02.10.2018 - 06:49 Uhr
Profuma
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Profuma
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5
Goldrausch
Aufrecht und stolz wie ein Obelisk, ein göttlicher Zeigefinger oder eine goldene Säule. Die güldene und verführende Schlange windet sich um den Hals des Flakons und je nach Wahrnehmung wohl auch um den Hals der Testperson ;-) Wer ihn liebt, wird die Schlange eher als einen zärtlich den Hals umschmeichelnden Arm wahrnehmen, die Hand das Gesicht, die Wangen liebkosend und die Sinne betörend bis zur demütigen Hingabe. Den anderen wird er Schlange bleiben, hungrig und auf der Jagd, zuschnürend und die Sinne betäubend und bis zum letzten Atemzug in ihrem Umschlingen verharrend.
Würde flüssiges Gold duften wie Oro, so würde ich darin baden wollen, ungeachtet meiner allergischen Reaktion auf Goldschmuck. Nein sagen könnte ich nicht, trotz der bevorstehenden Pein. Ich würde es nicht mal versuchen. Ich könnte es nicht. Oder ist es ein Nichtwollen?
Oro ist packend vom ersten Moment an. Mein Herz hat er sich beim ersten Sprüher genommen und fest im Griff behalten. Ein deutlich grüner Apfel wie zu früh aus dem Paradies gepflückt, bahnt sich seinen Weg durch die zwischen mir und dem Flakon liegenden Luft. Ein würziger Blumenhauch folgt ihm und nascht von seinen grünen Bäckchen. Nach ein paar Augenblicken, in denen ich schon halbwegs verloren bin, vermengen sich eine saftige samtige Aprikose und recht viel Zimt für mich am meisten wahrnehmbar, zu den sich in der Luft quirlenden Anfangsnoten. Wenig Holz, Amber und Moschus runden ab, dafür umso mehr eine dichte Vanillenote, nicht übersüsst aber genug, um einen schönen Gegenpol zu den anderen Komponenten zu bilden. Wäre alles bisher Flötenspiel gewesen, so hätte sie es mit etwas Fagott unterlegt. Genau diese Musik ist nun restlos überwältigend. Fast minütlich macht Oro neue Veränderungen durch, lädt zur Entdeckung neuer Duftpfade und weckt Neugier und Faszination gleichermassen. Wie kann ein Duft nur so "leben"?! Selten habe ich so viele Facetten erlebt, wie mir hier geboten werden. Und das wundersame wie spektakuläre Spiel von den Aromen mit meinen Sinnen lässt keinesfalls nach. Es erstreckt sich über den ganzen Tag und zieht alle Register. Mit der Zeit drückt sich der Apfel vom Anfang, Holz und etwas Zimt wieder etwas mehr in den Vordergrund. Alles kommt mir siruppig und zähflüssig vor. Dieses Gold tropft nicht, es lässt sich fadengleich herab, bevor es irgendwo aufsetzt. Gourmandig-orientalisch, fruchtig-zimtig und etwas vanille-holzig im Abgang, so würde ich Oro am ehesten bezeichnen. Wie bei allen süssen und süsslichen schweren Düften verheisst es einem nur eine wohl bedachte Dosierung, das Duft-Nirvana zu finden. Wer es übertreibt wird sich und alle anderen in der schwergoldenen Flüssigkeit gnadenlos ertränken. In kühlen Temperaturen wird Oro daheim sein und seine Erleuchteten mit seinem wärmenden Schein und Schleier sicher durch die Wetter geleiten. Wo uns die Herbststürme und rauhen Winterstimmungen wohl hintragen mögen? Wir wissen es nicht, denn wir befinden uns gerade in einem Goldrausch...
Würde flüssiges Gold duften wie Oro, so würde ich darin baden wollen, ungeachtet meiner allergischen Reaktion auf Goldschmuck. Nein sagen könnte ich nicht, trotz der bevorstehenden Pein. Ich würde es nicht mal versuchen. Ich könnte es nicht. Oder ist es ein Nichtwollen?
Oro ist packend vom ersten Moment an. Mein Herz hat er sich beim ersten Sprüher genommen und fest im Griff behalten. Ein deutlich grüner Apfel wie zu früh aus dem Paradies gepflückt, bahnt sich seinen Weg durch die zwischen mir und dem Flakon liegenden Luft. Ein würziger Blumenhauch folgt ihm und nascht von seinen grünen Bäckchen. Nach ein paar Augenblicken, in denen ich schon halbwegs verloren bin, vermengen sich eine saftige samtige Aprikose und recht viel Zimt für mich am meisten wahrnehmbar, zu den sich in der Luft quirlenden Anfangsnoten. Wenig Holz, Amber und Moschus runden ab, dafür umso mehr eine dichte Vanillenote, nicht übersüsst aber genug, um einen schönen Gegenpol zu den anderen Komponenten zu bilden. Wäre alles bisher Flötenspiel gewesen, so hätte sie es mit etwas Fagott unterlegt. Genau diese Musik ist nun restlos überwältigend. Fast minütlich macht Oro neue Veränderungen durch, lädt zur Entdeckung neuer Duftpfade und weckt Neugier und Faszination gleichermassen. Wie kann ein Duft nur so "leben"?! Selten habe ich so viele Facetten erlebt, wie mir hier geboten werden. Und das wundersame wie spektakuläre Spiel von den Aromen mit meinen Sinnen lässt keinesfalls nach. Es erstreckt sich über den ganzen Tag und zieht alle Register. Mit der Zeit drückt sich der Apfel vom Anfang, Holz und etwas Zimt wieder etwas mehr in den Vordergrund. Alles kommt mir siruppig und zähflüssig vor. Dieses Gold tropft nicht, es lässt sich fadengleich herab, bevor es irgendwo aufsetzt. Gourmandig-orientalisch, fruchtig-zimtig und etwas vanille-holzig im Abgang, so würde ich Oro am ehesten bezeichnen. Wie bei allen süssen und süsslichen schweren Düften verheisst es einem nur eine wohl bedachte Dosierung, das Duft-Nirvana zu finden. Wer es übertreibt wird sich und alle anderen in der schwergoldenen Flüssigkeit gnadenlos ertränken. In kühlen Temperaturen wird Oro daheim sein und seine Erleuchteten mit seinem wärmenden Schein und Schleier sicher durch die Wetter geleiten. Wo uns die Herbststürme und rauhen Winterstimmungen wohl hintragen mögen? Wir wissen es nicht, denn wir befinden uns gerade in einem Goldrausch...
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