Grenze Männlich zu Unisex

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Grenze Männlich zu Unisex 5

Hallo zusammen,

ich stelle mir in letzter Zeit vermehrt die Frage, wo genau die Grenze zwischen „männlich“ und „unisex“ bei Düften verläuft, vor allem, weil sich mein eigener Geschmack erweitert und ich merke, dass viele als unisex deklarierte Düfte für mich sehr feminin wirken, und umgekehrt.

Wir leben in einer Zeit, in der Genderrollen zunehmend hinterfragt werden, auch in der Parfumwelt. Marken wie Xerjoff, Maison Francis Kurkdjian oder Matière Première setzen bewusst auf unisex, aber wie viel ist Marketing, und wie viel ist tatsächliche olfaktorische Neutralität?

Mich interessiert,
– ab wann ein Duft für euch persönlich maskulin wirkt,
– wo eure persönliche Grenze liegt (gerade wenn ihr selbst tragt oder bewertet),
– und wie ihr mit Düften umgeht, die als unisex vermarktet werden, aber eine sehr starke Richtung (z. B. pudrig-blumig oder leder-würzig) haben.

Gerade holzige, ledrige oder animalische Noten werden oft als maskulin gelesen, während weiße Blüten, Veilchen, Moschus oder Gourmand-Akkorde schnell in die feminine Ecke geschoben werden. Aber ist das rein kulturell geprägt oder doch tief im Duftdesign verankert?

Ich freue mich auf eure Meinungen, Beispiele und Erfahrungsberichte!

Gruss Moritz

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Ich schließe mich deinen Überlegungen an und antworte mit :

"Dior Homme Intense ist ein maskulines Parfum" 

... finde den Fehler Wink

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Kaum etwas ist für mich irrelevanter. Mag ein jeder da seine eigenen Schubladen aufziehen und sortieren. Nicht mein Problem. 🤷‍♀️

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Ich trage sogar als "weiblich" deklarierte Düfte. Für mich ist der Duftgenuss grenzenlos.

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Altragon43

Wir leben in einer Zeit, in der Genderrollen zunehmend hinterfragt werden, ...

Vielleicht hat genau das die Verunsicherung geschürt?! Ich denke, das dadurch mehr verkompliziert als legitimiert wird. Vielleicht befinde ich mich als heterosexuelles Wesen aber auch in einer Art privilegierten Position und erkenne die Notwendigkeit nicht?! Im Grunde isses doch echt egal, ok, mir zumindest. 

Wenn mir der Duft gefällt, wird er getragen. Grenzen ziehe ich da keine. 

Ist doch wohltuend, wenn etwas so einfach ist ^^

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Ich glaube sowas wie olfaktorische Neutralität gibt es nicht, nur soziale Prägungen. In meiner persönlichen Prägung würde ich pudrig-süße Düfte eher als feminin deklarieren (riechen oft wie Makeup parfümiert ist) sowie einige tropische Blüten wie Tiaré oder Gardenie. Auch diese typische gourmandige Patchouli-Kombination ist für mich sehr feminin codiert. Also Düfte wie

Monoï Eau des Vahinés Eau de Toilette tropische Weißblüher

Pure eVe - Just Pure Pudrig-süß

Angel Eau de Parfum oder La Vie est Belle L'Eau de Parfum gourmandiger Patchouli mit Obst

Iris nehme ich aber wiederum als sehr unisex wahr, daher kommt mir der Dior Homme Intense (2011) zB wieder unisex vor. Die Iris hat ja auch so eine erdige Pudrigkeit.

Ich begrüße diese Vermischung, ich finde Androgynität spannend und mag es, dass die starren Geschlechterrollen aufgelöster werden. Ich freu mich schon drauf, wenn Röcke für Männer endlich gesellschaftsfähig werden 😜 waren ja auch für lange Strecken der Geschichte (Antike zB) total normal

edit: zu Teil 2 deiner Frage - ich bevorzuge generell Düfte ohne starke Geschlechtscodierung. Ich mag weder die extrem feminin noch die extrem maskulin codierten Düfte an mir (auch an andren weniger) und trage am liebsten Unisexdüfte. Einordnung ist mir aber grundsätzlich egal. Findr auch den Kontrast zB eines "femininen" Duftes an einem Mann spannend und umgekehrt

Zuletzt bearbeitet von EdithLyri am 12.07.2025 - 09:41 Uhr, insgesamt einmal bearbeitet
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Schließe mich @Verbena an. Die Frage ist sowas von Unsicherheit geprägt. Was spielt es denn für eine Rolle? Trag doch worauf du Bock hast. Ein maskulines Parfüm macht dich nicht „männlicher“, genauso wenig wie ein „unisex“ Duft dich geschlechtslos macht. Es spielt absolut keine Rolle und lässt sich vor allem auch nicht definieren oder messen.

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Ich trage natürlich auch alles was ich will.

Aber um etwas mehr zur Diskussion beizutragen: bei der Einordnung von Düften ist mir meist etwas zu maskulin, wenn es die Assoziationen an Aftershave oder Duschgel in mir erweckt. Das sind meist die aquatische, sportlichen oder sehr frische Düften. Ich rieche die gern an Männern, aber an mir passt es nicht. Besonders wenn da Hedione drin sind, rieche ich nur "Mann".

Feminin sind für mich meist florale Düfte vorallem stark Weißblüten. Sonst habe ich da nicht so eine Abgrenzung.

Allerdings rieche ich auch gern floralen oder cremige Düfte an Männern wie Gris Charnel Eau de ParfumAccento Overdose . Und solange mein Mann positives Feedback von mir kriegt, kommt ihm gar nicht in den Sinn das der Duft vielleicht zu feminin ist.😅

Also am Ende ist es gar nicht so leicht und jeder hat ein unterschiedliches Empfinden☺️

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Mein Partner trägt nur Düfte die hier mehrheitlich von Frauen getragen werden. Clean Girl. Ich selbst, weiblich gelesen, wurde auf Grund meiner Sammlung vom ChatBot für einen Mann gehalten. 

Ich finde diese Auflösung der Gender Rollen einfach herrlich und sehe hier die große Freiheit. Parfüm ist menschengemacht und damit per Definition schon mal Kultur und nicht Natur per se. Wäre es anders, würden in anderen Kulturkreisen Männer keine süßen Düfte mit Thawb kombinieren, hierzulande eine eher weiblich konnontierte Kombination aus langem Gewand und Süße. (Stark verkürzt formuliert) 

Daher muss ich die Frage wohl leider zurückgeben: Kommt drauf an, für welchen Ort und welche Zeit der Menschheitsgeschichte du fragst und dann bliebe immer noch die Frage, warum das für dich heute von Bedeutung ist. 

Dabei will ich dem gar keine Wertung geben - es gibt Momente, da will man zu einer bestimmten Gruppe nahtlos dazugehörig erscheinen - wie ich neulich hier zu einer Arbeitssituation schrieb. Das ist völlig legitim. 

Ich bringe wahrscheinlich mehr Fragen auf als Antworten, das tut mir nun etwas leid. 
 

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Wenn mich Duftpyramiden interessieren, dann ---> Merkliste ---> testen. Danach gibt es für mich nur eine Grenze, die ist grob unterteilt in "mag ich", "mittelmäßig", "mag ich nicht". Die Aufteilung nach Geschlechtern ist mMn dabei echt überflüssig. 

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Weirdly


Ich finde diese Auflösung der Gender Rollen einfach herrlich und sehe hier die große Freiheit. 
 

Ich will das nicht verallgemeinern, aber die Menschen in meiner Lebenswelt, die sich zwischen der klassischen Auslegung oder eben ganz auf der anderen Seite bewegen, sind leider auch die, die am meisten mit diversen Themen bzgl. der geistigen Gesundheit kämpfen. Das ist im Kindergarten und in der Schule meiner Kinder so, das ist in der Klasse meiner Frau so (Lährerihn) und war bei mir damals im Studium so. Ja, Depressionen sieht man nicht, die täglichen Dramen, Beklemmungen und Emotinalitäten bis hin zum versuchten Suizid aber schon. Dabei leben wir beim besten Willen in keinem sonderlich konservativen Umfeld, auch wenn Kreuzberg ziemlich weit weg ist. Freiheit und fehlender Zugehörigkeit sowie verlorener Halt liegen leider eng beisammen.

Zurück zum Thema. Parfüm ist Parfüm. Hier würde ich die Grenze Männlich-Unisex nicht zu hoch hängen. Das ist mehr Marketing als sonst ein Thema und wie Brillen und Kopfbedeckungen. Es gibt ein klares weiblich, aber auch ganz viel Graubereich bis zu Kojaks Brille und Bogards Hut.

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Auch ich finde: Olfaktorische Neutralität ist absolut non-existent.

Ich finde Gentle Fluidity von MFK ein spannendes Experiment. Nach meinem Empfinden - das selbstverständlich erlernt und kein Fakt ist - ist GF Silver über der unisex Grenze und prinzipiell ein maskuliner Duft. Genau so GF Gold auf der anderen Seite über der Grenze und prinzipiell ein femininer Duft. Ich finde aber total super, dass beide als unisex deklariert sind und bin ehrlich gesagt unsicher ob das Marketing-mäßig wirklich zu mehr Umsatz führt, oder eine klare maskulin/feminin Vermarktung nicht sogar mehr Menschen ansprechen würde. Ich persönlich trage und liebe beide.

Man sollte übrigens glaube ich auch nicht überschätzen, in welche Schublade die Außenwelt deinen Duft packt. Da wird ganz oft nur „riecht gut“ oder eben auch nicht wahrgenommen. Und darum, also ob man maskulin oder feminin wahrgenommen wird, geht es glaube ich dann doch auch oft, wenn Menschen sich vllt. nicht trauen einen Duft zu tragen, der für das andere Geschlecht deklariert ist. Ich bin relativ sicher, dass das in den meisten Fällen nicht bemerkt wird. Und wir wissen ja: selbst wenn… who cares ❤️

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Die soziale und gesellschaftliche Prägung gibt bei mir persönlich den Ausschlag, ob ich einen Duft eher als männlich, weiblich oder unisex einordne. Verpackung und für wen er vermarktet wurde ist mir dabei tatsächlich egal, meine Grenze ist dort erreicht, wo ich bestimmte Duftnoten oder deren Kombinationen an MIR als maskulin empfinde, eben weil bestimmte Duschprodukte, Rasierprodukte etc. meines Vaters, meiner Opas in der Kindheit oder Partner so rochen. Ab da fühlt es sich für mich persönlich fremd oder falsch an. Obwohl mir der Duft durchaus gefallen kann, tragen mag ich ihn dann selber nicht.

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Ich finde es gibt schon Düfte, die ich lieber an einem Mann als an mir riechen würde. Da gehören Barbershop/Rasierwassernoten und klassische Männerduschgelnoten dazu. Die hatte auch Eau des Merveilles Bleue, der offiziell für Frauen ist.

Ich möchte mich wohlfühlen mit dem Duft. Er muss zum Anlass und zu meiner Stimmung passen.

Ich trage Abends für auch gerne Néroli Outrenoir. Der riecht für mich nach einer väterlichen Umarmung.

Mit übertrieben süßen, lauten Düften fange ich generell nichts an

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Ich sehe das ganz genauso wie die meisten, die bisher geantwortet haben: Welche Düfte man als feminin oder maskulin wahrnimmt, beruht auf soziokultureller Prägung. Und selbst wenn ich einen Duft aus solchen Gründen als feminin empfinde, heißt das noch lange nicht, dass ich ihn nicht trage!

Eine Dufteinstufung ist hauptsächlich marketing-getrieben und folgt den Erwartungen, in welcher Zielgruppe man mit einem Parfüm den meisten Gewinn machen kann. Bei einer Marketing-Kampagne spielen noch viele weitere Gesichtspunkte außer dem Geschlecht eine Rolle (Alter, Land, kultureller Hintergrund etc.) Insofern erscheint es mir als sinnlos, dahinter einen tieferen Sinn zu vermuten und diese Duftkategorien als natürliche Klassen zu sehen und darin nach natürlichen Grenzen zu suchen. (Bei kleinen Marken, die sich sowieso kein differenziertes Marketing leisten können, wird sowieso alles immer als unisex deklariert.)

Was mich nun überrascht, ist allerdings, dass Du "viele" als unisex deklarierte Düfte als feminin wahrnimmst. Ich gehe davon aus, dass Du mit "viele" sogar "die meisten" meinst, denn sonst wäre das ja nicht der Rede (bzw. eines Forums-Threads) wert. Mir geht es nämlich genau umgekehrt: Ich finde, die meisten als unisex deklarierten Parfüms tendieren in die stereotypisch maskuline Richtung. 

Das liegt m. E. auch daran, dass ein typischer neuer Duft, der heutzutage  für Damen produziert wird, in der Regel süß, fruchtig, sauber oder pudrig ist. Das liegt schon vielen Frauen nicht, geschweige denn Männern. (Weswegen, ist eine andere Frage, s. o.) Sieht man sich die Top-Liste der Unisex-Parfüms an, sind die Besitzer überwiegend männlich, s. Diskussion hier. Unisex-Düfte werden auch besonders hoch bewertet, insbesondere von Männern, s. diesen Thread. Mit Deiner Einschätzung befindest Du Dich anscheinend in einer Minderheit. 

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Da Düfte ursprünglich sowieso nicht gegendert waren, werden es wohl weniger die paar LGBTQ Menschen im Marketing gewesen sein als schlicht vorher gutes Marketing um zwei Düfte verkaufen zu können Wink 

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Persönlich ignoriere ich diese Grenzen (inzwischen). Ich trage was mir gefällt und was das Regal gerade anbietet. Die Vermarktung ignoriere ich inzwischen. 

Allerdings hab ich natürlich trotzdem ein paar Noten, die ich eher maskulin bzw. Feminin finde. Oud in hoher Konzentration macht bei mir z.B. sofort die maskuline Kategorie auf. Während alles fruchtig-süße tendenziell eher als feminin einsortiert wird.

wie die vorherigen Posts sagen, ist das bei mir aber auch ein fließender Übergang.

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OT Beiträge wurden entfernt: danke für die Kenntnisnahme.

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Gutes Thema. Meine Nase empfindet sowieso ganz viele unisex Düfte als zu maskulin. Natürlich kann man alles tragen, das versuche ich auch immer wieder, trotzdem riecht oft etwas zu würzig, krautig oder unlieblich.

Grand Soir , Royal Amber zum Beispiel.

Ich denke beim Eindüfteln nicht an Geschlechter, ich trage schon immer (auch längst vor diesen ganzen Themen) was mir gefällt. Das habe ich in mir und es wurde mir nicht "aufgemarketingt" 🤣

Ich vertraue auf mein Empfinden und was mir zu männlich ist, soll dann wer anderer tragen. Das kann an nur einer Note liegen oder an der Gesamtheit.

So ein richtig schönes Mittelding war immer schon Le Mâle Eau de Toilette und Luna Rossa Sport , Luna Rossa Extreme, Luna Rossa Black .

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Wenn wir schon anfangen, Düfte in „männlich genug“ oder „zu unisex“ einzuteilen, lohnt sich vielleicht ein kurzer Realitätscheck anhand einer Frage: 

wiie männlich ist es wirklich, sich Duftwässerchen aufsprühen zu wollen und eine ganze Sammlung von bunten Duftfläschchen als Mann zu haben, egal ob da ein blauer Hai auf der Flasche kämpferisch gegen eine Nordsee-Welle springt, ein Fels in der Brandung abgebildet ist oder ein bärtiger Holzfäller in Zeitlupe Bäume fällt?

das ganze Marketing schreit nach Klischee. Und wir spielen brav mit.

Wer definiert denn Männlichkeit? Wenn wir uns durch ein bisschen Rose oder cremige Vanille im Duft gleich entmännlicht fühlen, dann ist das Problem nicht der Duft, sondern wie ich denke, unser eigenes, fragiles Bild von Männlichkeit.

Ein echter Mann weiß, was er mag – und das darf auch mal Iris, Veilchen oder eine feine Tonkabohne sein. Wer sich durch Blütennoten bedroht fühlt, sollte vielleicht weniger über Parfüm und mehr über Selbstbild nachdenken.

Am Ende ist es doch ganz einfach: Parfüm hat kein Geschlecht. Nur unsere Vorstellungen davon.

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@Scentologist Es liegt halt einfach nur an den Noten im Duft, wie er empfunden wird. Sogar das Nomade Eau de Parfum passt wegen dem Eichenmoos toll zu Männern. Da kann man sich winden, wie man möchte. Ich fühle mich mit Nomade zwar wohl aber durfte mal hören du riechst nach Opas Aftershave. Mir ist das zwar schnurz aber wohler fühl ich mich wenn ich nicht nach Opas Aftershave dufte. Besser gesagt, greife ich dann lieber zu lieblicheren Sachen.

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Lenka85

Die soziale und gesellschaftliche Prägung gibt bei mir persönlich den Ausschlag, ob ich einen Duft eher als männlich, weiblich oder unisex einordne. Verpackung und für wen er vermarktet wurde ist mir dabei tatsächlich egal, meine Grenze ist dort erreicht, wo ich bestimmte Duftnoten oder deren Kombinationen an MIR als maskulin empfinde, eben weil bestimmte Duschprodukte, Rasierprodukte etc. meines Vaters, meiner Opas in der Kindheit oder Partner so rochen. Ab da fühlt es sich für mich persönlich fremd oder falsch an. Obwohl mir der Duft durchaus gefallen kann, tragen mag ich ihn dann selber nicht.

Genauso ist es bei mir auch! Nomade Eau de Parfum ist ein Beispiel. Falls du es kennst, weißt du, was ich meine.

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Ohne Interesse an irgendwelchen zeitgeistig philosophischen Gehirnverrenkungen antworte ich ganz einfach auf diese extrem subjektive Frage:   

Jeder soll tragen, was ihm gefällt, das ist mir vollkommen gleich, muss ich auch nicht diskutieren.   

Bei mir persönlich liegt die Gehtgarnicht-Grenze zum explizit Femininen dort, wo ein Duft anfängt, sehr dominant wie ein süßer Blumenstrauß (soliflor eingeschlossen) zu riechen, egal ob da auch Oud oder was sonst noch drin ist.   

Als explizit maskulin empfinde ich Düfte, die vornehmlich wenig süß sind, holzig, herb krautig, rasierwasserartig riechen.   

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Ich finde es aber gerade in einer Zeit, wo jeder so besonders und individuell wie möglich sein möchte, wir das Thema gendern sehr polarisieren und medialisieren , jeder frei wie ein Vogel durch sein Leben flattern darf und vorallem, jeder sein Recht auf Meinungsäußerung hat wichtig, zu betonen, dass es unter uns nunmal auch noch Männer und Frauen gibt, die das Ganze klassisch, traditionell sehen. Vorallem im Kontext der Duft-und Modewelt, ohne dies zu verurteilen. Und das ist vollkommen okay und sollte genauso toleriert werden , besser noch erst Recht, weil wir ja in einer so toleranten Welt unterwegs sind. Deshalb nochmal ein kleiner Appel an alle, die jedes Mal die Strenge überschlagen und einen halben Nervenzusammenbruch bekommen, weil jemand NICHT findet, dass Lost Cherry an einem Mann erträglich ist: tief durchatmen.

Ich gehöre zu den Frauen, die ausschließlich feminine Düfte trägt, bzw. solche, die auf Grund femininer Duftnoten wie poudrig/fruchtig/blumig/süß als solche vermarktet werden und auch im Unisexbereich nur solche trägt, die dort in die für mich kategorisierte Richtung gehen. An einem Mann möchte ich auch ausschließlich maskuline, herbe, seifige,holzig-fougere Düfte riechen. Süße nur in Begleitakkorden, Fruchtiges nur als Dämpfer. Ich möchte an einem Mann kein Kirschkompott schnuppern, keine Kokoscreme mit Honig und schon gar nicht meinen heiß-geliebten Chance Eau Tendre Eau de Parfum und das ist auch völlig okay.

Wie oft lese ich, dass es am Ende jedem selbst überlassen sein soll, was er trägt. Nervig. Nahezu jede/r rechtfertig sich diesbezüglich unter sämtlichen getroffenen Aussagen, aus Angst, einen Shitstorm zu bekommen und als wäre es ein Verbrechen, wenn man anderer Meinung ist.

Lange Rede, mit recht viel Sinn: an alle doch so toleranten Menschen da draußen, seid ihr‘s wirklich JEDEM gegenüber? 😉

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Scentologist

das ganze Marketing schreit nach Klischee. Und wir spielen brav mit.

Wer definiert denn Männlichkeit? Wenn wir uns durch ein bisschen Rose oder cremige Vanille im Duft gleich entmännlicht fühlen, dann ist das Problem nicht der Duft, sondern wie ich denke, unser eigenes, fragiles Bild von Männlichkeit.

Ein echter Mann weiß, was er mag – und das darf auch mal Iris, Veilchen oder eine feine Tonkabohne sein. Wer sich durch Blütennoten bedroht fühlt, sollte vielleicht weniger über Parfüm und mehr über Selbstbild nachdenken.

Danke, Scentologist. Du sprichst mir aus der Seele.

Seltsam find ich manchmal, dass wir stereotype olfaktorische Männlichkeit nur bei bestimmten Produkten einfordern. Waschmittel, das nach Vanille-Weißblüher-Moschusfluff riecht, scheint für Männer beispielsweise durchzugehen. Ist irgendwie anders assoziiert.

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