27.08.2018 - 11:48 Uhr
Chnokfir
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Chnokfir
Top Rezension
21
Sonntags mit dem Kirsch-Marzipan-Stollen auf der Kuschel-Couch
Dieser Moment, wenn man im Rahmen eines Parfumo-Treffens geschlossen in Gruppenstärke in einer von Münchens Nischen-Parfumerien einläuft und das Personal die meisten Nasen schon beim Betreten wiedererkennt und weiss, dass hier heute gegen diese Meute von Naseweisen kaum mehr ein Stich zu machen ist. Man sieht der einen oder andern Dame die Verzweiflung und Resignation ins Gesicht geschlagen, doch man/frau wehrt sich redlich und versucht zu helfen, soweit man/frau denn helfen kann. Erlösung kommt auf, wenn der eine oder andere Parfumo dann doch mit Kaufabsichten an der Kasse auftaucht: Man/frau versucht sich zu merken, was gekauft wird, um beim nächsten Besuch wenigstens den Hauch einer Chance zu haben, richtige Empfehlungen auszusprechen:
Mir sagte man an der Kasse freudestrahlend:
"Wild Cherry! Da wird sich ihr Frau aber freuen!"
"Nöö, der is für mich!" Grinsekatze hoch drei.
"Nicht ihr Ernst, ... oder?!"
Allein dieser fassungslose Blick war mir die reduzierten 60 Euro wert.
Man muss dazu sagen, ich teste eher wild durcheinander. Mal nach Farbe des Flakons, mal nach Marke, mal nach Name des Parfums, was mich halt so anspricht. Irgendwie war mir mal wieder nach fruchtig. Wild Cherry ist schon ein toller Name, Kirschen esse ich gerne, doch bin ich mir nicht im entferntesten schlüssig, ob ich auch so riechen möchte. Noch dazu sprechen mich weder der goldene Karton noch der Flakon in schwarz-goldener Leoparden-Optik, bei dem ich ich stets an die Leggings von Peggy Bundy denken muss, sonderlich an. Aber, wie so oft, kommt es doch im Leben primär auf die inneren Werte an.
Und beim ersten Sprüher muss ich sofort daran denken, dass ich diesen Duft bereits früher einmal getestet habe. Diesen Duft vergisst man nicht so schnell, zumal die Zusammenstellung der Akkorde auch nicht sonderlich oft anzutreffen ist. Zunächst einmal erschlagen einen die Kirschen. Viel Natur ist nicht dabei. Jeder wird da ein wenig andere Kindheitserinnerungen wecken können, bei mir ist es eine richtig zuckersüsse Mischung aus Hubba-Bubba-Kirsch, Cool-Aid-Cherry, Doughnuts gefüllt mit Cherry-Jelly, Dr. Pepper Cherry und den guten Maraschino-Kirschen aus der Eisdiele. Das klingt alles andere als gesund, ist aber unvernünftig lecker. Schnell schiebt ebenso pappsüsse Noten von allen möglichen Köstlichkeiten aus Zucker gepaart mit Mandel und Vanille nach. Dank der Kirsche denke ich schnell an alle möglichen Leckereien aus Italien, doch am stärksten verklebt sich in meinem Hirn die Vorstellung eines Dresdner Marzipan-Stollens, den man oben auf dem Puderzucker mit Maraschino-Kirschen garniert und den übrigen Sirup aus dem Glas auch noch drüber kippt. Und wie es viele Kinder am liebsten machen, muss die Kirsche leider als erstes dran glauben. Leider ist auch hier die fruchtige Halbwertszeit nach einer guten Stunde erreicht. Doch Mandel, Marzipan und Vanille kleben weiter und lassen einen den Rest des Tages nicht mehr los.
Ja, nein, ein maskuliner Duft klingt und vor allem riecht beileibe anders. Und ich bin mir auch nicht sicher, wie viele Frauen ich so riechen möchte. Selbst an meiner Frau ist mir Wild Cherry zu viel des Guten. Nicht, weil es so wild wäre, sondern weil er einfach nur bickert-siass ist, wie man im Alpenraum so gerne sagt. Aber an mir gefällt mir der Duft. Er hüllt mich weich ein, sorgt wie bei einer Aromatherapie für absolutes Wohlempfinden.
Es ist mein Wochenendwohlfühlduft, mit dem ich mich zusammen mit einem guten Buch, einer Kanne Grüntee und einer Kuscheldecke ganz tief ins Eck meiner Couch lümmele und alles andere um mich herum ausblende. Mit diesem Duft gehöre ich dann den Rest des Tages ganz mir.
Dieses Bild habe ich meiner freundlichen Parumeriefachverkäiuferin bei meinem nächsten Besuch in der Parfumerie mitgegeben, sie hat den Duft an sich selbst aufgesprüht, kurz die Augen geschlossen, fing dann wissend zu grienen an und sagte dann: "Ja, dass ist ihr Duft!"
Mir sagte man an der Kasse freudestrahlend:
"Wild Cherry! Da wird sich ihr Frau aber freuen!"
"Nöö, der is für mich!" Grinsekatze hoch drei.
"Nicht ihr Ernst, ... oder?!"
Allein dieser fassungslose Blick war mir die reduzierten 60 Euro wert.
Man muss dazu sagen, ich teste eher wild durcheinander. Mal nach Farbe des Flakons, mal nach Marke, mal nach Name des Parfums, was mich halt so anspricht. Irgendwie war mir mal wieder nach fruchtig. Wild Cherry ist schon ein toller Name, Kirschen esse ich gerne, doch bin ich mir nicht im entferntesten schlüssig, ob ich auch so riechen möchte. Noch dazu sprechen mich weder der goldene Karton noch der Flakon in schwarz-goldener Leoparden-Optik, bei dem ich ich stets an die Leggings von Peggy Bundy denken muss, sonderlich an. Aber, wie so oft, kommt es doch im Leben primär auf die inneren Werte an.
Und beim ersten Sprüher muss ich sofort daran denken, dass ich diesen Duft bereits früher einmal getestet habe. Diesen Duft vergisst man nicht so schnell, zumal die Zusammenstellung der Akkorde auch nicht sonderlich oft anzutreffen ist. Zunächst einmal erschlagen einen die Kirschen. Viel Natur ist nicht dabei. Jeder wird da ein wenig andere Kindheitserinnerungen wecken können, bei mir ist es eine richtig zuckersüsse Mischung aus Hubba-Bubba-Kirsch, Cool-Aid-Cherry, Doughnuts gefüllt mit Cherry-Jelly, Dr. Pepper Cherry und den guten Maraschino-Kirschen aus der Eisdiele. Das klingt alles andere als gesund, ist aber unvernünftig lecker. Schnell schiebt ebenso pappsüsse Noten von allen möglichen Köstlichkeiten aus Zucker gepaart mit Mandel und Vanille nach. Dank der Kirsche denke ich schnell an alle möglichen Leckereien aus Italien, doch am stärksten verklebt sich in meinem Hirn die Vorstellung eines Dresdner Marzipan-Stollens, den man oben auf dem Puderzucker mit Maraschino-Kirschen garniert und den übrigen Sirup aus dem Glas auch noch drüber kippt. Und wie es viele Kinder am liebsten machen, muss die Kirsche leider als erstes dran glauben. Leider ist auch hier die fruchtige Halbwertszeit nach einer guten Stunde erreicht. Doch Mandel, Marzipan und Vanille kleben weiter und lassen einen den Rest des Tages nicht mehr los.
Ja, nein, ein maskuliner Duft klingt und vor allem riecht beileibe anders. Und ich bin mir auch nicht sicher, wie viele Frauen ich so riechen möchte. Selbst an meiner Frau ist mir Wild Cherry zu viel des Guten. Nicht, weil es so wild wäre, sondern weil er einfach nur bickert-siass ist, wie man im Alpenraum so gerne sagt. Aber an mir gefällt mir der Duft. Er hüllt mich weich ein, sorgt wie bei einer Aromatherapie für absolutes Wohlempfinden.
Es ist mein Wochenendwohlfühlduft, mit dem ich mich zusammen mit einem guten Buch, einer Kanne Grüntee und einer Kuscheldecke ganz tief ins Eck meiner Couch lümmele und alles andere um mich herum ausblende. Mit diesem Duft gehöre ich dann den Rest des Tages ganz mir.
Dieses Bild habe ich meiner freundlichen Parumeriefachverkäiuferin bei meinem nächsten Besuch in der Parfumerie mitgegeben, sie hat den Duft an sich selbst aufgesprüht, kurz die Augen geschlossen, fing dann wissend zu grienen an und sagte dann: "Ja, dass ist ihr Duft!"
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