16.10.2012 - 09:08 Uhr
Aura
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Aura
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Das Gegenteil von Salzhering
Irgendwann schliesst man als Jugendlicher Bekanntschaft mit den „erwachsenen Genüssen“. Die erste Tasse Kaffee, die erste heimlich gepaffte Zigarette in der Schulpause, der erste Schluck Sekt an Oma Hildes 80. Geburtstag. Und man schwärmt seinen Freunden vor, wie saugeil und lecker das alles doch ist und kommt sich dabei wahnsinnig weltmännisch und erwachsen vor.
Wenn man damals ehrlich gewesen wäre, war der Kaffee furchtbar bitter, der Zigarettenqualm eklig und es wurde einem schwindlig davon, und Zitronensprudel schmeckte definitiv besser als dieser mostig-vergorene, beissende Sekt-Alkohol-Geschmack.
Man musste sich richtiggehend disziplinieren, um nochmal zu probieren, und nochmal, und nochmal, bis man sich daran gewöhnt hatte. Die Ironie dabei: Nach einigen Jahren wünscht man sich, man hätte nie damit begonnen...
Andere Sachen wird man dagegen nie locker-genussvoll „hinunterbringen“ – zum Beispiel Salzheringe, oder Orangensaft mit zuviel Fruchtfleisch, einen Schinken zwei Tage über dem Ablaufdatum, ein zu wenig gekochtes Frühstücksei, bei dem das Weisse noch glibberig ist, oder Kekse, bei deren Teigherstellung man Oma Hilde beobachten konnte, wie sie sich die Finger ableckte und dann den Teig wieder anfasste.
Auch bei Parfüms gibt es Düfte, die ich einfach nicht „runterbringe“. Ingredienzen, die mich so sehr stören, dass ich sie mir nicht mehr als individuelle Note schönreden/-riechen kann. Zu viele alte Rosen im abgestandenen, moorig gewordenen Vasenwasser. Zu viel Putzmittelodeur. Zu viele Testosterone im als „herb“ deklarierten Duft. Zu viel Oma-Hilde-Geruch.
Golden Light Wood ist das genaue Gegenteil von all dem. Es geht runter wie Öl, wie Honig, es läuft rein wie ein sonniger Herbstspaziergang am Waldrand, mit raschelndem Laub unter den Füssen, wenn man die ganze Welt umarmen könnte und sich nicht entscheiden kann, ob man den Moment mit geöffneten oder mit geschlossenen Augen besser geniessen kann. Drum kneift man nur ein Auge zu, verzieht den Mund dabei zu einem schiefen Lächeln und fühlt sich wohl damit.
Ausdauernde Orange und Zitrone, Kuschelmoschus und sanfte Vanille, sonnengewärmtes, duftendes Holz, ein kleiner Hauch Holzkohle von einem herabgebrannten Lagerfeuer.
Keine Fragen und keine Zweifel bleiben offen bei diesem Duft, man kann ihn ohne Selbstdisziplinierung geniessen, ja aufsaugen. Er ist so besänftigend wie Kinderlachen und so schön wie Morgentau in der Sonne. Nicht naiv unschuldig, sondern viel positive weibliche Energie ausstrahlend.
Wenn das Selbstwertgefühl in den Kniekehlen hängt und Du es vor lauter Bauch und Hintern nicht mehr siehst, wenn Du keine Lust hast, die starke Frau oder den Vamp rauszuhängen, wenn Du mal niemanden beeindrucken möchtest, sondern einfach nur die Augen schliessen und für Dich allein ein wohliges „Hmmm“ seufzen willst – dann ist Golden Light Wood das richtige Genussmittel.
Wenn man damals ehrlich gewesen wäre, war der Kaffee furchtbar bitter, der Zigarettenqualm eklig und es wurde einem schwindlig davon, und Zitronensprudel schmeckte definitiv besser als dieser mostig-vergorene, beissende Sekt-Alkohol-Geschmack.
Man musste sich richtiggehend disziplinieren, um nochmal zu probieren, und nochmal, und nochmal, bis man sich daran gewöhnt hatte. Die Ironie dabei: Nach einigen Jahren wünscht man sich, man hätte nie damit begonnen...
Andere Sachen wird man dagegen nie locker-genussvoll „hinunterbringen“ – zum Beispiel Salzheringe, oder Orangensaft mit zuviel Fruchtfleisch, einen Schinken zwei Tage über dem Ablaufdatum, ein zu wenig gekochtes Frühstücksei, bei dem das Weisse noch glibberig ist, oder Kekse, bei deren Teigherstellung man Oma Hilde beobachten konnte, wie sie sich die Finger ableckte und dann den Teig wieder anfasste.
Auch bei Parfüms gibt es Düfte, die ich einfach nicht „runterbringe“. Ingredienzen, die mich so sehr stören, dass ich sie mir nicht mehr als individuelle Note schönreden/-riechen kann. Zu viele alte Rosen im abgestandenen, moorig gewordenen Vasenwasser. Zu viel Putzmittelodeur. Zu viele Testosterone im als „herb“ deklarierten Duft. Zu viel Oma-Hilde-Geruch.
Golden Light Wood ist das genaue Gegenteil von all dem. Es geht runter wie Öl, wie Honig, es läuft rein wie ein sonniger Herbstspaziergang am Waldrand, mit raschelndem Laub unter den Füssen, wenn man die ganze Welt umarmen könnte und sich nicht entscheiden kann, ob man den Moment mit geöffneten oder mit geschlossenen Augen besser geniessen kann. Drum kneift man nur ein Auge zu, verzieht den Mund dabei zu einem schiefen Lächeln und fühlt sich wohl damit.
Ausdauernde Orange und Zitrone, Kuschelmoschus und sanfte Vanille, sonnengewärmtes, duftendes Holz, ein kleiner Hauch Holzkohle von einem herabgebrannten Lagerfeuer.
Keine Fragen und keine Zweifel bleiben offen bei diesem Duft, man kann ihn ohne Selbstdisziplinierung geniessen, ja aufsaugen. Er ist so besänftigend wie Kinderlachen und so schön wie Morgentau in der Sonne. Nicht naiv unschuldig, sondern viel positive weibliche Energie ausstrahlend.
Wenn das Selbstwertgefühl in den Kniekehlen hängt und Du es vor lauter Bauch und Hintern nicht mehr siehst, wenn Du keine Lust hast, die starke Frau oder den Vamp rauszuhängen, wenn Du mal niemanden beeindrucken möchtest, sondern einfach nur die Augen schliessen und für Dich allein ein wohliges „Hmmm“ seufzen willst – dann ist Golden Light Wood das richtige Genussmittel.
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