TristanKalus
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Keine Dusche weit und breit
Abgestanden und vergessen, das Blumenwasser in der Ecke,
Darin stark verwelkte Stängel aus der Rosen- und Geranienhecke.
Auf dem Wasser sich eine graue Schicht gebildet hat,
Staub und Schmutz darauf gebettet neben einem Freesienblatt.
Dunkel ist‘s im Zimmer, die Luft recht stickig, etwas muffig,
In der Ecke, unterm Spiegel liegt die Moschusquaste, vergilbt und nicht mehr fluffig.
Braune Möbel, holzgefertigt, zieren jede Wand und jedes Zimmer,
Angeblich aus feinstem Oud gefertigt, doch das glaub ich nimmer.
Denn keine Spur der so markanten Note finde ich,
Nur die faulig sauren Dämpfe alter Blüten riech ich lediglich.
Ich flüchte aus dem Damenzimmer einer längst vergangenen Zeit,
Die Dämpfe in Haut und Haaren, muss mich duschen, doch keine Dusche weit und breit.
Fin.
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Wie doch manchmal Erwartung und dann eintretende Realität auseinander driften können. Wie man vielleicht meinen Eindrücken entnehmen kann, stößt XerJoffs Jabir auf wenig Begeisterung bei mir. Vielmehr kam bei mir nach einigen Stunden ein ziemlich intensiver Abwaschdrang auf, welchem ich dann auch nachging. Die aufgelisteten Noten klangen nach einem harmonisch abgestimmten Rose-Oud-Duft, welcher mit Sicherheit nicht das Rad neu erfinden wird, aber vielleicht durch seine Qualität überzeugen kann. Doch weit gefehlt! Auf meiner Haut entwickelt sich Jabir zu einem leicht faulig riechenden Blumenwasser, bedeckt von verwelkten Rosen- und Geranienblättern, einem dumpfen Moschus-Muff und feucht-modrigem Holz. Dieses Empfinden wiederholte sich bei jedem weiteren Testen, weshalb ich für mich persönlich diesen Kandidaten, als einen der schlechtesten Rose-Oud-Düfte als auch einen der schlechtesten Vertreter aus dem Hause XerJoff kategorisieren muss. Schade! Allerdings muss und kann einem ja auch nicht alles gefallen.