Extreme 2007 Eau de Toilette

Extreme (Eau de Toilette) von Tom Ford
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7.8 / 10 252 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Tom Ford für Herren, erschienen im Jahr 2007. Der Duft ist würzig-holzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wurde zuletzt von Estēe Lauder Companies vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Holzig
Ledrig
Rauchig
Orientalisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
ZimtZimt ZistroseZistrose ZitroneZitrone BasilikumBasilikum KamilleKamille KardamomKardamom KorianderKoriander
Herznote Herznote
PflaumePflaume SandelholzSandelholz ThymianThymian VeilchenVeilchen ZedernholzZedernholz FeigeFeige SafranSafran
Basisnote Basisnote
PatchouliPatchouli BalsamtanneBalsamtanne TrüffelTrüffel LederLeder VetiverVetiver WeihrauchWeihrauch KaramellKaramell VanilleVanille RumRum

Parfümeure

Bewertungen
Duft
7.8252 Bewertungen
Haltbarkeit
8.1184 Bewertungen
Sillage
6.9168 Bewertungen
Flakon
7.9178 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.344 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 10.02.2025.

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Rezensionen

13 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Haltbarkeit
5
Duft
Profumo

287 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 19  
Getreu dem Motto: Klotzen statt kleckern!
Nun ja, das ist also das vielgepriesene ‚Tom Ford Extreme’...
Ich muss sagen, es lässt mich etwas ratlos zurück. Nicht, dass es schlecht riechen würde, nein: Es riecht gut. Ein ganzes Kaleidoskop verschiedenster holziger, würziger, fruchtiger und ledriger Noten entfaltet sich auf meiner Haut. Irgendwie aber habe ich das Gefühl, das alles schon einmal gerochen zu haben. Und wenn ich es so recht bedenke, weiß ich auch wo: Bei ihm selbst.
Man schnuppere mal an ‚Tom Ford for Men’, an ‚Bois Rouge’, ‚Japon Noir’, ‚Tobacco Vanille’, ‚Aoud Wood’, ‚Tuscan Leather’ und wieder zurück, lasse die Eindrücke auf sich wirken, und wende sich dann erneut ‚Tom Ford Extreme’ zu – et voilà: In der Mengenlehre würde man das eine Schnittmenge nennen. Man könnte es auch einen Querschnitt, oder ein Potpourri nennen. Oder man könnte den Spruch zitieren: Viele Köche verderben den Brei.
Ein derart aus Versatzstücken zusammen gezimmerter Duft läuft allerdings Gefahr vor allem eines zu entbehren: Originalität.

Sicher, man kann das machen. Jean-Paul Guerlain hat das mit ‚Héritage’ auch gemacht: Da steckt einiges von ‚Jicky’ drin, von ‚Shalimar’, von ‚Mitsouko’ und ‚Derby’, aber dennoch hat der Duft einen unverkennbaren, eigenen Charakter, ist mehr als ein Summa summarum.

Womöglich ist der Vergleich mit ‚Héritage’ gar nicht so schlecht, denn ich vermute, dass Tom Ford ähnliches vorschwebte: Ein Werk, das den eigenen Duftkosmos definiert und auslotet, das voller Bezüge zu vorangegangenen Kreationen steckt, oder anders gesagt: Die Quintessenz eigenen Schaffens, gebündelt schon in der Namensgebung: ‚Tom Ford Extreme’. Recht schnell wird also klar, hier handelt es sich nicht um eine höher konzentrierte Fassung irgend eines anderen Duftes, also nicht um eine Eau de Parfum-Variante des Duftes XY, nein, die olfaktorische Welt von Tom Ford ‚himself’ soll hier ihren Kulminationspunkt finden: Sein ganz persönliches ‚Extreme’.
So weit, so gut.

Man könnte also erwarten, dass ein Duft solchen Namens – ein derartiges Vorhaben vorausgesetzt – besonders gut und eindringlich von den Ideen und Absichten des Meisters zu künden vermag. Weit gefehlt.

Doch ich will nicht ungerecht sein. Zu Beginn des Duftverlaufes lässt einiges sich doch recht versprechend an: Ein Touch Limone hier, jede Menge Leder, Tabak und deftige Würze dort, nebst einigen getrockneten Früchten und einer Spur Zimt. Auch etwas bitter-grün Koniferisches schwingt da mit (vermutlich Fichtennadeln), von einer Ahnung Vetiver und so mancher Rauchschwade durchdrungen.
Doch was da so volltönend und reichhaltig daherkommt, will sich mir einfach nicht als harmonisches Ganzes darstellen. Nicht, das es immer harmonisch zugehen müsste, nein, ganz im Gegenteil: Ein Duft braucht Kontraste um eine innere Spannung zu bewahren und so auf Dauer interessant zu bleiben. Doch was sich hier offenbart, ist eine ziemlich spannungslose Kakophonie.
Gerade so, als habe das Credo der Erschaffer gelautet: hier wird geprasst und nicht gespart, hier wird geklotzt und nicht gekleckert.
Leder, Tabak, Rum, Trüffel, Safran, Feige, Karamell, Vanille, Weihrauch und, und, und..... Bloß rein damit! Getreu dem Motto, von viel kommt viel.
Doch wer alle Gewürze derer er habhaft wird ins Essen haut, der braucht sich nicht wundern, wenn das Resultat schwer verdaulich wird. Meistens ist daher weniger mehr, und wenn es schon viel sein soll, dann bitte fein aufeinander abgestimmt.
Doch hier hapert es: Die vielen Bestandteile stehen in unausgewogenem Verhältnis zueinander. Weder stimmt ihre Kalibrierung, noch sind sie gut ausbalanciert. Obendrein fehlt einfach der berühmte rote Faden, der plausibel machen würde, warum es denn gar so üppig zugehen müsse.
Das kürzlich lancierte ‚Frapin 1697’ zeigt beispielsweise, wie man eine geradezu verschwenderische Reichhaltigkeit mit der nötigen Raffinesse zu kombinieren, und wie man ob der vielen Teilnehmer der Party, diese zu gliedern vermag. Auf die Konstruktion kommt es an, auf die Choreographie und in gewisser Weise auch auf die Dramaturgie.
Ein Duft aber, der alles gleich offenbart was er zu bieten hat, und dem dann nichts mehr einfällt, der sich nicht entwickelt und der keine Überraschungen mehr parat hält – einem solchen Duft liegt keine gute Konstruktion zugrunde. Mögen die Inhaltstoffe von noch so guter Qualität sein – wer mit ihnen nicht umzugehen weiß, wird es nicht verstehen einen guten Duft zu kreieren.
Übrigens ein Missverständnis, dass meines Erachtens viele Nischenfirmen teilen: Die Güte der Ingredienzien mag mitunter die der sogenannten ‚Mainstream’-Düfte in den Schatten stellen, und den ein oder anderen horrenden Preis rechtfertigen; doch entscheiden in erster Linie Inspiration und Komposition ob ein Duft gut geraten ist, oder schlecht. Ein mäßig konstruierter Duft wird auch mit den besten Inhaltstoffen kaum merklich besser – und ein solcher ist ‚Tom Ford Extreme’.
Unter wissenderen Händen wäre mit diesem Material vielleicht ein spannender Duft epischen Ausmaßes à la ‚Héritage’ oder dem neuen ‚Puredistance M’ entstanden – ein Gentleman(& Gentlewoman)-Duft der reichsten, verschwenderischsten und luxuriösesten Art. So aber bleibt nur festzuhalten, dass zwar der Wille da war, allein der Weg ward nicht gefunden.

Nach anfänglichem, verheißungsvollen Crescendo geschieht leider fast nichts mehr. Stattdessen vertändelt der Duft so langsam ins Nichts, ohne nennenswerte Entwicklung, mit arg dezenter Sillage, und noch dezenterer Haltbarkeit. Ganz so, als habe den Parfumeur nach grandiosem Auftakt die Traute verlassen – der Rest wimmert leise und kläglich dahin.
Dafür sind Kartonage und Flakon aufwändig gestaltet und die Farbgebung über die Maßen gülden (was dem Ganzen einen recht protzigen, beinahe prolligen Auftritt verleiht...). Muss man mögen. Mir persönlich ist der Ford´sche ‚Pomp and Circumstance’ ein bisschen zu dick aufgetragen, aber ‚so what’...

Nun, der große Tom hat sein duftendes Alter Ego zwar gekonnt ausstaffiert – das kann er ja, das muss man ihm lassen! – aber ihm eine Geschichte mitzugeben, das hat er versäumt.

Schade eigentlich.
5 Antworten
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Apicius

1107 Rezensionen
Apicius
Apicius
Top Rezension 22  
Bisher das Beste
Oh ja, das ist was Gutes. Die Extreme Version gefällt mir deutlich besser, als der sehr beliebige Durchschnittsduft Tom Ford for Men.

Ich rieche hier als erstes eine interessante Gin-artige Note, die sofort die Qualität von altem, stockfleckigem Papier bekommt. Da muß man sofort schnüffeln, könnte sogar ein gewisses Suchtpotential haben.

Im Grundton ist das ganze ambratisch, ein Parfum für den Abend und für die kühlere Jahreszeit, sehr gediegen und edel. Dabei wird ambratische Wärme mit einer fast trockenen Krautigkeit kontrastiert, in die sich im Kopf auch noch eine – dezente und daher gelungene – Grapefruitnote mischt. Hier sind geheimnisvolle Dinge am Werk, es gibt magische Zutaten, die nicht für sich stehen, sondern miteinander reagieren und ineinander verschmelzen. Eine solche Zutat wäre – und das nicht nur in diesem Parfum – das Veilchen.

Es dauert eine Weile, bis sich dieses Parfum dann doch in die Kategorie der Lederdüfte einordnen und klassifizieren lässt. Ein pudriges Leder mit ambratischer Wärme. Das sind solche Gegensätze, dass man sie nicht für möglich hält, und doch sind sie hier gelungen.

Die Pudrigkeit, die in diesem Fall nicht von Iris, sondern von dem ähnlichen Veilchen herrührt und die ambratische Ausrichtung rücken diesen Duft etwas in die Nähe des ebenfalls recht extremen Dior Homme. Doch ein ausgeprägter Lippenstiftakkord wie dort wird hier nicht erzeugt. Stattdessen entdecke ich nun holzig-rauchige Aspekte, die wiederum Anklänge an Cowboy-Düfte wie Tauers Lonestar Memories oder vielleicht auch Neil Morris’ Burnt Amber erzeugen. Später bekommen diese rauchigen Aspekte eine teerartige Schwärze. Aus den Reitern werden Asphalt-Cowboys. In der Basis meine ich, als Gegengewicht – wirklich nur Spuren – von Moschus oder Vanille zu entdecken. Jedenfalls existiert eine gewisse Breite oder Opulenz, ohne dass ich diese eindeutig zuordnen könnte.

Tom Ford Extreme ist nach manchem eher Merkwürdigen, was ich von dieser Marke bisher kenne, eine rumdum gute Sache. Der Duft ist maskulin, kerlig und gleichzeitig gediegen und vornehm. Die Komplexität der Noten setzt sich damit in einer Komplexität des Stils fort.

Ich bezweifle, dass meine Beschreibung geeignet ist, ein nachvollziehbares Bild von diesem Parfum zu vermitteln. Aber da tut es mir eben leid – der Duft ist halt nicht ganz einfach. Hier heißt es also auf jeden Fall: selber testen.

Parfums wie Tom Ford Extreme sind ganz nach meinem Geschmack. Das hat eine deutliche Aussage und ist trotzdem nicht zu simpel. Man hat sich viel mehr getraut als mit dem Allerweltsduft Tom Ford for Men. Auf der anderen Seite werden dem Kunden aber keine olfakorischen Experimente zugemutet wie in so manchem „nischigen“ Duft aus Tom Fords Private Blend Reihe. Bisher der für mich beste Herrenduft von Tom Ford.
3 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9.5
Duft
loewenherz

911 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 20  
Total eclipse of the heart
röhrte Bonnie Tyler heiser Anfang der 80er - in Kleid und Frisur von Krystle Carrington und einem Videoclip, der sich für nichts zu schade war und wirklich gar nichts ausließ, was als groß und schön galt in der Bildsprache dieser Zeit. Der Song erreichte unter anderem in UK und den USA die Spitze der Charts und wurde seitdem unzählige Male gecovert - von weit geringeren als der Tochter walisischer Bergarbeiter mit der wunderbar verlebten Stimme der guten Seele einer Fernfahrerraststätte.

Der in Bonnie Tylers epochalem Song zentrale Begriff der Eklipse wird im Deutschen heute meist analog für die Verdunkelung eines Himmelskörpers durch einen anderen verwendet - also eine Mond- oder Sonnenfinsternis - und macht die mit ihr einhergehende Dunkelheit durch ihr nur gelegentliches Auftreten besonderer und dadurch größer und bedeutsamer als die 'normale' Dunkelheit der Nacht. Bezeichnet wird dabei der Vorgang der Verdunkelung und nicht die Dunkelheit selbst.

Der Vorgang der Verdunkelung kann als eine Art Leitmotiv gelten in Tom Fords Extreme. Er ist ein gewaltiger, dramatischer und hochkomplexer Duft - in Komposition und Habitus fast wie ein Donnergrollen. Gleich zu Beginn ist da ein Akkord von schwarzer Schokolade - wie flüssige Kuvertüre in hellen Kuchenteig gerührt wird und diesen binnen kurzem dunkel färbt. Dieser Trüffelschokoladennote nachfolgend erscheinen Anklänge von schwerem Wein und von Likör und etwas pointiert, beinahe spitz Duftendes wie von schwarzer Tinte. Sein langes Ausatmen schließlich beginnt wie Lapsang Souchong, schwarzer Rauchtee aus Fujian im Südosten Chinas - hinzu tritt ein Akkord wie die Kruste von ganz dunklem Brot, eine malzige, dabei fast vollkommen unsüße Note, die ihm keine Nähe gibt zu einem Gourmand. Ganz vage ist hier in seiner Basisnote eine Verwandtschaft zu erkennen zu Japon Noir, seinem Bruder aus den Private Blends.

Die so wunderbar thematisierte Verdunkelung ist nicht still, nicht passiv, ist viel mehr als nur die Abwesenheit oder das Verschwinden von Licht. Dies ist ein fordernder und drängender Duft, streckenweise beinahe offensiv - wie eben in Wasser getropfte Tinte sich darin ausbreitet - oder wie in der nordischen Mythologie der Fenriswolf die Sonne verschlingt an Ragnarök, dem Ende aller Dinge.

Fazit: er steht ein wenig stiefkindlich in zweiter Reihe und seltsam heimatlos, Tom Fords Extreme - fast deplatziert zwischen Signature und Private Blends. Sein schlicht geriefter Flakon verrät zwar zweifelsfrei seine Zugehörigkeit zu den Signature Blends, doch der Duft selbst zieht diese Positionierung stark in Zweifel. Dramatisch ist er und dunkel und dabei sehr, sehr schön.
1 Antwort
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Leimbacher

2842 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Top Rezension 12  
Rauchkeule auf der dunklen Seite der Macht
Gleichzeitige mit dem guten Bruder "Tom Ford for Men" getestet und kann nach wie vor kaum Verbindungen herstellen.

Die Extremeversion mag edler, vielschichter und teurer sein und riechen, wirklich gefallen tut sie mir aber nicht und verliert mein privates Rennen gegen die Mainstreamvariante.

Extreme hat mit dem dunklen Flakon optisch die Nase noch weiter vorn, und auch Sillage ist auffälliger und fast im starken Bereich. In Sachen Haltbarkeit spielt Extreme sogar in der ganz oberen Liga mit, ist extrem lange riechbar, wie der Name schon sagt.

Prägten beim Original noch die vielen Zitrusnoten das nette, gefällige Gesamtbild und stachen die männlichen Komponenten nur ab und an raus und vor allem im späteren Verlauf, ist es bei diesem hier genau andersrum.

Der Rauch, die Hölzer und die vielen Gewürze versamméln sich und geben dir erstmal eine schöne Kopfnuss bevor du im Hintergrund dann noch im Taumeln die gefälligeren Noten schemenhaft erkennst. Von der Exrtemheit fast ähnlich zum Klassiker Polo.

Für normale Frauen eindeutig ein zu hartes Dufterlebnis, für Männerabende, gehobene Businesstermine oder Shisha-Sessions jedoch sehr gut geegnet.

Extrem schwere Benotung, entweder man geht den harten, wohl lohnenderen Weg mit diesem, oder den leichtereen, Mainstream-Weg mit for Men.

Geschmacks- und Erfahrungssache!
3 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Ronin

50 Rezensionen
Ronin
Ronin
Top Rezension 7  
Die vier Phasen des kalifornischen Weinbaus
Mittlerweile gehören die kalifornischen Rotweine zu den besten und schönsten der Welt. Es gibt wunderbare Pinot Noirs aus der südlichen, eher kühlen Santa-Barbara-Region, wo auch tolle Syrahs gedeihen. Weiter im Norden von Santa Cruz bis ins Napa Valley gedeihen Cabernet Sauvignons, die sich längst von ihren Vorbildern aus Bordeaux emanzipiert haben. Diese Entwicklung vollzog sich in mehreren Stufen:

1. Stufe: Die „Pink Zinfandel“-Periode. Pappig, klebrig, süß. Weniger Wein als alkoholhaltiges Getränk, was auf ähnlichen Zutaten wie Wein beruht.
2. Stufe: Es wurde entdeckt, dass die Bordeaux-Traubensorten in Kalifornien hervorragend wachsen. Also startete der Versuch, die großen Weine des Bordeaux zu kopieren. Nun sind die Anbaugebiete in Kalifornien deutlich wärmer als an der Gironde, und es wurden Tropfen vinifiziert, die mit üppiger Frucht glänzten, weich und rund waren, denen es aber u.a. an Säure fehlte, um wirklich ausgewogen zu sein. Weine, die anfangs beeindrucken, aber doch irgendwie arg belanglos waren. Wie die Gäste auf einer Party, die anfangs laut im Mittelpunkt stehen, aber die man nach wenigen Minuten meint zu kennen und kein Bedürfnis verspürt, sich länger mit ihnen zu unterhalten. Und genau, wie solche Gäste auf einer Party durchaus zur Unterhaltung beitragen, so lange noch andere Gäste da sind, haben auch die Weine der Phase 2 ihre Berechtigung. Es sind unkomplizierte Weine, und wer will abends wohl auch immer ein intellektuelles Zwiegespräch mit dem Glasinhalt führen? Eben.
3. Stufe: Kaliforniens Winzer lernten schnell. Die meisten begnügten sich zwar mit den kommerziell erfolgreichen Phase-2-Weinen, manche hatten aber immer noch das mythische „Bordeaux“ vor Augen, die großen Weine, die schon ihr Landsmann Thomas Jefferson so liebte. Sie wussten: Kalifornien ist anders, wärmer. Eine Kopie muss scheitern. Ihre Weine brauchen eine andere Balance. Der der Sonne Kaliforniens geschuldeten Extraktsüße mussten sie mehr Gerbstoffe, die herben Gegenspieler der Süße, entgegen stellen. Und Sie bemühten sich, die Säure hoch zu halten. So entstanden Weine, die durchaus ihre Balance gefunden hatten, Weine, bei denen im Vergleich zu Bordeaux die Laustärke aufgedreht wurde, mehr Süße, mehr Gerbstoffe. Diese Weine sind in sich stimmig, durchaus vielschichtig und eine andere Interpretation des Cabernet Sauvignons als ihre französischen Vorbilder. Qualitativ auf Augenhöhe, so ist der Stil doch anders. Dort die subtilen, etwas leiseren und manchmal auch ganz schon eckigen Bordeaux, hier die üppigen, runden und dennoch komplexen Gewächse der neuen Welt. Welche Weine besser sind? Schwer zu sagen. Welche schöner sind? Das hat zum Glück jeder seine eigene Meinung.
4. Stufe: Die USA sind wahrlich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Für fast alle Bereiche des Lebens gilt: wenig Mittelmaß, viel unterirdisches, aber an der Spitze eine seltene Qualität. Auch beim Wein, es gibt diese verrückten Winzer, ob sie nun Corison, Togni, Draper oder Pahlmeyer heißen, die etwas besonderes wagen. Wie sie ihren üppigen, runden, grandiosen Weinen noch etwas mehr Ecken und Kanten gewähren, hier eine Note von grüner Paprika, dort eine raue Gerbstoffkante. Nicht jeder wird das mögen, es ist ein mutiger Schritt, kommerziell risikoreich. Aber nur wer bereit ist, diesen Schritt zu gehen, kann etwas ganz eigenes erschaffen, etwas unverwechselbares, etwas, was bleibt.

Tom, die zweite Stufe hattest Du schon mit Grey Vetiver und Tom Ford for men erreicht. Extreme ist die dritte. Tom, bist Du bereit, hast Du den Mut für den nächsten, großen Schritt?
7 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

11 kurze Meinungen zum Parfum
Konst121Konst121 vor 8 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Sehr würziger Auftakt umwoben von Zistrosen & Kamille - wird rauchiger mit erdigem Patch, Pflaume, einem Hauch Leder und süßlichem Rum.
25 Antworten
CaligariCaligari vor 6 Jahren
5
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Bin kein Tom Ford Fan, aber an dieser dunklen, herben Gewürzkanonade ist nichts auszusetzen. Sehr ♂.
1 Antwort
ParfumAholicParfumAholic vor 3 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Tom's Interpretation eines "Herren-Gedecks": krachende Gewürze, Rum, Hölzer & Leder.
Safran, Veilchen & Vanille als ausgleichender Gegenpol.
6 Antworten
LandmannLandmann vor 6 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Geschlossene Herrenrunde im engl. Salon, es gibt Gewürzkuchen, viel alten Rum und reichlich Nostalgie! Kein! Zutritt! für Jungs und Frauen!
3 Antworten
ErgreifendErgreifend vor 8 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Schnurrender Panther - versprüht Sinnlichkeit.
Unheimlich tolle Patchoulinote, leicht rauchig.
Feiner Karamell mit Rum.
Lecker!
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Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
EGALEGAL vor 13 Jahren
Beratung
Tom Ford extreme Zwilling gesucht
Teste mal "M7 Oud Absolu". Ist zwar kein Duftzwilling aber ähnlich fruchtig, holzig und dunkel.

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