Iris silver mist 1994

Iris silver mist von Serge Lutens
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7.8 / 10 251 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Serge Lutens für Damen und Herren, erschienen im Jahr 1994. Der Duft ist pudrig-blumig. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Iris Silbernebel”.
Aussprache
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Duftrichtung

Pudrig
Blumig
Holzig
Würzig
Erdig

Duftnoten

IriswurzelIriswurzel MoschusMoschus WeihrauchWeihrauch ZederZeder BenzoeBenzoe GalbanumGalbanum GewürznelkeGewürznelke SandelholzSandelholz VetiverVetiver weißer Amberweißer Amber

Parfümeure

Bewertungen
Duft
7.8251 Bewertungen
Haltbarkeit
7.4195 Bewertungen
Sillage
6.6191 Bewertungen
Flakon
8.3164 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.433 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 09.03.2024.

Rezensionen

13 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
FrauDingens

39 Rezensionen
FrauDingens
FrauDingens
Top Rezension 30  
Wuthering Heights
I lingered round them, under that benign sky: watched the moths fluttering among the heath and harebells, listened to the soft wind breathing through the grass, and wondered how any one could ever imagine unquiet slumbers for the sleepers in that quiet earth.
Emily Jane Brontë

Iris Silver Mist bekam ich geschenkt und da mir der Schenker unwichtig werden sollte, fristete auch der Flakon ein unbeachtetes Dasein in meinem Schrank. Bis ich aufbrach, nach Yorkshire in England, um meinen Bruder zu besuchen. Durch eine Verwechslung landete der Flakon schließlich in meinem Gepäck. Und mein Ärger war groß, als ich ihn ein paar Tage später in einem kleinen Bed and Breakfast etwas außerhalb von Haworth auspackte.

Ein neblig, feuchter Tag breitete sich vor dem offenen Fenster meines Zimmers aus. Unschlüssig wendete ich das Fläschchen in meiner Hand und entschloss mich schließlich. Zwei Sprüher auf mein Handgelenk. Eine erdige Karotte zog mir in die Nase. So kurz und flüchtig, dass ich sie für einen Irrtum gehalten hätte, wäre es mir später nicht immer wieder ähnlich gegangen. Ich atmete überrascht und tief ein. Der Duft verschmolz fast augenblicklich silbrig glitzernd mit den Nebel draussen. Eine Iris erblühte aus der Erde, erst ein wenig krautig, als hätte man sie an der Wurzel aus dem Boden gerissen, später wilder, blumiger und pudrig.
Es ist, als hätten sich die Yorkshire Dales auf meiner Haut ausgebreitet. Feucht, steinig und am Ende metallisch.

Arno Schmidt nannte Charlotte, Emily und Anne Brontë "die drei taubengrauen Schwestern". Taubengrau, wie die karge Landschaft, in der sie aufwuchsen. Taubengrau ist auch dieser Duft. Ungefällig, schwermütig, aber faszinierend.

An den Schenker dieses Duftes, versuche ich nicht mehr zu denken.
25 Antworten
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Leimbacher

2762 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Top Rezension 16  
Das letzte Iris-Glühwürmchen
"Iris Silver Mist" macht mit der lilanen Iris Ähnliches, was "Gris clair" mit dem grünen Lavendel gemacht hat... nämlich Zauberdinge! Puristisch, trocken, fast staubig und trotzdem nicht aus der Zeit gefallen oder zu unterkühlt. Zumindest wenn man ihn länger trägt und sich mit ihm anfreundet. Man wärmt sich wahrhaftig gegenseitig. Anfangs kann er etwas künstlerisch steif und fast omihaft wirken, doch mit der Zeit liebt man ihn umso mehr. Eine feinere Iris am Markt zu finden wird schwer.

Iris - passt. Silver - passt. Mist - passt sicher nicht!

Außer "Iris Nazarena" kenne ich keinen auch nur ansatzbar vergleichbaren Iristraum. Linear und nie von seinem Stil abweichend, mit der Zeit jedoch weicher und lieblicher werdend. Dann fast eine transparente Wohlfühl-Iris, die sich wie ein warmer Nebelschauer auf die Duftseele legt. Einfach zum Dahinschmelzen! Außer der kreideartigen Iriswurzel unterstützt ein zarter Flaum aus Moschus & Weihrauch den Duft, sodass er noch gespenstischer und außerweltlicher wirkt. Live aus der Zwischenwelt! Faszinierend, übernatürlich und doch total heimisch. Genau auf Grund solcher Facetten liebe ich diese Blume. Nicht immer nur feucht und lippenstiftartig (wie in meiner All-Time-Nummer-1 "Dior Homme") sondern auch mal wie aus Transsilvanien importiert. Von den stilvollsten Dracula-Weibchen der Duftgeschichte.

Flakon: ich habe 2x30 ml als größere Taschenzerstäuber... aber die große Pulle ist natürlich eine minimalistisch-hübsche Augenweide. Und die Farbe der Flüssigkeit passt perfekt.
Sillage & Haltbarkeit: ein Duft für dich selbst, 7 Stunden lang. Keine Komplimente, aber zum Glück auch nicht das Gegenteil.

Fazit: staubtrocken, fein, einzigartig, sauber - für Iris-Fans fast so etwas wie der heilige Gral. Schon immer schwer zu kriegen, bald scheinbar komplett aus dem Programm.
4 Antworten
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Valrahmeh

24 Rezensionen
Valrahmeh
Valrahmeh
Sehr hilfreiche Rezension 18  
Grandioser Sternenstaub
Mit Parfum ist es wie mit dem Essen. Wer Aal in Gelee für das Größte und Teuerste hält, was die Küche hergibt, dem tut man keinen Gefallen, ihn zu Anne-Sophie Pic ins Drei-Sterne-Restaurant nach Valence einzuladen. Besagte Person würde nicht nur die Speisekarte nicht verstehen, sondern auch das Essen nicht mögen.
Wer "La Vie est belle" für das Größte hält, was der Parfummarkt hergibt, dem wird man mit Iris Silver Mist keine Freude machen. Denn dieser Iris-Duft aller Iris-Düfte, dieses stocktrockene Gebräu aus Wurzelsaft und Erde, aus Silberstaub und Eiswasser, aus Nebelwand und Burgverließ, ist nur für fortgeschrittene Parfum-Kenner geeignet. Grandios, poetisch, das einzige Parfum, das zur Lektüre von Marcel Proust und Baudelaire passt. Oder zum Marquis de Sade. Unanständig, zuweilen nervtötend, aber mit hohem Niveau. Das beste, was man aus Iris machen kann.
Nur tragen sollte man es nicht, wenn man mit Aalen in Gelée unterwegs ist. Und das ist fast immer der Fall. Ich habe meine "cloche" aus dem Palais Royal zum Anschauen zu Hause stehen. Ab und zu entnehme ich ein paar Tropfen. Mehr geht nicht.
10 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 21  
Tess of the d'Urbervilles
auf deutsch und mit vollem Titel: 'Tess von den d'Urbervilles: eine reine Frau' ist der vorletzte Roman des Schriftstellers Thomas Hardy und eines der klassischen Werke englischer Literatur. Erzählt wird die Geschichte eines Mädchens - Tochter verarmter Landarbeiter - das aufgerieben wird zwischen den gesellschaftlichen Normen und Umständen ihrer Zeit und schließlich daran und an den Lüsten und den Eitelkeiten anderer zerbricht. Es ist beklemmend zu lesen, wie ihr mehr angetan wird und mehr Unglück geschieht, als ein Mensch ertragen kann in einem Leben. Hardy erzählt ihre Geschichte in nüchternen Bildern und gedeckter Farbigkeit wie in einer dennoch überaus empathischen Sprache.

Iris silver mist, Lutens' feuchtgrauer Irisnebel, das ist ein gleichfalls nüchterner Duft von gedeckter und geringer Farbigkeit - sein äußeres Erscheinungsbild deutet es schon an. Es wohnen ihm Zärtlichkeit und Zerbrechlichkeit inne, und dabei eine Flüchtigkeit wie vorbeiziehende Wolken. Sein Auftakt ist nur einen Augenblick lang lebhaft herbwürzig - es folgen eine fast metallische Dumpfheit und ein pudrig-stummer Irisakkord - beinahe bitter und ganz ohne den gewohnten Anklang von Schminke oder Lippenstift - und dann eine lange Stille, die mehr die Abwesenheit von Musik ist als Ruhe. Es bleibt eine ausdauernde Kühle in diesem Duft - Moschus und eigentlich warmem Holz zum Trotz - eine Kühle, die erst ganz am Schluss verweht.

Dies ist kein stiller Duft - nicht im Sinne von friedlich oder auch nur ruhig - so wie es keinen Frieden und keine Ruhe gibt, als Tess den Leichnam ihres von ihr selbst im letzten Augenblick getauften Sohnes begräbt und Blumen in einem Marmeladentopf auf sein Grab stellt. Es ist auch kein trauriger und kein verzweifelter Duft - nicht im Sinne von wehleidig oder gar klagend - wie Tess ganz am Ende - nach einem einzigen Moment der Schönheit, den sie hat - aufrecht und gefasst ihren Henkern entgegengeht - und wie die schwarze Fahne über dem Zuchthaus von Wintoncester aufgezogen wird auf der allerletzten Seite. Einen Duft hat Lutens hier erschaffen, der von nirgendwo herkommt und nirgendwo hinzudrängen scheint - und der kein Bedauern zeigt ob seiner eigenen Flüchtigkeit.

Fazit: ein leiser Duft von uneitler Schönheit und farbloser Strenge, der der Iris einen neuen, seltsam bitterkühlen Akkord zu entlocken versteht. Ein Duft ganz ohne Heiterkeit, doch weich und fast versöhnlich - ganz am Schluss.
7 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
ParfumAholic

252 Rezensionen
ParfumAholic
ParfumAholic
Top Rezension 21  
Kein Nebel des Grauens!
Serge Lutens und ich sind - na ja - bislang noch nicht wirklich Freunde geworden. Einzig "Chergui" hat bislang den Einzug in meine Duft-WG geschafft.

Auf der (ewigen) Suche nach dem perfekten Duft (die wohl das Schicksal aller Parfumos ist), genauer nach dem perfekten Iris-Duft, bin ich über die Duft-Spende der lieben Chypienne an eine Probe von "Iris Silver Mist" gekommen.

Die Lutens-Düfte rangieren bei mir unter der Rubrik "Vorsicht! Anstrengend!" und so nahm ich mir die Zeit und Muße für den Test dieses Dufts.

Direkt nach dem Aufsprühen tritt mir die unangefochtene Hauptprotagonistin und Namensgeberin dieses Dufts strahlend, aufrecht, selbstbewusst und in einem metallischen Gewand gekleidet entgegen - Iris.

Anfänglich legt sie eine gewisse Arroganz an den Tag, zeigt mir die kalte Schulter. Das macht sie aber nur noch interessanter und ich nehme mir vor, sie besser kennen zu lernen und zu erobern.

Sie lässt sich darauf ein, wir nähern uns einander an, laufen uns warm. Plötzlich ist die Kühle weg, die einst so spröde Schönheit zeigt nun ihre warme, weiche, sinnliche und verführerische Seite.

Ich habe solch einen Iris-Duft bislang noch nicht gerochen, bin begeistert! Alle anderen Duftkomponenten schwirren wie Trabanten um einen Mond irgendwie um die Iris herum. Richtig wahrnehmen kann ich lediglich Gewürznelke und Zedernholz, wobei die Zeder und selbst der hier und da aufblitzende Weihrauch sehr weich und sanft erscheinen.
Moschus? Sandelholz? Weißer Amber? Ich hätte bislang darauf geschworen, dass ich die drei immer und überall erkennen würde! Hier nicht, was ungläubiges Staunen bei mir auslöst.

Das, was Monsieur Lutens bzw. Roucel hier geschaffen hat, ist mehr als ein Iris-Duft. Es ist für mich der nahezu perfekte Iris-Duft, ein meisterlich verwobenes Werk, das die Iris mitsamt all ihrer Facetten in den absoluten Mittelpunkt stellt.
Gelingen konnte das nicht zuletzt nur aufgrund der so sorgfältig ausgewählten Komparsen, die die Iris bei all ihren Metamorphosen (Spannbreite von metallisch kühl bis letztendlich pudrig warm) unterstützen und ein Stück weit tragen.

Und so haben Serge Lutens und ich nun über diesen Duft (ganz klar Unisex mit guter Haltbarkeit und relativ verhaltener Sillage) doch noch zueinander gefunden bzw. Frieden geschlossen.

Da es diesen Duft meines Wissens nach nicht in Deutschland zu kaufen gibt, wird jetzt wohl eine Bestellung in Frankreich fällig....je suis tres heureux!
9 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

59 kurze Meinungen zum Parfum
FrauKirscheFrauKirsche vor 2 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Iris spielt mit
watteweichen Moschuswolken
schreitet durch den hellen
Weihrauchnebel
Ein Silberstreif am Himmel
Diffuses Vetiverglimmen...
22 Antworten
SalvaSalva vor 3 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Hmm, weiß nicht
Komischer Duft
Grau wie der Flakon
Staubig-trocken&herb-bitter
Später was sanfter
Insgesamt ungewöhnlich
&Nicht meins
19 Antworten
EveMistEveMist vor 6 Jahren
8
Haltbarkeit
9
Duft
Du steriles "Mist"stück, bohrst dich rücklings in mein kaltes, staubtrockenes H♥rz...
14 Antworten
AquamonzaAquamonza vor 9 Jahren
9
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Die schöne Iris streut sich im Morgennebel scheu ein wenig Erde über das Blütenköpfchen und flüstert: *ich bin eine Möhre...*
0 Antworten
ViolettViolett vor 2 Jahren
6.5
Duft
All die Statements über sie...
Iris ist beim Lesen missmöhrig, grau und blass geworden,
wie ein wolkenverhangener Tag.
Puder und ...*
19 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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