12.04.2020 - 02:28 Uhr
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Vom Schakal, der vorgab, ein Windhund zu sein
Dufttagebuch mit Trussardi Donna Levriero Collection EDP
Tag 1 (Gründonnerstag): Mein Tauschpäckchen kommt an. Yippie! Wow - was für ein außergewöhnlich schöner, schwerer Flakon, beeindruckend schon ohne den Kopf von...tja, was ist das? Mich erinnert er an den ägyptischen Schakal. Anubis. Anubis mit angelegten Ohren. War das nicht der, der ins Totenreich geleitet?
Ich sprühe - Heiliger Anubis! DAS nenne ich Weißblüher! Heftig! Erinnert mich an White Song mit viel Puder. Wahnsinnig intensiv!
Ob ich den wirklich abkann?
Tag 2 (Karfreitag): Gestern hatte ich ja noch was Anderes aus dem Tauschpäckchen aufgesprüht, kann also sein, dass da so einiges verfälscht war in meiner Wahrnehmung. Also, erstmal den White Song hergeholt. Am Sprühkopf gerochen. Dann am Sprühkopf von Donna Levreiro gerochen. Hmm. Wieso dachte ich denn gestern, die seien ähnlich? Der Trussardi ist wesentlich süßer und auch ein wenig fruchtig. Die Ähnlichkeit liegt wohl hauptsächlich in der Intensität. Ich sprühe dem Trussardi erneut: Oha, ja, relativ süß ist er. Aber ich verstehe immernoch nicht, wieso andere da Zitrus riechen oder den Duft als leicht bezeichnen. Bei mir ist er weiterhin ein Puderhammer mit Weißblühern. Aber es könnte auch Lilie dabei sein, also Lilienpuder. Vielleicht ist da die Parallele zu White Song.
Tag 3 (Ostersamstag): Heute erahne ich doch wirklich ein ganz klein wenig Zitrisches. Aber auch nur, weil ich danach suche. Es ist nach spätestens fünf Minuten schon wieder weg.
Gestern habe ich Donna Levriero noch über viele Stunden genießen können und obwohl ich es anfangs aufgrund der enormen weiß blühenden Intensität nicht gedacht hätte, habe ich mich doch sehr wohl gefühlt, angenehm beruhigt. Ich habe das schon öfter bei Düften erlebt, bei denen Osmanthus aufgeführt war, auch wenn ich diese Note nicht unbedingt im Vordergrund wahrgenommen hatte. Bei mir duftet Donna Levriero auch heute nach Jasmin und Puderlilie, weiterhin süßlich unterlegt und mit einem Hauch von Vanille, die ich aber eventuell aufgrund des Puders und ohne Kenntnis der Pyramide als Heliotrop eingeordnet hätte. Die Weißblüher sind sehr gut miteinander verwoben.
Ich frage meinen Mann: Wie findest du den? Und während ich denke, ich sollte gleich das Zimmer lüften, bei der Intensität, drückt er seine Nase auf die Sprühstelle und sagt, das sei ja sehr schwach, ob das die richtige Stelle sei. Entsetzt fallen mir die Augen aus dem Kopf. Ich zwinge ihn, nochmal zu schnuppern. Er berichtigt sich und sagt: Schwach und seifig. O.K.. Offensichtlich ist da etwas drin, für das es Anosmien gibt. Vermutlich die Jasmin-Puderlilie. Das würde auch einige Statements/Kommentare hier erklären.
Einen Vorteil hat es: Ich beginne immer mehr Gefallen an dem Duft zu finden und kann mich heftigst eindieseln, ohne negativ aufzufallen - jedenfalls zuhause.
Ich trage den Duft in die Sammlung ein.
Tag 4 (Ostersonntag): Heute Morgen als erstes die Kaffeemaschine an und dann schonmal zum Flakon Donna Levriero. Und sprühen... Was für eine schöne, frische Zitrone, ohne säuerlich zu sein und was für fröhliche, zarte, zurückhaltende Blüten! Bitte bleibt, bitte bleibt doch heute noch etwas länger! Doch die Zitronen, ehe ich erriechen konnte, ob mit Yuzu vergesellschaftet, verziehen sich schon wieder. Die zarten Blüten verschwinden hinter Jasmin-Lilienpuder mit etwas süßlich-blumig Betörendem. So schön das ist, wieso kann die Kopfnote nicht etwas länger bleiben?
Ich finde den Duft jetzt nicht mehr so hammermäßig intensiv und raumfüllend. Alles deutet darauf hin, dass ich dabei bin, an die Puderweißblüher zu adaptieren. Auch die Reaktion meines Katers: Er will, nachdem ich mich mit Donna Levriero beduftet habe, nicht mehr von mir gestreichelt werden. Und als ich ihn doch kurz berührt habe, putzt er sich hektisch.
Heute ist klar: Die Donna bleibt.
Ebenfalls klar ist: Mein Herz wiegt noch annähernd so viel wie der beeindruckend schwere Glasflakon. Und deshalb soll mich Anubis auch noch nicht ins Jenseits geleiten. Dafür müsste müsste mein Herz erst leicht wie eine Feder werden, schließlich möchte ich das ewige Leben geschenkt bekommen.
So bleibe ich doch auch dieses Ostern gern weiterhin im Diesseits. Ich habe ja auch noch 30 ml des schönen Trussardi Donna zu verbrauchen und noch so einige andere feine Düfte aus meiner Sammlung.
Außerdem kann es sein, dass mein Schakal in Wirklichkeit nur ein Windhund ist.
Frohe Ostern 2020!
Tag 1 (Gründonnerstag): Mein Tauschpäckchen kommt an. Yippie! Wow - was für ein außergewöhnlich schöner, schwerer Flakon, beeindruckend schon ohne den Kopf von...tja, was ist das? Mich erinnert er an den ägyptischen Schakal. Anubis. Anubis mit angelegten Ohren. War das nicht der, der ins Totenreich geleitet?
Ich sprühe - Heiliger Anubis! DAS nenne ich Weißblüher! Heftig! Erinnert mich an White Song mit viel Puder. Wahnsinnig intensiv!
Ob ich den wirklich abkann?
Tag 2 (Karfreitag): Gestern hatte ich ja noch was Anderes aus dem Tauschpäckchen aufgesprüht, kann also sein, dass da so einiges verfälscht war in meiner Wahrnehmung. Also, erstmal den White Song hergeholt. Am Sprühkopf gerochen. Dann am Sprühkopf von Donna Levreiro gerochen. Hmm. Wieso dachte ich denn gestern, die seien ähnlich? Der Trussardi ist wesentlich süßer und auch ein wenig fruchtig. Die Ähnlichkeit liegt wohl hauptsächlich in der Intensität. Ich sprühe dem Trussardi erneut: Oha, ja, relativ süß ist er. Aber ich verstehe immernoch nicht, wieso andere da Zitrus riechen oder den Duft als leicht bezeichnen. Bei mir ist er weiterhin ein Puderhammer mit Weißblühern. Aber es könnte auch Lilie dabei sein, also Lilienpuder. Vielleicht ist da die Parallele zu White Song.
Tag 3 (Ostersamstag): Heute erahne ich doch wirklich ein ganz klein wenig Zitrisches. Aber auch nur, weil ich danach suche. Es ist nach spätestens fünf Minuten schon wieder weg.
Gestern habe ich Donna Levriero noch über viele Stunden genießen können und obwohl ich es anfangs aufgrund der enormen weiß blühenden Intensität nicht gedacht hätte, habe ich mich doch sehr wohl gefühlt, angenehm beruhigt. Ich habe das schon öfter bei Düften erlebt, bei denen Osmanthus aufgeführt war, auch wenn ich diese Note nicht unbedingt im Vordergrund wahrgenommen hatte. Bei mir duftet Donna Levriero auch heute nach Jasmin und Puderlilie, weiterhin süßlich unterlegt und mit einem Hauch von Vanille, die ich aber eventuell aufgrund des Puders und ohne Kenntnis der Pyramide als Heliotrop eingeordnet hätte. Die Weißblüher sind sehr gut miteinander verwoben.
Ich frage meinen Mann: Wie findest du den? Und während ich denke, ich sollte gleich das Zimmer lüften, bei der Intensität, drückt er seine Nase auf die Sprühstelle und sagt, das sei ja sehr schwach, ob das die richtige Stelle sei. Entsetzt fallen mir die Augen aus dem Kopf. Ich zwinge ihn, nochmal zu schnuppern. Er berichtigt sich und sagt: Schwach und seifig. O.K.. Offensichtlich ist da etwas drin, für das es Anosmien gibt. Vermutlich die Jasmin-Puderlilie. Das würde auch einige Statements/Kommentare hier erklären.
Einen Vorteil hat es: Ich beginne immer mehr Gefallen an dem Duft zu finden und kann mich heftigst eindieseln, ohne negativ aufzufallen - jedenfalls zuhause.
Ich trage den Duft in die Sammlung ein.
Tag 4 (Ostersonntag): Heute Morgen als erstes die Kaffeemaschine an und dann schonmal zum Flakon Donna Levriero. Und sprühen... Was für eine schöne, frische Zitrone, ohne säuerlich zu sein und was für fröhliche, zarte, zurückhaltende Blüten! Bitte bleibt, bitte bleibt doch heute noch etwas länger! Doch die Zitronen, ehe ich erriechen konnte, ob mit Yuzu vergesellschaftet, verziehen sich schon wieder. Die zarten Blüten verschwinden hinter Jasmin-Lilienpuder mit etwas süßlich-blumig Betörendem. So schön das ist, wieso kann die Kopfnote nicht etwas länger bleiben?
Ich finde den Duft jetzt nicht mehr so hammermäßig intensiv und raumfüllend. Alles deutet darauf hin, dass ich dabei bin, an die Puderweißblüher zu adaptieren. Auch die Reaktion meines Katers: Er will, nachdem ich mich mit Donna Levriero beduftet habe, nicht mehr von mir gestreichelt werden. Und als ich ihn doch kurz berührt habe, putzt er sich hektisch.
Heute ist klar: Die Donna bleibt.
Ebenfalls klar ist: Mein Herz wiegt noch annähernd so viel wie der beeindruckend schwere Glasflakon. Und deshalb soll mich Anubis auch noch nicht ins Jenseits geleiten. Dafür müsste müsste mein Herz erst leicht wie eine Feder werden, schließlich möchte ich das ewige Leben geschenkt bekommen.
So bleibe ich doch auch dieses Ostern gern weiterhin im Diesseits. Ich habe ja auch noch 30 ml des schönen Trussardi Donna zu verbrauchen und noch so einige andere feine Düfte aus meiner Sammlung.
Außerdem kann es sein, dass mein Schakal in Wirklichkeit nur ein Windhund ist.
Frohe Ostern 2020!
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