15.05.2015 - 02:59 Uhr
Stefanu155
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Stefanu155
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17
Im wunderschönen Monat Mai
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.
Streng genommen haben bei diesem berühmten Gedicht Heines nur die springenden Knospen etwas mit Duft zu tun. Und wenn sie gesprungen sind, dann erzeugt das so blütenreiche Sensationen, wie ich sie bei Decou-Vert vorfinde. Verehrte Herren, ich bin mir nicht ganz sicher, ob das ein Duft für uns ist, zumindest wäre hier eine gewisse Vorsicht angebracht. Da versammelt sich Einiges an kräftigen und weißen Blüten, und so schön das sein mag, aber in Kombination mit einem leicht süßlich angelegten Moschusuntergrund gehört für meine engstirnige Wahrnehmung dieser Duft den Damen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Die Blüten sind nicht schwülstig, nicht schwer und für mich, der ich gerade mit Jasmin und Maiglöckchen so meine liebe Not habe, denn das kann Migräne auslösen, wirkt alles kühl und gut durchlüftet. Tatsächlich, als wenn man barfuß über eine noch feuchte Wiese zu eben dieser Jahreszeit läuft- und die Blüten nicht weit sind.
Ich denke, Blütendüfte sind äußerst schwer in Worte zu fassen, denn normalerweise sagt man: Riecht wie… Rose, Flieder, Tuberose, Akelei… Moment, wie riecht Akelei? Genau, da ist das Problem. Man muss den jeweiligen Geruch eben schon kennen. Mischen sich die Duftstoffe zu einem Blütengemisch, dann wird es noch schwieriger. Jasmin kann ich ausmachen, Maiglöckchen hat hier eher eine kühlende Wirkung und ist wohl dosiert, aber insgesamt verbindet sich das zu einer Art frischen Über-Blüte ohne zitrischen Einschlag, eher mit leicht seifiger Tönung. Bewundernswert, wie hier die Kontrolle behalten wurde, dass diese starken Duftnoten nicht „durchdrehen“ und wie die Gesamtkomposition durch eine wässrig-grüne Unterströmung etwas Leichtes, Luftiges behält. Interessant, wie ortlos, wie wenig an den Träger gebunden diese weißen Blüten erscheinen. Dieser Duft ist immer anderswo. Aber man muss nicht denken, dass das ein schüchterner Duft sei. Blüten sind kein leeres Wort und wird durchaus ernst gemeint. Durch eine leichten Schlag ins Vanillige, oder zart-Zuckrige wird der Duft trotz seines weiß-grünen Wesens recht anschmiegsam, aber auf eine gewisse Weise für mich auch, ich benutze ein Klischee, mädchenhaft. Ja, auch junge Männer können das tragen - aber die werden nicht wollen. Und die nicht mehr ganz so jungen, wie meine Wenigkeit, die werden nicht können… blöd gelaufen. Der Duft ist durchsetzungsfähiges Understatement, eine frische Eigenwilligkeit und Geistesgegenwart wird dadurch für mich suggeriert. Die Textur eines seidigen Blütenblattes. Die Temperatur eines Frühsommermorgens. Eine Ent-deckung und Ent-bergung in Grün und Weiß, das hatte ich schon gesagt. Sollte Mann so einen geschenkt bekommen, dann kann ich empfehlen, ihn zielsicher weiter zu reichen. Er wird gut ankommen. Vielleicht braucht es im nächsten Frühling dann mehr davon.
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.
Streng genommen haben bei diesem berühmten Gedicht Heines nur die springenden Knospen etwas mit Duft zu tun. Und wenn sie gesprungen sind, dann erzeugt das so blütenreiche Sensationen, wie ich sie bei Decou-Vert vorfinde. Verehrte Herren, ich bin mir nicht ganz sicher, ob das ein Duft für uns ist, zumindest wäre hier eine gewisse Vorsicht angebracht. Da versammelt sich Einiges an kräftigen und weißen Blüten, und so schön das sein mag, aber in Kombination mit einem leicht süßlich angelegten Moschusuntergrund gehört für meine engstirnige Wahrnehmung dieser Duft den Damen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Die Blüten sind nicht schwülstig, nicht schwer und für mich, der ich gerade mit Jasmin und Maiglöckchen so meine liebe Not habe, denn das kann Migräne auslösen, wirkt alles kühl und gut durchlüftet. Tatsächlich, als wenn man barfuß über eine noch feuchte Wiese zu eben dieser Jahreszeit läuft- und die Blüten nicht weit sind.
Ich denke, Blütendüfte sind äußerst schwer in Worte zu fassen, denn normalerweise sagt man: Riecht wie… Rose, Flieder, Tuberose, Akelei… Moment, wie riecht Akelei? Genau, da ist das Problem. Man muss den jeweiligen Geruch eben schon kennen. Mischen sich die Duftstoffe zu einem Blütengemisch, dann wird es noch schwieriger. Jasmin kann ich ausmachen, Maiglöckchen hat hier eher eine kühlende Wirkung und ist wohl dosiert, aber insgesamt verbindet sich das zu einer Art frischen Über-Blüte ohne zitrischen Einschlag, eher mit leicht seifiger Tönung. Bewundernswert, wie hier die Kontrolle behalten wurde, dass diese starken Duftnoten nicht „durchdrehen“ und wie die Gesamtkomposition durch eine wässrig-grüne Unterströmung etwas Leichtes, Luftiges behält. Interessant, wie ortlos, wie wenig an den Träger gebunden diese weißen Blüten erscheinen. Dieser Duft ist immer anderswo. Aber man muss nicht denken, dass das ein schüchterner Duft sei. Blüten sind kein leeres Wort und wird durchaus ernst gemeint. Durch eine leichten Schlag ins Vanillige, oder zart-Zuckrige wird der Duft trotz seines weiß-grünen Wesens recht anschmiegsam, aber auf eine gewisse Weise für mich auch, ich benutze ein Klischee, mädchenhaft. Ja, auch junge Männer können das tragen - aber die werden nicht wollen. Und die nicht mehr ganz so jungen, wie meine Wenigkeit, die werden nicht können… blöd gelaufen. Der Duft ist durchsetzungsfähiges Understatement, eine frische Eigenwilligkeit und Geistesgegenwart wird dadurch für mich suggeriert. Die Textur eines seidigen Blütenblattes. Die Temperatur eines Frühsommermorgens. Eine Ent-deckung und Ent-bergung in Grün und Weiß, das hatte ich schon gesagt. Sollte Mann so einen geschenkt bekommen, dann kann ich empfehlen, ihn zielsicher weiter zu reichen. Er wird gut ankommen. Vielleicht braucht es im nächsten Frühling dann mehr davon.
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.
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