Flaconesse
duftende Gedanken
vor 5 Jahren - 09.06.2020
47 41

Das Kritik-Dilemma

In letzter Zeit haben sich die zum Denken anregenden Blogeinträge rasant vermehrt. Kommt es mir nur so vor oder liegt es an der allgemeinen Krisenstimmung, an die wir uns mittlerweile schon wieder fast gewöhnt haben, die dennoch unterschwellig immer mitschwingt? Liegt es vielleicht an der Tatsache, dass Parfumo in der letzten Zeit einen regen Zuwachs bekommen hat, der sich eventuell vermehrt kritisch äußert? Liegt es an meiner persönlichen Stimmung, die mich gerade alles Negative stärker wahr nehmen lässt, ja meine Antennen vermehrt in Richtung dieser Frequenzen ausrichtet?

Letzteres ist vermutlich der Fall, denn wie ich in einem Kommunikationsseminar gelernt habe, sagt eine Kritik oft viel mehr über den Kritiker aus, als über den oder das Kritisierte.

Prüfen wir doch einmal diese These:

Sagt mein Freund also zu mir: „Immer lässt Du die Balkontür auf“ höre ich nur einen Vorwurf, der besagt: „Du bist vergesslich!“ oder „Du kannst Dir nichts merken!“ oder „Ich und meine Empfindungen sind Dir egal!“

Tatsächlich könnte ich aber verstehen:

1. Es handelt sich einfach nur um einen Fakt, denn ja ich lasse immer oder meistens diese Tür offen stehen.

2.: Ihm ist kalt, daher ist es ihm wichtig, dass sie wieder zugemacht wird.

3. Es sollen keine Mücken in die Wohnung kommen, wenn gleichzeitig das Licht an ist.

4. Er möchte wissen, aus welchem Grund ich das tue und wie wir es verhindern können.

Also liegt es an mir, dass ich die Kritik, die vielleicht auch keine ist, auf mich beziehe und etwas völlig anderes hereininterpretiere.

Ich könnte nachfragen: „Hey, wie meinst Du das eigentlich?“ oder „Warum ist Dir das wichtig?“

Tue ich aber nicht, weil ich direkt auf Angriff gepolt bin.

Nun schrieb mir hier eine Nutzerin unter einen Kommentar eine Antwort, die mir nicht gepasst hat. Meine erste Reaktion war sofort: Wahhh, stimmt ja alles gar nicht, die Pokalanzahl kann nicht lügen. Dann begann ich zu zweifeln: War mein lustig gemeinter Kommentar etwas drüber? Dann dachte ich: Ach Quatsch, was Schoork kann, kann ich (leider noch nicht ganz so gut ;) vielleicht auch. Ich ließ das Ganze sacken, dachte ein paar Stunden drüber nach, bis mir auffiel, dass der von mir humoristisch kommentierte Duft ausgerechnet ihr Lieblingsduft ist. Bingo! Und da fiel mir die schöne These aus dem Kommunikationstraining wieder ein.

Meinen Kommentar, den ich damals zu dem Duft verfasst hatte, sagt übrigens auch sehr viel mehr über mich, als über den Duft aus, aber genau darum geht es ja hier auch: Die kleinen Geschichten, zu denen uns selbst die ungeliebten Düfte inspirieren, sorgen für eine runde und bunte Mischung, selbst dann, wenn der Postmann drei mal klingeln musste ;)

Und nun frage ich mich, wie kann man tatsächlich das zu Kritisierende kritisieren, ohne zu viel von sich Preis zu geben? Und geht das überhaupt? Und wie bewertet ihr eure Kritiken/Kommentare mit dieser These im Hinterkopf?

Ich bin auf eure Denkanstöße mehr als gespannt.

Eure Flaconesse

47 Antworten
FinestineFinestine vor 5 Jahren
Dass die Empfindsamkeit in allen Bevölkerungsgruppen in den letzten 10 Jahren zugenommen hat, liegt auch daran, dass wir uns viel mehr mit anonymer schriftlicher Kritik auseinandersetzen müssen, durch die eine richtige Diskussion von Angesicht zu Angesicht nicht mehr möglich ist. Der "Umweltsau"-Vorfall beim WDR zum Beispiel, sowas wär in den 2000ern noch nicht möglich gewesen, weil die entsprechende Infrastruktur gefehlt hat.
FittleworthFittleworth vor 5 Jahren
Ich frage mich, wieso seit etwa 10 Jahren viele Leute sehr viel schneller und aus sehr viel nichtigeren Gründen beleidigt zu sein scheinen, als das früher der Fall war. Meiner Wahrnehmung nach sind es vor allem jüngere Leute, und es will mir nicht abwegig erscheinen, dies mit dem Begriff "Schneeflöckchen" zu benennen. Mit sachlicher Kritik muss man nun mal umgehen können! Kritik "ad rem" ist keine Beleidigung. Auf Sachkritik beleidigt zu reagieren ist recht ... unerwachsen, so wie ich das sehe.
ivkoivko vor 5 Jahren
Hach Mensch ja, mir fällt auf, ich vermisse unseren all beliebten Catch! Da wusste man wenigstens was man hat. :D Neuerdings tauchen hier Schläfer ...ähm, Benutzer auf, ich nenn' sie auch gerne Pop-up-Parfumos, die, sagen wir mal diplomatisch, nicht gerade die freundlichsten "Kritiker" sind. Aber egal, ich mag Pop, der ist zwar immer etwas penetrant, aber dafür so schön kurzweilig! Bumsfallera! ... und es gibt Medikamente dagegen! ;P
GandixGandix vor 5 Jahren
Würden wir alle dasselbe mögen und hätten alle dieselbe Meinung, wären wir alle sprachlos und langweilig wäre es auch ;)
GerryGerry vor 5 Jahren
@FvSpee: Das sehe ich nicht anders und was MrWhite sieht, weiß er womöglich selber nicht.
3rdear3rdear vor 5 Jahren
Kritik ist für mich was anderes als eine Herabsetzung von was oder wem auch immer, auch kein schnödes Geschmacksurteil - mit dem Wörtchen 'subjektiv' ist man ja auch schnell fein raus -, vielmehr eine Betrachtung, in der man zu begründen versucht, dass dies ein gutgemachtes, ein interessantes, ein zeitloses etc Parfum ist, und zwar unabhängig davon, ob es gefällt oder nicht. Wenn der Leser nicht mehr erkennt oder ihm wurscht ist, ob da jemand die Maßstäbe kennt oder nicht, tja ...
SciaScia vor 5 Jahren
Ach und gerade habe ich den neuen Blog von Azucena gelesen. Da ist sehr schön beschrieben warum wir manchmal einen Duft bedonders mögen oder eben überhaupt nicht. Ihr wird bei Angel eben für immer "ganz anders" werden, und eine solche Abneigung - oder Liebe - hat oft mit dem Duft selbst weniger zu tun als man denkt.
GerryGerry vor 5 Jahren
@MrWhite: Aha, wer mit Kritik an seinem Lieblingsduft leben kann, gehört zu denen, die in der Zeit stehen geblieben sind und beleidigt sein ist der Fortschritt- oder wie muss ich das jetzt verstehen.
SciaScia vor 5 Jahren
Und was die offere Balkontür (im weitesten Sinne) angeht, einfach drüberstehen. Wir sind alle ein wenig kompliziert (geworden).
Wie wäre es mit "hach, ich bin halt ein Schussel, mach sie das nächste mal einfach Du zu, ich versuche auch dran zu denken".
:)
SciaScia vor 5 Jahren
Da das Riechzentrum und die Geruchseindruecke, wie wir alle doch hoffentlich wissen, sehr von Emotionen und "Verknüpfungen" abhängen, braucht sich doch niemand in irgendeiner Weise angegriffen zu fühlen. Wenn mir eine grausiger Duft gefällt, weil er mich z.B. an eine liebe Person, ein schönes Ereignis, einen bestimmten Ort erinnert, dann nehme ich ihn anders wahr als ein neutraler Riecher. Ist doch logisch. Hat nix damit zu tun, ob ich oder der "andere" eine feinere oder noblere Nase hat.
JoHannesJoHannes vor 5 Jahren
Gerade bei Düften, bei denen ja ausschliesslich subjektiv bewertet werden kann, sollte man, so man reflektiert ist, niemandem etwas reinreden (und es geht mir hier nachdrücklich nicht ums rumfrotzeln) und diese Bewertungen anzweifeln. Warum auch? Macht keine Sinn, ausser man dreht sich nur um sich selbst und die gesamte Aussenwelt im günstigsten Fall auch. Das ist aber natürlich nicht gesund. ;-)
JoHannesJoHannes vor 5 Jahren
Ich denke die Thematik hat auch etwas mit dem Internet und hier mit den sozialen Medien (Foren, Facebook, Insta, ...) zu tun, die uns gelernt haben, alles bewerten und alles kommentieren zu müssen. Daumen hoch, Daumen ruhter. Und das in einer Geschwindigkeit, die ja nur oberflächlich sein kann. Diese Abhängigkeit hat vieles verändert. Und ja, das gab es früher nicht und deshalb war in diesem Punkt "früher alles besser". ;-) Das Influencertum hat sein übriges getan ...
FvSpeeFvSpee vor 5 Jahren
@Gerry, MrWhite: Nein, ihr habt mich falsch verstanden. Ich habe keine Aussage darüber getroffen, was hier "früher" und "jetzt" war/ist. Ich bin selbst erst 3 Jahre hier. Ich habe nur gesagt, dass es daneben ist, die beleidigte Leberwurst zu spielen, weil einer meinem Signaturduft Null Punkte gibt. Sehr ihr das anders?
MinigolfMinigolf vor 5 Jahren
Wenn ich etwas kritisiere, das mir nicht passt (kann auch ein Duft sein), gebe ich Zusätze an: Entweder ist etwas für MICH PERSÖNLICH grenzwertig. Oder ich gebe auch meist den Grund an, warum ich was nicht so toll finde. Ehrlichkeit sollte da schon sein. Und die Formulierung ist auch wichtig. Sätze wie "Nur Idioten tun das oder dies"... gehen gar nicht. Eher: "Was denkst Du Dir dabei, dass Du das so machst?" Oder... Düfte betreffend: "Der Duft, den Du trägst, macht mir Kopfweh" ist auch Okay.
MrWhiteMrWhite vor 5 Jahren
Oder anders gesagt: hier sind viele Leute von früher, die meinen es muss alles so bleiben, wie es mal war. Aber die Welt dreht sich immer weiter. Vielleicht ist man mittlerweile selbst am falschen Ort und nicht "die Neuen", weil man mit der Dynamik und den Änderungen in der Welt nicht mehr mitkommt....
GerryGerry vor 5 Jahren
Um jetzt mal die Antworten von JoHannes und FvSpee in einer Schlussfolgerung zusammenzuführen: Die frühere Leserschaft von Kommentaren auf Parfumo war reifer.
FlaconesseFlaconesse vor 5 Jahren
Vielen Dank schonmal, ich bin total überwältigt, ob der Vielzahl der interessanten Beiträge und beantworte noch jeden davon einzeln. Helena gab mir noch einen Denkanstoß, eine Kritik kann man gar nicht ohne persönliche Meinung schreiben, denn sonst wäre es bloß Werbung oder man dürfte gar nichts schreiben. Aber den letzten Punkt von FvSpee muss ich auch nochmal aufgreifen und fühle mich jetzt persönlich angegriffen von allen, die Womanity lieben, brrrrr :) Guter Einwand!
FvSpeeFvSpee vor 5 Jahren
Dieses ganze Beleidigtsein, weil mein Lieblingsduft angegriffen wird, ist, um eine steile Verallgemeinerung zu wagen, ein bedenkliches Zeichen für die Infantilisierung unserer Gesellschaft, in der die persönliche (launenhafte) Befindlichkeit Einzelner zunehmend zum Maßstab dessen wird, was sagbar ist und was nicht. Daher abschließend: Düfte niedermachen ist absolut unbegrenzt erlaubt, sich darüber beleidigt zeigen total unerlaubt.
FvSpeeFvSpee vor 5 Jahren
Träger angreife ("... nur Idioten tragen diesen Duft"), kritisiere ich eben nur diesen Duft, allenfalls noch den Parfumeur. Wenn jemand, der diesen Duft liebt, sich davon angegriffen fühlt, ist das alleine sein Problem. Wo kommen wir sonst hin? Umgekehrt wird es besonders deutlich: Ich habe wirklich eine Abscheu vor dem Duft "Breath of God" oder vor "Encre Noir", soll ich mich jetzt persönlich angegriffen fühlen, wenn dieser Duft gelobt wird?
FvSpeeFvSpee vor 5 Jahren
Sehr interessanter Impuls. Ich will mich bewusst nur zu einem einzigen Teilaspekt äußern, das aber ganz deutlich: Kritik an einem Duft, auch gröbste Verrisse (bevorzugt natürlich, wenn sie lustig und geistreich geschrieben sind) berechtigen niemals (!) zu beleidigten Reaktionen. Ich schreibe zwar bei heftigen Verrissen manchmal selbst "nach meiner Wahrnehmung..." und ähnliche relativerende Floskeln, um niemanden zu kränken, aber eigentlich sollte das nicht nötig sein. So lange ich nicht den...
JoHannesJoHannes vor 5 Jahren
@Gerry: würdest du heute einen Kommentar (Verriss) im Stil von TVC15 schreiben, würdest du öffentlich geschächtet! ;-)
GGaukeleyGGaukeley vor 5 Jahren
Kritik ist doch auch wichtig. Manchmal ist für mich ein kritischer Kommentar hilfreicher als 20 Lobhudeleien. Und warum man sich persönlich angegriffen fühlt weil jemand anderem der Lieblingsduft nicht gefällt konnte ich auch nie nachvollziehen.
Was für mich allerdings gar nicht geht sind so pauschale Abhandlungen ganzer Trägergruppen wie
"So riechen nur Hausfrauen über 40" oder " an sich schöner Duft der durch seine Trägerinnen runtergezogen wird". Sowas ärgert mich.
Paris91Paris91 vor 5 Jahren
man sollte nur niemanden persönlich angreifen und sachlich bleiben :)
Paris91Paris91 vor 5 Jahren
Sehr gutes Thema!
Ich merke auch, dass ich eine lange Zeit schon gar keine Düfte mehr "negativ" kommentieren wollte, da ich da auch schon einen hinter die Löffel bekommen habe, da die Person sich auch angegriffen gefühlt hat. Wortwörtlich: "Als würde das eigene Kind geschlagen". Dabei habe ich nur von meiner eigenen Wahrnehmung gesprochen und niemanden angegriffen. Über meine Lieblinge gibt es auch Verrisse. Na und? Ich mag sie trotzdem :P Also ich finde manche übertreiben es halt auch.
AndreaWienAndreaWien vor 5 Jahren
danke flaconesse, ich hab mich gestern auch sehr gewundert, wie manche reagieren. vielleicht erwarten manche auch zuviel, keine ahnung, oder hatten einen schlechten tag. aber es wäre doch angebracht, dass man sich bemüht auch im falle von kritik vielleicht sanftere worte zu finden, denn das gegenüber kann nichts für jeweiligen befindlichkeiten der einzelnen und es sollte auch jedem gestattet sein, seine eigene meinung zu haben und nicht den erwartungen der anderen entsprechen zu müssen
GerryGerry vor 5 Jahren
Zu diesem Thema empfehle ich die grenzgenialen Verrisse vom leider schon lange nicht mehr aktiven Mitglied TVC15 zu lesen, der vor einigen Jahren das Schreiben von Kommentaren eingestellt hat. Seine Duft Verrisse war hier in den ersten Jahren legendär. Niemand musste sich nach einem vernichtenden Urteil seines Lieblingsduftes wie ein nasenblinder Tölpel fühlen.
TurbobeanTurbobean vor 5 Jahren
Interessanter Blog. In die Falle bin ich vorgestern auch mal wieder schön hereingetappt:
Meine HNO-Ärztin hat versucht, mein Ohr zu reinigen und ich bin einige Male übelst zusammengezuckt, wenn sie dabei empfindliche Bereiche berührt hat. Danach erklärte sie mir, wie gefährlich das sei, weil es zu einer Trommelfellschädigung führen kann.
Ich habe mich gleich verteidigt, dass ich ja schließlich das Zucken nicht steuern könne. Hinterher habe ich gemerkt, dass sie mir das nur erklären wollte :-(
RobGordonRobGordon vor 5 Jahren
...Gewöhnlich liegt der Anspruch im Außen. Das eigentliche Problem ist immer das eigene Ego. Und an dem lässt sich arbeiten. Der eigenen Zufriedenheit wegen. Das Internet lässt sich nicht verbiegen. Man kann nur lernen sich nicht zu ärgern. Der Anspruch dass anderen auf unsere Düfte Rücksicht nehmen, führt zu Ärger, weil man den Anspruch der anderen nicht steuern kann. Die Identifikation mit Düften, damit wir uns selbst ärgern, ist fernab von hilfreich (für uns selbst).
RobGordonRobGordon vor 5 Jahren
Es ist völlig irrelevant, wie Kritik (ist im Volksmund bereits negativ konnotiert, wenn wir von positiver Kritik sprechen, verwenden wir eher das Wort Lob) gemeint ist, solange sie zum größten eigenen Nachteil (Ärger) persönlich genommen wird. Da man nicht steuern kann was andere meinen, kann man nur steuern, was man selbst aus Information interpretiert. D.h ob wir uns ärgern steuern wir selbst, damit liegt es letztendlich an uns selbst, Kritik persönlich zu nehmen.
ExUserExUser vor 5 Jahren
Wenn ein Duft nicht gefällt, darf man dies auch so schreiben. Warum sollten die Schreiber stundenlang nach den richtigen Worten suchen nur um niemanden zu verletzten weil man einen Duft nicht mag? Ist mir lieber als wie manche Aufklärer,Weltverbesserer und Verschwörungstheoretiker die hier am Werk sind. Lieber frei raus und wer ein Problem damit hat sollte bei sich anfangen zu suchen.
FittleworthFittleworth vor 5 Jahren
Ich erlebe es - unabhängig von Corona - eher so, dass berechtigte (!) Kritik nur noch selten als solche verstanden wird. Wenn man sich öffentlich äußert (Kommentare), muss man hinnehmen, dass man es nicht allen recht machen kann. Solange Kritik sachlich geäußert wird, sehe ich darin kein Problem. Leider können manche wohl nicht (mehr?) zwischen Kritik auf der Sachebene (ad rem) und Angriffen auf ihre Person (ad hominem) unterscheiden ...
Fresh21Fresh21 vor 5 Jahren
... und bezüglich meiner eigenen Kommentare halte ich es so: je negativer ich einen Duft bewerte, desto klarer ist mir, dass jemand anderes genau diesen vielleicht mag, und dass ich mich umso subjektiver ausdrücken muss, z.B. mit "für mein Empfinden...". Zudem folge ich der Devise: Je schlechter ich einen Duft bewerte, desto lustiger sollte mein Verriss sein (um auch dadurch den Druck rauszunehmen:)
ivkoivko vor 5 Jahren
Pffffhü! Das ist doch alles gelogen!!! ...außer die Nr.3, bin da etwas empfindlich! ;P
ChizzaChizza vor 5 Jahren
Das mit der Kommunikation ist ja immer so eine Sache und so gut man sich selber bemüht, ohne Missverständnisse zu kommunizieren, so wenig gelingt es immer, weil man den Gegenüber nicht mit all seinen Gedanken und Emotionen kennen kann und er ggf. solche Trainings nicht hatte. Die Krise verschärft dann manchmal dieses Leck und führt zu manchen Ausbrüchen.
Ansonsten bin ich bei Fresh ;)
Fresh21Fresh21 vor 5 Jahren
Vielleicht ein paar ungewohnte Worte von mir, aber bzgl. der "zum Denken anregenden Beiträge" gehen mir zunehmend diejenigen auf den Sender, die sich hier anmaßen, übermäßig andere User direkt oder indirekt zu kritisieren - mittels Blogartikeln und Kommentaren. Und ja, das ist eine Kritik:)
PollitaPollita vor 5 Jahren
Ich bin mir sogar sicher, dass das mit der aktuellen Situation zu tun hat. In den letzten Wochen haben sehr nette Parfumos und Parfumas, die ich hier liebgewonnen habe, Aussagen von mir hin und wieder in den falschen Hals gekriegt. Habe dann gleich nachgefragt und wir konnten die Missverständnisse glücklicherweise sehr schnell aus der Welt schaffen. Und nicht nur hier im Netz merke ich das, sondern auch im Umgang mit Familie und Freunden. Das macht uns mehr zu schaffen, als wir wirklich glauben.
Fresh21Fresh21 vor 5 Jahren
Zunächst einmal: prima, sich mit Kritik und Kritikfähigkeit auseinanderzusetzen! Allerdings würde ich bei deiner Aufzählung einen Punkt ergänzen wollen. Denn häufig sind ja Äußerungen wie "Immer lässt Du die Balkontür auf“ nur der oberflächliche Ausdruck eines tiefer sitzenden Beziehungsproblems, was ggf. BEIDE betrifft (aber nicht explizit auf dich zu treffen muss;) Die Frage „Hey, wie meinst Du das eigentlich?“ ist gut geeignet, auch diese Möglichkeit (zur Klärung) anzugehen ...
SignoraRossiSignoraRossi vor 5 Jahren
@Einfachich: Wie Du es meinst, weiß ich, habe ich mich doch eingehend mit dem Konzept der 'Gewaltfreien Kommunikation' beschäftigt. Es gefällt mir, ich finde es überaus empfehlenswert und hilfreich. Aber das hier (Zitat) "Ich würde mir wünschen, dass Du die Tür schließen würdest weil" ist ein Eiertanz. Wenn ich es folgendermaßen ausdrücke "Ich wünsche mir, dass Du die Tür schließt, weil..." ist es genau so gewaltfrei und darüber hinaus praktikabler. :)
JoHannesJoHannes vor 5 Jahren
ps. In meiner Beobachtung hier im Forum gibt es im Moment in der Intention verstärkt "männliche" Blogs und "weibliche" Blogs. Spannend auch, wer für welches Thema und warum wieviele Pokale (Auszeichnungen) bekommt. Das wäre eine Masterarbeit wert ... ;-)
JoHannesJoHannes vor 5 Jahren
Vor diesem Hintergrund verändert sich auch der Mensch und soziale Systeme. Und in Krisenzeiten verstärkt sich auch alles: mag ich normalerweise Kritik (weil diese mich im Leben weiterbringt, so ich das möchte), ist diese mir im Moment evtl. zu viel. Aus Kritik wird dann in der Wahrnehmung Angriff. Und darausfolgend Abwehr. Ohne die Chance auf Reflexion. Weil ich meine Energie u.U. für existenziellere Dinge und Wahrung des Ist—Zustands benötige. ... Das wäre mein Denkansatz.
JoHannesJoHannes vor 5 Jahren
Interessante Beobachtungen, die ich teile! Ich meine (kann mich täuschen), dass wir noch garnicht ahnen, wie uns diese Coronakrise im psychischen Würgegriff hat und wir erst noch verstehen müssen, was das für uns bedeutet. Latente Angst, Unsicherheit, Zusammenbruch von Systemen, dauerhafte Veränderung. Wir sprechen z.B. von "social distancing" und meinen aber ein körperliches Annäherungsverbot. Und das ist einfach heftig. Und hat für mich mit einem erfüllten Leben nur noch wenig zu tun hat.
EinfachichEinfachich vor 5 Jahren
darf jeder seine eigene Meinung haben. Ich habe ja auch meine ;-) Und um sich über Dinge aufzuregen, die ich nicht ändern kann (und/oder will) ist mir meine Zeit zu schade ;-)
EinfachichEinfachich vor 5 Jahren
erfüllen kannst oder auch nicht. ;-)
Vor diesem Hintergrund bewerte ich Kritik nicht als "Angriff", sondern als eine berechtigte Meinung eines anderen Menschen, die evtl. nur nicht konstruktiv geäußert wurde. Hier z.B. weil ich den Signaturduft von jemandem "verrissen" habe und derjenige sich nun Angegriffen fühlt weil es ja nicht sein kann, dass jemand genau diesen Duft nicht mag ;-) Oder, um es ganz kurz auf den Punkt zu bringen. Düfte werden einfach zu unterschiedlich wahrgenommen, da ....
EinfachichEinfachich vor 5 Jahren
Ein sehr guter, schöner und wichtiger Ansatz von Dir. Vielleicht sollten wir alle etwas mehr die "Gewaltfreie Kommunikation" anwenden. Das wäre dann in Deinem Beispiel nicht mehr "Immer lässt Du die Tür auf", sondern "Ich würde mir wünschen, dass Du die Tür schließen würdest weil......." Damit ist der, zumindest Unterschwellige, Vorwurf an Dich vom Tisch und Du hast die Möglichkeit direkter bzw. reflektierter zu Reagieren, da es kein "Angriff" mehr ist, sondern ein begründeter Wunsch, den Du ...
Helena1411Helena1411 vor 5 Jahren
... Leben besteht aus Interaktion. Zudem glaube ich, dass viele Menschen, mich übrigens an vorderster Front eingeschlossen, sehr viel auf dem sogenannten Beziehungs- oder Appellohr hören, weniger auf dem Sachohr, d.h. Aussagen werden weniger in ihrer rein sachlichen Information als denn eher in der vermeintlich verstandenen Kritik, Anklage, Beleidigung, Verletzung, etc. verstanden. Wenn man darum weiß, fällt es leichter, damit umzugehen. Zumindest meistens ;-))
Helena1411Helena1411 vor 5 Jahren
Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun, nicht wahr? Anwendbar in allen Lebenslagen mit erstaunlichen Erkenntnissen, für sich, über sich, für und über den Gegenüber. Ich denke, um mit Watzlawick zu sprechen, man kann nicht nicht kommunizieren bzw., etwas weiter gefasst, man kann nicht nichts über sich preisgeben. Denn jede Aussage oder auch vermeintliche Nicht-Aussage sagt eben etwas über denjenigen, der es (nicht) sagt, aus. Und ich finde es auch nicht negativ oder schlimm, denn das soziale ...
E10E10 vor 5 Jahren
Hallo Flaconess.... dein Beitrag sagt echt viel von dir aus. Selbstreflexion ist ein Internates Thema.... Dein Beitrag ist so gut das es in jeder Lebenslage genutzt werden kann.... nicht nur auf Schooks :) Viele liebe Grüße an dich lieb Freundin.

Weitere Artikel von Flaconesse