlich-lasziven Pose da als würde sie gleich zur Jagd aufbrechen. Dieses Foto interpretiert für mich eine moderne Amazone. Alle Attribute der Männlichkeit und doch so brachial weiblich dabei. Wenn ein Duft zu diesen Bild passt,dann tut es dieser! Eine der stilvollste Fusionen der Geschlechter in einen Duft die ich kenne. Ein gnadenlos,schönes Parfum. Zumindest für mich! Übrigens als Reverenzduft oder Duftzwilling kommt Maai von Bogue den Sander sehr nahe. Obwohl Jil Sander Woman Two mehr wie ein zartes Hologramm dagegen wirkt und wahrscheinlich daher wohl tragbaren für viele sein wird.
Ein Kleid ist perfekt, wenn man nichts mehr weglassen kann - eine Rede auch!
— Jil Sander —
Ich hoffe ich habe mich daran gehalten,...Frau Sander?!
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