A*Men
Angel Men
1996

A*Men / Angel Men von Mugler
Flakondesign Thierry Mugler
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7.2 / 10 1041 Bewertungen
Ein Parfum von Mugler für Herren, erschienen im Jahr 1996. Der Duft ist süß-gourmand. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Es wird von L'Oréal vermarktet.
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Duftrichtung

Süß
Gourmand
Würzig
Orientalisch
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
LavendelLavendel BergamotteBergamotte KorianderKoriander PfefferminzePfefferminze
Herznote Herznote
KaramellKaramell PatchouliPatchouli HonigHonig MaiglöckchenMaiglöckchen ZedernholzZedernholz JasminJasmin
Basisnote Basisnote
KaffeeKaffee TonkabohneTonkabohne AmberAmber BenzoeBenzoe MoschusMoschus VanilleVanille SandelholzSandelholz StyraxStyrax

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.21041 Bewertungen
Haltbarkeit
8.9833 Bewertungen
Sillage
8.6808 Bewertungen
Flakon
6.9813 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.9270 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 06.02.2024.

Rezensionen

91 ausführliche Duftbeschreibungen
Siebter

49 Rezensionen
Siebter
Siebter
Top Rezension 35  
Der freundliche Psychotrop
Ich hatte eigentlich nicht vor, Parfums zu bewerten, von denen schon mehrere Dutzend Kommentare vorhanden sind. Meine Eindrücke von A*Men sind aber zu einem großen Teil konträr zu den hier bereits beschriebenen - vielleicht ist ein perspektivischer Kontrapunkt sogar ganz passend für einen Duft, der eigentlich gar nicht so leicht zu kategorisieren ist, wie es den Anschein hat.

Jeder hat "seine" Geschichte zu A*Men. Wenn jemand erzählt, dass er neulich bei Dougi war und über diesen netten Duft namens A*Men gestolpert ist, den er sich dann halt mal eben geholt hat, dann lügt er. Wenn man die Kommentare zu A*Men hier auch nur überfliegt, fallen zahlreiche Superlative auf, der Duft "übermannt", man muss sich auf "nie dagewesenes" einstellen, ein "Schlag ins Gesicht". *Das* sind authentische A*Men-Anekdoten.

Ich konnte diesen Duft zunächst einfach überhaupt nicht nachvollziehen. Üblicherweise teste ich beim Shoppen zunächst auf Papier, um dann zwei Endkandidaten für den Haut-Test auszusieben - A*Men flog trotz wiederholter Proben grundsätzlich in der ersten Runde raus. Ich stellte mir jedes Mal die Frage, welches arrogante Ungeheuer in Gottes Namen ausgerechnet so riechen möchte - ich vernahm lediglich die hinreichend beschriebene Teernote (mit einem metallischen Beigeschmack) und einen ziemlich daneben gewürzten Kaffee. Hinzu kam der ganze A*Men-Buzz um Pure Malt, Pure Havanne etc., der es mir nicht gerade leicht machte, Sympathie für das Haus Thierry Mugler zu empfinden.

Andererseits irritierte mich, dass so viele von mir geschätzte YouTube-reviewer A*Men regelmäßig lobten. Irgendwann kam ich mir vor, als hätte ich den Witz nicht kapiert. Und genau so war es auch.

Mittlerweile gehe ich an die Düfte von Thierry Mugler mit einer gewissen ironischen Distanz heran. Fast alle Düfte aus diesem Haus nutzen kräftige Farben und Kontraste, und damit werden keine Rembrandts gemalt, sondern Cartoons und Comics. Ich habe nach wie vor ein zwiespältiges Verhältnis zu Thierry Mugler, aber ich finde dennoch, dass TM zumindest in der Designer-Sparte der einzige Parfumeur ist, der konsequent modern ist. Es gibt mancherlei Anspielungen (Mugler Cologne!), aber selbst die erscheinen irgendwie... wie Science Fiction. Thierry Mugler spielt mit zahlreichen Verweisen, versucht sich sogar am Intimen und Vertrauten, aber mir ist noch kein Duft von ihm unter gekommen, der dafür ausgelatschte Pfade nutzt. Das geht zwar oft ziemlich schief, aber sympathisch finde ich das irgendwie doch.

Inzwischen finde ich sogar die in meiner Nase immer noch ziemliche scharfe Eröffnungsphase von A*Men angenehm. Die Minze musste ich erst mal verstehen, sie steppt zwar schon zu Beginn sehr prägnant auf die Bühne, findet aber erst zusammen mit den Herz- und Basisnoten zu ihrer Bestimmung. Überhaupt ist die erste halbe Stunde nach dem Aufsprühen ziemlich holterdipolter. So in etwa als ob es am späten Abend überraschend an der Tür klingelt und ein reichlich bekiffter Freund in die Wohnung stolpert. Aha, denkt man, der muss sich erst mal "finden".

Aber man kennt diesen Freund und lässt ihn trotz milder Bedenken auf der Wohnzimmercouch Platz nehmen. Es dauert bemerkenswert lang, bis sich der unerwartete und recht planlose Gast für ein Getränk entscheiden kann, irgendwann fällt die Wahl auf heiße Milch mit Honig. Um die Geistesgegenwart meines Freundes ein wenig zum schäumen zu bringen, bereite ich noch einen guten Kaffee zu, Monsooned Malabar, sehr kräftig mit einem feinem Aroma von kandierten Erdnüssen. Schwarz.

Beides wird hocherfreut angenommen und in alternierenden Schlücken goutiert, was mir zunächst merkwürdig, beim Selberprobieren dann aber erstaunlich nachvollziehbar und wohlschmeckend erscheint. Das Koffein tut seine Wirkung und der Freund beginnt zu erzählen. Er erzählt viel, denn niemand unterbricht ihn.

Die Duftpyramide von A*Men und viele Kommentare hier lassen auf einen überfrachteten und süßlichen Duft schließen, aber irgendwie kommt bei mir in der Nase etwas anderes an. Vielleicht setze ich auch einen anderen Fokus - klar: Honig, Vanille, Tonkabohne, Karamell, diese Noten bilden zweifellos einen wesentlichen Teil von A*Men, dennoch erscheint mir dieser Duft nicht ausgesprochen süß. Die Minze wird hier nur von wenigen erwähnt, für mich ist sie sogar ein Hauptakteur, denn sie bewahrt die anderen Noten mit ziemlicher Vehemenz davor, zu verkleben; dies meine ich im doppelten Sinne, denn trotz der thematischen Nähe der essbaren Noten zueinander bleiben diese für mich immer sehr klar differenzierbar - es macht Spaß, mit A*Men auf der Haut abwechselnd nach Kaffee und Honig zu fanden.

Zudem ist A*Men für mich ein ausgesprochener Patschuli-Duft. A*Men ist ein Gourmand, aber gerade in diesem Kontext erscheint mir dieser Duft ziemlich erdig und bisweilen sogar regelrecht dirty, und dies ist dem Patschuli zu verdanken. Insofern haben mich einige Kommentare hier etwas überrascht, denn die süßen Elemente stehen für mich gar nicht so sehr im Fokus. A*Men ist für mich keine wuchtige Aroma-Bombe, es sei denn, man dosiert es zu stark - kräftig, vielleicht sogar laut, aber kein Geschrei. Ich finde die Duftnoten exzellent gesetzt. Je mehr man über die Komposition von A*Men liest, desto komplizierter erscheint er - gerade das ist er aber nicht. Keine Note drängelt sich nach vorn, dennoch bleibt alles kontrastreich und differenziert. A*Men ist kein hektischer Duft, er ist laid back und, wie gesagt, ein wenig bekifft.

Leider verdient der Sprühkopf der "Rubber Spray"-Version eine kurze Erwähnung. Der ist absoluter Mist und eventuell dafür verantwortlich, dass man bisweilen von A*men überfordert wird (so mein Verdacht); drückt man den Sprühkopf unter der Gummiumantelung nicht perfekt, trifft die Haut an Stelle eines feinen Nebels ein Tröpfchenstrahl mit geringem Umfang, d.h. auf relativ kleinem Raum befindet sich viel Duft - A*Men kommt aber als Aura erst richtig zur Geltung, punktuelle Hotspots sollte man vermeiden. Auf YouTube gibt es sogar Anleitungen, wie man den Flakon so präpariert, dass man ihn vernünftig verwenden kann [http://www.youtube.com/watch?v=SZmrctom8OQ]. Erschwerend kommt hinzu, dass bereits drei Sprühstöße die maximale Dosis darstellen, um eine gute Verteilung des Dufts zu erlangen, muss man also regelrecht strategisch vorgehen.

A*Men ist schon ein ziemlich prägnanter Duft, aber er will bei allem Eigensinn niemanden überfordern. Ich empfinde ihn als entspannenden Wohlfühl-Duft mit kräftigem Verführer-Potential, durchaus orientalisch-maskulin, aber zu selbstironisch aufgelegt, um ein Macho zu sein. Negative Kommentare erhielt ich noch keine, wenn ich ihn trug. Bisweilen erntet er ein wenig Befremden ("Das soll ein Parfum sein?"), aber die meisten mögen ihn sogar sehr gern. Und das tue ich auch. Von Experimenten im Hochsommer würde ich trotzdem absehen. :D

Eine Sache noch: 1996, wtf?
11 Antworten
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
FuftDlix

15 Rezensionen
FuftDlix
FuftDlix
Top Rezension 21  
Mein A*Men
Ich stolperte damals - Ende der 90er - in meine Parfümerie und sagte: "Ich brauche einen Duft, der zu mir passt!" Es war Herbst und ich befand mich in einer schwäbischen Kleinstadt. Damals trug ich mein braunes Cord-Sakko, eine passende Cord-Hose, gute ital. spitz zulaufende Stiefeletten und meinen geliebten dunkelgrauen Rollkragenpullover. Bestimmt auch einen Schal. In der Regel umgab mich eine gewisse Tabaknote und das abgegriffene Messingzippo befand sich in der rechten Hosentasche.
Die Dame drückte mir A*Men in die Hand und sagte: "Nimm' den, sollte passen!" Bevor ich das Geschäft verließ, "sprotzte" - das trifft es am ehesten - ich mir noch zwei oder drei Einheiten dieser unheimlich geilen Flüssigkeit auf Wangen und Hals. A*Men verband sich sofort mit dem Pulli, dem Sacco und mir: Wir waren nun zusammen!
Ich schwebte anschließend, von meiner Mugler-Wolke getragen, durch die Stadt.
Am Abend ging ich mit Freunden aus. Die Reaktionen waren von "Bäh, was ist denn das?", "Kauf dir Daniel Hechter, das riecht gut!" bis hin zu "Hm schön, passt zum Wetter." Im Grunde waren mir die Meinungen gänzlich egal. Am nächsten Morgen holte ich die Klamotten vom Balkon wieder zurück ins Haus. Das nächtliche Lüften der Klamotten war damals zwingend nötig, da noch überall fröhlich geraucht wurde. Der Rauch des Abends war aus der Wolle des Pullovers gebannt, A*Men war geblieben, hat sich über Nacht mit jeder Wollfaser verbunden.
...und dieses Gefühl - dieser Geruch - wenn ich am Morgen mir den Pullover über den Kopf zog...
Zwei Jahre später - wir waren immer noch zusammen - musste irgendwie meine Umgebung A*Men angepasst werden. Der alte studentische Ford, der nie zu meinem Mugler gepasst hatte, musste weichen und einem alten 525i platz machen. Schwarz, echtes Walnussholz, Automatik, 6 Zylinder und ein herrliche rotziger bassiger Sound aus dem Doppelauspuff. Jetzt passte auch die Karre zu A*Men.

Der BMW ist weg, Zigaretten brauche ich auch nicht mehr, meine Frau hat meine Cord-Sachen in die Alt-Kleider-Box gesteckt, das Zippo liegt unbenutzt im Keller, ein Familienauto - wieder ein Ford - steht vor dem kleinen Häuschen...

Und da ist sie immer wieder; die Erinnerung an ihn, an A*Men: Diese heftige Schwere und auch eine unheimliche Würze, so jedenfalls ist er in Erinnerung geblieben, meine Nase erinnert sich an Pfeffer, Kaffee und Teer. Letzte Woche kam nach beinahe 15 Jahren A*Men in einem Päckchen an (ob es "meine" Pafümerie noch gibt, weiß ich nicht - das Leben hat mich an einen anderen Ort getrieben). Und welch Glück: der Händler hatte die 100ml nicht mehr da und es gab das Reiseset: 100ml + Deo + Duschgel zum gleichen sehr günstigem Preis.

Ich habe keine Ahnung, wann er mich wieder so wunderbar unanständig "ansprotzen" darf; ich habe auch keine Ahnung, ob meine Erinnerungen mit dem übereinstimmen, was dann kommt.
Ich freue mich, ihn wieder zu haben. Ob wir wieder zusammenkommen werden muss sich noch zeigen. Mann verändert sich.
6 Antworten
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Mandelmaus

132 Rezensionen
Mandelmaus
Mandelmaus
Top Rezension 23  
Offene Grenzen, fließende Übergänge und perfekte Symbiose
Ich bin eine Muglerette mit Leib und Seele. Es nahm seinen Anfang mit Angel, Alien, diversen limitierten Sonderedititionen, aber irgendwie fiel mir erst vor kurzem ein den männlichen Part zu testen.
Ist denke es ist jedem bekannt, dass der Duft entweder extrem gut oder total Banane ankommt. Ich möchte mich auch gar nicht groß und breit über den Duft auslassen denn das haben einige hier schon großartig getan.

Die Aufmachung gefällt mir schon mal ziemlich. Bisher hatte ich nur den gummierten Flakon in der Hand, hat was, bisschen abartig, etwas fetisch aber stilvoll.

So schlimm finde ich die Kopfnote nicht. Keine Fäkalien, Urin oder whatever. Etwas kräuterig-minziges zeigt sich, welches völlig unerwartet im ganzen Verlauf immer mal wieder aufflackert.
So direkt im Herzen entdecke ich kaum einen Unterschied zum Damenduft. Gourmand wie es sein soll. Vollmundig, leidenschaftlich, süß und berauschend. Es klebt, aber es nervt nicht. Es ist reizvoll, heißer raunend, ruppig, schmeichelnd und entfaltet einen immensen Sog.
Ab und an bin ich am zweifeln, soll ein Mann so riechen? Will er das überhaupt? Darf er das? Denn etwa dreißig Minuten nach den auftragen riecht er exakt wie Angel liquer de parfum creation 2013. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, ich würde es nicht glauben. Einen würdigen Nachfolger habe ich schon mal gefunden wenn der Schatz aufgebracht ist.

Zu meiner Freude wandelt sich der Duft doch noch. Ich meine sogar Leder zu riechen, angeraut und recht griffig, viel Patchouli, dunkler und würziger Honig wie ich ihn von Back to Black kenne. Dunkler und starker Kaffee, fast schon ein zähflüssiger Sirup, der Nektar aller Kaffeemaschinen sozusagen.
Ja er ist gleißend und dunkel gleichzeitig. Eine Naturgewalt. Erinnert mich an langsam erkaltende Lavaströme. An der Oberfläche hart und dunkel, schroff und abstoßend. An der Basis höllisch heiß und verzehrend, strahlend, schmelzend. Träge fließt sie dahin mit dem sicheren Wissen, dass sowieso alles von ihr verbrannt und plattgewalzt wird. Keine Eile ist geboten denn Konkurrenz gibt's nicht.

Obwohl da einiges aufeinander trifft sticht nichts unangenehm heraus. Meisterlich zusammengeführt was Gourmand-Liebhaber schätzen. Wer lieber klassische Agrumen-Nuancen bevorzugt wird eventuell die Nase angewidert abwenden, mir gefällt der extrovertierte Salonlöwe. Muss wirklich interessant sein wenn man als Paar den Duft trägt, eben beide die dementsprechende Variante. Ich wüsste nicht wo ich aufhöre zu duften und der andere beginnt. Die Ähnlichkeit ist frappierend. Nur empfinde ich A*Men im Drydown dreckig, rauchig, etwas ledrig, weniger schokoladig, sehr kaffeelastig. Das Amber-Karamell-Honig-Vanille-Patchouli-Grundgerüst empfinde ich als dasselbe. Jasmin mag sich an mir nicht so wirklich herausschälen, überhaupt drängt sich nichts blumiges in den Vordergrund. Es ist eher eine rumgetränkte, likörartige, fruchtig-blumige Süße wie man sie von Pfeifentabak oder einem guten Cognac kennt.

Sillage und Haltbarkeit sind muglertypisch deswegen empfiehlt sich vorsichtiges sprühen. Maximum drei mal zum Clubbing, für tagsüber einmal in die Luft sprühen und das Teufelsgebräu auf sich rieseln lassen. Reicht bei weitem. Eher ein Duft für kalte Temperaturen, für Stunden die man mit möglichst wenig oder gar keiner Kleidung verbringt bestens geeignet. Männer! Tragt den Duft :D
Und auch Frauen. In jedem Alter, mich ärgert es dass ich ihn nicht früher kennengelernt habe.

Es hat ein wenig gedauert, mehrmals musste ich ihn testen und war am schwanken. Nicht für jedermann. Man muss ein bisschen verrückt sein um ihn zu lieben.
Wie heißt es so schön: die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
14 Antworten
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Basti87

549 Rezensionen
Basti87
Basti87
Top Rezension 16  
Hasst ihn oder liebt ihn... ich verstehe beides
Dieser Duft ist bereits um die 3 Jahre in meiner Sammlung. Mit hier 73 Kommentaren polarisiert er sehr. Die Meinungen gehen sehr stark auseinander, was ich zum Teil wirklich sehr interessant finde. Die Düfte, die fast alle einheitlich gut finden sind meist richtige Langweiler. Davon ist A*Men weit entfernt wie die meisten dieser Marke. Auch bei den Damendüften Alien und Angel, welche ich übrigens sehr gut finde.
Auch bei A*Men gibt es hier viele Liebesbekundungen und Hassbotschaften. In gewisserweise kann ich beides verstehen. Ein komplizierter Duft, für den man in Stimmung sein muss. Er wurde nicht konzipiert, um jedem zu gefallen. Solche Top-oder-Flopdüfte mag ich. Natürlich sind solche Düfte nichts für den Alltag, aber eine Bereicherung für eine breite und bunte Sammlung. A*Men war lange ein Duft, mit dem ich nicht viel anfangen konnte. Auch heute ist es für mich noch ein komplexer Duft, auf den ich Lust haben muss. Vor allem in der kalten Jahreszeit nutze ich ihn als "Couch-Kuschel-Duft". Außer Haus benutze ich ihn so gut wie garnicht. Würde ich allerdings auch, wenn die Gelegenheit dafür passend ist (Vor allem Outdoor bei kalten Temperaturen).

Den Flakon liebe ich. Besonders, weil ich die Metallic-Edition besitze. Wirklich sehr hübsch und dazu auch noch sehr schwer und massiv, dazu mit diesem schönem Glasstern. Toll!
Aus der Reihe besitze ich noch B*Men und A*Men Pure Energy. Auch die anderen Flanker erscheinen mit testenswert, wenn man der Bewertung hier Glauben schenkt. Besonders den Pure Malt & Pure Havane. Die Reihe ist mittlerweile ähnlich wie die L'Homme-Reihe. Welche sich wirklich lohnen ist hier schwer zu entscheiden.

Zum Duft: Er startet mit viel Lavendel. Bergamotte schafft es nicht wirklich, Frische reinzubringen, was mich nicht wirklich stört. Lavendel dominiert sehr. Besonders zum Start empfinde ich einen muffigen Unterton, welcher auch in den anderen Flankern present ist. Eine Note, die ich irgendwie total interessant finde. Später wird diese Note etwas runder und sanfter, wobei diese typische A*Men-DNA erhalten bleibt. Die Hauptnote in diesem Duft ist eindeutig Karamell. Dieses Karamell liefert eine sanfte und leckere Süße. Unterstützt wird Karamell noch durch Tonkabohne und Vanille, welche nicht rausriechbar sind, da es ein süßes Gesamtpaket ist. Was man identifizieren kann ist eine nette herbe Kaffeenote, welche sehr gut zu dem Süßkram passen. Auch Honig und Patchouli sind zu erahnen. Für mich insgesamt eine schöne Kreation, die durchaus gewöhnungsbedürftig ist und ich nicht immer tragen KANN. Aber irgendwie zieht mich genau dieses gewöhnungsbedürftige an.

Die Performance ist Mugler-mäßig weltklasse. Zum Leid der Hater. Die Sillage ist ähnlich wie die berühmten Damendüfte vom Thierry. Auch die Haltbarkeit geht weit in den zweistelligen Bereich. Um die 12 Stunden minimum sind drin, wobei diese krasse Sillage über viele Stunden anhält. Zum Ende natürlich leicht abgeflacht. Eine klare 10/10 für die Performance.

Für mich eher mein Winter-Kuschel-Duft für die Couch. Wenn ich ihn jetzt aufsprühe, bekomme ich Gedanken an die wirklich kalte Jahreszeit, dick eingepackt bei frostigen Temperaturen.
Gourmand-Hasser... Lauft.
4 Antworten
10
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
LiLoZi

9 Rezensionen
LiLoZi
LiLoZi
Sehr hilfreiche Rezension 19  
Respekt für Thierry Muglers A*Men
Seit längerer Zeit befinde ich mich auf einer Reise in meine olfaktorische Vergangenheit. Sie beginnt in den 70er Jahren mit den Parfums von Oma und Mutter. Dann folgen die 80er mit ersten eigenen Käufen vom Taschengeld. A*Men fällt in die Mitte der 90er, Zeit des Berufseinstiegs.
Angezogen hatte mich damals in der Parfümerie der ungewöhnliche Flakon aus schwarzem Gummi und dem schönen blauen, transparenten Stern.
Vor ein paar Tagen kam dann ein Flakon A*Men hier an und wie jedes Mal war es ein besonderer, sehr spannender Moment, wieder zu riechen, was ich vor Jahrzehnten mal sehr gemocht habe. Schließlich ist die Wahrnehmung nicht mehr die gleiche. Aber wieder einmal wurde ich beileibe nicht enttäuscht!
Die Kopfnote, die relativ lange bleibt und wirkt, hatte ich allerdings nicht so stark, kantig, frisch und kräutrig in Erinnerung. Hier nehme ich besonders Minze wahr. Und Koriander. Der sorgt vermutlich für die etwas irritierende Kantigkeit.
Dann setzt endlich die süße Phase ein, die ich damals so geliebt habe: Karamell, Honig und- damit es nicht zu lieblich wird - erdiges Patchouli. Einfach nur warm und kuschelig.
Nach etwa 10 Stunden waren dann noch eine absolut verblüffend authentische Kaffeenote zu riechen und Vanilliges.
An A*Men schätze ich den gut verfolgbaren Duftverlauf, einzelne Komponenten sind gut herauszuriechen. Es macht Freude, das an sich zu verfolgen. Ich bringe diese Tatsache mit Begriffen wie Ehrlichkeit , Bodenständigkeit und Direktheit in Verbindung. Dieses Parfum schwiemelt und scharwenzelt nicht herum, es zeigt hohe Präsenz und Klarheit und fordert Aufmerksamkeit.
Für mich ist das blaue Sternenwässerchen- jenseits des herben Auftakts- absolut unisex. Für Frauen, die gourmandige Süße suchen, ohne Zuckrigkeit und Püppihaftigkeit.
Damals bin ich häufiger auf dieses geruchliche Meisterwerk angesprochen worden und es wurde auch nachgekauft. Bin gespannt, wie es jetzt - zwanzig Jahre später- ankommt.
Thierry Mugler ist ein mutiger Künstler. Der traute sich was. In seiner Mode, in seinen Kostümen (siehe Madonna) und in seinem Privatleben. Soweit ich das überhaupt überblicken kann, würde ich sagen, dass ebenso die unter seinem Namen lancierten Düfte für damalige Verhältnisse innovativ und - ob ihrer Stärke und Ungewöhnlichkeit - mutig waren. Der Erfolg gibt ihm recht. Davor habe ich Respekt und denke, Mugler-Düfte werden uns noch einige Zeit begleiten und bereichern.
4 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

130 kurze Meinungen zum Parfum
PinseltownPinseltown vor 1 Jahr
7
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Mit dem süßen Gift
Von Dr. Mugler-Gourmand geimpft
Lächle ich zufrieden
Bin nun Super A*Men und
Rette die Welt
Zwickt's mi, I glaab I tram
39 Antworten
SalvaSalva vor 11 Monaten
3
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
4
Duft
Dieser Mix aus Koriander, Kaffee,
Karamell u. Vanille behagt mir nicht
Erzeugt ein künstlich-dunkles u. zu süßes
Aroma, was ich fies finde
27 Antworten
Brelles530Brelles530 vor 4 Jahren
8
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
7.5
Duft
Opulent/schwer
mit einem hohen Wiedererkennungswert
Vorsicht ist bei der Dosierung geboten
Einmal aufgetragen wird er zum Tagesbegleiter
11 Antworten
GumschelGumschel vor 9 Jahren
7.5
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Die, über die man anfänglich die Nase rümpft, um die man trotzdem immer wieder herumschleicht, entpuppen sich als wahre Goldstücke. Amen..
1 Antwort
Can777Can777 vor 4 Jahren
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Auch wenn zu Beginn keiner an Dich geglaubt hatte. So warst Du doch schon immer ein Held für mich. 100% Einzigartigkeit und Respekt!
5 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
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Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
SnifflerSniffler vor 6 Jahren
Herren-Parfum
Den A*Men / Angel Mann müsst ihr mir mal erklären
Ich war eigentlich auf Pure Havanne aus, aber die Haltbarkeitsbewertung kann ich nicht nachvollziehen (nach 4 Stunden ist es so gut wie vorbei (2016er Version)). Amen war in einem Shop gut reduziert (45€...
DieNaseDieNase vor 2 Jahren
Herren-Parfum
Angel Men Hautduft?
Für mich war dies der penetranteste und unangenehmste Duft den ich je auf der Haut hatte. Einmal ohne vorher zu testen auf den Arm aufgetragen und ich habe den Duft selbst nach mehrmaligen Waschen noch am Tag danach...

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