29.10.2021 - 14:21 Uhr
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Willkommen beim Bed-in! (Eine Hommage an Yoko Ono und John Lennon)
1969 veranstalteten Yoko Ono und John Lennon im Amsterdamer Hilton ein sogenanntes "Bed-in", um für Frieden und gegen den Vietnamkrieg zu demonstrieren.
Die Presse konnte die beiden in ihrem Zimmer besuchen, sowie filmen und fotografieren, wie sie 6 Tage lang nur im Bett lagen oder saßen und so die mediale Aufmerksamkeit für ihr Anliegen bekamen.
Diese bemerkenswerte Geschichte fiel mir ein, als ich Nightly Kiss testete.
Ich kam mir nämlich beim Test ein wenig vor wie die Öffentlichkeit damals, denn natürlich fragt man sich: Geht es hier um einen harmlosen Gutenachtkuss oder folgt auf diesen noch etwas? Liegen John Lennon und Yoko Ono da wirklich nur lieb und friedlich im Bett und halten Hof oder geht es doch in Richtung make-love-not-war, Betonung auf make.
Obwohl es vorher schon Nacktfotos von John und Yoko gegeben hatte - beim Bed-in blieben sie ganz sittsam bekleidet in einem weiß bezogenen, völlig normalen Bett und man bekam überhaupt nichts annähernd Skandalöses zu sehen, so außergewöhnlich und auf seine Art aufrüttelnd das ganze Happening an sich auch war.
Und so ähnlich ist dieser Duft eben auch: Es besteht ein gewisser Bruch zwischen einer ausgesprochen seltsamen und kuriosen Note, die mich von Anfang an aufrüttelt, und die mich an eine Mischung aus grüner Autoreifen-Iris und Korbblütler-Stink erinnert, einerseits, und andererseits einer Seite von Nivea-Creme zwischen sauberen Laken.
Während die Nivea-Creme sicherlich mein Einschlafen fördern würde, irritiert der schräge Korbblütler-Reifen mich allerdings so gehörig, dass ich mit Sicherheit nicht einschlafen werde. Immer wieder muss ich an meinen Handgelenken riechen, um mich zu versichern: Ja, das riecht wirklich so seltsam, ein Duft zwischen Mamis heiler Welt mit Niveacreme und dem Showdown eines Thrillers mit Verfolgungsjagd, Notbremsungen und allem was dazugehört.
Interessanterweise bemerke ich, während ich so wach und gleichzeitig niveageküsst sinnierend meine Nase nicht von den Sprühstellen lassen kann, dass der Duft sich je nach Abstand meiner Nase zum Arm erstaunlich stark verändert: Je näher dran, desto Autoreifen, je weiter weg desto Nivea. Irgendwo in der Mitte dazwischen ist der Duft wundervoll milde blumig, weich und weiterhin einzigartig, nun aber angenehm würzig. Nach einigen Stunden bewegt der Gesamteindruck sich ebenfalls in diese Richtung und der Duft scheint sich in der Mitte zu ordnen. Nun beginnt Nightly Kiss mir so richtig zu gefallen.
Ob diese betörend pudrig-milde, blumig-schläfrige Besonderheit, bei der ich keine der aufgeführten Blüten außer der bereits genannten Iris erkennen würde, nun Epigaea repens geschuldet ist? Ich las bei Wikipedia, dass es sich dabei um einen Strauch handelt, der Heilwirkung auf Nieren und Rheuma entfalten soll. Aber das ist eine andere Geschichte, sie kann ein anderes Mal erzählt werden oder Ihr könnt sie nachlesen.
Ich werde jetzt erst einmal entspannt einschlafen.
Peace!
Die Presse konnte die beiden in ihrem Zimmer besuchen, sowie filmen und fotografieren, wie sie 6 Tage lang nur im Bett lagen oder saßen und so die mediale Aufmerksamkeit für ihr Anliegen bekamen.
Diese bemerkenswerte Geschichte fiel mir ein, als ich Nightly Kiss testete.
Ich kam mir nämlich beim Test ein wenig vor wie die Öffentlichkeit damals, denn natürlich fragt man sich: Geht es hier um einen harmlosen Gutenachtkuss oder folgt auf diesen noch etwas? Liegen John Lennon und Yoko Ono da wirklich nur lieb und friedlich im Bett und halten Hof oder geht es doch in Richtung make-love-not-war, Betonung auf make.
Obwohl es vorher schon Nacktfotos von John und Yoko gegeben hatte - beim Bed-in blieben sie ganz sittsam bekleidet in einem weiß bezogenen, völlig normalen Bett und man bekam überhaupt nichts annähernd Skandalöses zu sehen, so außergewöhnlich und auf seine Art aufrüttelnd das ganze Happening an sich auch war.
Und so ähnlich ist dieser Duft eben auch: Es besteht ein gewisser Bruch zwischen einer ausgesprochen seltsamen und kuriosen Note, die mich von Anfang an aufrüttelt, und die mich an eine Mischung aus grüner Autoreifen-Iris und Korbblütler-Stink erinnert, einerseits, und andererseits einer Seite von Nivea-Creme zwischen sauberen Laken.
Während die Nivea-Creme sicherlich mein Einschlafen fördern würde, irritiert der schräge Korbblütler-Reifen mich allerdings so gehörig, dass ich mit Sicherheit nicht einschlafen werde. Immer wieder muss ich an meinen Handgelenken riechen, um mich zu versichern: Ja, das riecht wirklich so seltsam, ein Duft zwischen Mamis heiler Welt mit Niveacreme und dem Showdown eines Thrillers mit Verfolgungsjagd, Notbremsungen und allem was dazugehört.
Interessanterweise bemerke ich, während ich so wach und gleichzeitig niveageküsst sinnierend meine Nase nicht von den Sprühstellen lassen kann, dass der Duft sich je nach Abstand meiner Nase zum Arm erstaunlich stark verändert: Je näher dran, desto Autoreifen, je weiter weg desto Nivea. Irgendwo in der Mitte dazwischen ist der Duft wundervoll milde blumig, weich und weiterhin einzigartig, nun aber angenehm würzig. Nach einigen Stunden bewegt der Gesamteindruck sich ebenfalls in diese Richtung und der Duft scheint sich in der Mitte zu ordnen. Nun beginnt Nightly Kiss mir so richtig zu gefallen.
Ob diese betörend pudrig-milde, blumig-schläfrige Besonderheit, bei der ich keine der aufgeführten Blüten außer der bereits genannten Iris erkennen würde, nun Epigaea repens geschuldet ist? Ich las bei Wikipedia, dass es sich dabei um einen Strauch handelt, der Heilwirkung auf Nieren und Rheuma entfalten soll. Aber das ist eine andere Geschichte, sie kann ein anderes Mal erzählt werden oder Ihr könnt sie nachlesen.
Ich werde jetzt erst einmal entspannt einschlafen.
Peace!
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