18.10.2023 - 13:07 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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Less is less
Ich habe Café Rose - den alten, ersten von 2012 - damals den schönsten innerhalb der Jardin Noir-Kollektion genannt. Die anderen drei hat es schon längst dahingerafft, und im Grunde macht es ja Sinn, dass dieser eine - wenngleich vom Private zum Signature Blend 'degradiert', mit Costa Azzurra haben sie das auch gemacht - ein zweites Leben und eine zweite Chance erhalten soll. Wenn er denn noch 'er' wäre...
Die Grenzen zwischen Zitat, Inspiration und banaler Reformulierung sind nur schwer eindeutig zu ziehen, doch wenn einer bewusst denselben Namen trägt, den schon ein anderer vor ihm hatte, wird er sich auch an diesem messen lassen müssen. Diesem hier - Café Rose 2023 - tut das nicht gut. Den meisten bekommt der Relaunch nicht - wenn Rose durch patentrechtlich geschützte Rose® ersetzt wird, um so weniger.
Dem alten, ersten Café Rose habe ich eine gewisse Schwerelosigkeit angedichtet - wie ein eingerissener Mottenflügel im Licht eines bleichen Mondes dahintaumelt. Er hatte etwas Entrücktes und Trauriges - und damals schon kaum Kaffee - und all das hat der Neue nicht. Café Rose 2023 ist ein handwerklich passabler Rosenduft aus der Retorte - mit so viel weniger Seele und Saudade als der erste vor gerade einmal zehn Jahren hatte.
Es mag nun sein, dass die Substitution von Rose durch Rose® der Regulatorik geschuldet ist. Ich wage das aber zu bezweifeln, denn er ist ein amerikanischer Duft und vorwiegend für den dortigen Markt gedacht. Stattdessen unterstelle ich Estée Lauder schnöde Gewinnsucht und bin versucht, den 'Windbeutel des Jahres' vorzuschlagen, da 'weniger drin bei unredlich veränderter Verpackung und irreführender Benennung'. Buh!
Fazit: wer den alten nicht gekannt hat, mag sich hier mit unschuldiger Nase durchaus verlieben, und ihr oder ihm sei das gegönnt. Wer den alten jemals gekannt, geliebt, getragen hat, der geht vorbei.
Die Grenzen zwischen Zitat, Inspiration und banaler Reformulierung sind nur schwer eindeutig zu ziehen, doch wenn einer bewusst denselben Namen trägt, den schon ein anderer vor ihm hatte, wird er sich auch an diesem messen lassen müssen. Diesem hier - Café Rose 2023 - tut das nicht gut. Den meisten bekommt der Relaunch nicht - wenn Rose durch patentrechtlich geschützte Rose® ersetzt wird, um so weniger.
Dem alten, ersten Café Rose habe ich eine gewisse Schwerelosigkeit angedichtet - wie ein eingerissener Mottenflügel im Licht eines bleichen Mondes dahintaumelt. Er hatte etwas Entrücktes und Trauriges - und damals schon kaum Kaffee - und all das hat der Neue nicht. Café Rose 2023 ist ein handwerklich passabler Rosenduft aus der Retorte - mit so viel weniger Seele und Saudade als der erste vor gerade einmal zehn Jahren hatte.
Es mag nun sein, dass die Substitution von Rose durch Rose® der Regulatorik geschuldet ist. Ich wage das aber zu bezweifeln, denn er ist ein amerikanischer Duft und vorwiegend für den dortigen Markt gedacht. Stattdessen unterstelle ich Estée Lauder schnöde Gewinnsucht und bin versucht, den 'Windbeutel des Jahres' vorzuschlagen, da 'weniger drin bei unredlich veränderter Verpackung und irreführender Benennung'. Buh!
Fazit: wer den alten nicht gekannt hat, mag sich hier mit unschuldiger Nase durchaus verlieben, und ihr oder ihm sei das gegönnt. Wer den alten jemals gekannt, geliebt, getragen hat, der geht vorbei.
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