06.09.2019 - 12:08 Uhr
Sharka
3 Rezensionen
Sharka
8
Der Stein, der keiner ist und das Parfum, das mehr ist als ein Parfum
Lange habe ich mit einem Kommentar gewartet, den mein absoluter Lieblingsduft natürlich längst verdient hat. „Encens Divin“ begleitet mich nämlich schon seit dem Herbst 2018 – „Schuld“ ist der nette Verkäufer eines Duty Free Shops auf dem Flughafen London Heathrow, der meine Duftvorlieben gut einordnen konnte und mich mit einem Sprüher des goldfarbenen Elixirs derart beglückte, dass ich während des knapp anderthalbstündigen Flugs nach Hamburg nicht von meiner Armbeuge lassen konnte. Der distinguierte Brite neben mir ignorierte mich geflissentlich, bis sein Handy während einer Turbulenz unter dem Sitz verschwand. Ich half ihm bei der Suche, indem ich meins als Taschenlampe verwendete. Kopfunter trafen sich unsere Blicke und ihn wohl eine Welle von „Encens Divin“. Prompt entfuhr ihm ein: „Oh, it DOES smell good!“ Auch das Handy fand sich eine Reihe hinter uns wieder an.
Aber nun zum Duft: Die pfefferige Kopfnote ist erstaunlich weich, fast mit Anklängen von Honig und eingebettet in den bereits aufsteigenden Weihrauch, der auch im weiteren Verlauf alle anderen Noten mit trägt, sie einhüllt, verbindet und verfeinert.
Wäre „Encens Divin“ ein Edelstein, wäre es ein Bernstein – ein prachtvoller, großer, hochglanzpolierter Bernstein mit Facetten von dunklem Orange-Braun bis hin zu strahlendem Gold, in dem in der Zeit gefangene, filigrane Insekten tanzen. Seine Tiefe und lang anhaltende Duftentwicklung sind wie das Spiel von Licht und Schatten, die einen immer neue Details im Inneren dieses Steins entdecken lassen, der ja keiner ist. Wie das teilweise Millionen Jahre alte Baumharz, so weckt für mich auch „Encens Divin“ dank Weihrauch und Amber Assoziationen mit der Vor- und Frühgeschichte, einer Zeit weit vor unserer Zeit.
Der Duft entführt mich nach Mesopotamien zu den ersten Hochkulturen, in Städte wie Ur und Akkad. Hier weht ein warmer Wind um die Zikkurate, aber nicht nur die Menschen, auch die Götter bekriegen sich und müssen immer wieder mit Duftgaben beschwichtigt werden. Weise Herrscher wie Hammurabi und Gilgamesh sorgen dafür, dass diese Regeln strikt eingehalten werden, und so ist der Weihrauch noch abends, lange nachdem die Sonne hinter den Horizont gefallen ist, in den warmen Steinen zu riechen und in der lauen, staubigen Luft zu schmecken. Das ist der göttliche Weihrauch!
Die Assoziation mit „Akkad“ von Lubin kommt übrigens keinesfalls von ungefähr, sind diese Düfte doch Seelenverwandte. Beide evozieren eine Tiefe und Schönheit, wie es nur wenige Duftkompositionen schaffen. Beide geizen nicht mit einer Fülle an Zutaten aus dem Nahen Osten, wobei das Rosenabsolue und die balsamische Zedernnoten von „Encens Divin“ den Duft für mich noch schöner und tiefer machen als den von „Akkad“.
Wer „Akkad“ liebt, könnte „Encens Divin“ eventuell verfallen. Ich bin es jedenfalls mit Haut & Haar und freue mich, diesen uralten, wunderbar strahlend hell-dunklen Duft in den kühleren Monaten wieder tragen zu können.
Aber nun zum Duft: Die pfefferige Kopfnote ist erstaunlich weich, fast mit Anklängen von Honig und eingebettet in den bereits aufsteigenden Weihrauch, der auch im weiteren Verlauf alle anderen Noten mit trägt, sie einhüllt, verbindet und verfeinert.
Wäre „Encens Divin“ ein Edelstein, wäre es ein Bernstein – ein prachtvoller, großer, hochglanzpolierter Bernstein mit Facetten von dunklem Orange-Braun bis hin zu strahlendem Gold, in dem in der Zeit gefangene, filigrane Insekten tanzen. Seine Tiefe und lang anhaltende Duftentwicklung sind wie das Spiel von Licht und Schatten, die einen immer neue Details im Inneren dieses Steins entdecken lassen, der ja keiner ist. Wie das teilweise Millionen Jahre alte Baumharz, so weckt für mich auch „Encens Divin“ dank Weihrauch und Amber Assoziationen mit der Vor- und Frühgeschichte, einer Zeit weit vor unserer Zeit.
Der Duft entführt mich nach Mesopotamien zu den ersten Hochkulturen, in Städte wie Ur und Akkad. Hier weht ein warmer Wind um die Zikkurate, aber nicht nur die Menschen, auch die Götter bekriegen sich und müssen immer wieder mit Duftgaben beschwichtigt werden. Weise Herrscher wie Hammurabi und Gilgamesh sorgen dafür, dass diese Regeln strikt eingehalten werden, und so ist der Weihrauch noch abends, lange nachdem die Sonne hinter den Horizont gefallen ist, in den warmen Steinen zu riechen und in der lauen, staubigen Luft zu schmecken. Das ist der göttliche Weihrauch!
Die Assoziation mit „Akkad“ von Lubin kommt übrigens keinesfalls von ungefähr, sind diese Düfte doch Seelenverwandte. Beide evozieren eine Tiefe und Schönheit, wie es nur wenige Duftkompositionen schaffen. Beide geizen nicht mit einer Fülle an Zutaten aus dem Nahen Osten, wobei das Rosenabsolue und die balsamische Zedernnoten von „Encens Divin“ den Duft für mich noch schöner und tiefer machen als den von „Akkad“.
Wer „Akkad“ liebt, könnte „Encens Divin“ eventuell verfallen. Ich bin es jedenfalls mit Haut & Haar und freue mich, diesen uralten, wunderbar strahlend hell-dunklen Duft in den kühleren Monaten wieder tragen zu können.
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