11.06.2016 - 06:35 Uhr
loewenherz
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10
La pulce d'acqua
Dies ist - nach dem originalen Neroli Portofino und dem ihm jüngst beigestellten Acqua - mein dritter Kommentar zu Tom Fords azurblauem - ja doch, inzwischen - Klassiker, über den es sich (offenbar) so herrlich streiten lässt. Streiten deshalb, weil er das seinem ureigenen Wesen nach eigentlich höchst flüchtige Neroliöl entgegen seiner Natur ausdauernd(er) arrangiert und mithin vielleicht verkünstlicht oder gar verfälscht. Und streiten außerdem, weil eine scheinbare Ähnlichkeit zu einem anderen sich des Neroliakkordes bedienenden Wasser kaum von der Hand zu weisen ist - und Herr Ford gerne mehr Geld haben möchte als die Damen und Herren aus Köln am Rhein.
Zu ersterem: in keinem seiner bisher vier Neroli-Parfums bzw. der Varianten des originalen Neroli Portofino ist der hellleuchtende Akkord des ätherischen Orangenblütenöles nicht herrlich orchestriert. In ihnen allen liegt eine Art Edelfirn - eben jenes künstlich Überhöhte - der seiner Frische Gediegenheit und Größe gibt und eine schneeweiße Wohlständigkeit, die das kölnische Wässerchen (und ich bin ein leidenschaftlicher Liebhaber all dessen, was kölnisch ist!) niemals haben wird. Er hat Zärtlichkeit und Schalk, hat Feinnervigkeit und Verve und eine hinreißend südliche Sorglosigkeit, die jeden Augenblick ein kleines bisschen besser machen, als er ohne Neroli Portofino wäre.
Ganz kurz zum zweiten mutmaßlichen Streit- oder Kritikpunkt: weil er es kann.
'La pulce d'acqua' - auf deutsch: 'der Wasserfloh' - so heißt ein Lied des wunderbaren italienischen Barden Angelo Branduardi - vielleicht sein schönstes, zweifellos sein bekanntestes. Es ist ein freundliches, heiteres Lied voll Leichtigkeit und Unbeschwertheit - wie eben ein Wasserfloh an einem sonnigen Nachmittag über die Wasseroberfläche springt: still vergnügt und aller Sorgen ledig. Ich rieche südliche Kräuter in Neroli Portofino Eau Fraîche - und einen stillen Weiher, wie er - von tief hängenden Weiden kaum beschattet - ganz ruhig und heiter daliegt. Über sein Wasser tanzen Libellen und ein Schmetterling, Seerosen liegen auf der grünblauen Oberfläche, und zwischen ihnen hindurch - da flitzt der Wasserfloh.
Fazit: ein kleiner, heiterer Duft voll Unbeschwertheit und Lebensfreude - als schaute man einen endlosen Nachmittag lang am Teich den Wasserflöhen beim Nichtstun zu. Und doch: Tom Ford durch und durch.
Zu ersterem: in keinem seiner bisher vier Neroli-Parfums bzw. der Varianten des originalen Neroli Portofino ist der hellleuchtende Akkord des ätherischen Orangenblütenöles nicht herrlich orchestriert. In ihnen allen liegt eine Art Edelfirn - eben jenes künstlich Überhöhte - der seiner Frische Gediegenheit und Größe gibt und eine schneeweiße Wohlständigkeit, die das kölnische Wässerchen (und ich bin ein leidenschaftlicher Liebhaber all dessen, was kölnisch ist!) niemals haben wird. Er hat Zärtlichkeit und Schalk, hat Feinnervigkeit und Verve und eine hinreißend südliche Sorglosigkeit, die jeden Augenblick ein kleines bisschen besser machen, als er ohne Neroli Portofino wäre.
Ganz kurz zum zweiten mutmaßlichen Streit- oder Kritikpunkt: weil er es kann.
'La pulce d'acqua' - auf deutsch: 'der Wasserfloh' - so heißt ein Lied des wunderbaren italienischen Barden Angelo Branduardi - vielleicht sein schönstes, zweifellos sein bekanntestes. Es ist ein freundliches, heiteres Lied voll Leichtigkeit und Unbeschwertheit - wie eben ein Wasserfloh an einem sonnigen Nachmittag über die Wasseroberfläche springt: still vergnügt und aller Sorgen ledig. Ich rieche südliche Kräuter in Neroli Portofino Eau Fraîche - und einen stillen Weiher, wie er - von tief hängenden Weiden kaum beschattet - ganz ruhig und heiter daliegt. Über sein Wasser tanzen Libellen und ein Schmetterling, Seerosen liegen auf der grünblauen Oberfläche, und zwischen ihnen hindurch - da flitzt der Wasserfloh.
Fazit: ein kleiner, heiterer Duft voll Unbeschwertheit und Lebensfreude - als schaute man einen endlosen Nachmittag lang am Teich den Wasserflöhen beim Nichtstun zu. Und doch: Tom Ford durch und durch.
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