08.11.2017 - 02:51 Uhr
Serenissima
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Serenissima
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15
Das erste "richtige" Parfum
Im Nachhinein denke ich, dass meine Mutti die Avon-Düfte, die ich als Teenager mit wahrer Begeisterung benutzte, einfach nicht mehr riechen konnte.
Wie anders ist es zu erklären, dass sie mir eines Tages meinen ersten Flacon "Arpège" mitbrachte.
Auch bei ihr in der Behörde, wie früher in der Firma, bei der mein Vater beschäftigt war, wurden Seifen- und Reinigungsartikel im Großhandel bestellt. Dort gab es auch ein, wenn auch beschränktes Sortiment an Parfums.
So kam ich zu "Arpège". Ob es für eine so junge Frau (eigentlich noch einem Teenager) der richtige Duft war, wage ich heute zu bezweifeln.
Nur war ich damals ungeheuer stolz auf mein erstes "richtiges" Parfum: und dann auch noch von Lanvin!
Für einige Zeit ersetzte es die Crèmeparfums von Avon in meiner zu vollen Schultasche.
Die Zusammensetzung dieses großartigen Duftes ist wirklich für eine erwachsene Frau, nicht für eine noch Suchende gemacht.
Volle Blumen-, Frucht- und Kräuterdüfte enden in einem schwungvollen Wirbel von Amber, Benzoe, Moschus, Patchouli, Sandelholz (zwei meiner Duftfavoriten!) und anderen edlen Bestandteilen.
Alles opulent und sehr harmonisch zu einem wunderbaren Duftgebinde zusammengestellt.
Diese sinnlich-weibliche Komposition begleitete, sich im Laufe des Tages nur ganz fein verändernd, für mehrere Stunden. Sie hüllt behütend ein.
Natürlich wusste ich damals nicht, das "Arpège" vom italienischen arpeggio = Harfenspiel kommt.
Diese Neugier, alles möglichst genau zu hinterfragen, entwickelte sich erst im Laufe meines Lebens.
"Ein Parfum, das den Frauen das schenkt, was die Musik dem Leben schenkt." sagte Jeanne Lanvin, als sie 1927 diesen Duft ihrer Tochter zum Geburtstag schenkte.
Ich glaube nicht, dass meine große Liebe zur Musik auf "Arpège" zurückzuführen ist; aber trotzdem gefällt mir dieser Gedanke - es könnte doch gut sein!
Wie gut erinnere ich mich noch an den Flacon: dieser runde, schwarze Flacon mit dem goldenen Bildnis von Mutter und Kind im reinsten Art Deco!
Mit einem Verschluss, der in meinen Augen einen goldenen Pokal, gefüllt mit Früchten, stilisiert.
Wer damals so etwas Schönes besaß und stolz darauf war, musste keine Stile und historischen Zusammenhänge kennen.
Es reichte, diesen Duft zu lieben!
Gerade in dieser Zeit, die bei mir große und unschöne Veränderungen anzeigt, frage ich mich, ob das Zurückkehren in eine behütete Vergangenheit mit Hilfe von "Arpège" vielleicht Ruhe und Wärme in das momentane Chaos brächte.
Aber da der mir so gut in Erinnerung gebliebene Duft von 1927 nicht mehr hergestellt wird, fehlt mir ein wenig der Mut, mich mit der neuen gleichnamigen Duftkomposition, so schön sie sicher auch ist, auseinanderzusetzen.
Auf der Suche bin ich ohnehin, sollte ich mich gerade jetzt auch noch mit einem neuen Duft vertraut machen?
Ich bin nicht ganz sicher.
Wie anders ist es zu erklären, dass sie mir eines Tages meinen ersten Flacon "Arpège" mitbrachte.
Auch bei ihr in der Behörde, wie früher in der Firma, bei der mein Vater beschäftigt war, wurden Seifen- und Reinigungsartikel im Großhandel bestellt. Dort gab es auch ein, wenn auch beschränktes Sortiment an Parfums.
So kam ich zu "Arpège". Ob es für eine so junge Frau (eigentlich noch einem Teenager) der richtige Duft war, wage ich heute zu bezweifeln.
Nur war ich damals ungeheuer stolz auf mein erstes "richtiges" Parfum: und dann auch noch von Lanvin!
Für einige Zeit ersetzte es die Crèmeparfums von Avon in meiner zu vollen Schultasche.
Die Zusammensetzung dieses großartigen Duftes ist wirklich für eine erwachsene Frau, nicht für eine noch Suchende gemacht.
Volle Blumen-, Frucht- und Kräuterdüfte enden in einem schwungvollen Wirbel von Amber, Benzoe, Moschus, Patchouli, Sandelholz (zwei meiner Duftfavoriten!) und anderen edlen Bestandteilen.
Alles opulent und sehr harmonisch zu einem wunderbaren Duftgebinde zusammengestellt.
Diese sinnlich-weibliche Komposition begleitete, sich im Laufe des Tages nur ganz fein verändernd, für mehrere Stunden. Sie hüllt behütend ein.
Natürlich wusste ich damals nicht, das "Arpège" vom italienischen arpeggio = Harfenspiel kommt.
Diese Neugier, alles möglichst genau zu hinterfragen, entwickelte sich erst im Laufe meines Lebens.
"Ein Parfum, das den Frauen das schenkt, was die Musik dem Leben schenkt." sagte Jeanne Lanvin, als sie 1927 diesen Duft ihrer Tochter zum Geburtstag schenkte.
Ich glaube nicht, dass meine große Liebe zur Musik auf "Arpège" zurückzuführen ist; aber trotzdem gefällt mir dieser Gedanke - es könnte doch gut sein!
Wie gut erinnere ich mich noch an den Flacon: dieser runde, schwarze Flacon mit dem goldenen Bildnis von Mutter und Kind im reinsten Art Deco!
Mit einem Verschluss, der in meinen Augen einen goldenen Pokal, gefüllt mit Früchten, stilisiert.
Wer damals so etwas Schönes besaß und stolz darauf war, musste keine Stile und historischen Zusammenhänge kennen.
Es reichte, diesen Duft zu lieben!
Gerade in dieser Zeit, die bei mir große und unschöne Veränderungen anzeigt, frage ich mich, ob das Zurückkehren in eine behütete Vergangenheit mit Hilfe von "Arpège" vielleicht Ruhe und Wärme in das momentane Chaos brächte.
Aber da der mir so gut in Erinnerung gebliebene Duft von 1927 nicht mehr hergestellt wird, fehlt mir ein wenig der Mut, mich mit der neuen gleichnamigen Duftkomposition, so schön sie sicher auch ist, auseinanderzusetzen.
Auf der Suche bin ich ohnehin, sollte ich mich gerade jetzt auch noch mit einem neuen Duft vertraut machen?
Ich bin nicht ganz sicher.
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