Serafina
Serafinas Blog
vor 6 Jahren - 26.05.2018
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Es lebe die Vielfalt!

Meine Überschrift nimmt im Grunde vorweg, was die Schlussfolgerung meines Textes sein soll. Ihr ahnt es sicher – es geht mir um die Vielfalt der Kommentarstile auf Parfumo. Einen ähnlichen Blog zum Thema gab es schon mal, der allerdings konkret Usernamen nannte, was ich hier nicht tun werde.

Da gibt es zum einen die eher nüchternen Kommentare, die mit klaren Worten beschreiben, was der Kommentator riecht, welche Duftnoten er/sie erkennen kann, Aussagen zu Sillage und Haltbarkeit, manchmal auch zum Flakondesign. Sachlich, (meist) informativ für den Leser in Hinsicht auf Entscheidung über Test- oder Kaufabsicht, vom Aspekt der Unterhaltsamkeit meist eher unbedeutend.

Dann gibt es die phantasievollen oder emotionalen Kommentare – manchmal in poetischem Schreibstil, hier wird mit Bildern, manchmal auch mit Gedichten oder Zitaten aus Songs gearbeitet, es werden die persönlichen Empfindungen und Assoziationen zu einem Duft beschrieben. Manche verknüpfen die Kommentare mit kleinen oder größeren, manchmal witzigen oder auch nachdenklich oder traurig stimmenden Anekdoten aus ihrem Leben oder mit realen oder fiktiven Figuren aus Zeitgeschichte, Fim oder Literatur. Unterhaltungswert mehr oder weniger hoch. Es gibt viele Freunde dieser Art von Kommentaren, manche finden sie aber auch wieder wenig informativ, was den Duft selbst angeht. Auf die Spitze treiben es hier einige begabte Geschichtenschreiber, die aus den Duftnoten eine höchst unterhaltsame Story kreieren. Absolute Highlights der Unterhaltung! Aber diese Begabung ist nur wenigen gegeben...

Natürlich gibt es auch Kombinationen aus beiden bisher gennannten Stilen. Kommentatoren, die eine sachliche Beschreibung mit unterhaltsamene Elementen verbinden.

Bei manchen Autoren taucht nahezu jede in der Pyramide genannte Duftnote im Kommentar auf, oft mit einer kleinen (persönlichen) Geschichte verbunden. Ich bewundere ja solche „Nasen“, die tats. jede Duftnote in einem Parfum auch tats. erschnuppern können – aber nur weil meine eigene Nase meist mit mehr als 3, maximal 4 Noten überfordert ist, gibt mir das nicht das Recht, die Wahrnehmung anderer User anzuzweifeln. „Pyramide abschreiben“ ist aus meiner Sicht eine recht böse Kritik, die mir vollkommen fern liegt. Nein, keine Ironie! Diese Kommentare standen in der Vergangenheit oft im Fokus von anonymer Kritik und abfälligen Witzen – unfair aus meiner Sicht.

Dann gibt es die Sorte „kurz und knapp“ – Duft gefällt dem Schreiber sehr oder eben gar nicht, meist ohne große Begründung. Diese Kommentare stammen oft von Neulingen oder aus der Zeit, als es die Statementfunktion noch nicht gab.

Und dann die Sorte Kommentare, die sich meinem begrenztem Verstand leider nicht erschließen – vermutlich muss man in Literaturwissenschaften, Kunst, Psychologie, Verfahrenstechnik oder etwas ganz anderem promoviert haben, um sie zu verstehen. Aber auch diese Kommentare haben ihre Fans.

Mein persönlicher Kommentarstil ist eher nüchtern und sachlich – eben typisch für eine Naturwissenschaftlerin. Ich beschreibe ehrlich, was ich an Duftnoten erkenne und erwähne auch mal, was sich meiner Nase nicht erschließt. Assoziationen, bildhafte Vergleiche und kleine persönliche Anekdoten finden dennoch recht häufig Platz in meinen Kommentaren , aber poetisch sind meine Texte sicher niemals.

Ebenso sind die meisten Kommentare wohl eher ein Mix der eben beschriebenen Stile.

Haben sie nicht alle ihren Wert und ihre Daseinsberechtigung? Für jeden Stil gibt es Fans und erfreute Leser. Kommentare von Usern, deren Stil man persönlich wenig schätzt, kann man doch einfach übergehen, oder?

Ich plädiere für Toleranz und Vielfalt! Leben und leben lassen!

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