So entsteht der Geruch von Regen
Wer kennt ihn nicht, den herrlichen Geruch von einem Sommerregen?
Viele positive Erinnerungen und schöne Gefühle verbindet man mit dem Geruch des Sommerregens. Damit dieser ganz typische Geruch entstehen kann, braucht es gewisse Voraussetzungen: Es muss richtig warm sein und schon länger trocken. Kurzum: Es muss richtig sommerlich sein!
Das Rezept für den Geruch des Sommerregens stammt aus dem
Chemiekasten der Natur, die Basis ist ein Konzentrat aus
Pflanzenausdünstungen.
Alle Pflanzen sondern durchgehend
chemische Stoffe ab: Salze, Pheromone, Talg und andere ölhaltige
Substanzen. Hat es lange nicht geregnet, so bildet sich auf den Blättern
und Halmen ein ölhaltiger Film aus ätherischen Ölen. Die zweite Zutat
ist eine Prise Steinstaub. Abgerundet wird der Duft von Regen mit
Geosmin, ein erdig riechender Stoff, den man auch von Roter Beete kennt.
Dieser Duftstoff, der von Streptomyzeten, einer bestimmten
Bakterienart, im Boden abgesondert wird, ist bei Trockenheit nicht zu
riechen. Wird die Luft jedoch, kurz bevor der Regen fällt, feucht, dann
wird der Stoffwechsel der Bakterien hochgefahren und der intensive
Geruch kündigt den Regenschauer an. Fallen dann die ersten Tropfen,
werden die ätherischen Öle und der Duftstoff Geosmin mit Kraft aus dem
Boden gewirbelt und gelangt in unsere Nase als der wohlbekannte und
intensive Geruch eines Sommerregens.
Besonders feine Nasen riechen den Regen immer
Manche Leute meinen sogar, dass sie es riechen können,
wenn es bald zu regnen beginnt. Auch das lässt sich in manchen Fällen
erklären. Mit Annäherung eines Regengebietes steigt in der Regel
die Luftfeuchtigkeit. Dadurch lagert sich an den Poren von Steinen
und Erde Feuchtigkeit an. Dies wiederum bewirkt, dass der Duftstoff
in sehr geringen Mengen freigesetzt wird. Mit einem feinen Näschen
ist es also durchaus möglich den Geruch auch vorher wahrzunehmen.
(Quelle: www.wetter.de)