20.02.2015 - 17:10 Uhr
Leimbacher
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Leimbacher
Top Rezension
24
Prinzessin aus Porzellan
Das wird die gute Daneh unter mir freuen, dass ich mich die letzten Tage mehrmals tiefgründig mit ihrer Vintage-Probe des Chanel Klassikers No.22 befasst habe und nun endlich bereit für einen ausführlichen Kommentar bin. Und ich könnte kaum konträrer zu Ihrer Meinung stehen - ich schreibe keinen Verriss, sondern eher eine Lobeshymne zu diesem so oft im Schatten der No.5 stehenden Meisterwerk.
Ein zeitlos elegantes, sehr blumiges und trotzdem recht androgynes Damenparfum, das eigentlich mal wieder ein Gedicht verdient hätte, aber ich belasse es heute bei dem inforeicheren, normalen Kommi. Aber No.22 ist defintiv nicht unschöner als die Nummer 5 und verleitet schnell zum Schwärmen, Träumen und auch Reimen. Daher fiel es mir nicht nur schwer mich prosaisch zurück zu halten, es wird auch schwer hier nicht komplett in Superlative zu verfallen, so ausgezeichnet gefällt mir dieser Aldehyd-Meilenstein. Welche Konzentration die Probe hat weiß ich gar nicht genau, ich schätze am ehesten mal EdT, aber den Vintage gab es ja vom EdC bis Pure Perfume in fast allen Stärken. Eins bleibt bei allen gleich: ein lieblicher Duft mit göttlichem Genialitätsfunken. Auch die momentan erhältliche Neuauflage in der Exclusive-Collection ist noch hervorragend, aber wie gewohnt etwas facegeliftet und verdünnt, es fehlt etwas die Thickness, der Wumms. Man muss aber nicht zwangsläufig noch mehr für einen Vintage-Flakon zahlen, dafür blieb Chanel zu gut und auch zu originalgetreu.
Was mich besonders freut: auf meiner Haut bot sich ein wahres Spektakel - zwar linear und jederzeit wiederzuerkennen, aber keinesfalls wie bei der lieben Spenderin nur Weihrauch. Der kommt bei mir erst in den letzten Atemzügen mit etwas Vetiver. Die eigentliche 22 spielt sich in den 10 Stunden vorher ab. Bam - eine Aldehyd-Clusterbombe explodiert zu Beginn, als ob No.5 nur das Vorspiel gewesen wäre. Es funkelt wie ein Diamant aus reinen Edelsteinen und wirkt so gut wie gar nicht überreif oder omihaft. Dann geht der Duft über in die Hauptphase und einem Abschnitt, der mich gleich in mehrfacher Hinsicht sprachlos & gefesselt zurück lässt. Zum einen erkenne ich klar ein paar Blumen die ich zutiefst verabscheue wenn sie plump und schlecht gemacht sind - hier genieße ich Jasmin & Tuberose fast, der Wahnsinn. Aber wohl auch, weil eine Kombo aus Vanille & Ylang Ylang alles sauber & lecker verpackt. Noch ein Grund warum mich die Nummer 22 mit offenem Mund, sabbernd zurücklässt ist, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie man besser die DNA Chanels treffen & beschreiben kann, als mit diesem Quantensprung. Eine vornehme Lady in Hosenanzug, Porzellanhaut und nicht überschminkten Manieren des 1900. Jahrhunderts. Ein Duft, der einem immer wieder, nach Stunden, nach Tagen, nach Wochen, an den besprühten Stellen schnuppern und eintauchen lässt, es ist wie eine Sucht. Auf die Nummer 22 sollte Chanel ruhig noch etwas stolzer sein als auf alles andere - denn es IST Chanel! Und ganz nebenei riecht kaum ein zweiter Duft so sanft nach Reichtum & Geld. Insgesamt kann man nicht knapper an der 100% vorbeischrammen - auch nur weil er als Mann doch recht selten tragbar ist, auch weil er so kostbar erscheint!
Flakon: wer einen Vintage zu Hause in der Vitrine stehen hat, darf sich bei jedem Anblick gesegnet fühlen
Sillage: eine stumme Diva aus Porzellan
Haltbarkeit: damn... lockere 11 Stunden!
Fazit: ganz großes Stummfilmkino und eines der größten, unterschätztesten Parfums aller Zeiten. Die Essenz Chanels!
Ein zeitlos elegantes, sehr blumiges und trotzdem recht androgynes Damenparfum, das eigentlich mal wieder ein Gedicht verdient hätte, aber ich belasse es heute bei dem inforeicheren, normalen Kommi. Aber No.22 ist defintiv nicht unschöner als die Nummer 5 und verleitet schnell zum Schwärmen, Träumen und auch Reimen. Daher fiel es mir nicht nur schwer mich prosaisch zurück zu halten, es wird auch schwer hier nicht komplett in Superlative zu verfallen, so ausgezeichnet gefällt mir dieser Aldehyd-Meilenstein. Welche Konzentration die Probe hat weiß ich gar nicht genau, ich schätze am ehesten mal EdT, aber den Vintage gab es ja vom EdC bis Pure Perfume in fast allen Stärken. Eins bleibt bei allen gleich: ein lieblicher Duft mit göttlichem Genialitätsfunken. Auch die momentan erhältliche Neuauflage in der Exclusive-Collection ist noch hervorragend, aber wie gewohnt etwas facegeliftet und verdünnt, es fehlt etwas die Thickness, der Wumms. Man muss aber nicht zwangsläufig noch mehr für einen Vintage-Flakon zahlen, dafür blieb Chanel zu gut und auch zu originalgetreu.
Was mich besonders freut: auf meiner Haut bot sich ein wahres Spektakel - zwar linear und jederzeit wiederzuerkennen, aber keinesfalls wie bei der lieben Spenderin nur Weihrauch. Der kommt bei mir erst in den letzten Atemzügen mit etwas Vetiver. Die eigentliche 22 spielt sich in den 10 Stunden vorher ab. Bam - eine Aldehyd-Clusterbombe explodiert zu Beginn, als ob No.5 nur das Vorspiel gewesen wäre. Es funkelt wie ein Diamant aus reinen Edelsteinen und wirkt so gut wie gar nicht überreif oder omihaft. Dann geht der Duft über in die Hauptphase und einem Abschnitt, der mich gleich in mehrfacher Hinsicht sprachlos & gefesselt zurück lässt. Zum einen erkenne ich klar ein paar Blumen die ich zutiefst verabscheue wenn sie plump und schlecht gemacht sind - hier genieße ich Jasmin & Tuberose fast, der Wahnsinn. Aber wohl auch, weil eine Kombo aus Vanille & Ylang Ylang alles sauber & lecker verpackt. Noch ein Grund warum mich die Nummer 22 mit offenem Mund, sabbernd zurücklässt ist, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie man besser die DNA Chanels treffen & beschreiben kann, als mit diesem Quantensprung. Eine vornehme Lady in Hosenanzug, Porzellanhaut und nicht überschminkten Manieren des 1900. Jahrhunderts. Ein Duft, der einem immer wieder, nach Stunden, nach Tagen, nach Wochen, an den besprühten Stellen schnuppern und eintauchen lässt, es ist wie eine Sucht. Auf die Nummer 22 sollte Chanel ruhig noch etwas stolzer sein als auf alles andere - denn es IST Chanel! Und ganz nebenei riecht kaum ein zweiter Duft so sanft nach Reichtum & Geld. Insgesamt kann man nicht knapper an der 100% vorbeischrammen - auch nur weil er als Mann doch recht selten tragbar ist, auch weil er so kostbar erscheint!
Flakon: wer einen Vintage zu Hause in der Vitrine stehen hat, darf sich bei jedem Anblick gesegnet fühlen
Sillage: eine stumme Diva aus Porzellan
Haltbarkeit: damn... lockere 11 Stunden!
Fazit: ganz großes Stummfilmkino und eines der größten, unterschätztesten Parfums aller Zeiten. Die Essenz Chanels!
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