British Tales

Douro Eau de Portugal 1985

Douro Eau de Portugal von Penhaligon's
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8.1 / 10 85 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Penhaligon's für Herren, erschienen im Jahr 1985. Der Duft ist zitrisch-würzig. Es wird von Puig vermarktet.
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Duftrichtung

Zitrus
Würzig
Frisch
Blumig
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte LavendelLavendel BasilikumBasilikum LimetteLimette MandarineMandarine RosengeranieRosengeranie ZitroneZitrone
Herznote Herznote
MaiglöckchenMaiglöckchen NeroliNeroli
Basisnote Basisnote
EichenmoosEichenmoos LabdanumLabdanum SandelholzSandelholz MoschusMoschus

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.185 Bewertungen
Haltbarkeit
7.070 Bewertungen
Sillage
6.172 Bewertungen
Flakon
8.475 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.713 Bewertungen
Eingetragen von Andi136, letzte Aktualisierung am 08.03.2024.
Wissenswertes
Das Parfum ist Teil der Kollektion „British Tales”.

Rezensionen

9 ausführliche Duftbeschreibungen
4
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 35  
Neukölln 6: The British-Portuguese Friendship Perfume
Douro ist nicht etwa wie Duro (von Nasomatto), dem Duft für harte Männer, nach dem italienischen und spanischen Wort für "hart" benannt, sondern nach einem Fluss im Norden der spanischen Halbinsel. Er heißt auf spanisch Duero und auf portugiesisch Douro und bildet auf einem Stück seines Laufes auch die Grenze zwischen beiden Staaten. Im Mittelalter markierte er für Jahrhunderte (auf fast seiner gesamten Länge) die Grenze zwischen dem islamischen Al-Andalus im Süden und den christlichen Königreichen, Asturien vor allem, im Norden.

Douro ist ein Eau de Portugal (so steht es auch auf dem Etikett), und das ist, wie mir ein Mit-Parfumo erklärt hat, eine besondere Form des Eau de Cologne mit starkem Anteil an Orangen (oder Mandarinen). Portugal von 4711 ist auch so eins, und viele englische Duftfirmen führen oder führten solche Eaux. Dass die Penhaligonen sich beim Rebranding entschieden haben, "Lords" in "Douro" umzubenennen, ist insoweit sehr passend und feinsinnig.

Denn traditionell verbindet vieles England und Portugal, so zum Beispiel die englische Waffenhilfe für Portugal gegen Napoleon und die portugiesische Waffenhilfe für England gegen Kaiser Wilhelm. Aber wahrscheinlich verbindet nichts die beiden Nationen so sehr wie der Portwein, eine Art Nationalgetränk der Engländer, das in Portugal gekellert wird und dessen Trauben ausschließlich im oberen Dourotal, der Weinbauregion Alto Douro (angeblich der ältesten konkret umgrenzten und mit Namen versehenen Weinbauregion der Welt) angebaut werden dürfen. Angeblich gehen die englischen Portweintraditionen bis aufs 14. Jahrhundert zurück, als es den Namen Portwein und auch die Weinbauregion noch gar nicht gab.

In einem anderen Sinne ist der Name (und ist auch die Bezeichnung als Eau de Portugal) vielleicht nicht ganz so passend. Denn dieser sehr schöne Duft hat nur relativ wenig mit einem orangenlastigen Kölnischwasser, also einem klassischen "EdPo" zu tun. Er steht somit ein wenig am Rande dieser Serie, aber er hat in ihr durchaus seine Berechtigung.

Douro startet - insoweit durchaus colognetypisch - mit einer feinen Zitrusmelange, in der die Mandarine gar nicht so dominant ist. Dass sie hier gleichrangig neben Limette, Zitrone und Bergamotte aufgeführt wird, ist plausibel, wir haben hier eine schöne Allgemeinzitrik im besten Sinne des Wortes, einen Blend sozusagen. Noch viel dominanter ist aus meiner Sicht aber, gerade zu Beginn, der Lavendel, sozusagen der Große Wagen am Sternenhimmel über dem Douro.

Da diese Lavendel-Hesperiden-Melange auch noch schön passend mit ein paar würzigen Noten abgeschmeckt wird, entsteht hier das Bild einer hellgrauen, fein-frischen, etwas understateten Finesse, die viel eher britisch als iberisch anmutet. Das ist eher ein Gentleman auf südlichen Reisen als ein nativer Lusitanier.

Bei fortdauernder Lavendelei wird der Duft dann als nächstes weich, fast schon schmelzend weich, blühend-blütig. Das ist nicht dandyhaft oder effeminiert, aber es hat etwas schmeichelndes und zartes, als ob der Gentleman die steife Oberlippe für eine Weile vergisst und in der Schönheit südlicher Gefilde seinen soft spot entdeckt. Der Duft wird in dieser Phase auch noch einmal orangiger, sodass ich Maiglöckchen und Neroli für diese Phase (wir sind hier etwa in Minute 30 bis 60) absolut plausibel finde.

Danach beginnt, vom Zeitablauf durchaus cologne-typisch, ein sehr hautnah noch etliche Stunden verweilender, wunderschöner, edler, fein-frischer Ausklang, den ich gar nicht mehr als zitrisch empfinde. In ihm mischt sich eine ordentliche Dosis Eichenmoos (oder Eichenmoosoxan oder was man halt heute so nimmt) mit Holz (ich hätte eher Zeder als Sandelholz vermutet) und dem aus der Kopfnote noch in die Basis sickernden Lavendel.

Zu dosieren ist Douro großzügig, wie ein Cologne, gerne auch gesplasht. Zu dezent aufgetragen, verpufft er allzu schnell und entfaltet seine Wirkung nicht.

Alles in allem: Das ist Komplexität und Raffinesse, die nur scheinbar einfach und schlicht ist, weshalb dieses Wässerchen über die Grenzen eines klassischen Kölnischwassers deutlich hinausragt. Um dies zu honorieren, war ich geneigt, 9 Punkte zu geben (was alles andere als abwegig wäre!), aber da der Duft bei aller Schönheit bei mir nicht die mit einer 9 schon verbundenen Verliebtheitsgefühle auslöst, bleibt er irgendwo bei 8,74 hängen.

Trotzdem ein super Duft!

Wie übrigens Duro auch.
23 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 26  
Der Wüstling
Ein immer wiederkehrender (und besonders beliebter) Archetyp der leichten englischen Literatur ist der eines Mannes jenseits gesellschaftlicher - und sittlicher - Konventionen. Ein Mann, der seine 'Grand Tour' schon einige Jahre hinter sich hat und nun solitär in einer Garçonnière am Piccadilly wohnt, der ungenierten Umgang mit liederlichen Frauenzimmern pflegt und es bisweilen wagt, mit nachlässig gebundenem Halstuch bei Almack's zu erscheinen, den missbilligenden Blicken der strengen Patronessen zum Trotz.

Ob seiner hohen Abkunft ist er umworben von den ehrgeizigen Müttern der Debütantinnen - und gefürchtet ob seiner beklagenswerten Manieren und seiner Skrupellosigkeit, auch Mädchen tadellosen Leumunds durch eine Grobheit zu kompromittieren - und bisweilen gar Unschuld zu Fall zu bringen. Am Ende der Geschichte wird die junge (wahlweise auch nicht mehr ganz so junge) Heldin ihn selbstverständlich zähmen und als Duchess oder Marchioness an seiner Seite ihren Platz in der Gesellschaft einnehmen.

Der Wüstling ist ein Mann von Mitte dreißig oder beliebig älter. Er ist stattlich oder auch drahtig, aber kein ausgesprochener Athlet, dank seines Kammerdieners meist tadellos gekleidet, wenngleich kein Dandy mit Gardenie am Revers. Mit Degen wie Pistolen weiß er gleichermaßen geschickt umzugehen wie mit Karten- und mit Würfelspielen. Es sind vielleicht schon Silberfäden an seinen Schläfen, doch wenn es sein muss, kutschiert er seinen hochgebauten Phaeton noch immer schneller als jeder hitzköpfige Jüngling.

Der Wüstling ist ein Mann von hochfahrendem, mitunter aufbrausendem Wesen, der von Speichelleckern schnell gelangweilt ist und gegenüber Schmeicheleien gefeit. Er ist von natürlicher Autorität, hat eine klare Stimme und offene Sprache. Und obwohl er irdischen Freuden aufgeschlossen gegenüber steht, oft lasterhaft ist und manchmal ein Spieler, ist er doch als Freund loyal und seinen Prinzipien stets treu. Vielleicht wurde er jung einmal betrogen, denn romantische Süßlichkeit ist seine Sache nicht.

Auch gegenüber Tand und Flitterkram ist der Wüstling weithin unempfänglich. Sein Halstuch knotet er stets auf dieselbe Art. Der Kammerdiener erneuert immer wieder dieses eine Fläschchen mit der dunkelblauen Seidenschleife und dem 'Portugiesischen Wasser' darin: etwas hesperidische Leichtigkeit, ein Blümchen oder zwei - jedoch nur kurz - und schließlich eine trockene Seifigkeit, die trotz seines iberischen Namens so englisch ist wie Dosenbohnen auf Toast und etwas zu kaltes Badewasser.

Fazit: die ganze Seele des Hauses Penhaligon's in einer Flasche. Ein kostbares Oldschool-Juwel unter den Herrendüften - leichtfüßig und doch charakterstark. Und sind die Wüstlinge letztlich nicht angenehmer als die gekämmten Modegecken mit ihren rosa Seidentüchern vor der Brust?
6 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
LuckyDog

31 Rezensionen
LuckyDog
LuckyDog
Top Rezension 20  
Frauen in Sweatshirts ihrer Liebhaber
Douro (dt. Duero) ist der Name eines Flusses der durch Nordspanien und Nordportugal fließt bevor er bei Porto in den Atlantik mündet. Von der spanisch-portugiesischen Grenze bis in die Gegend von Peso da Régua bilden die Gebiete um den Douro das Anbaugebiet des Portweins.

Der Fluss bot sich als Namensgeber gleich aus zwei Gründen an. Zum einen wächst wild bei Quinta da Roêda, einem bekannten Weinbaugebiet im Douro-Tal, die im Duft verarbeitete Lack-Zistrose Pflanzen und zum anderen stehen entlang des Flusses die Reben des Weinhauses Croft, für dessen ehemaliger Eigentümer Percy Croft der Duft 1911 kreiert wurde. Anlässlich des dreihundertjährigen Bestehens des Weinhauses Croft wurde der Duft 1978 einer Modernisierung unterzogen.

Allerdings stand der Fluss nicht von Anbeginn Pate bei der Namensgebung. 1985 wurde der zuvor eingestellte Duft noch unter seinem ursprünglichen Namen Lords neu auferlegt. Erst ab einem im Jahr 2008 durchgeführten Rebranding wird er unter Douro Eau de Portugal geführt.

Der Duft eröffnet zitrisch, wird aber durch Bergamotte und Mandarine runter gedimmt und mit Lavendel und Geranium ausbalanciert wodurch er sogar einen sanft süßlichen Einschlag gewinnt. Das ergibt eine frische aber trockene Kopfnote, die gefälliger ist als jene des weithin bekannten Blenheim Bouquet. Dem Basilikum verdankt die Kopfnote einen krautig-grünen Anstrich der sie auf der olfaktorischen Landkarte weiter von Blenheim Bouquet entfernt und in Richtung English Fern tendieren lässt.

Die Kopfnote schwenkt nach dem frischen Start in eine dezente, hell, florale Note, die aber zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran aufkommen lässt, dass es sich um einen Duft für Männer handelt. Was zuvor trocken erschien schwenkt ins leicht pudrige. Der florale Anklang, der Maiglöckchen und Neroli verdankt wird, ist fern der Extrovertiertheit eines Hammam Bouquet und die Pudrigkeit bei weitem nicht so dominant wie bei Raquets Formula.

In der Basis breiten sich Moschus, Eichenmoos und Sandelholz aus. Das Moschus ist ein hell-sauberes, kein animalisches. Penhaligon lässt uns wissen, dass Douros sanft ledrige Nuance durch die aromatische Labdanum Pflanze inspiriert wurde, die im Douro-Tal anzutreffen ist. Wollte man die Basis auch im Penhaligon´s Kosmos verorten, so würde sie Richtung Sartorial ausschlagen.

Douro Eau de Portugal ist eine tiefes und intensiv aromatisch Cologne von verhaltener Sillage und guter Ausdauer, wenngleich er nach kurzer Zeit nur noch körpernah wahrnehmbar ist. Er vereint die Qualitäten die so vielen Penhaligon´s Düften, als welcher er jederzeit erkennbar ist, zu eigen sind.

Penhaligon´s hat ein Video online gestellt in dem der Duft als Penhaligon´s ernsthaftester, formalster Duft vorgestellt wird. Das scheint mir treffender als die im Video gezogene Parallele zu den Barborshop Düften, derer es gerade in den Londoner Dufthäusern (Harris, Trumper, Taylor of Old Bond Street) nicht mangelt. Douro ist ein klassischer Duft aber kein angestaubter. Alleine schon sein metallischer anstrich hebt ihn von den Barbershop Düften ab, die ich zwar auch gerne mal rieche aber selten zu Tragen wünsche. Douro hingen lässt keinen Zweifel an seiner Tragbarkeit aufkommen. Ein Duft der in jedem gepflegten Business-Umfeld zu bestehen vermag.

Sehr trefflich empfinde ich das Bild welches Penhaligon´s bezüglich der Tragbarkeit durch Frauen anbietet. Er hätte an Frauen den Sexappeal den diese im Sweatshirt ihres Freundes versprühen. Ein Bild in dem ich mich allzu gerne verliere.

Zum Schluss darf ich darüber lamentieren, dass Penhaligon´s exklusiver Deutschland-Importeur uns diesen Duft vorenthält, so wie er uns mittlerweile auch Hammam Bouquet und Raquets Formular nur noch schwer zugänglich macht. Douro wäre eventuell kein Kassenschlager, dürfte aber sicher eine treue Anhängerschaft erobern. Männer die einem Duft die Treue halten und Frauen mit dem gewissen Sexappeal der mehr andeutet als er preis gibt.
7 Antworten
9
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Floyd

450 Rezensionen
Floyd
Floyd
Hilfreiche Rezension 13  
Camden Market Hippieladen
Bunt gefärbte Tücher und Batik-T-Shirts in allen nur erdenklichen Farben hängen an verschlissenen Bindfäden entlang der roten Backsteinwände. Durch eine enge Seitengasse bin ich dem fürchterlichen Treiben am Camden Market entkommen, als mir ein zunächst beißender, etwas undefinierbarer Geruch in die Nase steigt. Ich folge dem Geruch und zwänge mich durch den schmalen Gang zwischen alten Holzständen mit verschiedenen frischen Zitrusfrüchten und Gewürzen (vor allem Basilikum) hindurch, die ihre herbe Frische in der Mittagshitze auszuschwitzen scheinen.
Nach einer Weile spült es mich durch die Eingangstüre eines Hippieladens, den ich wie durch Zufall zwischen den dichten Ständen erspäht - oder vielleicht auch errochen habe. Dicht hintereinander, wie auf einer endlosen Reihe von Wäscheleinen, die man an der Decke gespannt hat, hängen auch hier wieder riesige bunte Batiktücher mit einzigartigen Mustern. Doch es sind nicht die Tücher an sich, die mich in ihren Bann ziehen, es ist ihr Geruch. Bei einem guten Wein kann man seine Lagerung an Geruch und Geschmack erkennen, mit diesen Tüchern scheint es ähnlich zu sein. Mit der Nase in die Tücher getaucht lasse ich mich mit geschlossenen Augen durch den Laden treiben, immer geradeaus, Tuch für Tuch. Nach dem Färben hat man sie offenbar mit Waschmittel gewaschen und teilweise Nag Champa Räucherstäbchen und verschiedenste Blumenduftseifen darin eingewickelt, dunkle Rose und Lavendel glaube ich zu erkennen. Eine genaurere Identifikation der weiteren Blumen und Zitrusfrüchte scheitert am allgegenwärtigen Nag Champa Stäbchen. Wundervoller Flashback, denke ich mir und kann meine Nase nicht von den Tüchern lassen, Stundenlang. Wer eine echte Hippiefreundin hatte, kennt diesen Geruch, verbindet ihn mit jugendlichem Ungestüm, besetzten Häusern, Sommer im VW-Bus oder auf der Wiese eines Festivals, der Moment, in dem man an ihren Dreadlocks riecht oder nachts im Zelt auf ihrem Strickpullover schläft, über beide Ohren verliebt, versteht sich. Ein Duft mit moderater Sillage aber erstaunlicher Haltbarkeit - in den Kleidern, Haaren und der Erinnerung.
Nach weiteren Stunden glaube ich etwas harziges Holz wahrzunehmen, welches langsam durch meine Lücken in der Erinnerung diffundiert. Ich muss irgendwo in einer Ecke des Laden eingeschlafen sein, vermutlich auf einer alten englischen Sandelholzbank.
Als ich mich irgendwann nachts auf der Straße wiederfinde, hängt der Duft noch in meinen Kleidern. Unbewusst pfeife ich einen alten Motorpsychosong, "I'm still wearing your smell", so wie früher.
Muss ich für diesen Duft wieder ein junger Hippie sein, frage ich mich.. Blödsinn, ich höre ja auch gerne die Musik von damals, spüre gerne die Erinnerungen. Der alte Vintage-Flakon passt da eigentlich perfekt dazu. Also gut!
5 Antworten
10
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Landlord

86 Rezensionen
Landlord
Landlord
Sehr hilfreiche Rezension 7  
Schmutzige Geschäfte weichgespült
Wie anders als der Rest der Welt gestalten doch die Briten ihre Herrendüfte. Opulenz scheint fehl am Platz, ein großes Eigenleben ist nicht zu erwarten, eher eine zurückhaltende Unterstützung der Hautaura, die den Gentleman den ganzen Tag über frisch hält, ohne womöglich von der Umwelt überhaupt als Parfum wahrgenommen zu werden. Britisches Understatement eben.

Schwer zu sagen, ob ich vorschnell mit diesem Gesamturteil bin. Aber zumindest der Test eines Probenpaketes britischer Gentleman-Düfte, die dank eines mehr als freundlichen Souks mit dem Parfumo-User „Parma“ den Weg zu mir fanden, legen dies nahe. Danke Dir noch einmal für die Eröffnung einer ganz neuen Welt!

In diese tauche ich ein mit „Douro - Eau de Portugal“ von Penhaligon's. Wobei Eintauchen in diesem Fall auf den ersten Sprüh noch nicht zu empfehlen ist. Allzu kratzig startet die Kopfnote mit einem Zitronen-Limetten-Biss, der doch argen Putzmittelcharme verbreitet. Nach einer Stunde hat der Duft seinen Putzmitteltouch abgelegt, ohne die Frische zu verlieren. Im Gegenteil, der bissige Zitrusauftakt ist einer blumigen Weichspülernote gewichen. Mann riecht schön frisch, aber jetzt eben vernellig.

Diese Frische bleibt mir lange erhalten, wie überhaupt der Duft mit zwölf Stunden guter Wahrnehmbarkeit erstaunlich ausdauernd daherkommt. Im Laufe der Stunden wandelt sie sich nur ganz behutsam in Richtung eines grün-erdigen Tons, der aber immer noch hell und freundlich wirkt und sehr weich ausklingt…

Es mag sein, dass mein Kommentar nicht unbedingt dazu anregt, den „Douro“ seiner Haut anzuvertrauen. Aber das verrückte ist: Er ist trotz seines Putzmittel-Weichspüler-Gebarens ein wunderbarer Duft! Denn er verbreitet beides so angenehm zurückhaltend - aber eben als schlichte Frische wahrnehmbar - dass man ihn wohl für einen langen Arbeitstag in der Londoner City nicht missen möchte. Wenn Du also die kratzige Kopfnote überstehst, dann begleitet Dich dieser elegante, dezente Brite von Sonnenauf- bis untergang. Und Du gehst frisch nach Hause, auch wenn Du tagsüber schmutzige Geschäfte getätigt hast...
2 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

12 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 8 Monaten
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Fluss Duoro
Aus natürlichen Bio-Zitrussaft
Durchfließt krautig-blumig & edelholzig, iberische Halbinsel
Mündet in das klassische MoosMeer
33 Antworten
SalvaSalva vor 9 Monaten
5
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Wunderbarer Sommerduft
Herrlich frische Hesperiden
Mit hellen Blüten(Maiglöckchen)
Zur Basis grün-moosig
Britisch, Klassisch&zeitlos
27 Antworten
Tony1106Tony1106 vor 6 Monaten
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Lordschaft an der Küste
Fein moosige Felsen
Moschuswölckchen am Himmel
Zitrussaft sprenkelt Lavendelgärten
Fröhliches Neroliblühen
25 Antworten
SchoeibksrSchoeibksr vor 9 Monaten
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Naturbelassene Zitronen & Kräuter bilden eine raffiniert britische Melange, welche klassisch von Blumen, Hölzern & Moosen ummantelt wird.
21 Antworten
YataganYatagan vor 5 Jahren
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Vor allem Eichenmoos, Sandelholz und Maiglöckchen (very british) sind das Geheimnis dieses melancholischen und doch markanten Duftes.
4 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
LimoamaniLimoamani vor 6 Jahren
Herren-Parfum
Penhaligon's Douro Kenner gesucht
Da freue ich mich sehr!Ja, das Bild hat einen rot-stich. Oben in den kleinen Flakons kann man die gelbe Farbe besser sehen, sie ist schon gelb, das ist richtig.Möchtest Du eventuell auch meinen Douro 'gegentesten'?Die...

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