22.03.2011 - 15:03 Uhr
Coriolon
42 Rezensionen
Coriolon
Top Rezension
ein Guerlain-Parfum aus "schwierigen" Zeiten- Folge III - die letzte
Wir schreiben das Jahr 2000. Wir sind mitten drin in der Katastrophe. Die letzten Jahre waren für Guerlain nicht gerade Erfolg versprechend. Der mäßige Absatz von "Coriolan", der Streit um "Champs-Elysées"... Gut, in 1999 startete die bis heute erfolgreiche Serie "Aqua Allegoria" mit Pamplelune, Herba Fresca, Lavande Velours, Ylang&Vanille und Rosa Magnifica. Aber diese Serie hatte nicht den Anspruch an ein großes Parfum. Frankreich, die Welt, aber eben auch LVMH wartete auf neues , großes Parfum; LVMH vor allem auf erfolgreiches. Wieder wurde Geld in die Hand genommen und diesmal wurde Jean Paul Guerlain gleich von Anfang an beauftragt.
"Mahora", die Weiblichkeit des 6.Kontinents ! Die Werbung zeigte eine bronzefarbene, holde Weiblichkeit, mit streng nach hinten gekämmten Haaren in einer Wüstenlandschaft. Für den Flakon wurde wieder Robert Granai verpflichtet. Er entwarf einen merkwürdigen Flakon mit einer gehämmerten Deckplatte, den Zerstäuber im spitz nach oben zeigenden Flakonhals. Auf dem Hals ein drehbarer brauner bonbongroßer Knopf.
Der Weltpresse wurde "Mahora" auf einer großen Gartenfläche vor den Toren von Paris präsentiert, in der Nähe des Guerlain‘schen Familienbesitzes. Man wurde durch 5 Zelte geleitet (die Kontinente) bis man endlich im Mahora-Zelt ankam.
Alles merkwürdig. Man sprach davon, dass Paris für das Marketing Millionen ausgegeben hätte. Wenn sich doch nur ein Erfolg einstellen möge!
Wieder kam alles anders.
Der Duft: ein zunächst grüner, frischer, aber auch wieder leicht bitter Ersteindruck setzte sich dann in der Herznote mit überwiegend weißen Blüten fort. Neben Jasmin, Neroli und Ylang Ylang ist es das stechende Frangipani, welches nach meinem Empfinden den überwiegend negativen Eindruck hinterlässt. Mahora hat im Fonds die klassische Guerlinade und duftet hier holzig, würzig.
Der Duft war in Europa ein Flop. Das Eau de Parfum oder das Extrait blieben in den Verkaufszahlen weit hinter den Erwartungen zurück. Nicht so in Amerika, hier war der Duft nun auch nicht der Renner, aber zumindest ergab sich eine Nachfrage und Paris produzierte nur für Amerika eine Körperpflegeserie.
„Mahora“ ist das Guerlain –Parfum mit der kürzesten Lebenszeit. Nach 2 Jahren wurde es konsequent wieder aus den Regalen gezogen. War es nur der Duft, der nicht gefiel? Mitnichten, auch der Flakon missfiel und er war speziell für Frauenhände nicht geeignet. Für den Vorgang des Zerstäubens brauchte man 2 Hände - eine zum halten, die andere zum zerstäuben.
Einzig der Flakon des Extrait‘s: Dieser ist wahrhaft gelungen. Wie ein geschliffener Kieselstein, ebenfalls mit einer gehämmerten Optik, ein Einlass aus Glas, in welchem das Extrait sichtbar ist. Mit einem Glasstick, welcher seitlich aus dem „Kiesel“ zu ziehen war, konnte man eine punktgenaue das Parfum dosieren. Der Inhalt umfasste 12 ml. Man mag den Flakon auch als Handschmeichler deklarieren. Schlichtweg schön.
Bei Guerlain standen die Signale auf Rot. Der 3.Misserfolg in Folge. Für Besinnung war nun keine Zeit mehr. Es musste etwas passieren.
Ich denke, dass spätestens hier die Pläne zur kompletten Umgestaltung des Unternehmens geschmiedet wurden, welche dann der Öffentlichkeit im Jahre 2005 mit Eröffnung des umgebauten Stammhauses präsentiert wurden.
Die Formel von "Mahora" wurde vor wenigen Jahren wieder aus dem Tresor geholt; sie ergänzt nun unter dem Namen "Mayotte" die 'Les Parisiennes-Linie' , allerdings in leicht geändertet Formulierung.
"Mahora", die Weiblichkeit des 6.Kontinents ! Die Werbung zeigte eine bronzefarbene, holde Weiblichkeit, mit streng nach hinten gekämmten Haaren in einer Wüstenlandschaft. Für den Flakon wurde wieder Robert Granai verpflichtet. Er entwarf einen merkwürdigen Flakon mit einer gehämmerten Deckplatte, den Zerstäuber im spitz nach oben zeigenden Flakonhals. Auf dem Hals ein drehbarer brauner bonbongroßer Knopf.
Der Weltpresse wurde "Mahora" auf einer großen Gartenfläche vor den Toren von Paris präsentiert, in der Nähe des Guerlain‘schen Familienbesitzes. Man wurde durch 5 Zelte geleitet (die Kontinente) bis man endlich im Mahora-Zelt ankam.
Alles merkwürdig. Man sprach davon, dass Paris für das Marketing Millionen ausgegeben hätte. Wenn sich doch nur ein Erfolg einstellen möge!
Wieder kam alles anders.
Der Duft: ein zunächst grüner, frischer, aber auch wieder leicht bitter Ersteindruck setzte sich dann in der Herznote mit überwiegend weißen Blüten fort. Neben Jasmin, Neroli und Ylang Ylang ist es das stechende Frangipani, welches nach meinem Empfinden den überwiegend negativen Eindruck hinterlässt. Mahora hat im Fonds die klassische Guerlinade und duftet hier holzig, würzig.
Der Duft war in Europa ein Flop. Das Eau de Parfum oder das Extrait blieben in den Verkaufszahlen weit hinter den Erwartungen zurück. Nicht so in Amerika, hier war der Duft nun auch nicht der Renner, aber zumindest ergab sich eine Nachfrage und Paris produzierte nur für Amerika eine Körperpflegeserie.
„Mahora“ ist das Guerlain –Parfum mit der kürzesten Lebenszeit. Nach 2 Jahren wurde es konsequent wieder aus den Regalen gezogen. War es nur der Duft, der nicht gefiel? Mitnichten, auch der Flakon missfiel und er war speziell für Frauenhände nicht geeignet. Für den Vorgang des Zerstäubens brauchte man 2 Hände - eine zum halten, die andere zum zerstäuben.
Einzig der Flakon des Extrait‘s: Dieser ist wahrhaft gelungen. Wie ein geschliffener Kieselstein, ebenfalls mit einer gehämmerten Optik, ein Einlass aus Glas, in welchem das Extrait sichtbar ist. Mit einem Glasstick, welcher seitlich aus dem „Kiesel“ zu ziehen war, konnte man eine punktgenaue das Parfum dosieren. Der Inhalt umfasste 12 ml. Man mag den Flakon auch als Handschmeichler deklarieren. Schlichtweg schön.
Bei Guerlain standen die Signale auf Rot. Der 3.Misserfolg in Folge. Für Besinnung war nun keine Zeit mehr. Es musste etwas passieren.
Ich denke, dass spätestens hier die Pläne zur kompletten Umgestaltung des Unternehmens geschmiedet wurden, welche dann der Öffentlichkeit im Jahre 2005 mit Eröffnung des umgebauten Stammhauses präsentiert wurden.
Die Formel von "Mahora" wurde vor wenigen Jahren wieder aus dem Tresor geholt; sie ergänzt nun unter dem Namen "Mayotte" die 'Les Parisiennes-Linie' , allerdings in leicht geändertet Formulierung.
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