30.03.2020 - 09:43 Uhr
Floyd
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Floyd
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Bilder vom Bleiglas der kleinen Kirche
Die Luke meiner Mansarde weist nach Westen. Schlafend starrt sie auf das blinde Bleiglas der kleinen Kirche. Sie ist mein Fenster zur Wahrnehmung der Welt. Morgens schillern darin die Strahlen der tiefen Sonne, meinen Blick blendend beginnen die Farbfunken zu flimmern, schwimmen Silhouetten scharf wie Kampfer an den Kanten des Glases, stobt Pfeffer pulvrig wie Staub im Licht, flirrt frischer Fenchel zitrisch waldig über die Wände meiner Mansarde, wackelt Weihrauch wie Wasserreflektionen durch die Kammer, tanzen Tröpfchen des hellen Harzes auf den Augen, eisblau, gelb und grün noch ist alles kühles Kaleidoskop heller Wolken, die sich durch neblige Bergwälder wälzen.
Bald schon gehen die Gestirne höher, werden die Bilder im Bleiglas dichter, mischen medizinisch herb sich knotige Flussbettkräuter unter den Nebel, der dunkler nun durch die Kammer flimmert, schummrig und somalisch scharf.
Weiter dreht der Planet nun das Bleiglas, wärmer werden die Bilder darin, erheben sich Hölzer in den nieselnden Nebel aus Weihrauch, nur Zedern zunächst, ehe später der Abendamber im Westen die Wände der Kammer bemalt und rötlich das Licht durch das Bleiglas bricht auf erdig-balsamischem Guajak-Gebälk. Nun hat der Sacreste, der Küster, die Pforten der Kirche nach Westen geöffnet, nun fallen die roten Strahlen des Ambers waagerecht in meine Welt.
**
Mit "Sacreste" hat Luca Maffei ("1..1" von Nobile 1942, "Odori d'Anima – Archetipo" von Mendittorosa) einen Weihrauchduft geschaffen, der sich zunächst hell und scharf präsentiert, der bald jedoch zunehmend in rötlich warme, harzige Tiefen absteigt, ohne dabei seine gepfefferte Schärfe zu verlieren oder süßlich zu werden. Die Projektion ist die erste Stunde lang eher stark, ehe sich der Duft hautnah zurückzieht, wo er für mich weitere sieben bis acht Stunden gut wahrzunehmen ist.
(Mit Dank an AdAstra72)
Bald schon gehen die Gestirne höher, werden die Bilder im Bleiglas dichter, mischen medizinisch herb sich knotige Flussbettkräuter unter den Nebel, der dunkler nun durch die Kammer flimmert, schummrig und somalisch scharf.
Weiter dreht der Planet nun das Bleiglas, wärmer werden die Bilder darin, erheben sich Hölzer in den nieselnden Nebel aus Weihrauch, nur Zedern zunächst, ehe später der Abendamber im Westen die Wände der Kammer bemalt und rötlich das Licht durch das Bleiglas bricht auf erdig-balsamischem Guajak-Gebälk. Nun hat der Sacreste, der Küster, die Pforten der Kirche nach Westen geöffnet, nun fallen die roten Strahlen des Ambers waagerecht in meine Welt.
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Mit "Sacreste" hat Luca Maffei ("1..1" von Nobile 1942, "Odori d'Anima – Archetipo" von Mendittorosa) einen Weihrauchduft geschaffen, der sich zunächst hell und scharf präsentiert, der bald jedoch zunehmend in rötlich warme, harzige Tiefen absteigt, ohne dabei seine gepfefferte Schärfe zu verlieren oder süßlich zu werden. Die Projektion ist die erste Stunde lang eher stark, ehe sich der Duft hautnah zurückzieht, wo er für mich weitere sieben bis acht Stunden gut wahrzunehmen ist.
(Mit Dank an AdAstra72)
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