30.01.2010 - 13:50 Uhr

TVC15
216 Rezensionen

TVC15
Hilfreiche Rezension
13
Ich fordere Unabhängigkeit für Eau Indigo :)
Ich bin ja nun leider (noch) kein Product Manager bei Kenzo :) Aus diesem Grund ist es mir völlig unverständlich, warum ein solch großartiger Duft wie LEPKEIPH (bei manchen Namen ist selbst die Abkürzung etwas ausufernd) ein Schattendasein als Flanker (oder ebenso neudeutsch: Line Extension) fristen muss. Flanker mag ich nicht, weder Nacht-, Sommer-, Sport- oder sonstige Special Editions. Jeder Duft, der herausgebracht wird, sollte meiner Meinung nach das Bestreben haben, eigenständig überleben zu können und nicht in irgendeiner kurzlebigen Unterabteilung versteckt werden. Besonders wenn das auf unaussprechliche Wortgebilde wie "L'Eau Par Kenzo Eau Indigo Pour Homme" hinausläuft. Da muss man doch wirklich froh sein, wenn man den Karton irgendwo im Regal stehen sieht und wortlos einpacken kann. Man stelle sich nur mal vor, ein Kunde würde einer Douglas-Fachkraft den Name womöglich noch in korrektem Französisch an den Kopf werfen: "Entschuldigung, haben Sie "Lo Parr Kennso O Äeeeedigoh puromm?". Ich spreche aus Erfahrung, denn eine solche Dame wollte mir beispielsweise schonmal "Häbbit Ruhsch" verkaufen. Genau, "Habit" wie "Hobbit". Wenn man es wagen sollte, "Abie" zu sagen, wird man eher blöd angeguckt :)
Zurück zu Eau Indigo, welches alleinstehend ein wunderbarer Name wäre. Das Zeug dazu, sich losgelöst von seinem Namensgeber "L'Eau Par Kenzo Pour Homme" zu bewähren, hätte diese elegante Kreation auf jeden Fall. Zumal sie nicht mehr allzu viel mit dem Original verbindet. An das ich mich kaum erinnere, sicherlich war es etwas langweilig. Und Langweiligkeit wird der Herrenlinie des Hauses Kenzo des öfteren vorgeworfen. Kein Wunder, wenn man auf Ödnisse wie "Kenzo Power" setzt, das beste Pferd im Stall hingegen mehr als stiefmütterlich behandelt. Die Zeit, die vergeht, bis man diesen Duft auf der beschämend schlechten Kenzo-Website findet, ist in etwa identisch mit seiner Lebensdauer. Wenn man dann das zugehörige 11-Sekunden-Video entdeckt hat, erfährt man zwar die überflüssigsten Details über Agentur, Regisseur, Hauptdarsteller, Musik etc., aber nicht elementare Dinge wie z.B. den Parfumeur. Unschön!
Eau Indigo pour homme und sein weibliches Pendant sollen so etwas wie die Abend- oder Nachtausgabe der frischen Normalversion sein. Einverstanden. Das Meeresblau wird zum dunklen Indigo, hat eine samtige Tiefe und duftet sophisticated. Wobei "tief" hier keineswegs mit "schwer" gleichzusetzen ist, denn der Duft bewahrt sich frei von altbekannten Frischeverdächtigen und trotz aller orientalisch und balsamisch klingender Ingredienzen (z.B. Elemi und Labdanum) eine sehr angenehme Luftigkeit. Auch meine anfängliche Befürchtung, dass es zu süß werden könnte, zerstreute sich über die recht ordentliche Länge des Duftverlaufs. Er ist nun zwar nicht das genaue Gegenteil von süß, aber das Liebliche liegt im Bereich einer tolerablen natürlichen und fruchtigen Süße, wie man sie beispielsweise bei diversen dunklen Beerenarten findet. Schwarze Johannisbeeren oder Blaubeeren tauchen hier zwar offiziell nicht auf, aber ich hatte sie des öfteren vor meinem geistigen Auge. Zum Schluss wird mit einem zarten Vetiver-geschwängerten Holzakkord nochmal versichert, dass es sich um einen Herrenduft handelt und LEPKEIPH hinterlässt zumindest bei mir einen sehr guten Eindruck.
Aber warum schreibe ich nur so viel? Nun ja, ich muss zugeben, dieser Duft verfolgt mich schon eine geraume Weile, ich habe ihn mittels etlicher Pröbchen wochenlang getestet und langsam einen Narren an ihm gefressen :)
Zurück zu Eau Indigo, welches alleinstehend ein wunderbarer Name wäre. Das Zeug dazu, sich losgelöst von seinem Namensgeber "L'Eau Par Kenzo Pour Homme" zu bewähren, hätte diese elegante Kreation auf jeden Fall. Zumal sie nicht mehr allzu viel mit dem Original verbindet. An das ich mich kaum erinnere, sicherlich war es etwas langweilig. Und Langweiligkeit wird der Herrenlinie des Hauses Kenzo des öfteren vorgeworfen. Kein Wunder, wenn man auf Ödnisse wie "Kenzo Power" setzt, das beste Pferd im Stall hingegen mehr als stiefmütterlich behandelt. Die Zeit, die vergeht, bis man diesen Duft auf der beschämend schlechten Kenzo-Website findet, ist in etwa identisch mit seiner Lebensdauer. Wenn man dann das zugehörige 11-Sekunden-Video entdeckt hat, erfährt man zwar die überflüssigsten Details über Agentur, Regisseur, Hauptdarsteller, Musik etc., aber nicht elementare Dinge wie z.B. den Parfumeur. Unschön!
Eau Indigo pour homme und sein weibliches Pendant sollen so etwas wie die Abend- oder Nachtausgabe der frischen Normalversion sein. Einverstanden. Das Meeresblau wird zum dunklen Indigo, hat eine samtige Tiefe und duftet sophisticated. Wobei "tief" hier keineswegs mit "schwer" gleichzusetzen ist, denn der Duft bewahrt sich frei von altbekannten Frischeverdächtigen und trotz aller orientalisch und balsamisch klingender Ingredienzen (z.B. Elemi und Labdanum) eine sehr angenehme Luftigkeit. Auch meine anfängliche Befürchtung, dass es zu süß werden könnte, zerstreute sich über die recht ordentliche Länge des Duftverlaufs. Er ist nun zwar nicht das genaue Gegenteil von süß, aber das Liebliche liegt im Bereich einer tolerablen natürlichen und fruchtigen Süße, wie man sie beispielsweise bei diversen dunklen Beerenarten findet. Schwarze Johannisbeeren oder Blaubeeren tauchen hier zwar offiziell nicht auf, aber ich hatte sie des öfteren vor meinem geistigen Auge. Zum Schluss wird mit einem zarten Vetiver-geschwängerten Holzakkord nochmal versichert, dass es sich um einen Herrenduft handelt und LEPKEIPH hinterlässt zumindest bei mir einen sehr guten Eindruck.
Aber warum schreibe ich nur so viel? Nun ja, ich muss zugeben, dieser Duft verfolgt mich schon eine geraume Weile, ich habe ihn mittels etlicher Pröbchen wochenlang getestet und langsam einen Narren an ihm gefressen :)
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