05.12.2017 - 09:48 Uhr
Nurmalso
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Nurmalso
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6
Gert Postel
Der Bremer Postbote Gert Postel, der eines Tages so mir nichts, dir nichts beschloss, als Amtsarzt in Flensburg anzuheuern, ist wohl hinlänglich bekannt. Als ihm sein Vorgesetzter eine Professur an der Kieler Universität verschaffen wollte und nach dem Thema seiner Dissertation fragte antworte Dr. Dr. Clemens von Bartholdy alias Postel: "Ich habe ja zwei Doktortitel. Einen in Psychologie. Da hab ich über die kognitiv induzierte Wahrnehmungsverzerrung in der stereotypen Urteilsbildung dissertiert." Der Vorgesetzte soll beeindruckt gewesen sein, die Karriere des Briefträgers ging fast 20 Jahre lang, nur unterbrochen durch einige Bewährungsstrafen, steil bergauf. Dabei war der Titel dieser Doktorarbeit nichts anderes als eine leicht verquaste Definition von Hochstapelei. Und selbst der Titel war vom Psychologen Gerhard Etzel gestohlen worden, der diese Arbeit schon in den 70ern veröffentlicht hatte. In Postels Fall eine sehr gefährliche Form des Betruges, die medial leider allzu oft verharmlost wird.
Ein Hochstapler, selbstredend viel harmloserer Couleur, ist auch Trussardis Black Extreme. Die Duftbeschreibung geht ganz fix: Zehn Minuten zitrisch-belanglos, dann gesellt sich etwas pfeffrig-krautiges dazu. Nach etwa dreißig Minuten ist er weg. Einfach so. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was sich das Haus Trussardi dabei gedacht hat. Düfte wie Donna oder My Name sind gut gemacht, mit einer ordentlichen Sillage und Haltbarkeit. Der Rest ist Geschmacksache. Aber Black Extreme ist einfach ein großspuriger Angeber, denn im Flakon befindet sich nichts dunkles und schon gar nichts extremes.
Ein Psychiater urteilte einmal über Postel: "Er ist ein Mann, der stets nach einem falschen Selbst greift, weil er nichts Eigenes entwickelt hat, was ihm wirklich Halt bieten könnte." Zu einem ähnlichen Fazit komme ich bei Black Extreme. Postbote bleibt Postbote und ein belangloses Wässerchen eben selbiges, egal was man draufkritzelt.
Ein Hochstapler, selbstredend viel harmloserer Couleur, ist auch Trussardis Black Extreme. Die Duftbeschreibung geht ganz fix: Zehn Minuten zitrisch-belanglos, dann gesellt sich etwas pfeffrig-krautiges dazu. Nach etwa dreißig Minuten ist er weg. Einfach so. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was sich das Haus Trussardi dabei gedacht hat. Düfte wie Donna oder My Name sind gut gemacht, mit einer ordentlichen Sillage und Haltbarkeit. Der Rest ist Geschmacksache. Aber Black Extreme ist einfach ein großspuriger Angeber, denn im Flakon befindet sich nichts dunkles und schon gar nichts extremes.
Ein Psychiater urteilte einmal über Postel: "Er ist ein Mann, der stets nach einem falschen Selbst greift, weil er nichts Eigenes entwickelt hat, was ihm wirklich Halt bieten könnte." Zu einem ähnlichen Fazit komme ich bei Black Extreme. Postbote bleibt Postbote und ein belangloses Wässerchen eben selbiges, egal was man draufkritzelt.
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