Un Air de Bretagne L'Artisan Parfumeur 2017

Un Air de Bretagne von L'Artisan Parfumeur

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7.3 / 10 74 Bewertungen

Ein Parfum von L'Artisan Parfumeur für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2017. Der Duft ist frisch-aquatisch. Es wird von Puig vermarktet. Der Name bedeutet „Ein Gefühl von Bretagne”.
Aussprache

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Duftrichtung

Frisch

Aquatisch

Zitrus

Grün

Würzig

Duftnoten

Alge Absolue

Ambra

Neroli

Zypresse Absolue

Zedernblatt

Parfümeure

Juliette Karagueuzoglou, IFF (International Flavors & Fragrances)

Bewertungen

Duft

7.374 Bewertungen

Haltbarkeit

6.167 Bewertungen

Sillage

5.468 Bewertungen

Flakon

8.272 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

6.021 Bewertungen

Eingetragen von Mefunx, letzte Aktualisierung am 07.11.2023.

Rezensionen

6 ausführliche Duftbeschreibungen

10.07.2018 - 14:33 Uhr

5
Sillage 6
Haltbarkeit 8
Duft

Stanze
105 Rezensionen

Stanze

Top Rezension 15

Wind über Weidewiesen

Im Zuge meines ständigen Heimwehs (zwar nach der Normandie, aber Bretagne und Normandie liegen für mich nicht nur geografisch nahe beieinander) bestellte ich mir eine Probe von "Un Air de Bretagne". Laut der offiziellen Webseite hat Juliette Karagueuzoglou versucht, mit diesem Duft den jodhaltigen Sauerstoff an der wilden bretonischen Küste einzufangen. "Un Air de Bretagne" sei maritim mit salzigem Dunst. Ich hab ein Problem mit aquatischen Düften, aber nicht mit diesem Parfum. Daher würde ich es nicht aquatisch nennen. Vielleicht haben diverse Düfte, die wie blaue Reinigungsmittel riechen, auch ein Vorurteil bei mir ausgelöst.

Entgegen der obenstehenden Pyramide (da steht ja gar keine) hat das Parfum schon irgendwie eine Kopfnote, die nach wenigen Minuten verfliegt. Auf der Webseite beschreiben sie diese Kopfnote als Gewitter. Die Sillage ist zuerst relativ stark. Der Duft grün-frisch-blumig und ein wenig holzig. Nach wenigen Minuten duftet es nur noch grün-krautig. Das Blumige verschwindet, die Sillage auch. Auf der Webseite nennen sie es ein tröstliches Murmeln und das kann ich durchaus verstehen. Nach dem Unwetter ist die Luft sauber und der ständige Wind vom Meer weht über die grünen Weiden.

Die Haltbarkeit ist okay aber der Duft ist wirklich sehr körpernah. Familiäre Tester beklagten die geringe Sillage. Insgesamt erinnert mich "Un Air de Bretagne" an "Eau de Campagne", der ebenfalls eine Hommage an die nordwestfranzösische Landschaft ist. Nur andersherum, erst ein bisschen blumig, dann krautig, während "Eau de Campagne" erst Wiesenduft bietet und dann blumig wird. Ich weiß ehrlich gesagt, gerade nicht, ob ich beide brauche und wenn nicht, welchen ich dann vorziehen würde. Preislich tun sie sich auch nichts.

Ich könnte mir vorstellen, dass "Un Air de Bretagne" täglich benutzt werden kann, auf der Arbeit und in der Freizeit. Ein tröstliches Murmeln ist immer gern gesehen. Zum Ausgehen wäre ein dauerhaftes Gewitter aber besser. Der Duft kann meiner Meinung nach von Herren und Damen jeden Alters getragen werden und meinetwegen auch in jeder Jahreszeit. Wobei der Winter vielleicht Verhandlungssache ist (man muss es mit sich selbst ausmachen).

03.10.2017 - 10:42 Uhr

7
Flakon 4
Sillage 7
Haltbarkeit 7.5
Duft

FvSpee
323 Rezensionen

FvSpee

Top Rezension 14

Bretagne im Frühjahr. Brise sanft bis frisch.

Nachdem ich im Brüsseler "Senteurs d'ailleurs", der mir so gut gefallen hat, dass ich vielleicht noch einen Blogartikel dazu schreiben werde, diesen Duft probiert habe, wollte ich mal schauen, was die Parfumobrüder und -schwestern so dazu meinen. Zu meiner Überraschung, kein Kommentar und ein Statement mit der Bemerkung, dass der Kollege sich auf den Duft freut. Ok, dass der Duft so neu ist, war mir nicht klar. Dann trau ich mich mal aus der Deckung, einer muss ja den Anfang machen, obwohl es hier gewiss bald aussagekräftigere und poetischere Kommentare zu "Un Air de Bretagne" geben wird.

Den Namen würde ich hier eher mit "Ein Hauch von Bretagne" übersetzen, und so ist der Duft auch. Er evoziert keine Vorstellungen vom schäumender Gischt und feindlichen Herbststürmen, bei denen die Fischersfrau darum bangt, ob der Kutter ihres Mannes wieder sicher an Land zurückkehren wird. Er ist vielmehr durch und durch gutartig und freundlich; hier und da ein Regenschauer vielleicht, aber im übrigen sonnig, der Wellengang frisch, aber ungefährlich, das hellgrüne Laub der Bäume raschelt kräftig in gelegentlichen Böen, aber vor abknickenden Ästen braucht man sich nicht zu fürchten.

Das Programm, das sich der Parfumeur gesetzt hat, ist so perfekt umgesetzt wie das Pastoralmotiv bei Beethovens Sechster: Salzige, mineralische und aquatische Noten vom ersten bis zum letzten Moment, man riecht förmlich das Meerwasser und die Kieselsteine. Später wird der Duft, der bei alledem stets nicht nur sehr frisch und recht kühl bleibt, sondern auch ganz zart und leicht (und der daher von Menschen mit weniger empfindlichen Nasen, wie von mir zum Beispiel, kräftig dosiert werden muss, damit wenigestens der "Hauch" der Bretagne zu spüren ist und nicht nur eine ferne Ahnung) dann etwas grüner und würziger, ohne seinen Charakter grundlegend zu ändern.

Ein Duft, den ich wirklich sehr mag und den zu testen ich den Damen und Herren Duftfreunden sehr ans Herz legen möchte. Zu mir, denke ich, passt er eher nicht, weshalb ich ihn als schöne Erinnerung behalte, aber nicht von Besitzbegier gepackt werde.

14.05.2020 - 15:02 Uhr

4
Sillage 7
Haltbarkeit 7.5
Duft

NikEy
60 Rezensionen

NikEy

Top Rezension 14

Der Mann und das Meer #05 – Der Duft von Meerjungfrauen

Un Air de Bretagne startet ohne Umwege mit der typischen Caloneaquatik durch. Sie wird hier gestützt durch cremig-lieblichen Ambra, der dem Duft eine zarte Süße verleiht, die später zwar abnimmt aber sich niemals verliert.

Zunächst dachte ich, dass er sich zwischen den anderen Vertretern dieser Art verliert. Ein Alleinstellungsmerkmal konnte ich schlussendlich aber doch ausmachen: die Leichtigkeit der Calone! Während andere Düfte oft eher etwas schwerfällig-synthetisch daherkommen, würde man den L'Artisan wohl am liebsten als Bodyspray verwenden. Die deutlich algigen Noten bringen Herbheit und umspielen die sonst eher sanft-leichten Duftnoten gekonnt. Die Kombination aus beidem liegt irgendwo zwischen Meer und Strand, ohne dabei aber in eine reine Meereserinnerung abzugleiten.

Am Ende stellt sich zwangsläufig die Frage, ob eine Testempfehlung ausgesprochen werden soll, oder ob das Kommentar an sich bereits genug in die ein oder andere Richtung tendiert, damit der Duft automatisch auf die Merkliste wandert oder verworfen wird. Mit einer Wertung von 7.0 liegt er bei mir eher im "ganz nett" Bereich. Insgesamt habe ich mir etwas mehr luftige Brise – und damit einhergende herb-feuchte Noten, Kräuter und kühle Brandung – gewünscht, stattdessen bekam ich die eher südliche, milde See mit zartherber Algenuntermalung.

Trotzdem: eine Testempfehlung möchte ich aussprechen für alle, die vielleicht noch nicht zu viele Düfte dieser Richtung gerochen haben. Un Air de Bretagne ordnet sich irgendwo zwischen gutgemachten Calonedüften wie "Mare Pacifico" und den Meeresdüften wie "Sel Marin" ein, bildet dabei einen interessanten Kontrast, erfindet die Richtung aber auch nicht neu.

19.09.2020 - 05:01 Uhr

10
Flakon 8
Sillage 9
Haltbarkeit 9.5
Duft

Jersey
21 Rezensionen

Jersey

Sehr hilfreiche Rezension 9

Wie riecht La Bretagne - die französische Region des Meeres, Seeleute, Fischer, Boote, Maler, Künstler, Liebhaber von Stränden, Hortensien und Felsen wo u.a. oft regnet?

Un Air de Bretagne ist ein frischer Duft wilder Meereswellen mit Neroli wie der aus frisch gepresster Zitrone und Eis - Citron Glacé Getränk. Die Frische des Parfums ist durch leicht salzige Kristalle von Meerestropfen und eine Brise von Zypressen gekennzeichnet mit hervorragender Ausdauer nicht nur im heißen Sommer.

21.01.2022 - 11:26 Uhr

6
Sillage 7
Haltbarkeit 7.5
Duft

Ploudaniel
3 Rezensionen

Ploudaniel

Sehr hilfreiche Rezension 10

Wenn Wunsch auf Wirklichkeit trifft.

Urlaub im Finistére. Meine Flasche "Un Air de Bretagne" landete im Urlaubsgepäck, um diesen, an sich feinen Duft in authentischer Umgebung zu testen. Das Ganze war dann irgendwie enttäuschend: Zypresse, Zedern - ja, Algen - ja, Ambra - ja, ja, ja, ja. Eigentlich alles da, was die Wunschvorstellung (so muß es dort doch riechen!) einer "olfaktorischen Bretagne" befeuern möchte. Doch wie so oft macht die Realität der Imagination einen Strich durch die Rechnung. So auch hier: Die Idee des Parfumeurs, diesen paysages magiques einen Duft zu widmen ist lobenswert und funktioniert im von Industrie- und Kerosinabgasen sowie sonstigen, von kruden zivilisatorischen Ausdünstungen heimgesuchten Rhein-Main Gebiet oder auch in Paris wirklich gut. In der Bretagne hingegen geriert sich UAdB eher als laues Lüftchen, denn als kraftvolle Annäherung an besagten Landstrich. Denn kraftvoll und vielschichtig in ihren Aromen ist sie, die Bretagne, und speziell die Algen- und Fisch-/Austerngerüche bei Ebbe sind so intensiv, dass sie, in eine Flasche gefüllt wohl bei jedem Parfumo erheblichen Brechreiz auslösen würden. Lange Rede kurzer Sinn, in F und OF funktioniert UAdB prächtig, die Synapsen erzeugen imaginäre Bilder von Meer, stürmischen Klippen und Fischmarkt in Guilvinec...
Letztlich habe ich im Intermarché von Nevez eine Pulle Scorpio Red erstanden, welcher dann zu meinem Signaturduft während meines Bretagneaufenthaltes avancierte. Doch das ist eine andere, möglicherweise lesenswerte Geschichte...

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