19.09.2012 - 18:22 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Top Rezension
17
S-Klasse!
Zu den vielen Neuerscheinungen zum Thema Oud wird uns jeder Verkäufer versichern, dass gerade dieser oder jener Duft ausschließlich das kostbare Naturprodukt beinhaltet. Im Falle von Najaf glaube ich das einfach mal, denn der typische Muff, den wir von Montale und anderen kennen, fehlt komplett. Najaf ist ein warmer, holziger Duft, und es kann durchaus sein, dass der besonders lebendige Ausdruck, den diese Holznoten hervorzurufen scheinen, auf jenes magische Öl zurück geht. Hätte man Najaf freilich einen weniger orientalisch klingenden Namen gegeben und den Duft an anderer Stelle veröffentlicht, hätte es vermutlich auch keiner gemerkt!
Tatsächlich ist Najaf der allerschönste Osmanthus-Duft, den man sich nur vorstellen kann. Bislang bin ich dieser sehr speziellen floralen Note stets mit einer gewissen Skepsis begegnet. Es ist merkwürdig, aber diese Note erweckt Dufteindrücke von Pfirsich, reifer Aprikose, Kompott und Backobst. Einigen Parfums - wie etwa Frankfurt Kitchen von Social Creatures - prägt Osmanthus geradezu einen Gourmand-Charakter auf; und ich persönlich möchte im Allgemeinen nicht nach Einmachobst riechen.
Welch ein Unterschied zu Najaf! Hier sind die Anklänge an Pfirsich und Aprikose eingebettet in ein cremiges, fast schon butteriges Bett. Das ist so was von attraktiv, dass selbst ein flüchtiger Hauch sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zieht! Im Grunde ist mir das Konzept hinter Najaf nicht unbekannt: mir fällt als direkter Bezug Frapin's Passion Boisé ein, wo eine ähnlich cremige Mandarinennote auf einem sehr weichen holzigen Akkord sitzt. Ist schon der Duft von Frapin ausgesprochen schön, so schafft Najaf nochmal eine Steigerung: seine Osmanthus-Note wirkt opulenter und prächtiger als Frapin's Mandarine; und vor allem auch die Hölzer wirken weniger steif: sie haben nichts Bretthartes mehr, sind geschmeidig, lebendig und winden sich fast um die Osmanthus-Note herum. So wirkt bei Najaf alles noch harmonischer, natürlicher und lebendiger, und ich halte es für durchaus möglich, dass natürliches Oud-Öl diesen Zauber bewirkt – ohne sich selbst in den Vordergrund zu spielen.
Najaf ist recht opulent geraten, jedoch lässt seine Intensität nach etwa drei Stunden schlagartig nach. Bei soviel Schönheit nehmen wir das gerne in Kauf – wie erwähnt können noch die kleinsten Reste dieses Duftes die volle Aufmerksamkeit wieder herstellen. Dieses tolle Parfum hat durchaus die Kragenweite von Guerlain's Rose Barbare – auch hier besteht über Pfirsich und Aprikose eine gewisse Verbindung zu dem etwas dunkler getönten Guerlain-Duft. Auch dessen Liebhabern sei Najaf somit empfohlen.
Oud spielt in Najaf eine vermutlich sehr wichtige, aber keineswegs vordergründige Rolle. Wer bereit ist, natürliches Oud als einen Duftbaustein unter vielen zu akzeptieren, wird von Najaf nicht enttäuscht sein. Die Platzierung in einer „Oud Stars“ Reihe weckt freilich ganz andere Erwartungen.
Tatsächlich ist Najaf der allerschönste Osmanthus-Duft, den man sich nur vorstellen kann. Bislang bin ich dieser sehr speziellen floralen Note stets mit einer gewissen Skepsis begegnet. Es ist merkwürdig, aber diese Note erweckt Dufteindrücke von Pfirsich, reifer Aprikose, Kompott und Backobst. Einigen Parfums - wie etwa Frankfurt Kitchen von Social Creatures - prägt Osmanthus geradezu einen Gourmand-Charakter auf; und ich persönlich möchte im Allgemeinen nicht nach Einmachobst riechen.
Welch ein Unterschied zu Najaf! Hier sind die Anklänge an Pfirsich und Aprikose eingebettet in ein cremiges, fast schon butteriges Bett. Das ist so was von attraktiv, dass selbst ein flüchtiger Hauch sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zieht! Im Grunde ist mir das Konzept hinter Najaf nicht unbekannt: mir fällt als direkter Bezug Frapin's Passion Boisé ein, wo eine ähnlich cremige Mandarinennote auf einem sehr weichen holzigen Akkord sitzt. Ist schon der Duft von Frapin ausgesprochen schön, so schafft Najaf nochmal eine Steigerung: seine Osmanthus-Note wirkt opulenter und prächtiger als Frapin's Mandarine; und vor allem auch die Hölzer wirken weniger steif: sie haben nichts Bretthartes mehr, sind geschmeidig, lebendig und winden sich fast um die Osmanthus-Note herum. So wirkt bei Najaf alles noch harmonischer, natürlicher und lebendiger, und ich halte es für durchaus möglich, dass natürliches Oud-Öl diesen Zauber bewirkt – ohne sich selbst in den Vordergrund zu spielen.
Najaf ist recht opulent geraten, jedoch lässt seine Intensität nach etwa drei Stunden schlagartig nach. Bei soviel Schönheit nehmen wir das gerne in Kauf – wie erwähnt können noch die kleinsten Reste dieses Duftes die volle Aufmerksamkeit wieder herstellen. Dieses tolle Parfum hat durchaus die Kragenweite von Guerlain's Rose Barbare – auch hier besteht über Pfirsich und Aprikose eine gewisse Verbindung zu dem etwas dunkler getönten Guerlain-Duft. Auch dessen Liebhabern sei Najaf somit empfohlen.
Oud spielt in Najaf eine vermutlich sehr wichtige, aber keineswegs vordergründige Rolle. Wer bereit ist, natürliches Oud als einen Duftbaustein unter vielen zu akzeptieren, wird von Najaf nicht enttäuscht sein. Die Platzierung in einer „Oud Stars“ Reihe weckt freilich ganz andere Erwartungen.
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