08.10.2017 - 14:13 Uhr
Meggi
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Meggi
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32
Wer wagt, kann auch durchaus verlieren
Der Titel spielt keineswegs darauf an, dass Al-Khatt vornean buchstäblich wie frische Hundescheiße riecht - als heiße er ‚Al-Kack‘. Derlei erreicht nach einigen Jahren Parfum(o)-Erfahrung schließlich nurmehr den Rang einer Kuriosität. Das Wagnis kam am folgenden Tag…
Ein preislich halbierter XerJoff auf dem Grabbeltisch im Hamburger Hof ist ein seltener Anblick und verlangte nach einem umgehenden Test. Zum Kauf kam es mangels angemessen zügiger Begeisterung nicht; siehe oben. Stattdessen durfte – nebenbei bemerkt – Copal Azur zum halben Satz mit nach Hause.
Erst im Verlauf, wir waren wieder daheim, entwickelte Al-Khatt eine markant-eigenwillige Attraktivität. Ein kräftig-säuerliches Kuh-Oud-und-Cashmeran-Gemisch mit einer sinnlich-süßen Jasmin-Begleitung, später ergänzt um knackigen Kneipen-Stink. Das hatte was und verblüffenderweise mochte sogar meine Tochter das dann riechen.
Trotzdem sind fast 150 Tacken schlichtweg arg viel Geld, wenn der Beginn (und das überdies ganz unmetaphorisch) allzu lange ‚Scheiße‘ ist. Ich habe deshalb verzichtet, obwohl meine Frau mehrfach nachfragte, ob ich dessen sicher sei; wir könnten sonst gerne rasch noch einmal in die Stadt fahren. Bevor jetzt irgendwer von diesem Angebot gerührt ist: Sie hatte bloß ein schlechtes Gewissen, weil sie von just jenem Grabbeltisch für bestimmt dreihundert Euronen Kosmetik weggeschleppt hatte und ihr der einsame Hunni für Copal Azur daneben (zu Recht!) etwas kärglich erschien.
Egal. Zurück zum Thema. Al-Khatt fällt aus wegen Al-Kack. Aber… Mooooooment mal!
Kraftvolles Oud?
Offen gezeigtes Cashmeran?
Süß-üppiger Jasmin?
Kneipenhafter Stink?
Das habe ich doch alles da! In Gestalt von 'Ilm, Duro, Jasmin de Nuit und Ambrarem. Ich mixe mir den kackfreien Teil einfach selbst! Gesagt, getan – und zwar in obiger Reihenfolge. Jeweils einen vorsichtigen Sprüher direkt auf die Haut.
Zwei Stunden lang war das Ergebnis recht passabel, geradezu ordentlich, obschon es mit Al-Khatt wenig zu tun hatte. Wahrscheinlich benötigten die vier olfaktorischen Alpha-Tiere exakt diese Zeit, um die Tragweite des Geschehenen zu begreifen. Zwei Stunden Waffenstillstand zwischen einander gleichsam taxierenden Aromen - dann setzte ein titanenhafter Kampf um die Vorherrschaft ein, der erst abends ein Ende fand, völlig erschöpftes Schlachtfeld inklusive. Ich bin kuriert. Oder? Vielleicht das Mischungsverhältnis anders austarieren? Die Sprüh-Reihenfolge ändern…?
Ein preislich halbierter XerJoff auf dem Grabbeltisch im Hamburger Hof ist ein seltener Anblick und verlangte nach einem umgehenden Test. Zum Kauf kam es mangels angemessen zügiger Begeisterung nicht; siehe oben. Stattdessen durfte – nebenbei bemerkt – Copal Azur zum halben Satz mit nach Hause.
Erst im Verlauf, wir waren wieder daheim, entwickelte Al-Khatt eine markant-eigenwillige Attraktivität. Ein kräftig-säuerliches Kuh-Oud-und-Cashmeran-Gemisch mit einer sinnlich-süßen Jasmin-Begleitung, später ergänzt um knackigen Kneipen-Stink. Das hatte was und verblüffenderweise mochte sogar meine Tochter das dann riechen.
Trotzdem sind fast 150 Tacken schlichtweg arg viel Geld, wenn der Beginn (und das überdies ganz unmetaphorisch) allzu lange ‚Scheiße‘ ist. Ich habe deshalb verzichtet, obwohl meine Frau mehrfach nachfragte, ob ich dessen sicher sei; wir könnten sonst gerne rasch noch einmal in die Stadt fahren. Bevor jetzt irgendwer von diesem Angebot gerührt ist: Sie hatte bloß ein schlechtes Gewissen, weil sie von just jenem Grabbeltisch für bestimmt dreihundert Euronen Kosmetik weggeschleppt hatte und ihr der einsame Hunni für Copal Azur daneben (zu Recht!) etwas kärglich erschien.
Egal. Zurück zum Thema. Al-Khatt fällt aus wegen Al-Kack. Aber… Mooooooment mal!
Kraftvolles Oud?
Offen gezeigtes Cashmeran?
Süß-üppiger Jasmin?
Kneipenhafter Stink?
Das habe ich doch alles da! In Gestalt von 'Ilm, Duro, Jasmin de Nuit und Ambrarem. Ich mixe mir den kackfreien Teil einfach selbst! Gesagt, getan – und zwar in obiger Reihenfolge. Jeweils einen vorsichtigen Sprüher direkt auf die Haut.
Zwei Stunden lang war das Ergebnis recht passabel, geradezu ordentlich, obschon es mit Al-Khatt wenig zu tun hatte. Wahrscheinlich benötigten die vier olfaktorischen Alpha-Tiere exakt diese Zeit, um die Tragweite des Geschehenen zu begreifen. Zwei Stunden Waffenstillstand zwischen einander gleichsam taxierenden Aromen - dann setzte ein titanenhafter Kampf um die Vorherrschaft ein, der erst abends ein Ende fand, völlig erschöpftes Schlachtfeld inklusive. Ich bin kuriert. Oder? Vielleicht das Mischungsverhältnis anders austarieren? Die Sprüh-Reihenfolge ändern…?
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