30.12.2014 - 10:02 Uhr
Gaukeleya
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Gaukeleya
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37
Erfolgreiche Konfrontationstherapie
Hach ja, Vetiver... Mein dissonantes Verhältnis dazu habe ich bereits in meiner Rezension zu Atelier Colognes Vetiver Fatal dargelegt, ich verzichte also mal auf weitere, vertiefende Erklär-Analysen in dieser Richtung.
Fakt ist, dass ich seit einigen Monaten versuche, mich dem Thema Vetiver verstärkt anzunähern, und während ich im Falle von Vetiver Fatal ein leichtes Spiel hatte -- angesichts der eher lieblichen und gefälligen Interpretation des Stöffchens sozusagen eine Begegnung im Raumanzug -- kann man das Aufeinandertreffen mit Guerlains Vétiver Extreme schon fast unter Konfrontationstherapie einordnen.
Der ältere Bruder (der ohne Extreme) ist besagter Angstgegner, dem ich nicht so recht meine Sympathie schenken mag (vorsichtig formuliert), doch traute ich mich dank einfühlsamer Fürsprache eines netten Besitzers der Extreme-Version an einen Test des selbigen, die Probe wurde mir dann auch flugs zugesandt, wofür ich herzlich danke ;-)
Mutig sah ich dem vermeintlichen Krautangriff aus dem Gemüsebeet ins Auge, als ich mir Vetiver Extreme auftrug.
Doch oh Wunder, was ist denn das...! Eine fein-zitrische Note, zartgrün, nicht harsch, trockenseifig und frisch-elegant, überzieht meine Haut. Kein Gemüserülps, keine tränenlockende Pflanzensaftschärfe, kein kleingehäckseltes Estragon mit bitterer Petersilie. Sondern einfach nur der Eindruck von frischer, nobler Herrenseife macht sich breit.
Die knackfrische Zitrone zieht sich diskret zurück nach wenigen Minuten und macht der sich schon angekündigten grün-cremigen, geschmeidigen, trockenen Seifennote Platz. Pfeffer gibt dem Ganzen Schmackes, so dass es nicht *zu* rund oder gar labberig wirkt. Ein bisschen Kante darf schon sein...
Vetiver zieht sich wie ein grüner, pardon, roter Faden durch den gesamten Duftverlauf, ein frisches, knackiges, etwas bitteres Vetiver, ein wenig erdig durchaus, aber nichts Düsteres umgibt den Duft. Er ist hell.
Das holzige Element ist dicht und zurückhaltend verwoben, sticht nirgends hervor und ist doch konsequent wahrnehmbar, und zwar durchgehend.
Die Sillage ist präsent, aber nicht wolkig, das passt zum Duftcharakter -- und zum Charakter des Mannes, dem ich diesen Duft zuschreibe:
ein souveräner, zurückhaltender Mann, gelassen und in sich ruhend, sein Auftritt ist freundlich und höflich, doch entspringt dieses nicht anerzogenen, gar gedrillten Braver-Junge-Normen, sondern er trägt dieses als persönliche Charaktereigenschaft einfach schon in sich.
Trotz der leichten Distanz, die der Duft ausstrahlt, hat er auch etwas Warmes, Offenes, Geborgenes.
Ich fühle mich hingezogen. Sehr...
Kein lärmender Rabatz-Mann. Kein lustiges Partytier. Keiner, der lautstark gleich jeden Gedanken äussern muss, der ihm gerade in den Sinn kommt. Ein Mann, der empathisch, rücksichtsvoll, geduldig und höflich ist.
Und doch unendlich weit weg vom angepassten "Spiesser" oder unreflektierem Ja-Sager.
Kann man(n) eigentlich von Natur aus in seinem Wesen elegant sein? Wenn ja, dann ist es dieser Mann, dieser Duft.
Die Basis lässt den angenehmen Gesamteindruck nochmal so richtig in Schwung kommen. Zum deutlichen Vetivergrün gesellt sich eine ungeheuer angenehme Softness, bar jeder Süsse, vermutlich Tonka, und ich möchte diese Haut streicheln und aufriechen, so schön ist das...!
Ach, so lobe ich mir Konfrontationstherapien! Die mir nicht nur die Angst nehmen, sondern geradezu Lust machen auf den vermeintlichen Angstgegner -- und mich ihn lieben lehren.
Fakt ist, dass ich seit einigen Monaten versuche, mich dem Thema Vetiver verstärkt anzunähern, und während ich im Falle von Vetiver Fatal ein leichtes Spiel hatte -- angesichts der eher lieblichen und gefälligen Interpretation des Stöffchens sozusagen eine Begegnung im Raumanzug -- kann man das Aufeinandertreffen mit Guerlains Vétiver Extreme schon fast unter Konfrontationstherapie einordnen.
Der ältere Bruder (der ohne Extreme) ist besagter Angstgegner, dem ich nicht so recht meine Sympathie schenken mag (vorsichtig formuliert), doch traute ich mich dank einfühlsamer Fürsprache eines netten Besitzers der Extreme-Version an einen Test des selbigen, die Probe wurde mir dann auch flugs zugesandt, wofür ich herzlich danke ;-)
Mutig sah ich dem vermeintlichen Krautangriff aus dem Gemüsebeet ins Auge, als ich mir Vetiver Extreme auftrug.
Doch oh Wunder, was ist denn das...! Eine fein-zitrische Note, zartgrün, nicht harsch, trockenseifig und frisch-elegant, überzieht meine Haut. Kein Gemüserülps, keine tränenlockende Pflanzensaftschärfe, kein kleingehäckseltes Estragon mit bitterer Petersilie. Sondern einfach nur der Eindruck von frischer, nobler Herrenseife macht sich breit.
Die knackfrische Zitrone zieht sich diskret zurück nach wenigen Minuten und macht der sich schon angekündigten grün-cremigen, geschmeidigen, trockenen Seifennote Platz. Pfeffer gibt dem Ganzen Schmackes, so dass es nicht *zu* rund oder gar labberig wirkt. Ein bisschen Kante darf schon sein...
Vetiver zieht sich wie ein grüner, pardon, roter Faden durch den gesamten Duftverlauf, ein frisches, knackiges, etwas bitteres Vetiver, ein wenig erdig durchaus, aber nichts Düsteres umgibt den Duft. Er ist hell.
Das holzige Element ist dicht und zurückhaltend verwoben, sticht nirgends hervor und ist doch konsequent wahrnehmbar, und zwar durchgehend.
Die Sillage ist präsent, aber nicht wolkig, das passt zum Duftcharakter -- und zum Charakter des Mannes, dem ich diesen Duft zuschreibe:
ein souveräner, zurückhaltender Mann, gelassen und in sich ruhend, sein Auftritt ist freundlich und höflich, doch entspringt dieses nicht anerzogenen, gar gedrillten Braver-Junge-Normen, sondern er trägt dieses als persönliche Charaktereigenschaft einfach schon in sich.
Trotz der leichten Distanz, die der Duft ausstrahlt, hat er auch etwas Warmes, Offenes, Geborgenes.
Ich fühle mich hingezogen. Sehr...
Kein lärmender Rabatz-Mann. Kein lustiges Partytier. Keiner, der lautstark gleich jeden Gedanken äussern muss, der ihm gerade in den Sinn kommt. Ein Mann, der empathisch, rücksichtsvoll, geduldig und höflich ist.
Und doch unendlich weit weg vom angepassten "Spiesser" oder unreflektierem Ja-Sager.
Kann man(n) eigentlich von Natur aus in seinem Wesen elegant sein? Wenn ja, dann ist es dieser Mann, dieser Duft.
Die Basis lässt den angenehmen Gesamteindruck nochmal so richtig in Schwung kommen. Zum deutlichen Vetivergrün gesellt sich eine ungeheuer angenehme Softness, bar jeder Süsse, vermutlich Tonka, und ich möchte diese Haut streicheln und aufriechen, so schön ist das...!
Ach, so lobe ich mir Konfrontationstherapien! Die mir nicht nur die Angst nehmen, sondern geradezu Lust machen auf den vermeintlichen Angstgegner -- und mich ihn lieben lehren.
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