04.03.2015 - 14:30 Uhr
Palonera
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Palonera
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43
Gentlemen. Gentleladies.
Das Älterwerden ist ein seltsam' Ding.
Zumindest für mich, für meine Nase.
Liebnäselte ich in meinen frühen Zwanzigern noch bis weit über den 30. Geburtstag hinaus vorwiegend mit kraftvoll-saftigen Mainstreamern wie "Moschino", "Senso" und Konsorten, respektvollen Abstand wahrend zu den Klassikern großer Häuser, so schleicht sich seit einigen Jahren ein Oldschooler nach dem anderen unaufhaltsam in mein Herz.
Und in meine Sammlung, sicher.
Es begann mit Colognes, jenen seit Kindertagen mit meiner Großmutter und einer Kölner Hausnummer verknüpften Wunderwässern, nahm seinen Weg über herbgrüne Chyprioten und macht zur Stunde halt im Barbershop, irgendwo in Great Britain.
Bei jenen Düften, die ein bißchen von diesem, ein bißchen von jenem haben und doch in ihrer Gesamtheit wieder ganz eigen scheinen.
Die zitrisch sind und grün, herb und kühl und ernst, doch niemals streng, niemals dunkel oder düster.
So wie "Lime Basil & Mandarin".
Hell und klar und kühl wie ein junger Sommermorgen eröffnet der Duft auf meiner Haut, ein wenig bitter fast und frei von jeder Süße – herbe Fruchtschalen und grünes Blattwerk durchziehen stichelfrische Morgenluft, die Sonne ist noch fern, feuchtes Gras und junge Kräuter, kein Blümlein weit und breit.
Sehr strikt, sehr straight.
Ein solcher Duft kann Leben retten, wenn's vierzig Grad im Schatten zeigt.
Doch bald schon geht die Sonne auf, wärmt Licht und Luft und Lebenskraft der nun gar nicht mehr so zarten Grünlinge, deren aromatisch-krautiger Duft sich mehr und mehr mit den noch immer herbbitteren Hesperiden mengt.
Limetten – vielleicht.
Mandarinen – mag sein.
Blind würde ich eher auf Grapefruit tippen und ein wenig Bergamotte, die ja auch gelistet ist – und auf ein Bett aus Eichenmoos, das meiner Phantasie entspringt.
Vielleicht.
Vielleicht auch nicht.
Denn hinter all dem Gelb und hellen Grün, dem Bitteren und Blühenden, der weichen Würze und dem warmen Wind verbirgt sich eine trockene Tiefe, tiefer noch als Patch und Vetiver, ein reiches, dichtes, erdendes Geflecht, das mein Denken immer wieder zu moosbehängten Eichen lenkt.
Einbildung – maybe.
Doch schön ist er schon, der Gedanke, und so sehr passend zu diesem Bild eines Hochsommertags irgendwo weit draußen auf dem Land, dort, wo die Menschen freundlich sind und ein wenig wortkarg, Gentlemen, Gentleladies, wo sie Cord tragen und Tweed und Leinen, nah bei sich, der Natur und jenen Dingen, die zu schätzen man mitunter doch erst lernen muß, Jahr um Jahr, mehr und mehr, um sie dann nicht mehr zu missen.
Nimmermehr.
Zumindest für mich, für meine Nase.
Liebnäselte ich in meinen frühen Zwanzigern noch bis weit über den 30. Geburtstag hinaus vorwiegend mit kraftvoll-saftigen Mainstreamern wie "Moschino", "Senso" und Konsorten, respektvollen Abstand wahrend zu den Klassikern großer Häuser, so schleicht sich seit einigen Jahren ein Oldschooler nach dem anderen unaufhaltsam in mein Herz.
Und in meine Sammlung, sicher.
Es begann mit Colognes, jenen seit Kindertagen mit meiner Großmutter und einer Kölner Hausnummer verknüpften Wunderwässern, nahm seinen Weg über herbgrüne Chyprioten und macht zur Stunde halt im Barbershop, irgendwo in Great Britain.
Bei jenen Düften, die ein bißchen von diesem, ein bißchen von jenem haben und doch in ihrer Gesamtheit wieder ganz eigen scheinen.
Die zitrisch sind und grün, herb und kühl und ernst, doch niemals streng, niemals dunkel oder düster.
So wie "Lime Basil & Mandarin".
Hell und klar und kühl wie ein junger Sommermorgen eröffnet der Duft auf meiner Haut, ein wenig bitter fast und frei von jeder Süße – herbe Fruchtschalen und grünes Blattwerk durchziehen stichelfrische Morgenluft, die Sonne ist noch fern, feuchtes Gras und junge Kräuter, kein Blümlein weit und breit.
Sehr strikt, sehr straight.
Ein solcher Duft kann Leben retten, wenn's vierzig Grad im Schatten zeigt.
Doch bald schon geht die Sonne auf, wärmt Licht und Luft und Lebenskraft der nun gar nicht mehr so zarten Grünlinge, deren aromatisch-krautiger Duft sich mehr und mehr mit den noch immer herbbitteren Hesperiden mengt.
Limetten – vielleicht.
Mandarinen – mag sein.
Blind würde ich eher auf Grapefruit tippen und ein wenig Bergamotte, die ja auch gelistet ist – und auf ein Bett aus Eichenmoos, das meiner Phantasie entspringt.
Vielleicht.
Vielleicht auch nicht.
Denn hinter all dem Gelb und hellen Grün, dem Bitteren und Blühenden, der weichen Würze und dem warmen Wind verbirgt sich eine trockene Tiefe, tiefer noch als Patch und Vetiver, ein reiches, dichtes, erdendes Geflecht, das mein Denken immer wieder zu moosbehängten Eichen lenkt.
Einbildung – maybe.
Doch schön ist er schon, der Gedanke, und so sehr passend zu diesem Bild eines Hochsommertags irgendwo weit draußen auf dem Land, dort, wo die Menschen freundlich sind und ein wenig wortkarg, Gentlemen, Gentleladies, wo sie Cord tragen und Tweed und Leinen, nah bei sich, der Natur und jenen Dingen, die zu schätzen man mitunter doch erst lernen muß, Jahr um Jahr, mehr und mehr, um sie dann nicht mehr zu missen.
Nimmermehr.
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