19.04.2016 - 15:43 Uhr
Aliana
28 Rezensionen
Aliana
Top Rezension
24
Heiße Stunden inmitten blühender Stauden
Vor keinem Parfüm hatte ich so Bammel, wie vom Red Door!
Lange dachte ich - nein, das brauche ich mir nicht anzutun.
Dann habe ich in einer Parfümerie einen Tester-Flakon gesehen und ohne groß nachzudenken nach einem Sprüher verlangt. Auf dem Papierstreifen.
Schon bei dem ersten Einatmen wusste ich es: JA! Ein großes JA!
Oh, ist dieser Duft schön! Und üppig! Und voll!
Wie ein Blumenmeer aus ausgesuchten, perfekt aufeinander abgestimmten Blumen, die alle in voller Blüte stehen. Je nach dem aus welcher Richtung der Wind kommt, umweht mich eine andere Nuance.
An manchen Tagen ist die Komposition weich und warm, und etwas träge, als sei es ein warmer Sommertag, windstill und verschlafen. An anderen Tagen, wie heute, sind die Maiglöckchen mit ihrem etwas frischeren, herberen Duft dominanter und das Blumenmeer wiegt sich unter eine sanfte Brise.
Die Blumen sind alle sehr selbstbwusst und unglaublich erotisch. Erotisch auf eine ganz andere Weise als die, die ich bis jetzt als solche empfunden habe. Normalerweise ist Erotik für mich sehr subtil und dunkel, sehr lasziv und endgültig. Am besten auszudrucken mit Amber, Weihrauch, Styrax, Labdanum, Leder, Rauch, Vanille, Hölzer. Eine im Licht der Kerzen und unter der Duftschwaden der Räucherharze liegende, sich räckelnde Frau, mit kostbaren Ölen eingerieben und mit Juwelen geschmückt. Eine Nacht mit ihr und Mann ist ihr für immer verfallen.
In Red Door aber fehlt das alles und trotzdem ist der Duft so verheißungsvoll. Red Door ist eine Frau inmitten eines Blumenfeldes, mit offenem, wallendem Haar,mit einem sonnigen Lächeln und in einem geblümten Kleid mit tiefen Ausschnitt. Sie bewegt sich schnell und flink, ihre Mähne und ihre volle Brüste hüpfen bei jeder Bewegung so verführerisch, dass Mann nicht die Augen von ihnen abwenden kann.
Dass Blumen sexy sein können ist meine persönliche Einsicht, galten Blumen für mich immer als Inbegriff für Reinheit und Elleganz, als eigentlich asexuell.
Aber man lernt nie aus und unserer Horizont wird täglich erweitert - Gott sei Dank! Was für ein schöner Duft wäre mir sonst entgangen! An mir selbst zu riechen versetzt mich fast in einen Rausch, bei jedem Atemzug will ich noch tiefer einatmen.
Ich werde jetzt nicht die Duftpyramide rezitieren. Mag ich nicht. Sicherlich sind alle Moleküle vorhanden, die zum Duft der Einen oder Anderen angegebenen Blume gehören. Jeder wird etwas Anderes riechen.
Was hier das Wichtigste ist, ist die Kunst, die dahintersteckt.
Denn: ich mag eigentlich keinen Anis, keine Tuberose, keinen Honig, keinen Heliotrop, keinen Pfirsich. Ich mag eigentlich keine Blumendüfte, die so reich sind. Eigentlich. Aber diesen Duft hier - den könnte ich riechen, bis mir schwindelig wird und ich muss aufpassen nicht zu hyperventilieren :) Ich erkenne keinen Honig (es wäre das Schlimmste), auch keinen Anis. Vielleicht ist das die eigentliche Kunst - Düfte so einzusetzten, dass sie einzeln nicht wahrnehmbar sind, aber den Effekt von anderen Düften vervollkommnen. Wie olfaktiorisches Glutamat, sozusagen.
Ich sehe nach wer die Parfümeure sind, die diesen Duft kreiert haben - und entdecke, dass ich auch andere ihrer Düfte ganz ganz gerne habe - Jasmin Noir von Bvlgari, Tobacco Vanille von Tom Ford, sämtliche Diana Vreeland Düfte, Saharienne von YSL, die Düfte von Shanghai Tang, Prada Tendre und Prada Amber...
Mir wird wieder klar, dass ich einfach den Stil des Künstlers liebe und nicht unbedingt die Zutaten. So wie ich liebe, wie Renoir malt und nicht unbedingt WAS er malt. Sogar eine biedere oder kitschige Szene wird zur Kunst, wenn ein Genie sie malt. Sogar Düfte, die ich nicht mag, ergeben ein wundervolles Ganzes, wenn ein Könner sie zusammen rührt.
Einzig ist die Ausdauer dieses Duftes etwas zu kurz - nach 2 Stunden sind die Orgasmen soweit ausgestöhnt, dass die "Zigarette danach" zwischen den blühenden Stauden angezündet werden kann. Und nach einem längeren, wohligen, leisen Nickerchen auf seiner Schulter, heißt es dann nochmals 4-5 Stunden später - Adio, amore mio! Die Schöne betrachtet kurz seinen Schlaf unter der späten Nachmittagssonne. Sie lächelt befriedigt, befreit sich sanft aus seiner Umarmung, hebt mit flinken Fingern ihr zerknittertes, geblümtes Kleid auf und verschwindet, sanft die Hüften wiegend, aus seinem Leben....
Lange dachte ich - nein, das brauche ich mir nicht anzutun.
Dann habe ich in einer Parfümerie einen Tester-Flakon gesehen und ohne groß nachzudenken nach einem Sprüher verlangt. Auf dem Papierstreifen.
Schon bei dem ersten Einatmen wusste ich es: JA! Ein großes JA!
Oh, ist dieser Duft schön! Und üppig! Und voll!
Wie ein Blumenmeer aus ausgesuchten, perfekt aufeinander abgestimmten Blumen, die alle in voller Blüte stehen. Je nach dem aus welcher Richtung der Wind kommt, umweht mich eine andere Nuance.
An manchen Tagen ist die Komposition weich und warm, und etwas träge, als sei es ein warmer Sommertag, windstill und verschlafen. An anderen Tagen, wie heute, sind die Maiglöckchen mit ihrem etwas frischeren, herberen Duft dominanter und das Blumenmeer wiegt sich unter eine sanfte Brise.
Die Blumen sind alle sehr selbstbwusst und unglaublich erotisch. Erotisch auf eine ganz andere Weise als die, die ich bis jetzt als solche empfunden habe. Normalerweise ist Erotik für mich sehr subtil und dunkel, sehr lasziv und endgültig. Am besten auszudrucken mit Amber, Weihrauch, Styrax, Labdanum, Leder, Rauch, Vanille, Hölzer. Eine im Licht der Kerzen und unter der Duftschwaden der Räucherharze liegende, sich räckelnde Frau, mit kostbaren Ölen eingerieben und mit Juwelen geschmückt. Eine Nacht mit ihr und Mann ist ihr für immer verfallen.
In Red Door aber fehlt das alles und trotzdem ist der Duft so verheißungsvoll. Red Door ist eine Frau inmitten eines Blumenfeldes, mit offenem, wallendem Haar,mit einem sonnigen Lächeln und in einem geblümten Kleid mit tiefen Ausschnitt. Sie bewegt sich schnell und flink, ihre Mähne und ihre volle Brüste hüpfen bei jeder Bewegung so verführerisch, dass Mann nicht die Augen von ihnen abwenden kann.
Dass Blumen sexy sein können ist meine persönliche Einsicht, galten Blumen für mich immer als Inbegriff für Reinheit und Elleganz, als eigentlich asexuell.
Aber man lernt nie aus und unserer Horizont wird täglich erweitert - Gott sei Dank! Was für ein schöner Duft wäre mir sonst entgangen! An mir selbst zu riechen versetzt mich fast in einen Rausch, bei jedem Atemzug will ich noch tiefer einatmen.
Ich werde jetzt nicht die Duftpyramide rezitieren. Mag ich nicht. Sicherlich sind alle Moleküle vorhanden, die zum Duft der Einen oder Anderen angegebenen Blume gehören. Jeder wird etwas Anderes riechen.
Was hier das Wichtigste ist, ist die Kunst, die dahintersteckt.
Denn: ich mag eigentlich keinen Anis, keine Tuberose, keinen Honig, keinen Heliotrop, keinen Pfirsich. Ich mag eigentlich keine Blumendüfte, die so reich sind. Eigentlich. Aber diesen Duft hier - den könnte ich riechen, bis mir schwindelig wird und ich muss aufpassen nicht zu hyperventilieren :) Ich erkenne keinen Honig (es wäre das Schlimmste), auch keinen Anis. Vielleicht ist das die eigentliche Kunst - Düfte so einzusetzten, dass sie einzeln nicht wahrnehmbar sind, aber den Effekt von anderen Düften vervollkommnen. Wie olfaktiorisches Glutamat, sozusagen.
Ich sehe nach wer die Parfümeure sind, die diesen Duft kreiert haben - und entdecke, dass ich auch andere ihrer Düfte ganz ganz gerne habe - Jasmin Noir von Bvlgari, Tobacco Vanille von Tom Ford, sämtliche Diana Vreeland Düfte, Saharienne von YSL, die Düfte von Shanghai Tang, Prada Tendre und Prada Amber...
Mir wird wieder klar, dass ich einfach den Stil des Künstlers liebe und nicht unbedingt die Zutaten. So wie ich liebe, wie Renoir malt und nicht unbedingt WAS er malt. Sogar eine biedere oder kitschige Szene wird zur Kunst, wenn ein Genie sie malt. Sogar Düfte, die ich nicht mag, ergeben ein wundervolles Ganzes, wenn ein Könner sie zusammen rührt.
Einzig ist die Ausdauer dieses Duftes etwas zu kurz - nach 2 Stunden sind die Orgasmen soweit ausgestöhnt, dass die "Zigarette danach" zwischen den blühenden Stauden angezündet werden kann. Und nach einem längeren, wohligen, leisen Nickerchen auf seiner Schulter, heißt es dann nochmals 4-5 Stunden später - Adio, amore mio! Die Schöne betrachtet kurz seinen Schlaf unter der späten Nachmittagssonne. Sie lächelt befriedigt, befreit sich sanft aus seiner Umarmung, hebt mit flinken Fingern ihr zerknittertes, geblümtes Kleid auf und verschwindet, sanft die Hüften wiegend, aus seinem Leben....
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