05.11.2017 - 04:02 Uhr
Serenissima
1086 Rezensionen
Serenissima
Geschichte Top Rezension
24
meine Mutti liebte es
Ich erinnere mich, dass Ende der siebziger Jahre diese gelblich-grüne Duftwelt einen Platz in der Wohnung meiner Mutti gefunden hatte.
Nicht nur das EdT, auch Seife, Duschbad und was weiß ich nicht noch alles: "Janine D." war zu dieser Zeit ihr großer Favorit; ohne ging es gar nicht.
Eher der Frauentyp, der meint, dass Kamm, Wasser und Seife reichen, war das doch ein ziemliches Erlebnis für mich: meine Mutti duftete nach mehr als Seife!
"Janine D." war bereits im ersten Moment ein wahrer Blumengarten: alle Schönheiten, die in den heimischen Gärten zu finden sind, trafen sich dort. Es war eine gekonnte Zusammenstellung.
Die reife Himbeere und die etwas dämpfende Bergamotte brachte etwas sympathisch Fremdes in diese Blütenfülle.
Die Basis stabilisierte diesen überaus duftigen Blumenstrauß. Sandelholz bildete ein schönes, ausgleichendes Gerüst, Eichenmoos erdete auf angenehme Art.
Moschus, Amber und Vetiver sorgten für einen leicht die Sinne berührenden Touch.
Kurz: "Janine D." war ein problemloser, sehr gut komponierter Duft für Mädchen und Frauen, die weder die großen Marken und Düfte mochten (noch bezahlen konnten), sondern auch den Typ "Dame" nicht verkörperten.
An "Unisex" war zu dieser Zeit überhaupt noch nicht zu denken; die leichten, lebendigen "Duftwässerchen" waren auch noch weit entfernt.
Auch wäre meine Mutti nie in eine der großen Fachparfümerie, hießen sie nun "Bessé", "Schwab" oder auch "Bubi Scholz", gegangen. Schon bei unserer kleinen Parfümerie Adolph im Einkaufszentrum zögerte sie an der Schwelle.
So war dieser Duft, im Kaufhaus erhältlich, zu dieser Zeit für sie ideal.
Die Haltbarkeit war recht vernünftig; dazu kam, dass meine Mutti sehr viel Wärme entwickelte und diesem Blumengarten, ohnehin nicht sparsam angewandt, noch eine besondere Portion Hitze hinzufügte.
Das war dann auch der Grund, weshalb es bei einem unserer letzten gemeinsamen Urlaube etwas ungemütlich wurde.
"Janine D." musste natürlich mit: Duschbad, Seife und Eau de Toilette!
Mein Chef hatte angedroht, mich notfalls während des Urlaubs anzurufen, so machten wir uns kurzfristig aus dem Staub und buchten ein Hotel auf dem griechischen Festland; verfügbar war nur noch ein Doppelzimmer.
Es war Ende September, das Wetter meinte es gut mit uns: dreißig Grad, strahlende Sonne, Pool und Meer direkt vor der Nase.
Klingt fein, nicht wahr? Aber die Nächte! "Janine D.", richtig schön aufgeheizt, bot eine Art "Szene-Treffpunkt" für Mücken und sonstige fliegende Gesellen!
Ich floh, verbrachte einen Großteil der Nächte auf dem Balkon: zu viel Wärme, zu viel Duft, zu viele Mücken!!
Nachtleben gab es zu dieser Nebensaison in dem kleinen Küstenort nicht.
Jahre später wechselte meine Mutti in andere Duftgefilde: "Cabochard" würde ich heute als ihren Signaturduft bezeichnen. Dazu kamen einige Elizabeth Arden-Düfte und später dann das von mir sehr geliebte, klassische Jean-Louis Scherrer!
Und doch bleibt "Janine D." in seiner unkompliziert weiblichen Art ein Wendepunkt: Mutti benutzt Parfum!
Meine Freundin Petra war ganz hingerissen: das gab es bei ihr nicht!
Lang ist es her - die Mücken sind nicht vergessen! Vergessen ist aber auch nicht diese Zeit, die rückblickend für viele von uns die Weichen stellte.
So gehört auch "Janine D." zu meiner Duft-Erlebniswelt!
Nicht nur das EdT, auch Seife, Duschbad und was weiß ich nicht noch alles: "Janine D." war zu dieser Zeit ihr großer Favorit; ohne ging es gar nicht.
Eher der Frauentyp, der meint, dass Kamm, Wasser und Seife reichen, war das doch ein ziemliches Erlebnis für mich: meine Mutti duftete nach mehr als Seife!
"Janine D." war bereits im ersten Moment ein wahrer Blumengarten: alle Schönheiten, die in den heimischen Gärten zu finden sind, trafen sich dort. Es war eine gekonnte Zusammenstellung.
Die reife Himbeere und die etwas dämpfende Bergamotte brachte etwas sympathisch Fremdes in diese Blütenfülle.
Die Basis stabilisierte diesen überaus duftigen Blumenstrauß. Sandelholz bildete ein schönes, ausgleichendes Gerüst, Eichenmoos erdete auf angenehme Art.
Moschus, Amber und Vetiver sorgten für einen leicht die Sinne berührenden Touch.
Kurz: "Janine D." war ein problemloser, sehr gut komponierter Duft für Mädchen und Frauen, die weder die großen Marken und Düfte mochten (noch bezahlen konnten), sondern auch den Typ "Dame" nicht verkörperten.
An "Unisex" war zu dieser Zeit überhaupt noch nicht zu denken; die leichten, lebendigen "Duftwässerchen" waren auch noch weit entfernt.
Auch wäre meine Mutti nie in eine der großen Fachparfümerie, hießen sie nun "Bessé", "Schwab" oder auch "Bubi Scholz", gegangen. Schon bei unserer kleinen Parfümerie Adolph im Einkaufszentrum zögerte sie an der Schwelle.
So war dieser Duft, im Kaufhaus erhältlich, zu dieser Zeit für sie ideal.
Die Haltbarkeit war recht vernünftig; dazu kam, dass meine Mutti sehr viel Wärme entwickelte und diesem Blumengarten, ohnehin nicht sparsam angewandt, noch eine besondere Portion Hitze hinzufügte.
Das war dann auch der Grund, weshalb es bei einem unserer letzten gemeinsamen Urlaube etwas ungemütlich wurde.
"Janine D." musste natürlich mit: Duschbad, Seife und Eau de Toilette!
Mein Chef hatte angedroht, mich notfalls während des Urlaubs anzurufen, so machten wir uns kurzfristig aus dem Staub und buchten ein Hotel auf dem griechischen Festland; verfügbar war nur noch ein Doppelzimmer.
Es war Ende September, das Wetter meinte es gut mit uns: dreißig Grad, strahlende Sonne, Pool und Meer direkt vor der Nase.
Klingt fein, nicht wahr? Aber die Nächte! "Janine D.", richtig schön aufgeheizt, bot eine Art "Szene-Treffpunkt" für Mücken und sonstige fliegende Gesellen!
Ich floh, verbrachte einen Großteil der Nächte auf dem Balkon: zu viel Wärme, zu viel Duft, zu viele Mücken!!
Nachtleben gab es zu dieser Nebensaison in dem kleinen Küstenort nicht.
Jahre später wechselte meine Mutti in andere Duftgefilde: "Cabochard" würde ich heute als ihren Signaturduft bezeichnen. Dazu kamen einige Elizabeth Arden-Düfte und später dann das von mir sehr geliebte, klassische Jean-Louis Scherrer!
Und doch bleibt "Janine D." in seiner unkompliziert weiblichen Art ein Wendepunkt: Mutti benutzt Parfum!
Meine Freundin Petra war ganz hingerissen: das gab es bei ihr nicht!
Lang ist es her - die Mücken sind nicht vergessen! Vergessen ist aber auch nicht diese Zeit, die rückblickend für viele von uns die Weichen stellte.
So gehört auch "Janine D." zu meiner Duft-Erlebniswelt!
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