L'Origan 1905 Parfum

L'Origan (Parfum) von Coty
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8.5 / 10 74 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Coty für Damen, erschienen im Jahr 1905. Der Duft ist würzig-blumig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Der Oregano”.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Blumig
Holzig
Animalisch
Pudrig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
PfirsichPfirsich BergamotteBergamotte KorianderKoriander MandarineMandarine PfefferPfeffer
Herznote Herznote
GewürznelkeGewürznelke GartennelkeGartennelke IrisIris JasminJasmin RoseRose Ylang-YlangYlang-Ylang OrchideeOrchidee
Basisnote Basisnote
BenzoeBenzoe LabdanumLabdanum MoschusMoschus SandelholzSandelholz VanilleVanille ZedernholzZedernholz

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.574 Bewertungen
Haltbarkeit
8.354 Bewertungen
Sillage
7.856 Bewertungen
Flakon
7.552 Bewertungen
Eingetragen von Kittycat, letzte Aktualisierung am 29.12.2023.
Wissenswertes
Um 1900 wurden erstmals die Duftstoffe der Veilchenblüte, die Ionone, synthetisch hergestellt. Schon wenige Jahre später waren sie allgemein - und günstig - für die Parfumerie verfügbar. Das löste eine regelrechte Ära der veilchenbetonten Parfums und der Veilchenbeduftung anderer Kosmetikartikel aus. Allgemein gilt "L'Origan" als erstes Parfüm dieser breiten neuen Parfummode. Allerdings ist dem wohl nicht so: bereits "Vera Violetta" aus dem Jahre 1893 enthielt nach einer Reformulierung synthetisch hergestelltes Ionon.

"L'Origan" wird auch zugeschrieben, Vorläufer von Guerlains „L'Heure Bleue“ zu sein. (Quellen: P. de Nicolaï, Chemistry & Biodiversity 2008, 5, 1137. Emailkorrespondenz mit Philip Kraft)

Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Can777

240 Rezensionen
Can777
Can777
Top Rezension 39  
Die Tiefe
Immer schon suchte ich sie in Parfums. Diese undenkliche Tiefe die einen herabzieht in ein bodenloses Loch aus Emotionen und unendlich,zeitloser Schönheit. Eine Tiefe die einen durch die Zeit zurück führt in der Legenden geboren wurden. Um die sich Geschichten ranken und Mythen. Parfüms die es vollbringen die Zeit um eine still stehen zu lassen. Parfums die zügellos,unberechenbar und so unendlich wild in ihrer tiefsten Seele sind,dass man Respekt und leise Furcht verspürt den Flakon zu öffnen,weil man weiß das sie einen vergiften werden und prägen mit ihrer Schönheit für den Rest eines Lebens. Solch ein Parfüm ist L'Origan.

L‘Origan
Es ist schwer diesen Duft in Worte zu fasse. Starke Töne von Jasmin und Ylang-Ylang prägen die Eröffnung. Wuchtig und sehr wild-animalisch mit einen sanften Akkord von zerstoßenen Pfeffer. Ein sehr blumiger Einstieg. Noten von Früchten machen sich bemerkbar. Nicht frische sondern eher getrocknet. Sie verbindet sich mit dem Jasmin der wiederum auch eine Veränderung durchlebt. Eine Würze fügt sich schleichend hinzu. Gewürznelke verdunkelt das Parfum mit anderen nicht erkennbaren Gewürzen kontinuierlich immer mehr. Der Jasmin peitscht immer wieder empor und holt sich immer mehr Verstärkung aus der floralen Welt hinzu. Orchidee oder deren Nektar und eine tief-dunkle Rose wirken hierbei kräftig mit. Ein wilder Kampf um die Macht ist entbrannt. Wechselspiele aus Gewürze die schon fast einem schweren Cognac gleichen und floralen Noten die an Üppigkeit kaum zu überbieten sind werden hier ausgetragen und reißen einen langsam aber sicher in die Tiefe. Die Tiefe die hier gemeint ist,ist eine traumhafte Basis aus cremigen Sandelholz,warm-weicher sämiger Benzoe,pudriger Iris und würzig-staubiger Vanille. Sie scheinen alle vorangegangenen Noten zu besänftigen und lassen einen glauben die Zeit bliebe stehen. Ein tiefer,bodenloser Fall in die Unendlichkeit der Emotionen!

Fazit
L‘Origan ist eine Legende. Er scheint aus konzentrierter Leidenschaft zu bestehen. Eine uralte Rezeptur die vergleichbar mit einem Kanon ist. Ein Art Gesang aus floralen und würzigen Stimmen die nach und nach ein Lied einstimmen. Ein Gesang aus Noten und Akkorden in der jede einzelne Stimme die andere zu überbieten versucht und gleichzeitig mit einstimmt. Ein Kanon wie der Kriegsgesang der Liebenden. L‘Origan ist ein Flug auf den Schwingen der Zeit durch die Zeitlosigkeit. Ein Flug über wilde und ursprüngliche Landschaften. Ein Flug durch die ungezügelte Leidenschaft der Parfums. L‘Origan ist eines der einnehmensten Parfums das mir je begegnet ist. Es fordert volle Aufmerksamkeit,weil es Bilder im Kopf freisetzt die zu schön sind um wegzusehen. Es fällt unglaublich schwer sich auf ander Dinge zu konzentrieren wenn man dieses Parfum aufgelegt hat. Es vernebelt wortwörtlich die Sinne!

Und um die Frage vorwegzunehmen ob L‘Origan und L'Heure Bleue sich ähneln? Ja, dass tun sie! Aber wenn L'Heure Bleue die blaue Stunde ist,wäre L‘Origan die blaue Unendlichkeit. Oder auf französisch L‘Infini Bleue!

Dies sagt glaube ich alles und ist meine Meinung zu dem Vergleich!

27 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Furo

25 Rezensionen
Furo
Furo
Top Rezension 20  
Die wilde Insel
Ich bin im Himmel, ich dufte nach L`Örigan. Ein sehr altes Parfum, das auf den ersten Snuff orientalisch wirkt. Wer alte Düfte von Coty mag und sie schon ein wenig angerochen hat, dem wird sich ein Geheimnis erschließen.

Dafür möchte ich ein wenig ausholen, F. Coty (eigentlich Coti, so ist die korsische Schreibweise seines Namens) erschuf den Chypre, benannt nach der Insel Zypern. L`Origan, ist der Protoduft, einer seiner ersten und der duftet nach dem wilden Korsika, seiner Heimat.

Als junger Mann kam Francois Coti nach Marseilles, seine Familie schickte ihn dorthin zum studieren, genaugenommen Medizin und Pharmazeutik. Das tat der begabte junge Mann auch, nebenbei handelte er in der Tuchstadt Nr. 1 in Frankreich mit Spitzen und Bändern, die er in seiner ersten eigenen Apotheke anbot. Somit dürfte er auch ein Prototyp der ersten Drogerien geschaffen haben. Auf diesem Wege kam er auch dazu sich mit Düften zu beschäftigen und zu kreiren. Er stellte sich mit seinem pharmazeutischen Wissen mit Liebe zu Parfums als wahres Naturtalent heraus. Eben sein Talent, gepaart mit seinen erlernten Berufen und Wissen, wusste er perfekt zu verbinden.

1905 entstand der L`Origan, aus hesperiden Früchten, herben Kräutern, unsüßen Blumen und einem Schuß animalischem. L`Origan hat eine Duftpyramide wie wir sie heute kennen. Die hier angegebene ist bei weitem nicht komplett für meine Nase.

Welcher mystische Hauch mich da umgibt ist fast unbeschreiblich. Der Auftakt ist herb, bitter, leicht zitrisch. Mit Wildkräutern und einigen ätherischen Gewürzen, stark und kräftig wie an den Steilküsten Korsikas, das Meer ist mit seiner Frische genauso darin vertreten, leise wehend. Dieser Eindruck ist bleibend bis weit ins Herz hinein. Fein aber stark wie bester fein gemahlener Kaffee, so eröffnet das Herz. Blüten von Orangen, wildem Rittersporn, und Iris immer wieder ein leises Anklingen von Wildrose, wie eine entfernte Schiffsglocke. Trocken mit flirrendem Puder in der Luft. Je weiter wir den Weg an der Klippe entlang gehen und der Wind sich ändert kommt der Duft von Schattenmorellen leise von dem Obstgartenhain zu uns herüber. Getrocknete Moose und Flechten, helle Gewürze Zimt und Nelke, es ist betörend. Der Geruch von altem Meerwassergebleichten Schiffsrümpfen über die wohl ab und zu eine Wildkatze streunt und ihre Duftspur dem Kater hinterlegt und in der Basis eine feine Süße hinterlässt, ein knarziger Staub, herb mit warmen sonnengetrockneten Kräutern. Das alles wird immer weicher, so wie die Sonne untergeht, die Luft lauer und puderig warm wird. Ich habe solch einen Duft noch nie gerochen. Ich bin mir von meinem subjektiven Empfinden her sicher, das ich hier die Mutter von Chypre und Emeraude vor mir habe. L`Origan ist wilder, unberechenbarer, abwechselnd in seiner Intensität und Weichheit. Das schroffe Land ist da genauso drinnen, wie sanfte Meereswogen, und die knorrigen Obst Haine im Wechsel mit den wilden Wäldern, die auf Korsika allgegenwärtig sind. Der Duft der Schiffe mit ihrer kostbaren Fracht aus Gewürzen und Kulturwaren in den Kantoren der Händler.

L`Origan weist noch nicht die Balance der späteren Cotys auf, Guerlain war anscheinend ebenso beeindruckt von dem Talent solche Düfte zu komponieren, mit solch starker Ausdruckskraft. Es gibt ja diese geheimnisvollen Verbindungen zwischen den Düften beider Parfumhäuser, die ist unbestreitbar. Wobei ich eher eie gewisse Verwandtschaft zu Mitsouko und Shalimar, als zu L`Heure Bleue sehe. In der Basis mit ihrer weichen hellen Puderigkeit, oder dem leichten Zimthauch. Die Ahnengalerie zu den späteren Geschwistern, Emeraude und Chypre die ist unbestreitbar. Was thematisch strikter und reduzierter, aber bestimmt nicht langweiliger heißt. Eher die Themen präzisiert, wofür beide Düfte stehen, gezähmter. Das Haus Guerlain scheint kräftig abgekupfert zu haben. Diese Parfums liebe ich übrigens genauso. Ich will doch immer so gerne die "Wurzel" wissen :), also muß ich dem großen Francois Coty nachspüren. ein echtes Detektivspiel übrigens....

Aber die schöne Korsin L`Origan ist eine Naturgewalt. Eine Schönheit, wie sie nur ein naturverbundener Geist erschaffen kann. Ich bin zutiefst beeindruckt Monsieur Francois Coty. Danke dafür!
6 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Florblanca

1143 Rezensionen
Florblanca
Florblanca
Sehr hilfreiche Rezension 12  
Eine Schönheit, die allen LiebhaberInnen holzig-orientalischer Düfte gefällt
Origan ist Oregano auf Französisch, aber auch ein Gewürz namens Dust, der Rinde des Geki Busches, eines Wüstenstrauches aus Romar, der zum würzen von Speisen verwendet wird, vornehmlich von Obst. Seine Würze ist Alkohol ähnlich, aber deutlich milder, feiner. Und dann gibt es da auch noch Magic Dust, eine Gewürzmischung, die vornehmlich aus Zucker besteht (braunem und weißem), Paprikapulver, Salz, Knoblauchgranulat, Zwiebelgranulat, Ingwerpulwer, gemahlenem Pfeffer und gemahlenem Rosmarin.

L'Origan von Coty ist deutlich seltener erhältlich, als Emeraude oder L'Aimant. Seit ich den Flakon habe, verstehe ich auch warum. Dieser Duft dürfte weibliche und männliche Fans zu gleichen Teilen haben.

L'Origan ist ein Gewürzduft der schönsten Sorte. Im Auftakt nehme ich Orangenschalen wahr, gespickt mit Zimtrinde und Gewürznelken. Unter diesem Gebilde steht ein Holzteller aus sehr altem, abgelagertem Holz, durchtränkt mit einem ebenso alten Cognac. Der Alkohol ist längst verflogen, doch der Cognac gibt noch immer ein kräftiges, ganz leicht süßliches Aroma ab, gemischt mit dem Geruch des alten Holzes.

Im Verlauf wird die Holznote nach und nach schwächer, die Cognac-Gewürz-Note aromatischer aber ebenfalls schwächer und beide machen einer sehr feinen, dezenten Vanille-Note Platz, ohne Süße.

Nein, dieser herrliche Duft enthält keinen Oregano. Wie Dust - die Rinde des Geki Busches - riecht, weiß ich nicht. Mir gefällt dieser Orangenschale-Zimt-Cognac-Holz Duft ausnehmend gut, denn er ist deutlich weniger süß als Emeraude und verbreitet eine angenehme Wärme.

Wenn hier animalische Noten verarbeitet sind, dann aber so dezent, dass sie bewusst nicht wahrnehmbar sind, sondern nur die Gesamtwirkung unterstützen.

Unter den holzigen Düften, die ich getestet habe, ist L'Origan eindeutig der Gewinner!
5 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Serenissima

1053 Rezensionen
Serenissima
Serenissima
Sehr hilfreiche Rezension 10  
Madame Nelke in duftender Gesellschaft
Lächelnd schreitet sie über die Wiese; das schmiedeeiserne Tor, das die Lichtung vom Wald trennt, ist wieder sorgfältig geschlossen.
Schlank ist sie, extrem schlank: das feine resedagrüne Gewand mit seinem silbergrauen Schimmer, der durch den leisen im leichten Material spielenden Sommerwind noch verstärkt wird, zeigt deutlich sichtbar die Knoten, die ihre hohe Gestalt markieren.
Und doch trägt sie den Kopf, der mit einer Krone aus meist feinen rosa Blütenblättern alle Blicke auf sich zieht, stolz erhoben: Madame Nelke betritt die Szene.
Stolz ist sie; nicht etwa auf sich selbst, sondern auf die vielen ihrer Blütenschwestern, die auf zahlreichen Gemälden aus unterschiedlichen Epochen abgebildet wurden; sind sie doch als Blume der Liebe, das Zeichen der Verlobung bekannt.
In zarten Glasvasen findet man sie, in starker Hand junger Männer und von schüchternem Erröten junger Mädchen begleitet; alle wollen sie ihr Porträt dem geliebten Menschen als Zeichen des gegebenen Versprechens überreichen.

So kann sich die fragil wirkende Nelke, die doch schon so viele Modeströmungen überlebte, mit dieser wohlduftend blumigen Würzigkeit umgeben, die sie wie feine Schleier umtanzen.
(Warum werde ich jetzt gerade an die Göttin Flora aus Sandro Botticellis Gemälde „Primavera“ erinnert? Ist es diese sehr schlanke Figur, die ich vor mir sehe?)

An dieser ruhigen Freundlichkeit im würzigen Duft ändert auch der mit Obst und Gewürzen gefüllte Korb nichts: er tut ihrer heiteren Anmut keinen Abbruch.
Die dort gesammelten Früchte: erfrischend spritzige Mandarinen und Bergamotten, vertragen sich gut mit Koriander und einer Prise schwarzen Pfeffers, die gemeinsam mit der knorrigen Gewürznelke (wie dürfte sie hierbei fehlen?) den Weg für den saftig süßen Pfirsich mit seiner prallen samtigen mit zarten Farben und feinem Pinsel getönten Haut bereiten. Dieser begrüßt Früchte und Gewürze mit seinem eigenen Charme, umfängt sie mit warmer Sinnlichkeit.
Alle miteinander huldigen sie der zeitlosen Schönheit der Dame Nelke.

Diese schlendert durch das leicht flirrende Sonnenlicht zu dem Blumengarten, begrüßt den strahlenden weißblütigen kräftig-aromatischen Jasmin, der sich an einem Bogengang der Sonne entgegenstreckt; seine goldgelben Gesichter strahlen unter den weißen Blütenkränzen.
Die Damen Rose und Iris unterbrechen ihr Geplauder und versprühen wahre Duftkaskaden vor lauter Freude an der Gesellschaft der Nelke: was für eine großartige Duft-Melange!
Orchidee, an einem geschützten Ort und doch mittendrin, schickt eine großzügige vanilleduftende Woge über alle Schönheiten, während sich Ylang-Ylang in seiner bekannten Duftfreudigkeit an seinem Spalier besonders breit drapiert, um auch in diesem Chor der bisher noch frisch-blumigen Düfte seinen Platz zu behaupten.

Diese bunte und sommerlich leicht duftende Mischung wandelt sich aber schnell, je mehr sich diese heitere Gesellschaft aus Früchten, Gewürzen und Blumen dem dunklen Labyrinth der Harze und Hölzer nähert.
Sie alle werden freundlich, aber auch gleichzeitig kräftig-würzig in eine etwas kratzige und holzige Umarmung verflochten:
Zedernholz, silbrig und seidig schimmernd und edel duftend; Labdanum- und Benzoeharze mit den bekannten rauchig-würzigen Ecken und Kanten sowie die manchmal etwas stachelige Schönheit Sandelholz, die gleichzeitig so balsamisch-erotisch streicheln kann – sie alle umschlingen die feine Runde, die ihren Mittelpunkt Madame Nelke umgibt.
Bevor sich diese Blumendame mit ihrer Entourage aber zu sehr vor diesen derberen Duftgesellen erschrecken könnte, breitet Aphrodites Liebesgabe, die sämig-sahneweiße Vanille träge-sinnlich ihre Arme aus und zieht dieses an ein Jugendstil-Dekor erinnernde duftende Kunstwerk aus Ranken und Blüten in ihre weiche kuschelige Wärme. Dort befindet sich auch schon heller Moschus, der über alles eine feine, leicht pudrige Decke breitet.
Edle reife Blumenschönheiten mit fruchtig-frischem Gefolge und dunkle, kräftig-würzige Aromen werden so zu einem sich umschlingendem Ganzen, das einer gewissen Erotik nicht entbehrt.

Verführerisch opulente Sinnlichkeit entwickelt sich; sie kann sich Zeit lassen, denn die Haltbarkeit von „L’Origan“ ist außergewöhnlich.
So kann jede Duftnote einzeln vortreten, sich vorstellen, verbeugen und bewundern lassen, um sich anschließend harmonisch in das von François Coty komponierte Gesamtkunstwerk einzufügen, das sich in einem großen Duft-Finale gemeinsam verbeugt und dabei genauso viel Heiterkeit wie sinnliche Wärme ausstrahlt.

Meine Duftprobe ist leider fast leer; zu häufig habe ich mich dazu verleiten lassen, nur durch ein Tröpfchen verlockt, von der hellen Blumenwelt in eine dunkle geheimnisvolle Würzigkeit zu schlendern, um mich im Endeffekt an beidem gleichzeitig zu erfreuen, wenn es sich mit meiner Haut vereint.

„L’Origan“ ist in seiner reifen Duftschönheit außergewöhnlich; wirkt ein wenig aus der Gegenwart gefallen: aber das stört so gar nicht.
Sein Charme wird diese Zeit genauso überleben, wie der ihm verwandte Jugendstil und andere Kunstepochen es beweisen.
Wahre Schönheit ist doch unvergänglich – sie lässt sich nicht in Studien erfassen und irgendwelchen Ordnern ablegen.
Sie ist immer lebendig und findet ihre Liebhaber – so wie „L’Origan“ mich gefunden hat!
8 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
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Haltbarkeit
10
Duft
Minigolf

2207 Rezensionen
Minigolf
Minigolf
Hilfreiche Rezension 7  
Ein Duft, der keine Reue kennt
Voll, würzig, leicht blumig. Und so unendlich tief.
Ein "Brunnen", dessen Grund man selbst mit der stärksten Lampe nicht ausloten kann.
Und wenn man einen Stein hineinwirft, man über eine Stunde warten muss, um mit einem hochempfindlichen Verstärker gerade noch das Geräusch des Auftreffens zu erahnen.
Kein Duft für "Ängstliche"...
Es zieht einen dort hinein. ein Sog wie ein Wirbelwind in umgekehrter Richtung.
Die Gewürznelke ist der Hauptakteur des Duftes. Aber keineswegs mutet sie auch nur im Entferntesten "zahnärztlich" oder sonst irgendwie medizinisch an. Keine Sorge.
Sie ist zwar sehr präsent, doch ein blumiges "Herz" dämpft ihre Schärfe. Und ein holzig-balsamischer "Untergrund" macht sie zu einem sinfonischen Thema von "Streichern, Trommel& Becken und tieftönender Tuba".
Anders kann ich das nicht beschreiben.
Also mache ich mich auf den Weg zu dem endlosen Brunnen, aus dem ich diese "Musik" vernehme.
Ich möchte Sprosse für Sprosse die lange Leiter hinuntersteigen, während mich dunkelrotes Glosen umgibt.
Und bei jedem winzigen Stieg nach unten das Echo der Fussschritte widerhallt.
Bald habe ich die Orientierung verloren.
Weiss nicht mehr, was oben und unten, links oder rechts ist.
Klettere wie in Trance, und erwarte , jeden Moment den "Boden" zu erreichen. Doch inzwischen weiss ich nicht mehr, wie lange ich schon unterwegs bin.
"Das wird wohl noch eine Weile dauern...." sage ich mir.
Doch mittlerweile habe ich die Zeit vergessen. Ob ich diesen waghalsigen "Abstieg in die Tiefe" je bereut habe?..wird sich vielleicht so mancher fragen.
Meine Antwort ist in jedem Fall ein deutliches NEIN!!!!
Mit tausend Ausrufezeichen. Dieser Duft, der sich "L'Origan" nennt und von einem der findigsten und fantasievollsten Parfümeure "gebraut" wurde, kennt keine Reue. Auch nicht die Reue seiner "Verfallenen", die vergebens versuchen, aus seinem Sog zu entfliehen.
Ich bin einer davon........
4 Antworten

Statements

22 kurze Meinungen zum Parfum
JonasP1JonasP1 vor 5 Monaten
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Dunkler Pfirsich-Atem
In sich ruhend
Auf sachtem Blattgrün
Nelken-Gärten locken
Durch schmimmerndes Holz
Von Blüten getragen
Labdan-befleckt
54 Antworten
AndrulaAndrula vor 3 Jahren
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Blütendunkle
Seelenfreude
prachtgolden
würzfluidig
triebwonnig süß
Hitzig
in Lüge und im Wahren
Ergeben
in Ruhe , Ahnen und Harren .
25 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 3 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Prachtduft, der Pate für L'Heure Bleue stand. Hier tiefgründiger und mit mehr Schwerpunkt auf Gewürznelke sowie einem Hauch Animalik.
21 Antworten
OpalmondOpalmond vor 4 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Kätzchen streift lautlos im Blütenhain
Flirrende Goldsprenkl auf Gewürzen
Abendtau auf Hölzern,
Tiefes Verstehen,
Angekommen im Selbst...
19 Antworten
YataganYatagan vor 4 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Beim EdC schien mir der Chypreuntergrund noch eher wahrnehmbar, hier mehr Gewürznelke, orientalischer, harziger, floral dichter: schön!
15 Antworten
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