Chnokfir
Verbale Interaktion chnokfir mit Parfum
Von Parfumo empfohlener Artikel
vor 3 Jahren - 15.05.2022
33 65

Ein Wort gegen den Kapitalismus und für die Planwirtschaft

Um - ganz entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten - vorweg schon mal ein wenig Ärger zu entgehen, schreibe ich diesen Artikel (fast) ganz ohne Nennung von Namen und Orten.

Ich weiss, ich kann mich überaus glücklich schätzen. Lebe und arbeite ich doch an der Peripherie einer grossen südlichen Landeshauptstadt mit Zugang zu fast allem, was eine Parfumo-Nase denn begehren könnte. In angenehmer Laufweite zueinander gibt es in der City neben zahlreichen Filialen der Orangen und Türkisen/Schwarzen sowie einiger Kaufhäuser und kleinerer Parfumerien mit Designerware auch zwei Luxus-Kaufhäuser mit sehr erschöpfenden Beauty-Bereichen und fünf Nischen-Parfumerien. Daneben noch einige Boutiquen und Flagship-Stores, die ebenfalls exklusive Düfte feil bieten. Warum sich also beschweren?

Selbst als Dauernörgler, als der ich nun mal verschrien bin, suche ich nicht 24/7 nach Nadeln in Heuhäufen. Auch wenn es der Job als Buchhalter mitunter so mit sich bringt. Doch an dienstfreien Tagen schlendere ich also durch die Parfumerien der Stadt und werde auf neue Brands hingewiesen, Marken, die es vorher nicht zu Kaufen gab. Aber, hoppla! Hat nicht just 40 Minuten zuvor eine Kollegin dieser Parfumeriefachverkäuferin in einer anderen Nischen-Parfumerie mich auf ebenjene Marke aufmerksam gemacht mit den Worten, diese Nischen-Marke gäbe es nur hier exklusiv für diese Stadt, wenn nicht gar für ganz Deutschland, nur hier in dieser Parfumerie?

Will man mir etwa einen Bären aufbinden? Oder sind die Damen nur schlecht informiert oder sitzen am Ende selber den dreisten Worten eines gewieften Vertriebs-Heinis auf?

Kann mir ja aber eigentlich auch egal sein. Dann haben eben gleich vier oder fünf Parfumerien in Wurfweite zueinander diese neuen exklusiven Düfte, die in ein paar Monaten durch Influencer total gehypt werden und in diesen heiligen Parfumo-Hallen zelebriert und/oder verrissen werden. Vor allem aber kann ich mir sicher sein, dass es hier bei mir im Dorf keine Knappheit geben wird. Ich kann mich jederzeit in die U-Bahn setzen und 20 Minuten später schnuppern und konsumieren. Was will man mehr?

Dumm nur, dass diese heimischen Nischen-Parfumerien nicht allesamt in der Winkelgasse stehen und genau deswegen ein kleines Platzproblem haben, welches Hermine natürlich mit ihrem Verkleinerungszauber mit einem Wink ihres zarten Handgelenkes beheben könnte. Denn wo ein neuer Duft gelistet wird, muss aus Platzgründen ein anderer Duft weichen. Angebot und Nachfrage - ich habe damals aufgepasst.

Es verhält sich aber seit einigen Jahren so, dass wenn eine neue Marke, ein neues Dufthaus auf dem Markt eingeführt wird, dann passiert das nicht mit einem oder vielleicht drei neuen Düften. Nein, unter einem ganzen Dutzend geht es nicht mehr. Da muss das gesamte Können des Dufthauses und seiner Heerschar Parfumeure in Gänze unter Beweis gestellt werden. Wenn man als Inhaber der Parfumerie viel Glück hat, dann begnügt man sich mit einem Regalmeter. Oft aber soll es ein ganzes Regal sein, von den untersten Schubladen bis schwindelerregend hinauf zur Decke. Gerne nimmt man auch noch den Counter davor zur besseren Präsentation gleich noch mit. Schweissausbrüche bekommen die Dekorateure mancher Luxus-Kaufhäuser, wenn für ein neues Brand und den optimalen Auftritt gleich als Shop-im-Shop ein ganzer Raum zur Verfügung gestellt werden muss mit Drehtür, mehreren Vollleder-Sitzecken, Espresso-und-Smoothie-Bars, Spa-Bereich und einem eigenen Labor, in dem die Düfte live vor den erstaunten Augen der zahlungswilligen Kundschaft zusammengepanscht werden. Ist ja alles auch noch OK, so haben wir Parfumos hier unser kleines Disney-World, für das wir gerne etwas tiefer in den Batzen greifen.

Doch ein paar Jahre später wird dann wieder umgebaut und verzweifelt sucht unsereins nach der einen oder anderen liebgewonnenen Marke. Man fällt fast vom Glauben ab, wenn als letzter Versuch die Marke eines Parfumeur-Gottes einen tristen weissen Tisch direkt neben einer Eingangstür unmittelbar im Dunstkreis einer Luftschleieranlage zugewiesen bekommen hat. Das war es dann wohl bald. Wenn man Glück hat, findet man auf einem Grabbeltisch die kläglichen Überreste eines anderen Brand mit fetten %%%-Zeichen darauf oder eine Parfumeriefachverkäuferin muss einem die bitteren Tränen aus dem Gesicht tupfen, weil die Lieblingsmarke aus dem Sortiment genommen wurde. Kann ja mal passieren, dass eine Marke hier nicht so gut verkauft wurde. Aber kein Drama, 300m die Strasse runter bei der Konkurrenz gibt es den Plunder ja auch. Pustekuchen! Auch dort hat ein Chef-Controller zeitgleich mit ganz spitzem Bleistift knallhart kalkuliert und dieses Brand aus den Regalen gefegt. Noch eine Tür weiter dasselbe Bild. Dafür hat man ja jetzt wieder Platz für das nächste geile Zeugs. Was es dann wieder ganz exklusiv nebenan auch geben wird, taggleich mit dem selben Marketing-Gedöns.

Was ich sagen will, in unserer Konsumgesellschaft auf der steten Suche nach dem heissesten Shit gibt es mittlerweile fast überall den gleichen hochgehypten Mist. Die Exklusivität wird en Masse verpackt und der Markt damit geflutet. Dumm nur, wenn der Markt selbst in einer Millionstadt mittel- oder spätestens langfristig nicht gross genug ist, dass diese exklusive Ware an jeder Strassenecke verkauft werden kann. So verschwindet ein Brand, welches es eben nicht geschafft hat, nach dem nächsten wieder aus dieser grossen Stadt. Und mit ihnen dann auch die paar Düfte, die man toll findet und nach drei oder fünf Jahren mal wieder nachkaufen möchte. Das Angebot verödet, wird eintönig, manche Duftmarken findet man überall oder nirgends mehr.

Ich würde mir wünschen, dass Exklusivität wirklich wieder exklusiv wird. Dass manche Düfte auch in einer Metropole wirklich nur an einer Stelle zu finden sind. Da dann aber gerne langfristig. Dass sich die Inhaber oder Einkäufer mancher Parfumerien alle Quartal einmal treffen und sich austauschen, welche Marken bei wem am besten gehen und derjenige dieses Brand dann auch behält, eine andere Parfumerie dann eben eine andere Marke. Ein klein bisschen Planwirtschaft im Kapitalismus. Wäre das schon ein Kartell? Egal. Ich will Vielfalt, nicht nur im Internet.

33 Antworten
GoldGold vor 3 Jahren
1
Das Problem ist doch die Übersättigung des Marktes und die Tatsache, daß viele große Firmen schon längst auf den "Nischenzug" aufgesprungen sind. Für mich sind irgendwelche teuren Düfte, hinter denen dann L'Oréal oder P&C steht, keine Nische. Aber das Publikum giert immer nach Neuem und deshalb fliegt alles raus, was sich nicht top verkauft. Hier bietet nur der Bereich "artisanal perfumes" bzw. der Einkauf beim Erzeuger Abhilfe. Es gibt viele neue, sehr kreative Labels im Bio-Bereich etc. Was in den Läden steht, kommt meist aus den einschlägigen Fabriken, auch wenn so getan wird, als sei das Produkt "unique". "Armani Privé" zum Beispiel wird von L'Oréal vertrieben... just saying...
PoesiefannyPoesiefanny vor 3 Jahren
2
Ich finde, wenn man gerne über dieses Thema diskutieren und/oder auch jammern möchte, dann wo - wenn nicht hier?? Natürlich ist das hier ein Luxuskonsumforum. Da Parfum nicht zu den Grundnahrungsmitteln gehört, uns aber mitunter so vorkommt. Ich könnte auch auf Lippenstift verzichten,tu es aber nicht. Und wenn mein favourite vom Markt kommt, bin ich getrösteter, wenn ich mit Gleichgesinnten darüber jammern kann ... wer sitzt schon wie Buddha sein Leben lang lediglich unter einem Baum und wartet, daß ihm einer was zu essen vorbeibringt ?? Und wer arbeitet, darf auch ein bisschen Luxus einkaufen ;-)
SchalkerinSchalkerin vor 3 Jahren
Ist aber auch ein bisschen jammern auf sehr hohem Niveau. ;))
ZaungastZaungast vor 3 Jahren
Kleine Lektion in Sachen Marktwirtschaft .
- Jede Industrie MUSS VERKAUFEN....
Da wird die Ware gestreut, insbesondere übers Internet mit einem ganz eigenen Kauferlebnis..
Medusa00Medusa00 vor 3 Jahren
1
Da ich eine Ossi bin (fast 65) und Planwirtschaft durchlebt habe, kann ich sagen das funktioniert gar nicht, egal auf welchem Gebiet und war der Tod der DDR. Das hat mich aber auch immun gemacht gegen Hypes, Trends und Campagnen. Wenn ich sowas sehe, egal wo denke ich mir :"Setz dich ruhig an´s Flußufer, irgendwann kommen die alle vorbei geschwommen." Zum Thema Nische. Also "Ich trage Nische, also bin ich und unter 250 Euronen kommt mir kein Duft in´s Haus." Sorry, aber das interessiert außerhalb parfumo doch die wenigsten Leute.
JackWalshJackWalsh vor 3 Jahren
1
Und hier wird auch nichts Interessantes gehyped!!! Ewig nur die gleichen Marken!
Der übliche Nischenstandart!
JackWalshJackWalsh vor 3 Jahren
@MartinGe
Du hast das schon einmal erwähnt!
Ich verstehe nicht, wovon Du redest!
Also diese komische Querverbindung mit Frankfurt ?!?!?!
Ich habe keinen einzigen Duft mit Verbindungen dieser Stadt oder Personen!
MartinGEMartinGE vor 3 Jahren
1
Mich erinnert dieses "Gehype" um bestimmte - auch hier häufig geliebt und genannte- (Nischen-)Marken, welche in den neuen Medien und bei deutschen Youtubern immer wieder auftauchen - sie aber alle zufällig einen gemeinsamen Schnittpunkt -bei ein und der selben Person (Fachmann/Unternehmen) - in/aus Frankfurt haben. So hat man dann mindestens 2/3 der gehypten Nischenmarken abgedeckt.
HallodriHallodri vor 2 Jahren
Ich verstehe jedenfalls was du meinst und so ist es auch mehr oder weniger.
Wurde mir von einem anderen Unternehmer ungefragt bestätigt 😉
LeobdnLeobdn vor 3 Jahren
Überschrift passt irgendwie nicht zum Inhalt (wie Hasiputz80 bereits anschnitt). Dem Inhalt stimme ich grundsätzlich zu aber das ist halt das Problem von Nischen - Man findet die Sachen nicht überall. Auch in einer Großstadt sind sie oft schwer zu finden. Aber da gibt es ja noch das Internet ;)
Hasiputz80Hasiputz80 vor 3 Jahren
In der Planwirtschaft, wird sich niemand mehr anstrengen um etwas außergewöhnliches und exklusives zu schaffen, einfach weil der finanzielle Anreiz fehlt….von daher kann ich überhaupt nicht verstehen, was du dir den nun genau wünschst…dass trotz Kapitalismis soviel Trash( auch bei den Düften) auf den Markt kommt, liegt wohl daran dass jeder zum geringstmöglichen Einsatz, möglichst viel herausschinden möchte( billige Duftstoffe, einfallslose Duftkompositionen) ….dass manche Düfte einfach nicht mehr zu haben sind, weil die Nachfrage einfach zu gering war, liegt in der Natur der Sache….man kann sich nun mal nicht ewig darauf verlassen, dass manche Dinge auf immer und ewig für einen verfügbar sind, umso kostbarer sind sie dann auch für einen selbst….
TurbobeanTurbobean vor 3 Jahren
Aber welches Geschäft wird wohl freiwillig sagen: "Na gut, dann verzichte ich auf die geile neue Marke mit Bonuszahlungen beim Verkauf der Flakons, und überlasse den Gewinn meinen Mitbewerbern"?
BFellmedenBFellmeden vor 3 Jahren
Ach ja, hätte ich doch auch solche Luxusprobleme 😩. Nichts für Ungut, aber das musste jetzt einfach sein.
AnnaMarieeAnnaMariee vor 3 Jahren
Hallo, um welche Marke/welches Parfum handelt es sich denn, das es nicht mehr in den Parfumerien gibt - und was musste weichen? Habe deinen Text mit unverholenem Neid gelesen und plane meinen nächsten Ausflug nach Stuttgart für dieses WE. Wer kommt mit? :)
MörderbieneMörderbiene vor 3 Jahren
1
Sozialismus sei Stillstand.
Aber ein bisschen Stillstand ist manchmal gar nicht zu verachten.
Letztendlich wäre wohl wie so oft ein gesunder Mittelweg am schönsten: die sollen die, die mir gefallen aus dem Programm schmeißen, und die, die mir nicht zusagen durch Besseres ersetzen. Bittedanke.
HallodriHallodri vor 2 Jahren
Au ja, das diskutieren wir demnächst mal live mit den Storeleitern der führenden Nischenparfümerien 😁
EarthscentsEarthscents vor 3 Jahren
Du beschreibst hier die Vorgehensweise der Kaufhäuser. Diese können in der heutigen Zeit nur überleben, wen die Düfte auch tatsächlich dort gekauft werden. Soll der Erfolg positiv ausfallen, dann muss hier schon genau hingeschaut werden,da die Selbskosten viel grösser sind als beim Internetverkauf. Viele Konsumenten erschnüffeln ganze Parfümerien und kaufen dann im Internet. Ich bin da keine Ausnahme. Funktionieren würde dein Vorhaben nach Vielfalt und Individualismus eventuell, wenn jemand eine Nischenverkaufskette betreiben würde. Würde die Nachfrage des Käufermarktes dann solch ein Angebot rechtfertigen?
Ich habe mich auch schon gefragt, warum ein Duft wie Lumiere Noire von MFK eingestellt wurde? Den lieben doch alle, oder? Es gibt auch Hersteller welche Entscheidungen treffen, die fast niemand verstehen kann.
Danke dir für den Input und die gute, anregende Rezension!
PS: Planwirtschaft hat noch nie Vielfalt und Individualität gefördert.
CoraKirschCoraKirsch vor 3 Jahren
1
Interessant. Der Druck im Süden scheint härter zu sein als bei uns im Westen. In Köln sind viele Nischenmarken tatsächlich verteilt statt überall. Muss man halt ein bisschen strampeln, wenn die Merkliste lang ist ;-)
WarilolWarilol vor 3 Jahren
Gatekeeping, der Drang etwas besonseres haben zu wollen oder zu sein. Nein, der Sinn dahinter erschließt sich mir überhaupt nicht ..
PoesiefannyPoesiefanny vor 3 Jahren
Ganz Deiner Meinung. Ich bin auch für Beständigkeit und gegen die Wegwerfgesellschaft. Wenn ich einen Lieblingsduft habe, will ich ihn nachkaufen können und auch wissen, wo. Das ist ja mit so vielen Dingen so, die man für sich entdeckt hat. Man soll zwar nicht an den Dingen hängen, aber ein bisschen tut das doch jede und jeder. Meist kommt eh nix Besseres nach ;-)
Naoh22Naoh22 vor 3 Jahren
Exklusivität ist eine Zuschreibung oder Konsequenz, keine inhärente Eigenschaft. Daran ändert auch kein Kartell was (da wäre dann jetzt eben die 08/15 Marke "exklusiv" weil groß genug, sich das zu erkaufen) und die Planwirtschaft ändert daran auch nichts.
Versuch doch mal, Konsumententum nicht nur als stumpfen Konsum zu sehen. Du bist Teil des Marktes. Fall nicht auf BS rein, informier dich und hol dir die tatsächlich exklusiven Sachen. Und leb damit, dass niemand nur für dich was "exklusiv" macht, es dann aber bitte zum Durchschnittspreis und nicht zu weit weg von der nächsten Haltestelle anbietet.
Oder lass es dir anfertigen. Das ist nämlich das einzig echte Exklusivprodukt. Alles andere ist, so oder so, das T-Shirt mit dem Aufdruck "unique", von dem 20 am Ständer hängen: ein Produkt, dazu da, gekauft zu werden.
JackyJackyJackyJacky vor 3 Jahren
Mhh, also in einer großen fussballverrückten Stadt mitten im Ruhrgebiet gibt es gaaanz viele Türkise und Bieptöner, und nur eine Filiale hat "exklusiveres" a la Creed oder Tom Ford etc zu bieten. Insofern würde ich deine Wahrnehmung als Luxusproblem einer "Schicki-Micki-Landeshauptstadt" abstempeln 😉
CaligariCaligari vor 3 Jahren
Ohne Internet wüsstest du womöglich gar nicht von der vermeintlich verlorengeglaubten Vielfalt. Ich bin froh durch das Internet an Düfte zu kommen, die weder in "einer grossen südlichen Landeshauptstadt" noch im "Dorf" zu bekommen sind. In meinen Augen ist es in den von dir beschriebenen Läden ein immer lauter werdender Überbietungswettbewerb, dem früher oder später immer mehr Marken und Einzelhändler zum Opfer fallen werden. Daher ziehe ich diesem Konzept gegenüber den direkten Einkauf beim Erzeuger vor.
NeuronNeuron vor 3 Jahren
Lieber Chnokfir! Bei der Überschrift musste ich im ersten Moment schon schlucken - bitte nicht nun auch hier auf Parfumo irgendwelche pseudo-politischen Bekenntnisse 😀, wie sie so häufig in anderen Ecken des Internets plakativ anzutreffen sind.
Nachdem ich aber Deinen Text gelesen habe: ja, das ist wirklich ein Problem. Die Ursache liegt aber v.a. im Ansatz von uns Parfumos, Parfüm als Kunst (-handwerk) ansehen. Und Kunst sollte sich schließlich nicht marktwirtschaftlichen Zwängen unterwerfen. Ein von Dir, von mir, von uns erkorenes Kunstwerk kann doch nicht einfach verschwinden, nur weil die Verkaufszahlen es nicht hergeben...
Aber es wird immer so sein: schon allein, weil es Ressourcen bedarf - und die kosten halt.
Ob mit oder Marktwirtschaft: Parfüm kann als flüchtiger olfaktorischer Eindruck einfach nicht die Stellung erlangen, die ein Bild oder eine Skulptur hat - visuell ist vieles schnell und gut reproduzierbar, olfaktorisch bedarf es IMMER bestimmter Ressourcen.
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 3 Jahren
Blasphemie, wenn Du dem Gott Marktwirtschaft mit ein bisschen Planwirtschaft kommst, was kommt denn dann als nächstes?! Keine FDP mehr wählen? Verstehen kann ich Dich schon...
Fun Fact: die Rechtschreibkorrektur will FDP mir FAD ersetzen ;-)
DiveIn2ScentDiveIn2Scent vor 3 Jahren
Ach was bin ich bei Dir und was habe ich schon Tränen vergossen 🥲…
Da sind inzwischen so viele irrsinnige marktwirtschaftliche Bräuche, die einem nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen lassen 😑. Viele Denker unserer und vergangener Zeit bringen immer wieder das Wort „Vernunft“ ins Spiel, das aber häufig leider eine leere Floskel bleibt, denn es zählen die Zahlen und der Mensch überholt sich um ein weiteres Mal selbst 🤷🏼‍♀️.
Schade um die verlorenen Kostbarkeiten…
Emrah02Emrah02 vor 3 Jahren
Stimme 100% Zu 👍🏻
ivkoivko vor 3 Jahren
Haha, so geht's mir auch! Ich bin ja sooo verliebt in Hermine, schon länger (ok, vergriffen ist jetzt nicht eingestellt, trotzdem doof) ... aber eine "Alternative" kommt mir gar nicht in die Tüte! ;P
MiniGBICMiniGBIC vor 3 Jahren
Ich kann den Wunsch verstehen, aber es wird wohl aufgrund der Marktwirtschaft nicht funktionieren…
Ich bin selber jemand, der etwas gebeutelt ist, was die Einstellung geliebter Produkte (nicht unbedingt Parfums) angeht: Wenn es 10 Varianten eines Produktes gibt & ich mag genau eine davon, kann ich davon ausgehen, dass diese eingestellt wird.
Warum das so ist, weiss ich nicht, ist aber statistisch bewiesen (also meine Statistik… ;>)
Auf der anderen Seite finde ich es aber auch gut, dass neue Dinge nachkommen, neu muss ja nicht immer schlecht sein, manchmal ist es auch besser als das alte oder man selber hat sich in eine andere Richtung entwickelt und mag das neue Produkt lieber.
Wenn immer alles gleich bleiben würde, wäre das glaube ich auch nicht gut :)
M3000M3000 vor 3 Jahren
Sowas wie Gebietsschutz gibt es nicht für Parfum? Keine Ahnung. Ich stimme Dir zu, bin aber auch gar nicht frei davon. In eine mir sehr sympathische Nischenparfumerie gehe ich quasi nicht mehr, weil sie kaum Neuigkeiten anschafft. So geht's auch nicht.
KovexKovex vor 3 Jahren
1
Ich bin wohl einer der härtesten Kritiker meiner Zunft der Betriebswirte. Auch wenn viele Entscheidungen auf dem Papier nachvollziehbar sind, bleibt die Kunst, das Besondere und Einmalige dann gerne auf der Strecke. Keine schöne Entwicklung die leider vor keiner Branche halt macht.
MelisandeMelisande vor 3 Jahren
1
Ich hab' schon Schweißausbrüche bekommen, als ich Deine Überschrift las 🫣, wohne ich doch zwar jetzt ebenfalls in der Peripherie eben jener süddeutschen Großstadt, bin aber ein Kind des real existierenden Sozialismus. So wie Du Dir die Planwirtschaft denkst, könnte sie mir gut gefallen 👍.
PollitaPollita vor 3 Jahren
1
Kann ich absolut nachvollziehen.

Weitere Artikel von Chnokfir