14.05.2015 - 03:51 Uhr
loewenherz
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Entre dos tierras
Seinen Namen und seine ganze thematische Verortung rund um die Sonnenblume habe ich nie ganz nachvollziehen können. All meine Konnotationen rund um Sonnenblumen - Ölsaaten sind es immerhin, und Vincent van Gogh verewigte sie in schwelgerischer Farbigkeit - sind reich und opulent und von einer gewissen Gewichtigkeit. Und reich und opulent, geschweige denn gewichtig - nein, all das ist Elizabeth Ardens Sunflowers nicht.
Sunflowers ist für mich viel mehr der Duft von 'Blumen in der Sonne' als von 'Sonnenblumen'. Er ist einer der heitersten und unbeschwertesten Düfte, die ich kenne - einer, den davon erzählt, atemlos einen Hang hinab zu rennen, den Sommerwind im offenen Haar. Einer, der den leisen Klang von Bienenflügeln in sich trägt - und vielleicht einen ganz fernen Rasenmäher - und Anklänge von aufgeschnittenem Obst und frischem Heu. Kleine, bunte Blüten blühen in ihm - ohne die Natürlichkeit von frischen Wiesenblumen zwar, doch freundlich hell und voll Unbefangenheit und Unschuld - und eine zarte Wärme hat er - so wie warme Planken unter unseren bloßen Füßen.
Sunflowers, der erinnert an die Unschuld der 90er - als wir keine Jungs und keine Mädchen mehr waren - und bei weitem noch keine Männer oder Frauen - als wir zwischen den Zeiten standen - die Kindheit noch nicht ganz vorbei, vor uns die ganze Welt. Als Küsse noch voll Neugier und voll Unschuld waren und die Sommer endlos - und wir sicher waren, dass Freundschaften für immer wären, unsere ganz bestimmt. Als wir die Tage auf den Rheinwiesen auf Decken und großen Badetüchern vertrödelten, irgendjemand hatte einen Kassettenrecorder (!) dabei, wir hörten 'Entre dos tierras' von den Héroes del Silencio (Erinnert Ihr euch? Dieses unverwechselbare Intro!) und tranken Dosenbier dazu. Große Freiheit jeden Tag. Und irgendwo duftete ein Mädchen immer nach Sunflowers.
Fazit: er ist ein bisschen altmodisch heute, sofern man das von einem Duft behaupten kann, der gerade einmal zwanzig Jahre alt ist, ist Mainstream durch und durch, im Grunde nichts besonderes, hat nie behauptet etwas anderes zu sein. Es hat ihm nicht geschadet. Tief drinnen bleibt er für immer jung.
Sunflowers ist für mich viel mehr der Duft von 'Blumen in der Sonne' als von 'Sonnenblumen'. Er ist einer der heitersten und unbeschwertesten Düfte, die ich kenne - einer, den davon erzählt, atemlos einen Hang hinab zu rennen, den Sommerwind im offenen Haar. Einer, der den leisen Klang von Bienenflügeln in sich trägt - und vielleicht einen ganz fernen Rasenmäher - und Anklänge von aufgeschnittenem Obst und frischem Heu. Kleine, bunte Blüten blühen in ihm - ohne die Natürlichkeit von frischen Wiesenblumen zwar, doch freundlich hell und voll Unbefangenheit und Unschuld - und eine zarte Wärme hat er - so wie warme Planken unter unseren bloßen Füßen.
Sunflowers, der erinnert an die Unschuld der 90er - als wir keine Jungs und keine Mädchen mehr waren - und bei weitem noch keine Männer oder Frauen - als wir zwischen den Zeiten standen - die Kindheit noch nicht ganz vorbei, vor uns die ganze Welt. Als Küsse noch voll Neugier und voll Unschuld waren und die Sommer endlos - und wir sicher waren, dass Freundschaften für immer wären, unsere ganz bestimmt. Als wir die Tage auf den Rheinwiesen auf Decken und großen Badetüchern vertrödelten, irgendjemand hatte einen Kassettenrecorder (!) dabei, wir hörten 'Entre dos tierras' von den Héroes del Silencio (Erinnert Ihr euch? Dieses unverwechselbare Intro!) und tranken Dosenbier dazu. Große Freiheit jeden Tag. Und irgendwo duftete ein Mädchen immer nach Sunflowers.
Fazit: er ist ein bisschen altmodisch heute, sofern man das von einem Duft behaupten kann, der gerade einmal zwanzig Jahre alt ist, ist Mainstream durch und durch, im Grunde nichts besonderes, hat nie behauptet etwas anderes zu sein. Es hat ihm nicht geschadet. Tief drinnen bleibt er für immer jung.
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