11.10.2022 - 05:09 Uhr
LouiePacard
33 Rezensionen
LouiePacard
11
Wie dieses Parfum sein eigenes Flugticket bekam!
Dieses kleine Schätzchen kam ganz unerwartet und unverhofft in mein Leben. Mein Freund, selbst ein Mann mit bestem Geschmack und wie man bei uns in Bayern sagt - ein „Lachsgöschle“ (bedeutet - ein Feinschmecker der ganz nach dem Motto handelt „Kaufst du billig, kaufst du zwei mal“), hatte mir diesen Prachtduft Weihnachten 2021 geschenkt. Und was soll ich sagen - er kennt mich und meine Nase sehr gut. Es war Liebe auf den ersten Riecher.
Ich kann diesen Duft schwer beschreiben. Es ist gutes Leder - also echt gutes - kein Deichmannleder mit Gewürzen, Amber und herrlich, lagerfeueriges Sandelholz. Aber was wohl über allem steht - es ist super edel und wie für einen frisch geschnittenen Vollbart gemacht. Ich liebe Parfums die halten - die Power haben. Und dieser Duft hat Power - er ist acht Stunden voll da und legt immer wieder zu, wenn man beim Sport ist oder nur schneller spazieren geht. Ein Herbst/Winterschätzchen für mich. Es ist wunderbar und passt sicherlich ebenso super zum kalten Frühling auf der Insel.
Dann kam dieser eine Samstag im Mai 2022. Wir wollten der Insel Sylt endlich mal wieder einen Besuch abstatten und freuten uns beide maximal auf ein paar freie Tage in der angemieteten Ferienwohnung. Ich habe meinen Mann noch im Ohr: Louie, bitte checke deinen Rucksack vorm fliegen noch auf Flüssigkeiten. Ich war wohl in diesem klassischen „Ja, ja“ Modus, kurzzeitig geistig umnachtet - oder einfach nur schlampig gewesen. Das Ende vom Lied: Eine Sicherheitskontrolle, ein sehr unbeherrschter Sicherheitsmann und ein fassungsloser Louie. Die „Black Line“ lag doch tatsächlich im Rucksack. Oh nein! Sofortiger Impuls: Trotz! Wie jetzt? Ich muss das noch gut 3/4 gefüllte Schätzchen wegwerfen? Was? Ernsthaft? NIEMALS!
Mein Mann stand neben mir: Die Augenbrauen abschätzig ganz oben. Ja, ich kann es nicht anders sagen: Er hat mich in diesen Minuten genauso gehasst wie ich mich selbst.
Der Flug sollte in 50 min starten. Oh man, was soll ich nur tun. Der Sicherheitsmann war zwar immer noch genervt, meinte dann aber, dass ich den Flakon als Gepäckstück noch einchecken könnte, jetzt aber Gas geben müsse. Sowas scheint es einfach nur bei der „Swiss“ zu geben. Unter leisem Fluchen meines Freundes tigerte ich dann schuldbewusst zum Schalter - und mein Parfum bekam für 14 Franken sein eigenes, ganz persönliches Flugticket.
Das Schätzchen sollte am Ende des Fluges mit dem Gepäck auch auf Sylt ankommen. Ich habe nicht geglaubt, dass der zwar gepolsterte Umschlag die raue Behandlung der Gepäckverlader aushalten würde und war dann auch sehr enttäuscht, dass das Gepäckband auf Sylt schließlich leer war - und kein Schätzchen weit und breit. Na toll. Die Herren vom Flughafenpersonal haben dann auch recht ungläubig reagiert, als ich Ihnen diese Geschichte erzählt habe. Gab es bisher noch nicht und ich glaube, dass ich für einen Irren gehalten wurde.
Aber es gibt eben doch einen Parfumgott. Einen Tag später kam das Schätzchen zu seinem Besitzer auf Sylt an. Der nette Flughafenmitarbeiter fuhr es mir selbstpersönlich an der Ferienwohnung vorbei. Unglaublich. YES!
„Black Line“ und ich sind wieder zusammen, mein Mann rollt bei der Geschichte noch immer mit den Augen und ich schätze, dass ich meinen Rucksack vor jeder Reise jetzt fünf Mal ausleere.
Ganz nach Franz Beckenbauer: Gute Freunde soll eben niemand trennen - auch wenn es manchmal eben 14 Franken kostet.
Ich kann diesen Duft schwer beschreiben. Es ist gutes Leder - also echt gutes - kein Deichmannleder mit Gewürzen, Amber und herrlich, lagerfeueriges Sandelholz. Aber was wohl über allem steht - es ist super edel und wie für einen frisch geschnittenen Vollbart gemacht. Ich liebe Parfums die halten - die Power haben. Und dieser Duft hat Power - er ist acht Stunden voll da und legt immer wieder zu, wenn man beim Sport ist oder nur schneller spazieren geht. Ein Herbst/Winterschätzchen für mich. Es ist wunderbar und passt sicherlich ebenso super zum kalten Frühling auf der Insel.
Dann kam dieser eine Samstag im Mai 2022. Wir wollten der Insel Sylt endlich mal wieder einen Besuch abstatten und freuten uns beide maximal auf ein paar freie Tage in der angemieteten Ferienwohnung. Ich habe meinen Mann noch im Ohr: Louie, bitte checke deinen Rucksack vorm fliegen noch auf Flüssigkeiten. Ich war wohl in diesem klassischen „Ja, ja“ Modus, kurzzeitig geistig umnachtet - oder einfach nur schlampig gewesen. Das Ende vom Lied: Eine Sicherheitskontrolle, ein sehr unbeherrschter Sicherheitsmann und ein fassungsloser Louie. Die „Black Line“ lag doch tatsächlich im Rucksack. Oh nein! Sofortiger Impuls: Trotz! Wie jetzt? Ich muss das noch gut 3/4 gefüllte Schätzchen wegwerfen? Was? Ernsthaft? NIEMALS!
Mein Mann stand neben mir: Die Augenbrauen abschätzig ganz oben. Ja, ich kann es nicht anders sagen: Er hat mich in diesen Minuten genauso gehasst wie ich mich selbst.
Der Flug sollte in 50 min starten. Oh man, was soll ich nur tun. Der Sicherheitsmann war zwar immer noch genervt, meinte dann aber, dass ich den Flakon als Gepäckstück noch einchecken könnte, jetzt aber Gas geben müsse. Sowas scheint es einfach nur bei der „Swiss“ zu geben. Unter leisem Fluchen meines Freundes tigerte ich dann schuldbewusst zum Schalter - und mein Parfum bekam für 14 Franken sein eigenes, ganz persönliches Flugticket.
Das Schätzchen sollte am Ende des Fluges mit dem Gepäck auch auf Sylt ankommen. Ich habe nicht geglaubt, dass der zwar gepolsterte Umschlag die raue Behandlung der Gepäckverlader aushalten würde und war dann auch sehr enttäuscht, dass das Gepäckband auf Sylt schließlich leer war - und kein Schätzchen weit und breit. Na toll. Die Herren vom Flughafenpersonal haben dann auch recht ungläubig reagiert, als ich Ihnen diese Geschichte erzählt habe. Gab es bisher noch nicht und ich glaube, dass ich für einen Irren gehalten wurde.
Aber es gibt eben doch einen Parfumgott. Einen Tag später kam das Schätzchen zu seinem Besitzer auf Sylt an. Der nette Flughafenmitarbeiter fuhr es mir selbstpersönlich an der Ferienwohnung vorbei. Unglaublich. YES!
„Black Line“ und ich sind wieder zusammen, mein Mann rollt bei der Geschichte noch immer mit den Augen und ich schätze, dass ich meinen Rucksack vor jeder Reise jetzt fünf Mal ausleere.
Ganz nach Franz Beckenbauer: Gute Freunde soll eben niemand trennen - auch wenn es manchmal eben 14 Franken kostet.
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