11.04.2015 - 11:55 Uhr
Mandelmaus
132 Rezensionen
Mandelmaus
Top Rezension
18
Köpfer in eisgekühlte, würzig-frische Fairtradevanille
Bald ein Jahr befindet sich der Flakon in meiner Sammlung. Ein Blindkauf, da sich die Kommentare einfach hervorragend lesen. Da wird von grüner Vanille berichtet, frisch und holzig. So etwas kenne ich bis dahin noch nicht, Vanille gehört eindeutig zu meinen Favoriten. Da möchte ich sie gerne in all ihren Facetten kennen.
Der Duft soll die heißen und exotischen Aromen Madagascars einfangen, genauer gesagt die Abendstimmung. Leider handelt es sich um eine limitierte Sonderedition, welche man ausschließlich nur an Flughäfen oder Fährbooten kaufen kann. Noch ein Grund mehr einen Flakon zu erwerben.
Nie käme mir in den Sinn den Duft als "heiß" zu bezeichnen, eher das Gegenteil. Exotik ist unbedingt vorhanden, dazu später mehr. Da verbinde ich ihn eher mit kühler, unverbrauchter Morgenluft, sauerstoffgeschwängert vom feinsten, man möchte tief inhalieren um die Energie des neuen Tages in sich aufzusaugen.
Der Auftakt ist mehr als ungewöhnlich, bis dato gänzlich neu für mich. Eine milde, kühle, leicht grüne Creme begrüßt mich, aquatisch frisch, schon fast nass, taugetränkt. Gleichzeitig zeigt sich eine weiche Bananennote, wo die herkommt?
Eine Ahnung von frischem Lack, schwer zu beschreiben, aber keinesfalls unangenehm, dezent würzig, erinnert entfernt an warme Haut. Obwohl nur so wenig an Noten aufgeführt ist hat der Duft viele Gesichter. Zart floral, wässrig, pudrig kühl, sanft schmelzend, sehr harmonisch. Gekonnt greifen die Nuancen ineinander, lassen der ein oder anderen mal mehr den Vortritt, verbinden sich alsbald wieder zu einer schwebenden, ätherischen, hauchigen Einheit. Unschuldig und lichtdurchflutet.
Die Vanille zeigt sich in einer sehr nackten Form, nicht veredelt vergoldet, gepudert mit funkelndem Mandelstaub oder ähnliches.
Das hat nur sehr wenig von Gourmand, aber es gefällt mir, diese milchige, pastellgelbe, hauchzarte Vanille. Sehr vorteilhaft die Zeder als Partner, griffig, kühl-holzig, sie gibt ein filigranes, sonnengebleichtes Gerüst aus geschmeidigem Holz.
Eine atemberaubend schöne Symbiose von kühl und warm. Es ist nicht die Art von Wärme wie man sie direkt an einem sonnigen Tag fühlt, wie sie kitzelt und auf der Haut brennt.
Lange habe ich nach einem Vergleich gesucht: Nachdem man sich die Hände an einer eben erst frisch aufgebrühten Tasse Kaffee gewärmt hat und die nun warmen Handflächen auf die Wangen legt, die leise, indirekte Wärme, welche aber sofort das Körperinnere zu erreichen scheint.
Genauso fühlt sich der Duft an. Er hüllt in einen hauchzarten Kokon aus zarter Wärme und Licht, es ist ein ganz dünner Stoff, seidenweich und kühlend, die Kälte und den Wind des auffrischenden Morgens kann er nicht abhalten, dafür gibt er Raum und Freiheit, wirkt federleicht und schwebend.
Die minimal aquatische, aquarellartige, florale Frische verliert sich in der Basis etwas. Da wirkt der Duft dann etwas dichter, immer noch zum Anbeißen, Süße zeigt sich nur sehr verhalten, quasi nur ein Hauch feiner Puderzucker, ultra sparsam in kleinen Mengen eingestreut.
Es ist wirklich nicht leicht zu fassen, leichtfüssig, anmutig schlüpft die geschlechtslose Lichtgestalt immer wieder durch meine Finger, streift mich dabei schmerzlich zart mit seinem seidig-kühlen Gewand, hinterlässt eine pudrige, weichwürzige, grünvanillige Wolke, die Luft ist in seinem Umfeld von einer kühlen Feuchtigkeit erfüllt. So ähnlich, als stünde man neben einem Wasserfall und ein warmer Wind trägt vereinzelt, verirrte Wassertropfen mit sich, welche sich wohltuend und glänzend auf der erwärmten Haut absetzen.
Er spendet Trost, Ruhe und Harmonie, man möchte gerne in seiner freundlichen Umarmung versinken, eine Berührung die nicht fordert sondern nur gibt.
Scheint wohl eine Spezialität von Kenzo zu sein, genauso friedlich fühle ich mich wenn ich Indian Holi trage.
Kein Duft der für Furore sorgt, es ist ein schmeicheliger, zarter Leisetreter, samtig, seine Stimme ist ruhig aber bestimmt.
Besonders gerne trage ich ihn im Frühling, er passt wunderbar zu windigen Tagen, den heftigen Aprilschauern, den ersten Sonnenstrahlen, der Umbruchstimmung, dem Neuen, welches in der frischen Luft lauert.
Eine 1a Sommervanille, bei Wärme wird sie doch kurvig und mehr Gourmand, trotzdem immer noch frisch und cremig, eher Joghurt als Sahne.
Zu vielen Gelegenheiten habe ich sie getragen und sie entlockt den Menschen staunen, die ich nahe an mich heranlasse. Als ungewöhnlich und sehr lecker wird sie beschreiben, die Sillage ist sehr verhalten, aber das passt auch zum eher schüchternen, dennoch eleganten Gesamteindruck.
Kälte scheint ihn erstarren zu lassen, da sind die Bewegungen eher mühsam als spielerisch leicht.
Im Internet wird er als unisex deklariert, ich finde ihn eindeutig feminin, eher scheues Reh, als Männerfresserin. Die Haltbarkeit ist verblüffend gut für das zart-exotische Leichtgewicht. Lotus schient maßgebend zu sein von den harmonischen Charakter, in Verbindung mit Vanille, die bekannterweise beruhigend wirkt ein Traumpaar. Er verbindet sich fabelhaft mit dem eigenen Hautduft, kein unnatürlicher Film der die Haut zukleistert.
So begeistert ich auch bin, oft kann ich ihn nicht tragen. Soviel Reinheit, Ruhe und Harmonie überfordert mich irgendwie. Clean und glatt wirkt er, nicht steril, aber das Salz in der Suppe fehlt, ich vermisse einen charmanten Makel, ein leicht morbider Charakterzug, ein moralisches Dilemma kann leider sehr anziehend wirken.
Wenn ich aber Lust auf ihn habe, dann trage ich ihn mit viel Freude und genieße die ungewöhliche, leicht unreife, frühlingsfrische Vanille.
Ein Geheimtipp für Vanilletanten, die es auch mal gerne kühl-holzig-würzig, dezent-pudrig und luftig-wässrig-fernöstlich-floral mögen.
Ein Feinschmecker-Leichgewicht-Gourmand aus Madagsacar, einzigartig in seiner Art, nichts ähnelt ihm, den Vergleich mit Vanille Noir kann man übrigens getrost vergessen.
Der Duft soll die heißen und exotischen Aromen Madagascars einfangen, genauer gesagt die Abendstimmung. Leider handelt es sich um eine limitierte Sonderedition, welche man ausschließlich nur an Flughäfen oder Fährbooten kaufen kann. Noch ein Grund mehr einen Flakon zu erwerben.
Nie käme mir in den Sinn den Duft als "heiß" zu bezeichnen, eher das Gegenteil. Exotik ist unbedingt vorhanden, dazu später mehr. Da verbinde ich ihn eher mit kühler, unverbrauchter Morgenluft, sauerstoffgeschwängert vom feinsten, man möchte tief inhalieren um die Energie des neuen Tages in sich aufzusaugen.
Der Auftakt ist mehr als ungewöhnlich, bis dato gänzlich neu für mich. Eine milde, kühle, leicht grüne Creme begrüßt mich, aquatisch frisch, schon fast nass, taugetränkt. Gleichzeitig zeigt sich eine weiche Bananennote, wo die herkommt?
Eine Ahnung von frischem Lack, schwer zu beschreiben, aber keinesfalls unangenehm, dezent würzig, erinnert entfernt an warme Haut. Obwohl nur so wenig an Noten aufgeführt ist hat der Duft viele Gesichter. Zart floral, wässrig, pudrig kühl, sanft schmelzend, sehr harmonisch. Gekonnt greifen die Nuancen ineinander, lassen der ein oder anderen mal mehr den Vortritt, verbinden sich alsbald wieder zu einer schwebenden, ätherischen, hauchigen Einheit. Unschuldig und lichtdurchflutet.
Die Vanille zeigt sich in einer sehr nackten Form, nicht veredelt vergoldet, gepudert mit funkelndem Mandelstaub oder ähnliches.
Das hat nur sehr wenig von Gourmand, aber es gefällt mir, diese milchige, pastellgelbe, hauchzarte Vanille. Sehr vorteilhaft die Zeder als Partner, griffig, kühl-holzig, sie gibt ein filigranes, sonnengebleichtes Gerüst aus geschmeidigem Holz.
Eine atemberaubend schöne Symbiose von kühl und warm. Es ist nicht die Art von Wärme wie man sie direkt an einem sonnigen Tag fühlt, wie sie kitzelt und auf der Haut brennt.
Lange habe ich nach einem Vergleich gesucht: Nachdem man sich die Hände an einer eben erst frisch aufgebrühten Tasse Kaffee gewärmt hat und die nun warmen Handflächen auf die Wangen legt, die leise, indirekte Wärme, welche aber sofort das Körperinnere zu erreichen scheint.
Genauso fühlt sich der Duft an. Er hüllt in einen hauchzarten Kokon aus zarter Wärme und Licht, es ist ein ganz dünner Stoff, seidenweich und kühlend, die Kälte und den Wind des auffrischenden Morgens kann er nicht abhalten, dafür gibt er Raum und Freiheit, wirkt federleicht und schwebend.
Die minimal aquatische, aquarellartige, florale Frische verliert sich in der Basis etwas. Da wirkt der Duft dann etwas dichter, immer noch zum Anbeißen, Süße zeigt sich nur sehr verhalten, quasi nur ein Hauch feiner Puderzucker, ultra sparsam in kleinen Mengen eingestreut.
Es ist wirklich nicht leicht zu fassen, leichtfüssig, anmutig schlüpft die geschlechtslose Lichtgestalt immer wieder durch meine Finger, streift mich dabei schmerzlich zart mit seinem seidig-kühlen Gewand, hinterlässt eine pudrige, weichwürzige, grünvanillige Wolke, die Luft ist in seinem Umfeld von einer kühlen Feuchtigkeit erfüllt. So ähnlich, als stünde man neben einem Wasserfall und ein warmer Wind trägt vereinzelt, verirrte Wassertropfen mit sich, welche sich wohltuend und glänzend auf der erwärmten Haut absetzen.
Er spendet Trost, Ruhe und Harmonie, man möchte gerne in seiner freundlichen Umarmung versinken, eine Berührung die nicht fordert sondern nur gibt.
Scheint wohl eine Spezialität von Kenzo zu sein, genauso friedlich fühle ich mich wenn ich Indian Holi trage.
Kein Duft der für Furore sorgt, es ist ein schmeicheliger, zarter Leisetreter, samtig, seine Stimme ist ruhig aber bestimmt.
Besonders gerne trage ich ihn im Frühling, er passt wunderbar zu windigen Tagen, den heftigen Aprilschauern, den ersten Sonnenstrahlen, der Umbruchstimmung, dem Neuen, welches in der frischen Luft lauert.
Eine 1a Sommervanille, bei Wärme wird sie doch kurvig und mehr Gourmand, trotzdem immer noch frisch und cremig, eher Joghurt als Sahne.
Zu vielen Gelegenheiten habe ich sie getragen und sie entlockt den Menschen staunen, die ich nahe an mich heranlasse. Als ungewöhnlich und sehr lecker wird sie beschreiben, die Sillage ist sehr verhalten, aber das passt auch zum eher schüchternen, dennoch eleganten Gesamteindruck.
Kälte scheint ihn erstarren zu lassen, da sind die Bewegungen eher mühsam als spielerisch leicht.
Im Internet wird er als unisex deklariert, ich finde ihn eindeutig feminin, eher scheues Reh, als Männerfresserin. Die Haltbarkeit ist verblüffend gut für das zart-exotische Leichtgewicht. Lotus schient maßgebend zu sein von den harmonischen Charakter, in Verbindung mit Vanille, die bekannterweise beruhigend wirkt ein Traumpaar. Er verbindet sich fabelhaft mit dem eigenen Hautduft, kein unnatürlicher Film der die Haut zukleistert.
So begeistert ich auch bin, oft kann ich ihn nicht tragen. Soviel Reinheit, Ruhe und Harmonie überfordert mich irgendwie. Clean und glatt wirkt er, nicht steril, aber das Salz in der Suppe fehlt, ich vermisse einen charmanten Makel, ein leicht morbider Charakterzug, ein moralisches Dilemma kann leider sehr anziehend wirken.
Wenn ich aber Lust auf ihn habe, dann trage ich ihn mit viel Freude und genieße die ungewöhliche, leicht unreife, frühlingsfrische Vanille.
Ein Geheimtipp für Vanilletanten, die es auch mal gerne kühl-holzig-würzig, dezent-pudrig und luftig-wässrig-fernöstlich-floral mögen.
Ein Feinschmecker-Leichgewicht-Gourmand aus Madagsacar, einzigartig in seiner Art, nichts ähnelt ihm, den Vergleich mit Vanille Noir kann man übrigens getrost vergessen.
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