11.01.2016 - 14:09 Uhr
loewenherz
879 Rezensionen
loewenherz
Sehr hilfreiche Rezension
23
Ziggy Stardust
David Bowie ist heimgegangen zu den Sternen, war heute morgen zu lesen. Ich war nie ein echter Fan seiner Musik und seiner Kunst - wahrscheinlich bin ich einfach zu jung dafür - aber ich habe ihn stets wahrgenommen und geachtet bei allem, was er tat. Und er wird fehlen - der vielleicht letzte große Universalperformancekünstler des 20. Jahrhunderts, der um so größer scheint neben Justin Bieber und den anderen, deren Namen ich mir nicht merken kann. David Bowie war Pop und Punk und Porno, war laut und schrill und nachdenklich und leise, war teuflisch und moralisch - gleichzeitig und scheinbar mühelos. Einer seiner berühmtesten Songs ist 'Ziggy Stardust', in dem er vom Aufstieg und Fall eines Drogen- und Sexgottes und damit nur kaum verhohlen über sich selber singt.
Pop und Punk und Porno ist auch Urban Musk, der vielleicht verrückteste unter den vier weißen Private Blends, die Tom Ford herausbrachte, nachdem er mit Tobacco Vanille, Tuscan Leather und Noir de Noir schon einen tiefen Fußabdruck hinterlassen hatte. Neben dem schwültropischen Jasmine Musk und dem feuchtlüsternen Musk Pure (hinzu kam noch White Suede, der einzige, in den er keinen Moschus hineingab, und der einzige der vier, den es - Ironie des Schicksals? - bis heute gibt) ist Urban Musk der Discomoschus unter den weißen Private Blends. Selbstbewusst und androgyn arrangiert er dessen zentralen Akkord geschlechts- und scheinbar schwerelos zwischen hämmernd süßen Bitterharzen und einer trunkenen Pflaume, fügt Weihrauch und scharfe Gewürze bei - ist laut und sexy und doch wieder glatt und kultiviert. Wahrscheinlich ist es das, was 'urban' an ihm ist. Wie David Bowie sexy und gleichzeitig selbstverloren und hochkontrolliert metallisch und mephistophelisch, lockend und fluchend zugleich von Ziggy Stardust sang - jenem verdammten Popmessias, der er selber war.
Fazit: farewell, David Bowie! Grüß uns die Sterne.
Pop und Punk und Porno ist auch Urban Musk, der vielleicht verrückteste unter den vier weißen Private Blends, die Tom Ford herausbrachte, nachdem er mit Tobacco Vanille, Tuscan Leather und Noir de Noir schon einen tiefen Fußabdruck hinterlassen hatte. Neben dem schwültropischen Jasmine Musk und dem feuchtlüsternen Musk Pure (hinzu kam noch White Suede, der einzige, in den er keinen Moschus hineingab, und der einzige der vier, den es - Ironie des Schicksals? - bis heute gibt) ist Urban Musk der Discomoschus unter den weißen Private Blends. Selbstbewusst und androgyn arrangiert er dessen zentralen Akkord geschlechts- und scheinbar schwerelos zwischen hämmernd süßen Bitterharzen und einer trunkenen Pflaume, fügt Weihrauch und scharfe Gewürze bei - ist laut und sexy und doch wieder glatt und kultiviert. Wahrscheinlich ist es das, was 'urban' an ihm ist. Wie David Bowie sexy und gleichzeitig selbstverloren und hochkontrolliert metallisch und mephistophelisch, lockend und fluchend zugleich von Ziggy Stardust sang - jenem verdammten Popmessias, der er selber war.
Fazit: farewell, David Bowie! Grüß uns die Sterne.
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