Top Rezensionen

2011
LouiePacard vor 13 Jahren 114 20
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Liebe auf den ersten Sprüher!
Es ist der 10.02.2011 ca. 17 Uhr:

Ich habe frei, Haare gerade schneiden lassen, Andy136´s Parfumstammläden abgeklappert. Immer mit der festen Überzeugung - heute bleibt die Karte der türkisen Mafia im Geldbeutel!

17:15 Uhr:

Kein "Habit Rouge" in der Eau de Parfum Variante da, auch "Heritage" ist nicht mehr als Eau de Parfum lieferbar. Enttäuschung pur - ich war sehr gespannt, ob der Unterschied so gravierend ist zum Eau de Toilette.

17:20 Uhr:

Der Ladenbodyguard schaut schon komisch - ich seh heute nicht nach Geld aus. Mütze, Schlabberlook, unrasiert. Ich glaube, er hält mich für einen potentiellen Ladendieb. Teste aber munter weiter. Tom Ford´s "Extreme" wird definitiv irgendwann gekauft, genauso wie das Eau de Parfum von "Terre d´Hermes"!

17:30 Uhr:

Die blonde Guerlain Fee mischt sich in meine Duftschwelgerei: "Ich hab das was für Sie, Sie scheinen Geschmack zu haben!" Man, Sie macht es genau richtig. Den Bauch pinseln, viel lächeln und einen langsam zum Guerlain Highprice Stand lotsen. Dann strecke ich hier schon mein Handgelenk hin. Sie meint nun wieder: Das ist "Tonka Impériale" - wird hier ausschließlich von sehr maskulinen Männern gekauft. Ich kann dies anfänglich nicht glauben - denn ich rieche nur vanillige Amarettosüße. Sie lächelt: "Glauben Sie jetzt nicht, was? Warten Sie 30 Minuten - danach sind Sie süchtig nach dem Duft" Ich rieche und freu mich schon - diese 170 Euro werd ich heute sicher nicht ausgeben. Sie führt mir noch "Derby" vor (übrigens ein wahnsinnig gutes Parfum). Erzählt mir von Guerlains Vanilleplantage und von dem Vorhaben "Derby" nach verschwitzten, muskelbepackten Gladiator riechen zu lassen, was übrigens gelungen ist! Es riecht wie ein Mann riechen sollte. "Tonka Impériale" hingegen auf meinem Arm passt so gar nicht in mein Duftschema, oder?
Ich rieche nochmal - hmmm, wenn ich jetzt diesen Monat nicht mehr ausgehe, dann wären doch 170 Euro drin...geht mir durch den Kopf. Wahnsinn, meine Vernunft beginnt zu zerbröseln. Das darf doch nich wahr sein - da hilft nur eins: Die Flucht!

17:50 Uhr:

Ich laufe durch die Fußgängerzone, wie ein Junkie der seinen Stoff nicht bekommen hat. Kann meinen Arm nicht mehr von der Nase nehmen. Die Leute machen einen Bogen um mich - wohl aus Angst ich könnte jeden Moment ausflippen. Nein Louie, Du ziehst in 7 Wochen um, Du brauchst jeden Cent jetzt. Engel und Teufel sitzen auf meiner Schulter - Sie diskutieren nicht: Sie raufen! Ich schleiche um die HighEnd Filiale des Türkisriesen herum. Wie ein Löwe auf der Jagd. "Tonka Impériale" raubt mir die Sinne - ich fühle Glück wenn dieser Duft durch meine Nasenflügel zieht. Ich bin ganz wo anders. Rieche mit geschlossenen Augen ganze Mandelalleen, gute Zigarren, sehe mich im nächsten Augenblick im Smoking ein grandioses Klavierkonzert beiwohnend. Ist es wirklich soweit: Ja, ich liebe dieses Parfum. Ist es denn maskulin - ja, ist es - wenn auch mit einer sehr weichen Fußnote. Passt es zu mir? Oh meine Güte: JA!

18:25 Uhr

"Sie zahlen mit Ihrer Kundenkarte? Das macht dann 170 Euro" Ich bekomme noch ein dünnes Guerlainpapier mit "Double Vanille" besprüht (ja, Sie weiß wie man Kunden bindet), bekomme eine extra Guerlain Tüte in die Hand und verlasse selig wie ein Junkie, der guten Stoff erwischt hat, die wohl in nächster Zeit von mir am meist gemiedene Türkisfiliale.

Herr, ich habe gesündigt. Der Geist war wirklich willig - die Nase war stärker.

19:44 Uhr

Das Telefon klingelt, ich hör mich sagen:

"Nein, Thomas (mein bester Freund). Ich werde heute nicht mit ausgehen. Ich zieh ja bald um, da brauch ich jeden Cent..."

Wie war das bei Süchtigen? Ich bin wohl noch in der Verleugnungsphase. Armes Bankkonto....
20 Antworten
Profumo vor 13 Jahren 66 16
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Eine fragile, zart-melancholische Schönheit
Es war mir schon immer ein Rätsel, warum dieser wunderbare Duft keine mit ‚Mitsouko’ oder ‚Shalimar’ vergleichbar weite Verbreitung und Wertschätzung fand, sondern ganz im Gegenteil ein eher stiefmütterliches Dasein auf den unteren Regalen, oder in der zweiten Reihe führte. Kenner, ob selbsternannte oder wirkliche, haben es immer als eines der innovativsten, schönsten und feinsten Parfums gehandelt, als einen Duft voller Bilderreichtum und großer Finesse. ‚Après l´ondée’ meint: nach dem Regen(schauer) – ein blühender, sonnendurchfluteter Garten, über den gerade eben ein kräftiger Regenguss hinweg ging. Alles ist noch pitschnass, doch schon verströmen die unzähligen Blüten erneut, wenn auch noch zaghaft, ihre Aromen. Leise ziehen sie durch die von unzähligen Tropfen gereinigte Luft und vermischen sich mit dem schwachen Geruch feuchter Blätter und Gräser.

Das Wunderbare an Après l´ondée ist, dass der Duft kein florales Schwergewicht ist, der bei zu großzügiger Dosierung seiner Umgebung Atem und Sinne beraubt, sondern dass sein Auftritt leise und zurückhaltend ist, und er damit einen äußerst diskreten Charme zu entfalten vermag. Er ist überhaupt nicht laut, oder auftrumpfend, hat nichts Offensives, oder gar Exzentrisches an sich. Und vermutlich ist es genau diese dem Duft anhaftende noble Zurückhaltung, ja fast Bescheidenheit, die ihn davor bewahrte in die erste Reihe der großen Meisterwerke vorzurücken, der Duft einer Epoche zu werden, massenhafte Verbreitung zu finden und unzählige Male imitiert zu werden. So kann heute vor allem ‚Shalimar’ kaum jemand tragen ohne dass nicht irgendwer an seine Mutter, Tante oder Großmutter erinnert würde – nicht so Après l´ondée. Der Duft hat sich dem Fokus der Aufmerksamkeit entzogen, oder geriet seiner vermeintlichen Schüchternheit wegen nie in diesen. Vielmehr fristete er ein jahrzehntelanges Dasein beinahe im Verborgenen. Kaum jemand kannte ihn, kaum jemand verlangte nach ihm, aber die, die ihn schufen hielten fest an ihm, im Wissen um seine wunderbare Raffinesse und Besonderheit.
Dieses Schicksal teilte der Duft mit einem weiteren aus dem Hause Guerlain, dem ebenso exquisiten, wie mit aristokratischer Noblesse ausgestattetem ‚Mouchoir de Monsieur’. Beide waren frühe Werke des jungen Jacques Guerlain. ‚Mouchoir de Monsieur’ entstand 1904, ‚Après l´ondée’ 1906. Es war die Zeit, in der die ‚Belle Epoque’ langsam ausklang und der nationalen Pathos bald wiederkehren sollte. Die Zeit Debussys, die Zeit der ‚Art Nouveau’. In diesen Jahren schuf Jacques Guerlain Düfte von nie mehr erreichter Subtilität.

‚Après l´ondée’ ist ein pudrig-floraler Duft, mit zwei im Mittelpunkt stehenden Anker-Noten, die eine wunderbare Liaison eingehen: Zum einen Heliotropin, mit seinem zarten Mandelaroma, und zum anderen die Iris, mit ihren pudrig-trockenen, floralen Nuancen. Gebettet auf einer im Gegensatz zu späteren Kreationen eher fein ziselierten Guerlinade-Basis, verströmt dieser Zweiklang eine Aura der Melancholie. Manche gehen sogar so weit ‚Après l’ondée’ einen Duft zu nennen, den man am zweckmäßigsten zu einer Beerdigung trägt. Sicher, ein Hochzeits-Duft ist er nicht. Überschäumende Freude und Ausgelassenheit sind ihm fremd, aber es muss ja nicht gleich die denkbar gegensätzlichste Veranstaltung sein, die seiner bedarf. Zwischen Schwarz und Weiß gibt es bekanntlich jede Menge Graustufen. Doch zugegeben: Der Duft neigt ein wenig zur Schwermut und Introvertiertheit, allerdings nicht auf die Art, dass man sich absondern möchte, die Befürchtung hegend man könne ‚runter-gezogen’ werden. Nein, gar so düster ist er nicht, ganz im Gegenteil: er hat eigentlich gar nichts dunkles, oder anders gesagt: er hat die Ahnung von etwas dunklem - wie eine drohende Gefahr die vorüberzog, und sich nun glücklicherweise wieder entfernt. Wobei ich wieder bei dem Namen des Duftes wäre: ‚Après l’ondée’, nach dem Schauer.

Gemessen allerdings an der sanguinischen Wucht ‚Shalimars’ ist ‚Après l’ondée’ doch ein arg zart-melancholisches Pflänzchen. Aber ich liebe es, genau deswegen.
Denn mag man auch vom unaufhörlichen Tamtam des großen Zampano begeistert sein, manchmal sind es doch die leiseren Töne, die einen nachhaltigeren Eindruck hinterlassen. So ein Duft ist ‚Après l’ondée’. Keine ‚femme fatale’ und kein exaltierter Dandy, sondern ein schüchternes Wesen von fragiler Schönheit, mit leichtem Hang zur Schwermut.
Mich erinnert der Duft auch immer wieder an Papier – an einen parfümierten Briefbogen wie man sie früher gerne versendete, um seinen Liebsten nicht nur mit der eigenen Schrift, sondern auch mit dem eigenen Duft zu erfreuen.
Eine hoffnungslos altmodische und kitschig-romantische Vorstellung sicherlich, erst recht im Zeitalter von E-Mail und SMS, aber so ist es nun mal: Der Duft erinnert mich eben an parfümiertes Papier. Ich mag dieses Changieren zwischen trockenen, fast staubtrockenen Akzenten und süßen, Vanille- und Mandelartigen Aromen.

Leider ist ‚Après l’ondée’ für mich, als Mann, nicht trocken genug. Ich weiß, dass manche ihn sogar als Unisex-Duft einstufen, aber mir persönlich tritt die Süße im Duftverlauf doch allzu deutlich zutage, während die trockenen Aspekte zusehends (leider) in den Hintergrund treten.
Daher habe ich mir immer gewünscht, Guerlain käme eines Tages mit einem ‚Après l’ondée pour homme’ auf den Markt. Und gewissermaßen ist das auch mit ‚L’Instant de Guerlain p.H.’ geschehen: Beide Düfte teilen nämlich einen ähnlich frisch-aromatischen Start, der durch zitrische Noten und eine gute Dosis scharfkantigem Anis getragen wird. Auch das Wechselspiel von nussig-vanilliger Süße und pudrig-floralen Noten im Herzen ist recht ähnlich, wobei im Falle des neueren Duftes das Heliotropin durch eine leichte Kakao-Note, und die Iris durch Hibiskus ersetzt wird. Doch auch ‚L’Instant de Guerlain p. H.’ erst recht dessen Eau de Parfum-Variante, ist mir letzten Endes einen deutlichen Tick zu süß, (es erreicht auch bei weitem nicht die Raffinesse von ‚Après l’ondée’).
Doch es gibt noch einen anderen Duft, der meiner Vorstellung von einem für mich, als Mann, tragbareren ‚Après l’ondée’ nahe kommt, und das ist Frédéric Malles ‚Une Fleur de Cassie’.

Trotzdem möchte ich ‚Après l’ondée’ immer in meiner Sammlung haben – der Duft ist so unglaublich gut, dass man ab und zu einfach an ihm schnuppern muss, um dem eigenen olfaktorischen Navigations-System wieder die notwendigen Koordinaten zu verleihen.
Vor lauter irrlichternder Sternchen vergisst man die wahrhaft hell strahlenden Fixpunkte am Firmament der Parfumkunst nämlich schnell.
16 Antworten
Inala vor 13 Jahren 65 15
2.5
Haltbarkeit
2
Duft
Vom Gummibären-Thron gestürzt
Warnung: Für diese Duft-Beschreibung hab ich die oft zitierten Samthandschuhe ausgezogen, denn ich komme nicht umhin, einen kritischen Kommentar zu schreiben. Hochpreisige Düfte erzeugen leider oft ein Gefühl von "den muss man toll finden, sonst ist man ein Nasen-Alien" oder auch "Ich muss aufpassen was ich schreibe, lasse es am besten ganz sein, denn ich möchte keinem auf den Schlips treten, der sich diesen so hochgelobten Duft gönnt!". Auch ich möchte die Gefühle aller Lira-Liebhaber nicht verletzen, getraue mich jedoch trotzdem diese Gummibären-Königin vom Thron zu stürzen. Zumindest vom meinem persönlichem, ureigenen Parfum-Thron und meiner Haben-Wollen-Liste. Die glühenden Verehrer werden damit leben können und allen anderen kaufwilligen Nasen, möchte ich, meinen durchaus kritischen Blick, auf das vollkommen überbewertete Wässerchen nicht vorenthalten.

Lira stand bis vor kurzem noch ziemlich weit oben in meiner Gunst und auf meiner Wunschliste und thronte stolz über den anderen Parfums meiner Liste. Denn trotz aller nun kommenden Schelte: Lira ist Wonne und Wohlgeruch zugleich! Allerdings nur auf dem Handrücken oder auf dem Handgelenk. Immer wieder und wieder labte ich mich in den vergangenen Wochen und Monaten an Lira, immer wieder gönnte ich mir kleine wohlige Schauer und köstliche Nasen-Freuden, das erste Pröbchen wurde leer, das zweite auch schon fast und meine Lust auf Lira wuchs und nährte sich aus diesen so vermeintlich kostbaren Tropfen auf dem Handgelenk.

Lira offenbart sich von Beginn an als Fruchtbombe auf einer süßen dicken Vanille-Karamell-Basis. Durchaus köstlich, durchaus eine Verlockung, gar eine Einladung zum ins Handgelenk beißen. Wäre Lira etwas zu Essen, ich wäre süchtig danach, jegliche Diät-Versuche wären zum Scheitern verurteilt, ich könnte niemals aufhören an Lira rumzukauen, um diesem Aroma auf die Schliche zu kommen. Diese schier überbordende Fruchtigkeit kann niemals nur von der Blutorange kommen. Hier entfacht sich ein ganzer Fruchtkorb, wird nach 5 Minuten zum Sirup und legt sich honigartig auf alle Sinne. Lira ist rund, weich, wohlig, gänzlich ohne Ecken und Kanten, nichts woran die Nase sich stoßen könnte, was sie irritieren könnte.

Soweit so lecker. Denkt man so.

Als mir großzügigerweise von meinem Lieblings-Shop wieder Lira-Abfüllungen ins Haus flatterten, da beschloss ich, dass ich nun mehr endlich auch einmal die volle Ladung Lira genießen möchte.

Oh weia! Das war das Aus für Lira und mich. Unsere gemeinsame Zukunft platzte in Sekundenschnelle. Ganz so, wie eine bunte, schillernde, wunderschöne Seifenblase, die just in dem Moment ihr Leben aushaucht, wenn wir sie zu fassen bekommen und danach greifen. Zurück bleibt etwas Seife auf den Händen und ungläubiges, kindliches Staunen. Das soll alles gewesen sein?!

Lira in normaler Dosierung als Parfum entpuppte sich für mich wie eine ganze Tüte Fruchtgummi-Bären, die in Vanille-Wasser aufgelöst auf mich gesprüht wurden! Von Köstlichkeit, Exklusivität oder gar Raffinesse keine Spur! Nicht einmal eine klitzekleine. Lira zeigt mir ihr wahres Gesicht und plötzlich erkenne ich was Lira ist und was sie zu vertuschen versucht: Die König der Gummibären-Bande! Ja, Lira möchte gerne gegessen werden, nicht mehr weit entfernt davon wähnte sich ja schon so manch anderer, doch für mich erweist sich Lira als untragbar. Ein Parfum soll meiner Meinung nach die Persönlichkeit des Trägers unterstreichen, untermalen und gerne auch hervorheben. Manchmal möchte man auch mit einem Parfum in eine andere Rolle schlüpfen, das graue Kleid des Alltags abstreifen, betören, verwirren, auffallen, provozieren und was weiß ich noch alles. All das (und noch viel mehr!) ist mit einem passenden Parfum in sekundenschnelle so manches Mal möglich. Lira als Parfum ist dafür vollkommen ungeeignet. Zumindest ich möchte nicht wie ein Fruchtbonbon riechen, ich entdecke keine Facette meiner durchaus vielschichtigen Persönlichkeit, die dazu passen könnte. Ich bin doch kein Gummibärchen!

Und wie wenn all diese Gedanken, diese Erkenntnis und diese Ernüchterung beim ersten wirklich großzügigen Gebrauch von Lira noch nicht ausreichen würden, kamen gleich noch weitere Minuspunkte hinzu.

Die Gummibären-Königin zeigt so gut wie keine Sillage und nur eine sehr mäßige Haltbarkeit. Mit Haltbarkeit eines Parfums meine ich nicht nur ausschließlich, wie lange ich es erschnuppern kann, wenn ich mit der Nase auf der entsprechenden Hautstelle klebe! Da ist Lira auch für 3-4 Stunden erkennbar. Aber - wer kommt uns schon permanent im Alltag so nahe? Ich mag es gerne, wenn ich auf mein Parfum angesprochen werde und wenn ich spüre, dass die Menschen um mich rum sich schnuppernd umsehen und den Duft versuchen zu erkennen. All das kann einem mit Lira wohl kaum passieren. Lira ist (wie man es ja gerne positiv formuliert) sehr körpernah. Extrem körpernah. Bei einem Parfum in dieser Preis-Liga ein absolutes No-Go für mich. Schaue ich mir dagegen Firmen wie Amouage, Kilian oder das für mich überraschende Hause Micallef an, so wird Lira für eben mal schlappe 215,00 Euronen bei 75ml fast schon zum Ärgernis. Lira ist gepflegte, süße Langeweile.

Einen Duftverlauf gibt es übrigens nicht, Lira bleibt so wie es auch begann, wird dabei nur immer schwächer und vergebens sucht man die Spannung und die Besonderheit dieses Dufts.

Lira befindet sich nicht mehr auf meiner Wunschliste, das wird nun kaum überraschen. Ich bin froh, dass ich ihn noch nicht meinem Liebsten als meinen Geburtstagswunsch genannt habe. Mir werden ein paar Tropfen aus meinen Pröbchen ausreichen, um dann und wann mal dran zu schnuppern. Für intime Momente, ganz mit mir alleine, wenn ich einfach was leckeres, fruchtig-profanes riechen möchte. Denn das ist Lira nach wie vor: ein Leckerchen. Aber kein Parfum! Und - ähmmmm - *räusper* ich musste es austesten, vielleicht irrte ich ja mit allem und es lag nur an meiner eigenen Hautchemie, aber Lira ist auch auf anderer Haut wirklich nichts besonders schönes. Apropos anderer Haut: Männerhaut und Lira mutet fast schon ein wenig grotesk an und geht gar nicht, finde ich. Mein Sohnemann mag gerne eher süßliche, weiblichere Düfte, aber selbst er findet Lira todeslangweilig und nichtssagend. Lira besitzt keine Verführungskünste, außer es zählt auch die Lust, die man auf Süßigkeiten dabei bekommt!

So, ich bin nun also der unwissende Banause und vergebe nur angestrengte 30%, mit der ich die runde, weiche Konzeption anerkenne. Als Körperöl oder als (preiswerte) Bodylotion sicherlich ganz nett, aber als Parfum gänzlich ohne Charakter und Fülle.

Die fehlenden Ecken und Kanten, die fehlende Spannung, quasi die fehlende Priese Salz in der Suppe, machen Lira für mich zum reinen Handschmeichler, aber niemals zum tragbaren luxeriösem Parfum.

Die Gummibären-Königin darf also in Schimpf und Schande abdanken.
15 Antworten
Luminosa vor 12 Jahren 62 18
10
Haltbarkeit
1
Duft
Reload 10: Ich bastle mir eine Parfumo-Feindgemeinde
so, liebe Leute, heute ist erst mal Schluss mit Lustig, Ende Gelände mit freundlichen und wohlwollenden Kommis zu meinen bevorzugten Düften.
Ich hatte nämlich eine Begegnung der außerirdischen Art, und dieses Trauma muß ich erst mal bewältigen.
Ich war heut bei den Türkisen, ( Nein, das allein löst nicht zwangsläufig ein Trauma aus )denn mein Calyx von Prescriptives geht zu Ende, und ich hab ja doch noch Hoffnung auf ein paar schöne Sonnentage.
Teste einige Düfte, die vielleicht in eine ähnliche Richtung gehen könnten, kehre dann zum Calyx zurück.Da nimmt das Unglück seinen Lauf:

Sie: kann ich Ihnen helfen?
(Kurzbeschreibung von „Sie“ : könnte altersmäßig als meine Tochter
durchgehen,kaugummikauend, die Wimpern spinnenbeinartig hochgetuscht)
Ich: ja, vielleicht, ich suche etwas frisch-florales.
Sie: .........(längere Pause... nicht für den Kaugummi) an welche Duftrichtung
hätten Sie denn gedacht?
Ich: .......(längere Pause... hab ich mich unverständlich ausgedrückt? Sprech
ich chinesisch?) An etwas fri... äh, so was in der Richtung von Calyx.
Sie: Kalliks? Ham wir eh nicht.
Ich: Steht hinter Ihnen.
Sie: Ach... Ah, da hab ich was für Sie.... Der ist einfach nur geil...

Trabt los, ich brav hinterher, schnappt sich einen Tester. „Probier´n Sie mal“, hält ihn mir erwartungsvoll lächelnd hin. Kein Teststreifen? Na gut, dann direkt auf die Haut. Pffft, pfft, zwei üppige Spru?her. Und dann war´s passiert.

W A S I S T D A S ???????

Alien.

Das einzige, was an dem Duft passt, ist der Name. Rotting Alien wäre noch
passender gewesen.

Boaaah nee!! Knocked out in der ersten Runde. Sowas hab ich noch nicht gerochen!
Die Geschichte könnte jetzt damit enden, daß ich mich - nachdem ich meine Contenance wiedergefunden habe - höflich bedanke und ihr erkläre, das sei doch nicht so ganz meine Richtung, mir mein Calyx schnappe, zahle und gehe. Aber nein, es geht weiter. Gezahlt hab ich und gegangen bin ich auch, aber wie werde ich diese Duft - korrigiere- Gestank(Gewitter)wolke wieder los? Layern! Mit Serge aus der Handtasche. Mädels, bitte nicht nachmachen, Serge, mea culpa..

Zuhause angekommen wird der Arm erst mal dekontaminiert, und dann entdecke ich, daß sich die nette Verkäuferin an mir gerächt hat: Ein Pröbchen hat sie mir mit eingepackt, ratet mal....

Na gut, denk ich,.eh schon egal, dann sprüh ich halt noch mal, nehm den Duft auseinander und bastle mir eine Feind-Gemeinde unter den Alien-Fans im parfumo.

Erst zur Duft-Pyramide wie ich sie wahrnehme:
Kopfnote: chemisch-synthetisch
Herznote: synthetisch-chemisch
Basisnote: Chemie gepaart mit Synthetik, aber vom Gröbsten.

Jasmin soll da drin sein? Nee,nee Leute, sowas lässt der Jasmin nicht mit sich machen. Amber? Ja, vielleicht,
aber nicht von dieser Welt.

Ich versuche mir vorzustellen, wer diesen Duft trägt.
Cindy aus Marzahn? Atze Schröder im nächsten Leben? Meine Nachbarin, die sich auch nicht scheut, im ballonseidenen neongelben Jogginganzug und Highheels vors Haus zu gehen? Mir würden auch noch Vertreterinnen eines gewissen Gewerbes in den Sinn kommen...

Dieser Geruch schreit, klammert, beißt und tritt.(Und das über Stunden)

Und ich nehme an, Dasselbe würden jetzt gern diejenigen mit mir anstellen, die diesen "Duft" mögen.
Ich werde bei dieser Fan-Gemeinde Abbitte leisten.

Morgen, das verspreche ich, kippe ich mir freiwillig den Rest des Pröbchens über.
Mein Mann ist nicht da und ich muß eh nicht aus dem Haus
18 Antworten
Turandot vor 13 Jahren 58 25
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Ich freu mich drauf.
Ein herzliches Dankeschön an Snoopy, denn im wirklichen Leben konnte ich No. 19 Poudré immer noch nicht testen. Ja inzwischen bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob wir den Duft überhaupt im Sortiment haben werden, denn bisher wurde er uns noch gar nicht vorgestellt. Nun kann ich also endlich testen, ob Poudré meiner Vorstellung eines Chanel-Duftes gerecht wird.

Bei Chanel gibt es ja – anders als z.B. bei Guerlain mehrere, deutlich unterschiedliche Strömungen. Da ist das legendäre, elegante, aber etwas sperrige No.5, das es mit seiner deutlichen Aldehyd-Note manchen Damen etwas schwer macht, es zu lieben. Die große Robe mit Pomp und Brokat kommt uns in schwarz-gold und ist natürlich Coco. Das verspielte Mädchen, frech und sexy ist Coco Mademoiselle. Chance ist unbefangen, fröhlich und modern. Cristalle, der Unisex-Duft, der Klarheit, Frische und Energie verkörpert und No. 19, bisher mein Lieblingsduft unter den „normalen“ Chanel-Parfums ist eher der Duft für die Unnahbare, die sich im Hosenanzug wohler fühlt als im Blümchenkleid. Ich war natürlich gespannt, ob Poudré sich als Anhängsel oder Ergänzung zu No.19 entpuppen wird.

Der Beginn hat mich schon verblüfft. Keine Chanel-typische synthetisch-aldehydige Kopfnote will erst verdaut werden, bevor sich der Duft offenbart, sondern der Auftakt ist hellgrün, zart und fein. Er macht es uns leicht, ihn weiter schnuppern zu wollen. Das manchmal schwierige Galbanum verhält sich zurückhaltend und so gleitet dieses gefällige, harmonische Entree mit nur ganz zarten zitrischen Anklängen in das Herz von Poudré über. Iris und Jasmin sind deutlich zu erkennen, aber auch in sehr dezenter Manier. Und hier sind durchaus Parallelen zu Infusion d`Iris bemerken, allerdings längst nicht so ausgeprägt. Und bedeutend subtiler als beim Prada-Duft, den ich zwar auch schön finde, der mir aber bei häufigem Gebrauch auf die Nerven geht.
Während das Original No.19 bis in den Ausklang herbblumig und mitunter ein bisschen kratzbürstig wirkt, klingt Poudré seinem Namen gerecht werdend weich, pudrig und schmeichelnd aus. Hier glättet die Tonkabohne die Rauhheit des Vetiver. Ein Hauch Iris ist auch immer noch zu erkennen. Für eine eingefleischte No.19-Liebhaberin ist das alles vielleicht etwas zu brav. Aber die wird sowieso nicht umsteigen, höchstens ergänzen an Tagen, an denen sie weicher gestimmt ist, und trotzdem einen unsüssen, „sauberen“ Duft möchte.

Warum nun wurde gerade No.19 als Nahmensgeber verwendet? Haben die beiden Düfte überhaupt etwas gemeinsam? Ich finde ja. Wer unsüsse, helle Eleganz liebt, auf Fruchtiges gut und gerne verzichten kann, nicht schon wieder einen rosenlastigen Duft mag und lieber kühle Klarheit als Orientalischen Glamour bevorzugt, wird sich mit No.19 Poudre sicher wohl fühlen. Und ich kann mir vorstellen, dass manche Dame, der No. 19 doch zu schwierig ist, dem gefälligeren neuen Duft eine Chance geben wird.
Poudré ist weicher als No.19, eleganter als Cristalle, damenhafter als Chance, ruhiger als Mademoiselle, alltagstauglicher und zurückhaltender als Coco und dezenter als No. 5. So gesehen, hat Chanel mit dem neuen Duft durchaus eine neue Zielgruppe erfasst.

Einen kleinen Wehrmutstropfen habe ich auch entdeckt. Die Haltbarkeit von No.19 Poudre´ ist leider auch dezent. Eine Überdosierung ist kaum möglich und man sollte den Taschenzerstäuber nicht zu Hause lassen. Aber vielleicht wird der Duft damit jenen Kundinnen gerecht, die leise Düfte bevorzugen und lieber ab und zu nachlegen, um die Dosierung selbst in der Hand zu haben.
Nun hoffe ich sehr, dass ich No.19 Poudré auch im Original kennen lernen kann. Mein Eau Premiere geht langsam zu Ende. Das war mein „Dienstduft“ im Geschäft. Poudre könnte ihn gerne ablösen.
25 Antworten
Apicius vor 13 Jahren 56 18
7.5
Haltbarkeit
2
Duft
Kammerton A, stundenlang!
Tom Fords Exklusivreihe ist ein Beispiel dafür, wie ich mir Nischenparfümerie nicht vorstelle. Da wird ein monolithisches Werbekonzept erfunden, eine verkaufspsychologisch optimierte Duftbar gebaut, und anschließend das ganze mit einer Unzahl auf die Schnelle gefertigter Parfums bestückt.

Große Parfümeure haben oft Jahre benötigt, um genau einen Duft der Öffentlichkeit vorzustellen – doch bei Tom Ford wurde flott zusammengekauft, was eben schnell zu haben war. Alle Parfums der Tom Ford Exklusivreihe, die ich bisher kennengelernt habe, waren auf den schnellen Verkauf hin optimiert: dem Kunden wird meist eine spektakuläre Kopfnote vorgeführt, hinter der dann nicht mehr viel kommt.

Genau so ein Parfum ist Neroli Portofino. Der Start ist umwerfend gut – man freut sich, dass so viel Raffinesse und Feinheit in einem Neroli-Duft stecken kann. Leichtigkeit, Frische, aber auch orangiges Volumen – all das verbindet sich zu einem äußerst attraktiven Ganzen. Jeder Kaufinteressent kann den Abstand zu 4711 sofort erkennen und wird sich gerne für Neroli Portofino gewinnen lassen.

Indes sollte schon ein Blick auf den Flakon misstrauisch machen. Ein Neroli-Duft als Eau de Parfum? Neroliöl ist flüchtig, wie viele andere zitrische Noten auch. Genau deshalb kennen wir es traditionell aus einfachen Eau de Colognes – statt vieler sei nur das hervorragende Eau du Coq von Guerlain genannt. Doch seit etwa zwei Jahren tauchen hier und da Neroli-Parfums mit monströser Haltbarkeit auf: Colonia Essenza von Acqua di Parma und die Nummer 201 aus der Art Collection Reihe von Micallef fallen mir spontan ein. Hat man ein Mittel gefunden, Neroli zu fixieren, oder handelt es sich schlicht um einen synthetischen Ersatz? Seitdem ich vor einiger Zeit aus einer automatischen Raumbeduftungsanlage mit dieser Neroli-Note belästigt wurde, neige ich zu letzterer Vermutung.

Mandy Aftel schreibt in ihrem Buch sinngemäß über der Vorzug eines natürlichen Parfumöls, dass die einzelnen Chargen nie identisch sind, sich stets geringfügig voneinander unterscheiden, da die Duftnoten niemals „rein“ sind. Demgegenüber wirkten die stets ganz reinen, synthetischen Duftstoffe wie „tot“. Man mag das als Esoterik einer Naturparfumeurin abtun, in Bezug auf Neroli kann ich das aber gut nachvollziehen. Besonders Neroli Portofino wirkt auf mich so „tot“ wie der Bonner Nordfriedhof. Nachdem die spannende Kopfnote verblasst ist, bleibt nur noch ein kräftiger, klebrig-süßer Neroliton mit vielleicht etwas Amber übrig.

Nichts verändert sich mehr daran – er bleibt und bleibt, und will überhaupt nicht gehen, so wie unliebsame Verwandschaft. Das ist olfaktorischer Tinnitus – Kammerton A über viele Stunden!

Mit Neroli Portofino läuft man Gefahr, sich sein Geruchsempfinden zu schädigen. Es ist gerade der Reiz von Neroli, dass es flüchtig ist und schnell verblasst, das darf man gar nicht festhalten wollen! Wer Neroli Portofino tatsächlich trägt, wird in kürzester Zeit einen Widerwillen entwickeln – auch so kann man Kunden verprellen.

Das Verkaufskonzept von Tom Ford ist so wenig nachhaltig und intelligent wie die Abholzung des Amazonas. An der Tom Ford Duftbar wird Interesse an hochwertiger Nischenparfümerie ausgenutzt, aber nicht geweckt. Wer hier einmal reingefallen ist, wird so schnell keine Parfümerie mehr betreten.
18 Antworten
Turandot vor 13 Jahren 55 18
10
Haltbarkeit
9
Duft
Die private Welt der Gabrielle Chanel
Den Stil von Coco Chanel finde ich so spannend, weil er mir so widersprüchlich vorkommt. Eigentlich nicht nur ihr Stil, sondern ihre Persönlichkeit. Da ist auf der einen Seite Schlichtheit, Glätte, Schwarz-Weiss, Beige, klare Formen, einfache Schnitte, auf der anderen Seite opulenter Modeschmuck, kiloweise auf Tweed getragen, harte Arbeit und unermüdlicher Fleiß, ihre Freude, Kostümfeste zu geben und sich selbst aufwendig zu verkleiden, und nicht zuletzt ihr Appartment, das von Samt, üppigen Portieren, barocken Dekorationen und ihren berühmten Koromandel-Paravants überladen war. Sie waren es also, die diesem Duft 2007 den Namen gaben. Coco selbst hat diesen Duft also niemals kennen gelernt. Ob sie ihn gemocht hätte? Ich lasse diese Frage einfach erst mal offen.

Mit den Zutaten zu Coromandel hält sich Chanel offensichtlich bedeckt. Ich bin eine ganze Zeitlang auf der Suche nach ein paar Tröpfchen dieses Parfums gewesen und nun steht eine üppige Abfüllung vor mir und ich erwarte nichts weniger als ein großartiges Parfum.

Von Chanel-Parfums bin ich gewöhnt, mich ihnen mit Geduld zu nähern. Nicht wenige Parfumo-Mitglieder haben auch die Erfahrung gemacht, dass die Kopfnote bisweilen, na sagen wir mal verblüfft. Das ist bei No.19 nicht anders als bei No.5, bei dem mancher sich erst einmal durch den Auftakt schnuppern muss, um das Herz des Parfums zu verstehen. Und bei Coromandel geht mir das ebenso. Hier sind es nicht Aldehyde, die mir befremdlich vorkommen, sondern es erstaunt mich eine deutliche Patchouli-Note. Wer meine Vorlieben halbwegs kennt, weiss, dass ich Patchouli eigentlich gerne kühl, rauh, muffig und dunkel mag. Aber in Coromandel ist Patchouli cremig und weich und ich bin erstaunt, dass mir das dennoch so gut gefällt. Und genauso weich entwickelt sich Coromandel auch weiter, ausgeglichen und samtig, dabei überaus dezent und doch äusserst effektvoll.
Und wieder kommt mir Coco Chanels Stil in den Sinn. Kostbare Stoffe, einfache Schnitte verbrämt mit barocken Bordüren, aber so bequem wie eine zweite Haut.

Sobald sich der Hauch von Patchouli in den Hintergrund zurückgezogen hat, durchaus aber noch präsent ist, übernehmen nahtlos kostbare Hölzer und weiche Ambernoten das Thema. Das hört sich unspektakulär an, aber ist so wunderbar komponiert, dass es bei mir Begeisterung auslöst. Noch nach Stunden zeigt sich Coromandel unverändert weich, ein ganz kleines bisschen harzig, mit feiner warmer Basis-Note und doch ist es trotz seiner Zurückhaltung eigenwillig und selbstbewusst.

Nun, ich denke, ich kann die Frage, ob Coco Chanel Coromandel gemocht hätte mit "ja" beantworten. Der Duft ist elegant wie sie, aussergewöhnlich wie sie, interessant wie sie und widersprüchlich wie sie, denn ich kenne keinen anderen dezenten Duft, der so auffallend ist, bzw. keinen extravaganten Duft, der so dezent ist.
18 Antworten
Profumo vor 13 Jahren 55 7
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Ob man ihn mag, oder nicht: ein Meilenstein!
Wollte man einen Herren-Duft nennen, der einen vergleichbaren Status genießt wie Chanels ‚No 5’, müsste man vermutlich ‚Azzaro pour Homme’ nennen. Er wird gleichermaßen gehasst wie geliebt, verhöhnt wie vergöttert, und wie die einen Chanels berühmte Legende snobistisch als ‚Putzfrauenparfum’ verunglimpfen, ist manchen Azzaros ‚Für den Mann, den Frauen zuliebe’ gewidmetes Werk der Inbegriff des tumben Machotums. Mitunter wird auch naserümpfend darauf hingewiesen, dass er nur knapp oberhalb der Drogerie-Markenwaren anzusiedeln sei, und daher meilenweit von der wirklichen ‚Haute Parfumerie’ entfernt.
Wieder andere sehen in ihm aber eines der größten Meisterwerke der Parfumgeschichte und zählen ‚Azzaro pour Homme’ zu den wenigen wirklich großen Herrendüften, gemeinsam mit Größen wie ‚Habit Rouge’, ‚Eau Sauvage’, ‚Knize Ten’ und Chanels ‚Pour Monsieur’.
Unbestreitbar aber ist sein immenser Erfolg und enormer Einfluss.

Zunächst – ich gestehe – gehörte ich zu jenen, die ihn nicht mochten, die ihn billig fanden, wenn nicht gar vulgär. Vermutlich hatte das aber vor allem mit dessen unfassbarer Verbreitung zu tun: fast jeder in meiner Jugend, der zwei oder drei Jahre älter war als ich trug diesen Duft. Es war unglaublich: egal ob man in einer Disco war, oder auf einer Party, die Jungs benutzten diesen Duft weit häufiger - und vor allem selbstverständlicher - als ein Deo (allem ‚mein Bac, dein Bac...’ zum Trotz). So kam es, das ich diesen Duft jahrelang mit Achselschweiß assoziierte, und noch heute habe ich Mühe diese Melange aus virilen Ausdünstungen und ‚Azzaro pour Homme’ aus meinem olfaktorischen Gedächtnis zu bannen.
Als ich wenig später selbst Interesse an Parfums entwickelte war glücklicherweise schon Chanels ‚Antaeus’ auf dem Markt, und so blieb mir eine ‚Azzaro pour Homme’-Phase erspart. Aber warum ‚erspart’?

Tja, vermutlich kann ich mich noch nicht so ganz von meinen Assoziationen und Ressentiments lösen, denn immer wenn ich heute an diesem Duft schnuppere – ich habe mir irgendwann einen kleinen 30ml Flakon zugelegt - muss ich zugeben: er ist gut, sehr gut sogar, und noch mehr: er ist genial! Ich kann ihn nur nicht tragen. Vielleicht noch nicht, wer weiß, aber hin und wieder sprühe ich mir etwas auf den Handrücken, und denke: super! Genau so muss ein Herrenduft riechen: aromatisch, verführerisch, verwegen und ein bisschen verboten.
Und da haben wir ihn wieder, den südländischen Macho: gut aussehend und gebräunt, etwas viel Gel in den Haaren, munter dahin gockelnd und immer nur das eine im Sinn. Ja, das ist ‚Azzaro pour Homme’, aber ich bin das nicht.

Überhaupt habe ich festgestellt, dass ich mit der Gattung der Fougère-Parfums an sich so meine Probleme habe, die aber vielleicht daher rühren, dass ich noch nie – mit Ausnahme von ‚Jicky’ - einem Vertreter dieser Duft-Familie wirklich mit Haut und Haaren verfallen bin. Immer waren es Chypre- oder orientalische Düfte die mich begeisterten. Fougère-Düften konnte ich dagegen nur Achtung entgegenbringen, mehr nicht. Mit einer Ausnahme, wie gesagt: nämlich Guerlains ‚Jicky’ (auch ‚Mouchoir de Monsieur’ ist großartig, aber ‚Jicky’ liebe ich!).
Und seltsamerweise haben ‚Jicky’ und ‚Azzaro pour Homme’ auch etwas gemein, was über ihren recht losen familiären Zusammenhalt (‚Jicky’ tendiert ins orientalische Genre und ‚Azzaro pour Homme’ definiert beinahe exemplarisch den Begriff des ‚aromatischen Fougères) hinausgeht, etwas, das ich einen prekären Moment, oder eine prekäre Seite nennen würde, denn man kann beide auch durchaus als Gestank erleben, ohne besondere Böswilligkeit mitbringen zu müssen. Beide integrieren nämlich eine gehörige Dosis animalischer Substanzen, die mancher schon als Überdosis und eben nicht mehr wohlriechend wahrnimmt. Für mich beginnt aber genau hier die Delikatesse, die beiden Parfums zu Eigen ist.
‚Jicky’ kombiniert seine typischen Fougère-Anteile Lavendel und Coumarin (moosige Noten fehlen, daher ist ‚Jicky’ auch nur bedingt dieser Familie zuzurechnen) mit einem ordentlichen Schuss ‚Zibet’, während ‚Azzaro pour Homme’ die seinigen (ein grundsolides Fougère-Gerüst) mit der aromatischen Komponente Anis anreichert, vor allem aber mit soviel grauer Ambra, dass manchem fast schlecht wird.

Der eigentliche Vorläufer von ‚Azzaro pour Homme’ aber ist nicht ‚Jicky’, sondern ein anderer Duft, einer, der die Unterfamilie der sogenannten ‚aromatischen Fougères’ erst begründet hat: ‚Paco Rabanne pour Homme’. Dieser so erfolgreiche Duft hauchte dem schon ermattet danieder liegenden Genre der ‚Fougère-Düfte’ neues Leben ein, indem er einen neuen Weg wies, der auch prompt und äußerst zahlreich beschritten wurde.
Das Besondere der Komposition von ‚Paco Rabanne pour Homme’ bestand darin, dem pudrig-krautigen Fougère-Akkord durch Beigabe einer Vielzahl mediterraner Aromen (Rosmarin, Thymian, Estragon u.a.) sowie einer Spur herbem Honig eine ausdruckstarke aromatische Komponente zu verleihen. Die Kompositeure von ‚Azzaro pour Homme’ versuchten sich nun an einer Sublimierung dieses Effektes mithilfe der facettenreichen, mal süßlich bis Likör-artig, mal scharfkantig bis krautig duftenden Aromen der Anis-Samen (dieses besondere, häufig in Gebäcken und alkoholischen Getränken anzutreffende Gewürz ist aus der mediterranen Aromenwelt ja kaum wegzudenken, und steht quasi stellvertretend für südländischen Flair und Lebensart).

Und wirklich, der Effekt gelingt großartig, besonders im Zusammenklang mit dem für ein Fougère-Parfum unverzichtbaren Lavendel, dessen Karamell-ähnliche Untertöne wunderbar mit den Lakritznoten des Anis harmonieren. Andere, weniger im Vordergrund stehende Akzente wie etwas Salbei, Wacholderbeere und Basilikum ergänzen das aromatische Bouquet des Duftes. Dominierend aber bleibt das Zusammenspiel von Lavendel und Anis, getragen von einer ledrig-moosigen Basis. Dieser Fond wiederum enthüllt zeittypische Beigaben wie Patchouli, ledrige und holzige Noten, etwas Vetiver und ‚last but not least’: die in diesem Duft allgegenwärtige grauer Ambra (sicherlich eine synthetisierte Variante des Pottwal-Sekretes), kombiniert mit einem guten Schuss Moschus.

Bei aller Reichhaltigkeit - ‚Azzaro pour Homme’ soll aus über 300 (genauer: 320) verschieden Ingredienzien bestehen - behält der Duft doch eine gewisse Transparenz und Leichtigkeit, entwickelt im Duftverlauf aber eine enorme Potenz und deutliche Projektion.
Falls es wirklich stimmen sollte, dass ‚Azzaro pour Homme’ derart viele Inhaltstoffe in sich vereint, so müssen diese extrem gut kalibriert sein, denn eine solche Fülle kann nur dann als nicht überbordend empfunden werden, wenn alles auf ein Minimum reduziert und einem Uhrwerk gleich auf das Feinste miteinander verzahnt wird – kein Rädchen im Getriebe darf ein über Gebühr großes Rad schlagen. Das Resultat ist ein gewichtiger, aber nicht formlos ausufernder Duft, der im Gegensatz zu den schweren und weit ausgreifenden Werken der achtziger Jahre etwas Filigranes und eine gewisse Konzentriertheit bewahrt.
Kein Wunder also, dass gleich drei Parfumeure Anspruch auf die Autorenschaft eines derart kunstvoll ausgeklügelten Werkes erheben: Gérard Anthony, Martin Heiddenreich & Richard Wirtz.

Wer aber auch immer welchen Anteil am Entstehen dieses Duftes hatte, er belegt auf jeden Fall, dass nicht immer und unbedingt mehrere Köche den Brei verderben müssen – dieser gelang vorzüglich, wurde äußerst erfolgreich und immens einflussreich. Und auch wenn er in den 90er Jahren und zu Beginn des neuen Jahrtausends etwas aus dem Fokus geriet, so war er spätestens mit der Einführung des von Tom Ford initiierten ‚Rive Gauche pour Homme’ von Yves-Saint Laurent wieder da. Mit Aufkommen dieses recht geglückten und erfolgreichen Nachfolgers erwies es sich einmal mehr, dass, wer auch immer sich heute an einem aromatischen Fougère versucht, an ‚Azzaro pour Homme’ kein Vorbeikommen ist. Der Duft ist und bleibt der Kulminationspunkt dieses Genres, dessen Höhepunkt.

Ohne Zweifel ein Meisterwerk, und vielleicht wird der Tag auch noch kommen, an dem ich es tragen kann.
7 Antworten
Monsieur vor 13 Jahren 54 42
Fritz Haber meets Bobbele oder Unfall im Chemielabor: das kam bei LR hier vor
Nun kommen wir zum vorerst letzten Teil der LR-Reihe (mir reicht's auch langsam bzw. meine Nase hat schon gedroht, eine Gewerkschaft zu gründen und mich gehörig wegen der innasalen Arbeitsbedingungen zu verklagen):
last but not least – Boris Becker

Aber beginnen wir an einem ganz anderen Ende des Erzählstranges...

Ich möchte gerne mit etwas Geschichte einleiten, wobei auch hierfür etwas ausgeholt werden muss (der geneigte Leser möge dies bitte nachsehen):
Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Europäer nach etlichen Jahrzehnten Frieden (jedenfalls auf eigenem Kontinent im Verhältnis zueinander) etwas übermütig wurden und 1914 freudestrahlend in die Züge stiegen, um endlich mal wieder richtig Mann sein zu dürfen, da wusste noch niemand so richtig, was einen erwarten würde. So dachte man sich zur ersten Kriegsweihnacht (man ging ja davon aus, dass der Spaß nicht so lange dauern würde und bald wieder Ruhe einkehrt) noch, man könnte doch ein kleines Päuschen einlegen und mit den Jungs von der anderen Seite ein wenig feiern. Diese Idee fanden dann die jeweiligen obersten Heeresleitungen hinterher nicht so prima und beschlossen, lieber etwas mehr Propaganda zu machen, um die jeweiligen Kontrahenten im Schützengraben mehr zu motivieren. Auf einmal bezichtigten sich deutsche und französische Ethnologen gegenseitig, vom Neandertaler abzustammen, man fand heraus, dass man immer schon neben der Erbschuld einen Erbfeind hatte usw.
Statt der bisherigen Weihnachtsgeschenke gab es künftig etwas ganz neues: man bewarf sich gegenseitig mit Spezialparfumtestern, damit der andere Bunker wenig angenehm roch. Masterparfumier auf deutscher Seite, die sich zuerst diesen Streich ausdachte, war Fritz Haber, jüdischstämmiger (sic!) Chemiker und aufgrund seiner tollen Kreationen bald trotz seiner Herkunft (auch im Kaiserreich war es Juden nicht einfach so möglich, Offizier zu werden) in der Armee emporstieg (er wurde als reiner Forscher immerhin Hauptmann).
Die Kreationen umfassten Phosgen, Chlorgas, hinterher auch noch Senfgas und die Franzosen ließen sich natürlich nicht lange lumpen und haben sich artig mit eigenen Neuerungen bedankt...
Nach dem Ende des Krieges wollte man Haber zuerst wegen Kriegsverbrechen anklagen, satt dessen erhielt aber dann doch den Nobelpreis.

So viel zum Prolog.
Nun zu Boris Becker:
Bobbele war viele Jahre lang der Sportliebling der Nation. Sein erster Wimbledonerfolg ist unvergessen, man litt mit seinen Verletzungen mit und hoffte immer wieder, dass er auf Rasen noch einmal großartiges vollbringen könne.
Mittlerweile ist er eher durch seine verunglückten Frauengeschichten, Scheidungen, Besenkammer, Zickenterror mit der Ex und deren neuen Oberholzkopf und anderen Peinlichkeiten in den Medien. Der große Spieler und Kämpfer zeigte sich immer wieder als weniger großer Denker, der weder viel Plan noch Fingerspitzengefühl für die eigene Lebensführung innehat.
Er macht nun Werbung fürs Pokern und entspricht doch dem Typus des Möchtegern-auch-mal-cool-mit-Pokerspielers, den die Profis, die davon leben (kenne einige von der Sorte, die nach dem Studium nur noch Pokern und nicht wissen, wohin mit dem Geld), langfristig um sein Geld bringen...
Eine seiner Glanzleistungen war (oder war das wieder mangelhaftes Management im Hintergrund, das auch schon dafür verantwortlich war, dass der arme Kerl unwissend wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde), sich im Jahr 2007 dafür zu entscheiden, ein Parfum auf den Markt bringen zu lassen.
Wie sollte man das gestalten?!
Vielleicht muss man sich mal vergegenwärtigen, wie es im Hause Becker zu jener Zeit aussah:
er hatte gerade viele Kurzzeitbeziehungen hinter sich und wollte wohl mal ein bisschen Pause machen; da dachte man sich bei LR, es wäre doch eine gute Idee, etwas zu kreieren, mit dem man weitere stressige Kandidatinnen abschrecken könnte. Becker war sofort begeistert und stimmt zu.
Nun mussten nur noch die offiziellen Duftnoten gefunden werden: das Ding wurde letztlich eine Art Gucci Guilty-Klon (obwohl das erst Jahre später rauskam), ob es damals schon sowas in der Richtung gab weiß ich nicht (eigentlich wird ja jeder Duft abgekupfert)...
Nur dass er sich im Unterschied zu Guilty (siehe dortige Rezension) nicht zum Rasenmähen eignen dürfe, weil man ja erstens als BB nicht mehr Rasen mähen muss und zweitens auch da die bösen Samenräuberinnen abschrecken können muss. Ich hab es schon verraten: man sollte BB nicht einmal zum Rasenmähen tragen, weil die Gefahr sonst zu groß wäre, sich panikartig absichtlich die Hände abzumähen...
LR hatte nämlich den genialen Einfall, wie man kostengünstig den Duft herstellen könnte – bei einer Versteigerung von alten IG Farben-Beständen konnte man günstig rare Restmengen von Habers Forschungen aus der Weltkriegszeit erwerben. Nun musste man nur noch das billige Lavendeldingsbums zum zitrischen Chemiedreck und Pseudoholz kippen, kräftig umrühren und mit Habers Erbe aufpimpen: fertig war die Kreation, auf die auch Frankenstein nicht Stolz gewesen wäre.
Becker selbst trug diesen Duft übrigens ein Jahr regelmäßig und erst als er einmal aus Versehen ohne aus dem Haus ging, blieb ihm die olle Sandy hängen und das Schicksal nahm seitdem wieder seinen Lauf...
Ich werde ihn nie wieder tragen, schon kurz nach dem Aufsprühen bekommt man Kopfschmerzen, es wird einem schwindlig, die Augen tränen, das ganze stinkt dabei widerlich und man möchte es einfach nur abwaschen – leider hatte ich grade kein Speick Preshave (Tipp von Apicius) da und musste es sonstwie probieren, was aber nicht so toll gelang, sodass der Mist bis zum nächsten Tag anhielt... :-/
Ich weiß ja jetzt, was mich erwartet ;-)
Die Bewertung von 3 % bei 3 Bewertungen (einer hatte wohl seinen sozialen Tag) spricht wohl für sich...
42 Antworten
Turandot vor 13 Jahren 51 19
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Und es gibt ihn doch....
...den heiligen Gral. Es ist mir wohl bewusst, dass ich damit hier wohl zu einer Minderheit gehöre, aber damit muss ich in Zukunft leben. Erst mal Mari vielen Dank, dass Du mir das ermöglicht hast. Und wenn du auf der Flucht vor dem Duft bist, dann bin ich die, die ihn in Zukunft jagen wird. Euro für Euro zur Seite legen, ihm Schritt für Schritt näher kommen und irgendwann hab ich ihn.

Epik Woman ist für mich wie ein Parfum aus einer anderen Welt. Und ich würde mich am liebsten drin baden, reinkuscheln, einnebeln bis mir die Sinne schwinden.

Ja, der ganze Zauber des Orients kommt mir da entgegen, aber die Aufzählung der Noten in der Pyramide klingt viel zu banal für dieses feinwürzige dunkle Aroma und nichts an diesem Duft erinnert an die Gewürznelken-Zimt-Vanille-Düfte die ich bisher unter dem Etikett orientalisch erlebt habe.

Epic Woman ist dunkel, tief und raumgreifend rauchig-herb und ich würde am liebsten drin verschwinden. Selbst die Blüten der Herznote erkenne ich zwar, habe sie so aber noch nie erlebt. Der Duft flüstert mir Märchenhaftes zu und wird mit dem Verlauf immer noch schöner, obwohl man sich gar keine Steigerung mehr vorstellen kann. Doch auch noch nach Stunden hüllt mich Epic Woman in ein Gefühl des "Alles-wird-gut". Ich fühle mich damit über alle Widrigkeiten des Lebens erhaben und auf eine sehr subtile Art strahlt dieser Duft Weisheit aus.

Wenn es einen Duft gibt, der mir die Tränen der Bewegtheit in die Augen treibt, dann dieser. Bisher war Parure mein absolutes Dufterlebnis, nun bin ich noch ein ganzes Stück reicher geworden.

Bei diesem Parfum ist es mir auch vollkommen gleichgültig, ob es zu mir passt, oder wann ich es tragen könnte. Ich muss das einfach haben. Und das ausgerechnet mir, die ich bisher um Orient-Düfte immer einen großen Bogen gemacht habe...

Ich muss mich sehr zusammennehmen, damit in mir für die Mainstream-Düfte, die mich im Alltag umgeben nicht Verachtung hochkommt. Aber ich will die Kirche im Dorf lassen, denn in meinem Bücherregal steht ja auch nicht nur Weltliteratur, sondern so mancher Band von den Belletristik-Bestsellern.

Nachtrag 31.3.2021: Meinen Kommentar kann ich nicht mehr nachvollziehen. Mein Geschmack hat sich offensichtlich geändert, denn heute finde ich Epic Woman ausgesprochen nervig.
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