25.11.2015 - 14:34 Uhr

Meggi
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Meggi
Top Rezension
23
Stilles Schätzchen
Der Duft mit dem etwas technischen Namen begrüßt mich zunächst mit fein-zimtartiger Süße und aromatischem Safran. Der Hersteller beruft sich – wenn auch in der Formulierung winkeladvokatig - auf den Safran aus Kozani in Griechenland und bezeichnet jenen als den besten der Welt.
Außerdem schwärmt der Werbetext von des Safrans Geruch nach ‚metallischem Honig mit grasigen, heu-ähnlichen Noten‘. Drittens reklamiert Korres für sich den Einsatz natürlicher Zutaten. Das will ich jetzt mal glauben, denn das Aroma ist schon üppig und reich. Der Safran ist weniger staubig als warm. Vielleicht ist Cumin mit dabei, dann freilich weder allzu metallisch noch irgendwie schwitzig.
Es entsteht eine schwebende Duftigkeit, wie sie über frisch gebrühtem Tee liegt. Nicht vom genauen Geruch, sondern von der Art her. Unmittelbar auf der Haut nehme ich – nanu? - eine Art Kokosnote wahr, für die ich normalerweise immer Cashmeran im Verdacht habe. Das wäre ja was bei diesem Anbieter.
Nach eineinhalb Stunden erscheint karamelliger Amber. Da sind sie nun – sozusagen direkt auf die Haut geklebt: die Sahne-Muh-Muhs, die bei mir zustimmendes Nicken auslösen. Ich hatte von ChaiTee, der Spenderin des Pröbchens (vielen Dank!) nämlich den Hinweis bekommen, es gebe Ähnlichkeiten mit Ambra e Zafferano.
Ja, für einen Vergleich mit mit dem Tesori d'Oriente bestehen durchaus Ansatzpunkte. Glücklicherweise halten sich die Gemeinsamkeiten aber meines Erachtens in Grenzen. Die Schnittmenge ist – abgesehen von Trivialitäten bezüglich der Duftnoten - just jene Anwandlung von Kindheitserinnerungs-Kaubonbons, die jedoch beim vorliegenden Kandidaten die H-Sahne-Richtung allenfalls touchiert, während der Ambra e Zafferano sich lustvoll darin suhlt und mir damit den Spaß an ihm nimmt. Der Korres gefällt mir mithin besser. Er lebt von seinen mild-aromatisch-duftigen Gewürzen, die pikant-präsent, indes nie pieksig-penetrant sind. Schön.
Schade, dass die sogenannte Oud-Note – von allein hätte ich „dunkles Holz“ geschrieben - ab der fünften Stunde so extrem leise geraten ist. Charakterlich erinnert sie mich an das hier (IMHO zu Unrecht) weitgehend unbeachtete Oxford Street von Hugh Parsons: holzig, trüffelig-bitterschokoladig, dunkel, gediegen, zurückhaltend. Sehr ordentlich.
Aaaaaaber: Die Haltbarkeit. Ich war zwar vorgewarnt, doch da zum Beispiel die in dieser Hinsicht ebenfalls vielgeschmähten Goutals bei mir zumindest gelegentlich offenbar länger halten als bei anderen, hatte ich gewisse Hoffnungen. Sie wurden enttäuscht. Nach zwei Stunden ist und bleibt Saffron / Amber / Cardamom komplett auf der Haut.
Allerdings begleitet mich vom Nachmittag bis in den Abend hinein gemeinsam mit der Nennen-wir-es-Oud-Note noch eine Ahnung von milder Zeder. Ich behaupte, es ist „richtige“ und nicht die Als-ob-Variante aus Virginia, die eigentlich ein Wacholder ist. Jedenfalls riecht es nicht nach Bleistift. Ansonsten dunkelt der Duft kontinuierlich nach, sofern man angeriechts der minimalen Reste davon sprechen mag.
Ein Fazit zu ziehen, fällt schwer. Der Duft an sich hat eine ziemlich ordentliche Bewertung verdient, die zu geringe Präsenz erzwingt bloß leider Abzüge in der B-Note. Trotzdem eine Test-Empfehlung.
Außerdem schwärmt der Werbetext von des Safrans Geruch nach ‚metallischem Honig mit grasigen, heu-ähnlichen Noten‘. Drittens reklamiert Korres für sich den Einsatz natürlicher Zutaten. Das will ich jetzt mal glauben, denn das Aroma ist schon üppig und reich. Der Safran ist weniger staubig als warm. Vielleicht ist Cumin mit dabei, dann freilich weder allzu metallisch noch irgendwie schwitzig.
Es entsteht eine schwebende Duftigkeit, wie sie über frisch gebrühtem Tee liegt. Nicht vom genauen Geruch, sondern von der Art her. Unmittelbar auf der Haut nehme ich – nanu? - eine Art Kokosnote wahr, für die ich normalerweise immer Cashmeran im Verdacht habe. Das wäre ja was bei diesem Anbieter.
Nach eineinhalb Stunden erscheint karamelliger Amber. Da sind sie nun – sozusagen direkt auf die Haut geklebt: die Sahne-Muh-Muhs, die bei mir zustimmendes Nicken auslösen. Ich hatte von ChaiTee, der Spenderin des Pröbchens (vielen Dank!) nämlich den Hinweis bekommen, es gebe Ähnlichkeiten mit Ambra e Zafferano.
Ja, für einen Vergleich mit mit dem Tesori d'Oriente bestehen durchaus Ansatzpunkte. Glücklicherweise halten sich die Gemeinsamkeiten aber meines Erachtens in Grenzen. Die Schnittmenge ist – abgesehen von Trivialitäten bezüglich der Duftnoten - just jene Anwandlung von Kindheitserinnerungs-Kaubonbons, die jedoch beim vorliegenden Kandidaten die H-Sahne-Richtung allenfalls touchiert, während der Ambra e Zafferano sich lustvoll darin suhlt und mir damit den Spaß an ihm nimmt. Der Korres gefällt mir mithin besser. Er lebt von seinen mild-aromatisch-duftigen Gewürzen, die pikant-präsent, indes nie pieksig-penetrant sind. Schön.
Schade, dass die sogenannte Oud-Note – von allein hätte ich „dunkles Holz“ geschrieben - ab der fünften Stunde so extrem leise geraten ist. Charakterlich erinnert sie mich an das hier (IMHO zu Unrecht) weitgehend unbeachtete Oxford Street von Hugh Parsons: holzig, trüffelig-bitterschokoladig, dunkel, gediegen, zurückhaltend. Sehr ordentlich.
Aaaaaaber: Die Haltbarkeit. Ich war zwar vorgewarnt, doch da zum Beispiel die in dieser Hinsicht ebenfalls vielgeschmähten Goutals bei mir zumindest gelegentlich offenbar länger halten als bei anderen, hatte ich gewisse Hoffnungen. Sie wurden enttäuscht. Nach zwei Stunden ist und bleibt Saffron / Amber / Cardamom komplett auf der Haut.
Allerdings begleitet mich vom Nachmittag bis in den Abend hinein gemeinsam mit der Nennen-wir-es-Oud-Note noch eine Ahnung von milder Zeder. Ich behaupte, es ist „richtige“ und nicht die Als-ob-Variante aus Virginia, die eigentlich ein Wacholder ist. Jedenfalls riecht es nicht nach Bleistift. Ansonsten dunkelt der Duft kontinuierlich nach, sofern man angeriechts der minimalen Reste davon sprechen mag.
Ein Fazit zu ziehen, fällt schwer. Der Duft an sich hat eine ziemlich ordentliche Bewertung verdient, die zu geringe Präsenz erzwingt bloß leider Abzüge in der B-Note. Trotzdem eine Test-Empfehlung.
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